Neckarland: Tammer Rundwanderweg Nr. 1

 

Wappen von TammDer Schwäbische Albverein, Ortsgruppe Tamm, hat drei Hammelwege kartiert und ausgeschildert. Der Rundwanderweg Nr. 1 führt ins Enztal, Glemstal und ins Leudelsbachtal. Start und Ende der 20 km langen Rundwanderung, die ich leicht von der Orginalstrecke abgewandelt habe, ist die S-Bahnhalte in Tamm. Die Highlights der Tour sind die Wanderpfade durch das Ens/Glems/Leudelsbachtal und der Enzblick am Hammelrain. Der Wanderweg verläuft meist auf (Wald-)Pfaden.

Tamm liegt 15 km nördlich der Landeshauptstadt Stuttgart am Nordfuß des Hohenaspergs. Nachbargemeinden sind Bietigheim-Bissingen im Norden, Freiberg am Neckar im Osten, Asperg und Markgröningen im Süden sowie die Große Kreisstadt Ludwigsburg. Das wirtschaftlich bedeutende Ludwigsburger Industriegebiet Tammerfeld bindet Tamm geographisch wie infrastrukturell direkt an die Kreisstadt an.

In unmittelbarer Nähe der Kelter im alten Ortskern von Tamm befinden sich weitere historische Bauwerke, darunter das alte Rathaus, die um 1450 erbaute spätgotische Bartholomäuskirche, ein Backhaus und das historische Gasthaus Ochsen. Neuere Wahrzeichen des Orts sind der in Glas gefasste Bahnhofsvorplatz mit dem denkmalgeschützten Bahnhof sowie der Bürgersaal. Auf dem Gebiet Hohenstange befinden sich zwei Wassertürme. Der kleine Wasserturm mit 22 m Höhe wurde 1963, der große mit 61 m Höhe 1974 fertiggestellt. Der große Turm ist vorrangig zur Versorgung der mehrgeschossigen Wohnbebauung auf der Hohenstange notwendig. Das Wasser in den Türmen stammt aus dem Bodensee. Auf den Dächern der Türme sind diverse Mobilfunkanlagen aufgestellt.

Jedes Jahr findet in Tamm meist an einem Juliwochenende das Tammer Fleckafescht statt. Dabei sind die meisten Vereine Tamms mit einem Stand vertreten. Auf dem Kelterplatz befindet sich die Musikbühne, auf der viele Musikvereine und Bands auftreten. Nicht zuletzt wegen der Bands, die dort immer wieder musizieren, ist das Fleckafescht auch bei Auswärtigen beliebt und rege besucht.

Die Glems ist ein rechter Nebenfluss der Enz. Sie entspringt im Naturschutzgebiet Rotwildpark bei Stuttgart, das zum Glemswald im Stuttgarter Westen gehört. Sie durchfließt die Landkreise Böblingen und Ludwigsburg, teilt dabei das Strohgäu und mündet bei Unterriexingen in die Enz.

Der Leudelsbach im Landkreis Ludwigsburg ist etwas über 6 km lang, fließt überwiegend durch Markgröninger Markung in die Enz. Der Leudelsbach hat zwei Oberläufe, die sich nordwestlich von Möglingen vereinigen: Der von Osten kommende Arm beginnt heute am Steg nahe der Möglinger Wiesenstraße. Davor ist er verdolt. Ursprünglich entsprang der Untere Leudelsbach im periodisch trocken fallenden Ammertal südwestlich des Ortszentrums, wo mehrere Quellen der „Wette“ beim Möglinger Pfarrhaus zugeführt wurden. Die Quelle des Oberen Leudelsbachs liegt westlich von Möglingen im Markgröninger Gewann „Leudelsbach“. Sie wurde 1499 vom Baumeister Peter von Koblenz zur Speisung des Markgröninger Marktbrunnens angezapft und versorgte diesen bis ins 20. Jh. über eine Teuchelleitung mit fließendem Wasser.

Wegstrecke:
Tamm - S-Bahnhof - St. Petrus - Southern Oak Ranch - Grund - Weilerrain - Rotenacker - Neckar-Enz-Stellung - Enz - Unterriexingen - Schloss Unterriexingen - Seewiesen - ev. Pfarrkirche - Glems - Heilig-Kreuz-Kirche - Glemstal - Talhäuser Berge - Glemsweg - Am Schlüsselberg - Papiermühle - Kühler Brunnen - Mühlberg - Spitalmühle - Bruckmühle - Markgröningen - Heilig-Geist-Kirche - Bartholomäuskirche - Graf-Hartmann-Straße - Bissinger Pfad - Flohberg - Leudelbach - An der Rotenacker Spitze - Oberer Wannenberg - Mittlerer Weg - Tamm - Bartholomäuskirche - Rathaus

Enztal: Ober- und Unterriexingen

 

Ich bin von meinem Wohnort Bietigheim-Bissingen Richtung Westen nach Ober- und Unterriexingen gelaufen und über den Ortsrand von Sachsenheim wieder zurück zum Ausgangsort. Start und Ende der 24 km langen Rundwanderung ist der Bahnhof in Bietigheim. Die Highlights der Tour sind das Schloss Unterriexingen und die Frauenkirche nahe Unterriexingen. Der Wanderweg verläuft meist auf befestigten Wegen.

Unterriexingen liegt an der Glems und ist seit 1973 ein Stadtteil von Markgröningen. Unterriexingen liegt auf einer von der Glems geteilten Flussterrasse der Enz, die nach Süden ansteigt und von einer eiszeitlichen Lössschicht überdeckt wurde. Zuvor haben sich Enz und Glems im Laufe von Millionen Jahren durch die Gesteinsschichten des Unteren Keupers und des Oberen Muschelkalks eingeschnitten. So finden sich auf der Hochfläche des Muckenschupfs südwestlich des Ortes noch Flussschotter der Enz.

In Unterriexingen gibt es eine Reihe von sehenswerten Gebäuden. Zum Beispiel das Schloss Unterriexingen, eine ehemalige Burg mit Resten eines Wohnturmes aus dem 12. Jh. und einem Bergfried aus dem 14. Jh., der Meierhof und die Kelter beim Schloss, das Alte Rathaus und das Backhaus an der Hauptstraße, die von Bruno Taut im Jahr 1906 erneuerte ev. Pfarrkirche und das Pfarrhaus sowie die im 14. Jh. erbaute Frauenkirche, deren Ruine 1874 von Gerhard Graf Leutrum von Ertingen umfassend renoviert und mit einem monumentalen romanischen Kruzifix ausgestattet wurde.

Das Schloss Unterriexingen auf einer Hochterrasse im Enztal geht auf eine um 1100 erbaute Höhenburg zurück und liegt am Nordostrand des Dorfes Unterriexingen, das heute zu Markgröningen gehört. Das heutige Schloss Unterriexingen geht wohl auf eine „staufische“ Burganlage der Herren von Riexingen zurück, die erstmals im späten 12. Jhs. Erwähnung fand. Die am nördlichen Rand einer Hochterrasse rechts der Enz errichtete und auf drei Seiten mit einem Graben umgebene Burg diente vermutlich auch der Sicherung des Holztransportes auf der Enz und der parallel verlaufenden Landstraße.

Die Frauenkirche in Unterriexingen steht südwestlich und oberhalb des Dorfes inmitten des Friedhofes. Im 14. Jh. ausgebaut, verfiel sie im 19. Jh. zur Ruine. Ab 1874 wurde sie durch den Freiherrn Gerhard Leutrum von Ertingen wieder in Stand gesetzt. Die erneute Restaurierung in den Jahren 1999 bis 2003 durch Karl Magnus Graf Leutrum von Ertingen wurde im Jahr 2004 mit dem Denkmalschutzpreis Baden-Württemberg ausgezeichnet.

Oberriexingen ist eine kleine Stadt an der Enz im Landkreis Ludwigsburg. Oberriexingen liegt südöstlich des Strombergs im Enztal links des Flusses zwischen Vaihingen an der Enz und Markgröningen. Am Ostrand der Gemeinde fließt die Dürre Enz von Norden in die Enz. Die Gemarkung reicht von 190 Metern an der Enz bis auf 251 Meter Höhe im Norden. Auf der 816 Hektar großen Markung konnten sieben keltische Grabhügel und vier römische Gutshöfe nachgewiesen werden. Wahrzeichen der Stadt ist die ursprünglich romanische Georgskirche, die im 14. Jh. im gotischen Baustil umgebaut, nach ihrer Zerstörung (1693) instand gesetzt und 1707 wieder eingeweiht wurde. Teile der Kirchhof- und der Stadtmauer sind noch erhalten, außerdem neben dem Pfarr- und dem Rathaus noch etliche Fachwerkhäuser. 

Wegstrecke:
Bietigheim - Bahnhof - Bissingen - Bruchwald - Querallee - Wald Lounge - Saubachquelle - Mor Petrus & Paulus - Im Erlengrund - Tammer Weg - Seewäldle - Markgröninger Allee - Rotenacker - Enz - Eich - Unterriexingen - Schloss Unterriexingen - Glems - Heilig-Kreuz Kirche - Frauenklinge - Frauenkirche - KZ-Friedhof - Oberriexingen - Enzbrücke - Georgskirche - Enzgasse - Intek - Mühlrain - Steingereut - Lange Furch - Leonhardshof - Burgfeld - Zimmerer Pfad - Panoramaweg - Ellental - Enz - Bad am Viadukt