Stuttgart: Von Kornwestheim nach Fellbach

 

Diese Wanderung führt den Wanderer auf den Spuren der Neuhausener Herren vom Kornwestheimer S-Bahnhof durch die Felder vorbei am Viesenhäuser Hof nach Mühlhausen. Dort geht es über den Neckar und durch den Scillawald bis zum Oeffinger Berg. Dem Oeffinger Rundweg folgend geht es durch den Hartwald und über den Besinnungsweg bis zur Kreuzkapelle und über die Felder zum Fellbacher S-Bahnhof. Die Highlights dieser 20 km langen Streckenwanderung sind die Aussicht auf dem Oeffinger Berg und der Besinnungsweg Fellbach. Der Wanderweg verläuft meist auf befestigten Wegen.

Im Jahr 1369 kamen die Gemeinden Hofen und Oeffingen, sowie das Dorf Mühlhausen und ein Hof zu Viesenhausen durch einen Tauschhandel zwischen dem damaligen Grafen von Württemberg und den Herren von Neuhausen (Filder) in den Besitz der Neuhausener. 1534 entschieden die Herren von Neuhausen in ihren dann noch zugehörigen Dörfern Oeffingen und Hofen, die Reformation nicht einzuführen. Die Orte blieben eine katholische Insel im evangelisch-württembergischen Kernland.

Hinter dem Begriff „Besinnungsweg“ verbirgt sich ein außergewöhnliches Projekt. Auf einem Weg am nördlichen Rand von Fellbach werden Natur, Kunst, Religion und Philosophie an ausgewählten Orten zusammengeführt. Zwölf Besinnungsorten ist jeweils ein Thema zugeordnet, das durch Zitate aus Literatur, Religion oder Philosophie verdeutlicht wird. Mittlerweile sind neun Besinnungsorte fertig gestellt.

Die eingeladenen Künstler sind gehalten das landschaftliche Umfeld des jeweiligen Besinnungsortes als Teil der künstlerischen Aussage in das Werk mit einzubeziehen. Die Gestaltung der Besinnungsorte soll zum Verweilen und zur Auseinandersetzung mit religiösen und weltanschaulichen Fragen anregen. Angestrebt ist die Schaffung eines Erfahrungsraums jenseits der alltäglichen Hektik und Zeitnot, und doch gleichsam mitten im Leben, im unmittelbaren Lebensumfeld.

Zwischen den Stationen finden sich Wegbegleiter, die den Besinnungsweg verdichten; selbst Kunstwerke und/oder Orte sind, die zeigen das Besinnung seit langem ein Thema unseres Lebens ist. Der Weg wird vom 1999 gegründeten Förderverein Besinnungsweg Fellbach e.V. getragen und betreut, der in Absprache mit dem Kulturamt der Stadt Fellbach die Künstler und Künstlerinnen auswählt und die Realisierung der Kunstwerke nach deren Vorgabe weitgehend in Eigenregie umsetzt.

Das Titelbild „Freiheit“ von Henk Visch (2013): Abstrahiert, wie eine Kinderzeichnung, jedoch gewaltig vergrößert und dreidimensional, steht ein Tier auf einem Hügel in herrlicher Aussichtslage. Vier Beine, ein gerader Rücken, ein Schweif, der blaue Kopf schaut in den Himmel. Aus der Ferne im Umriss zweifellos ein Tier, verschwindet die Eindeutigkeit,wenn man bei der Skulptur auf dem Hügel steht. In der Rohrkonstruktion ist die abstrahierte Tiergestalt kaum mehr zu erkennen.

Ähnlich verhält es sich mit der Freiheit, einem Begriff, der zunächst klar umrissen scheint, hinterfragt aber fast zwangsläufig bis zur Unkenntlichkeit, bis zum Verschwinden relativiert wird. Die Station auf dem Besinnungsweg meint einen allgemeinen Begriff von Freiheit, der zwar die politische Dimension einschließt, gleichzeitig aber weit darüber hinausgeht.

Wegstrecke:
Kornwestheim - Bahnhof - St. Martinus - Johanneskirche - Stadtgarten - Beim Wasserwerk - Klingelbrunnen - Aldinger Weg - Pattonville - Hohlweg - Viesenhäuser Hof - Hofsträßle - Bachweinberge - Weidenbrunnen - Mühlhausen - Burg Mühlhausen - Palmsches Schloss - Veitskapelle - Neckar - Landungsbrücke Fellbach - Weidachtal - Oeffinger Berg - Beim Seele - Reh-Allee - Langer Weg - Fellbacher Besinnungsweg - Schöpfung - Erinnerung - Freizeit/Muße - Freiheit - Geschwister-Scholl-Straße - Schmiden - Fellbach - S-Bahnhaltestelle

Martinusweg Etappe 13

 

MartinuswegDie 13. Etappe des Martinusweges verläuft vom Stuttgarter Schlossplatz nach Ludwigsburg und ist 23 km lang. Die Wandertour startet an der Domkirche St. Eberhard nahe dem Schlossplatz und verläuft über den Max-Eyth-See, durch Kornwestheim nach Ludwigsburg. Die Highlights der Tour sind der Stuttgarter Schlossgarten und der Max-Eyth-See. Der Wanderweg ist immer befestigt und kann zu jeder Jahreszeit gelaufen werden.

Die Domkirche St. Eberhard ist seit 1978 die zweite Kathedralkirche im Bistum Rottenburg-Stuttgart. In Rottenburg befindet sich der Dom St.Martin. Die Erhebung erfolgte aus Anlass des 150-jährigen Diözesanjubiläums und dessen Umbenennung in Bistum Rottenburg-Stuttgart. Die ursprüngliche bauliche Gestalt der Eberhardskirche stellte einen Wiederaufbau der bei Schloss Solitude abgebrochenen ev. Kirche dar. Diese Kirche war 1808 dort sorgfältig abgetragen und an den Bauplatz in der Königstraße überführt worden. Von dieser Vorgängerkirche ist heute nur noch der Grundriss und das die Fassade kennzeichnende Türmchen mit der Spitzkuppel erhalten. 1944 wurde die Kirche durch zwei Bombenangriffe vollständig zerstört. Der Wiederaufbau durch Hugo Schlösser auf dem alten Grundriss war 1955 abgeschlossen. Die Erhebung zur Konkathedrale machte bauliche Änderungen erforderlich. Die Baumaßnahmen wurden 1990/91 in einer tiefgreifenden Umgestaltung des Innenraums nach Plänen von Bert Perlias umgesetzt, durch die die Eberhardskirche ihre heutige Gestalt erhielt.

Der Max-Eyth-See ist ein künstlich angelegter See direkt am Neckar, am Fuße von Weinbergen zwischen Mühlhausen und Hofen gelegen. Das weitläufige Gebiet um den See ist eines von vielen Naherholungsgebieten der Stuttgarter Bevölkerung. Man kann auf den um den See angelegten Wegen wandern, spazieren gehen, Rad oder Inline-Skates fahren. Es gibt große Rasenflächen mit alten Bäumen und einige Grillplätze sowie einen kleinen, künstlich angelegten Sandstrand auf der in den See ragenden Halbinsel. Es gibt einen Verleih von Tret-, Ruder- oder Elektrobooten. Das Baden im Sommer und das Schlittschuhlaufen im Winter ist jedoch untersagt. Am fischreichen See wird geangelt. Neben einem kleinen Biergarten auf einer Halbinsel existieren noch zwei Restaurants mit jeweils großem Biergarten.

Wegstrecke:
Stuttgart Schlossplatz - Domkirche St. Eberhard - Oberen Schlossgarten - Eckensee - Landtag - Staatsoper - Staatstheater - Mittlerer Schlossgarten - Grüne Brücke - Rossebändigerbrunnen - Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Allee - Unteren Schlossgarten - Salucciallee - Schloss Rosenstein (Staatliches Museum für Naturkunde) - Wilhelmasteg - Neckarbrücke - Rosensteinbrücke - Martinskirche - Wilhelmsbrücke - Eisenbahnviadukt - Sicherheitshafen Bad Cannstadt - Münstersteg - Max-Eyth-Steg - Max-Eyth-See - Schleuse Hofen - Hofener Brücke - Auwiesen - Engelburg - Walpurgiskirche - Palmsches Schloss - Bachhalde - Kornwestheimer Feldkreuz - Thomas Gemeindehaus - Salamanderpark - Marktplatz - St. Martinuskirche -  Johanneskirche - Stadtgarten - Martinskirche - Oßweiler Weg - Sozialzentrum Karlshöhe - Ludwigsburger Barockschloss