Neckarland: Flößerweg zw. Besigheim und Bietigheim

 

Besigheim WappenDer Flößerweg – ein Rad- und Wanderweg. Der idyllische Flößerweg führt entlang der Enz von Besigheim nach Bietigheim-Bissingen. Die Flößerschilder zeigen den Weg. Start der Streckenwanderung ist der Bahnhof in Besigheim. Ich bin abweichend von der Hauptroute noch um den Stadtteil Bissingen herum gelaufen zum Ziel – der Bahnhof in Bietigheim-Bissingen. Die Highlights der 14 km langen Tour sind die Altstadt von Besigheim und die Kirche Mor Petrus & Paulus in Bissingen. Der Wanderweg verläuft auf befestigten Wegen.

Dieser idyllische Themenweg dokumentiert mit seinen 17 Infotafeln die Geschichte der Flößerei und des Holzhandels auf der Enz, zwischen dem 14. und 19. Jh. Für Wanderer lässt sich der Weg in zwei Abschnitte unterteilen, die beide per Bahn sehr gut erreichbar sind. Das erste, ca. 8 km lange Wegstück, führt vom Bahnhof Besigheim bis zur Einmündung der Wobachstraße im Bietigheimer Enztal. Von dort aus kann man den Bahnhof Bietigheim gut erreichen und die erste Etappe beenden.

Wer die Wanderung auf dem Flößerweg fortsetzen will, spaziert weiter durch das Bissinger Enztal nach Bissingen vorbei an der Rommelmühle, entlang des historischen Flößerkanals zur Sägemühle. Am Markungsende von Bissingen hat man nun die Wahl den Rundweg über den schön gelegenen Ausflugsgasthof Schellenhof zurück nach Bissingen fortzusetzen oder auf dem Flößerweg zurückzukehren.

Der Flößer ist ein mittlerweile in Europa ausgestorbener Beruf, der in vielen Ländern der Welt in waldreichen Gegenden ausgeübt wurde. Die Aufgabe bestand darin, gefällte Baumstämme oder Baumteile entweder als Floß auf Flüssen (Flößerei) oder aber einzeln auf Bächen oder über hierfür angelegte Floßgräben (Trift) oder künstlichen Holzschwemmanlagen kontrolliert bis zu den Brettmühlen, Köhlereien, Glasfabriken, Werften oder Holzplätzen zu treiben.

Die Flößer standen beim Binden der Hölzer meistens im Wasser. Die sogenannten „Krempstiefel“, die ihnen bis an den Bauch reichten, schützten vor der Nässe. Das Einbinden der Holzstämme mit Weidenruten erforderte große Kenntnisse und viel Geschicklichkeit, damit das Floß nicht beim Durchfahren starker Krümmungen und beim Passieren von Brücken und Wehren auseinanderbrach.

Das Universalwerkzeug des Flößers war der Floßhaken. Wenn sich Holz beim Triften verkeilt, „Brücken“ oder „Holzinseln“ gebildet und zu Holzstaus geführt hatte, mussten diese von den Flößern mittels des Hakens wieder aufgelöst werden. Das „Aufsprengen“ oder „Aufzwicken“ war sehr gefährlich und erforderte viel Mut und Geschick.

Die syrisch-orthodoxe Kirche „Mor Petrus & Paulus“ in Bietigheim-Bissingen ist ein modernes Gotteshaus mit 600 Sitzplätzen und über 30 Meter hohem Kirchturm: Der Neubau einer Kirche in Deutschland ist ein eher selten gewordener Anblick in Zeiten von rückläufigen Mitgliederzahlen christlicher Kirchen.

Die Bebauung des 6.300 m²-Areals begann im Jahr 2017 – geplant durch den Göttinger Architekten Tomas Isa: Vorausschauend wurde ein großer Parkplatz für PKW und Fahrräder berücksichtigt, so dass die zahlreichen Gottesdienstbesucher nicht auf das nahegelegene Wohngebiet ausweichen müssen.

Wegstrecke:
Besigheim - Bahnhof - Enzpark - Neckarbrücke - Kelterplatz - Marktplatz - Rathaus - ev. Stadtkirche St. Cyriakus - Schochenturm - Enz - Enzhälde - Bernhälde - Neckar-Enz-Stellung Bunker - Bietigheim - Grünwiesenstraße - Sand - Christuskirche - Enz-Pavillion - Bürgergarten - Viadukt - Langwiesenweg - Museumsbunker - kath. Kirche Zum Guten Hirten - Schleifmühlenweg - Saubach - Mor Petrus & Paulus - Hohbrunnen - Holzweg - Bruchwaldweg - Carl-Benz-Straße - Bahnhofstraße - Bahnhof

Enztal: Ober- und Unterriexingen

 

Ich bin von meinem Wohnort Bietigheim-Bissingen Richtung Westen nach Ober- und Unterriexingen gelaufen und über den Ortsrand von Sachsenheim wieder zurück zum Ausgangsort. Start und Ende der 24 km langen Rundwanderung ist der Bahnhof in Bietigheim. Die Highlights der Tour sind das Schloss Unterriexingen und die Frauenkirche nahe Unterriexingen. Der Wanderweg verläuft meist auf befestigten Wegen.

Unterriexingen liegt an der Glems und ist seit 1973 ein Stadtteil von Markgröningen. Unterriexingen liegt auf einer von der Glems geteilten Flussterrasse der Enz, die nach Süden ansteigt und von einer eiszeitlichen Lössschicht überdeckt wurde. Zuvor haben sich Enz und Glems im Laufe von Millionen Jahren durch die Gesteinsschichten des Unteren Keupers und des Oberen Muschelkalks eingeschnitten. So finden sich auf der Hochfläche des Muckenschupfs südwestlich des Ortes noch Flussschotter der Enz.

In Unterriexingen gibt es eine Reihe von sehenswerten Gebäuden. Zum Beispiel das Schloss Unterriexingen, eine ehemalige Burg mit Resten eines Wohnturmes aus dem 12. Jh. und einem Bergfried aus dem 14. Jh., der Meierhof und die Kelter beim Schloss, das Alte Rathaus und das Backhaus an der Hauptstraße, die von Bruno Taut im Jahr 1906 erneuerte ev. Pfarrkirche und das Pfarrhaus sowie die im 14. Jh. erbaute Frauenkirche, deren Ruine 1874 von Gerhard Graf Leutrum von Ertingen umfassend renoviert und mit einem monumentalen romanischen Kruzifix ausgestattet wurde.

Das Schloss Unterriexingen auf einer Hochterrasse im Enztal geht auf eine um 1100 erbaute Höhenburg zurück und liegt am Nordostrand des Dorfes Unterriexingen, das heute zu Markgröningen gehört. Das heutige Schloss Unterriexingen geht wohl auf eine „staufische“ Burganlage der Herren von Riexingen zurück, die erstmals im späten 12. Jhs. Erwähnung fand. Die am nördlichen Rand einer Hochterrasse rechts der Enz errichtete und auf drei Seiten mit einem Graben umgebene Burg diente vermutlich auch der Sicherung des Holztransportes auf der Enz und der parallel verlaufenden Landstraße.

Die Frauenkirche in Unterriexingen steht südwestlich und oberhalb des Dorfes inmitten des Friedhofes. Im 14. Jh. ausgebaut, verfiel sie im 19. Jh. zur Ruine. Ab 1874 wurde sie durch den Freiherrn Gerhard Leutrum von Ertingen wieder in Stand gesetzt. Die erneute Restaurierung in den Jahren 1999 bis 2003 durch Karl Magnus Graf Leutrum von Ertingen wurde im Jahr 2004 mit dem Denkmalschutzpreis Baden-Württemberg ausgezeichnet.

Oberriexingen ist eine kleine Stadt an der Enz im Landkreis Ludwigsburg. Oberriexingen liegt südöstlich des Strombergs im Enztal links des Flusses zwischen Vaihingen an der Enz und Markgröningen. Am Ostrand der Gemeinde fließt die Dürre Enz von Norden in die Enz. Die Gemarkung reicht von 190 Metern an der Enz bis auf 251 Meter Höhe im Norden. Auf der 816 Hektar großen Markung konnten sieben keltische Grabhügel und vier römische Gutshöfe nachgewiesen werden. Wahrzeichen der Stadt ist die ursprünglich romanische Georgskirche, die im 14. Jh. im gotischen Baustil umgebaut, nach ihrer Zerstörung (1693) instand gesetzt und 1707 wieder eingeweiht wurde. Teile der Kirchhof- und der Stadtmauer sind noch erhalten, außerdem neben dem Pfarr- und dem Rathaus noch etliche Fachwerkhäuser. 

Wegstrecke:
Bietigheim - Bahnhof - Bissingen - Bruchwald - Querallee - Wald Lounge - Saubachquelle - Mor Petrus & Paulus - Im Erlengrund - Tammer Weg - Seewäldle - Markgröninger Allee - Rotenacker - Enz - Eich - Unterriexingen - Schloss Unterriexingen - Glems - Heilig-Kreuz Kirche - Frauenklinge - Frauenkirche - KZ-Friedhof - Oberriexingen - Enzbrücke - Georgskirche - Enzgasse - Intek - Mühlrain - Steingereut - Lange Furch - Leonhardshof - Burgfeld - Zimmerer Pfad - Panoramaweg - Ellental - Enz - Bad am Viadukt