Kulturwanderweg Jagst Etappe 3: von Möckmühl nach Jagsthausen und zurück

 

Mal Rom und Germanien, mal Baden und Württemberg. Befestigte Wege durch Dörfer. Geschotterte und unbefestigte Wege mit Anstiegen verbinden die attraktiven Dörfer miteinander. Start und Ende der 28 km langen Rundwanderung ist der Bahnhof von Möckmühl. Die Highlights der Tour sind die Stadt Möckmühl, der Ort Widdern und die Götzenburg in Jagsthausen. Der Wanderweg verläuft meist auf befestigten Wegen.

Möckmühl liegt nördlich von Heilbronn am Zusammenfluss von Seckach und Jagst. Die Stadt besteht aus der Kernstadt Möckmühl und den Stadtteilen Bittelbronn, Korb, Ruchsen und Züttlingen.

Die Burg Möckmühl wurde vermutlich im 13. Jh. angelegt. Dort hatte Götz von Berlichingen von 1517 bis 1519 seinen Amtssitz. Die Burg ist in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden. Vom Burghügel kann man auf die idyllische Altstadt blicken. Bei der Burg befand sich einst auch das Stift mit der Stiftskirche, die im 17. Jh. zerstört wurde. Die Stiftspropstei mit Propsteiturm ist noch davon bei der Burg erhalten. Auf dem ehemaligen Stiftsgelände befinden sich auch die Alte Apotheke, die von 1758 bis 1927 konzessioniert war, und eine Scheune von 1813, die auf den Fundamenten der zerstörten Stiftskirche errichtet wurde. Unterhalb der Propstei befindet sich der heute zu einem Wohnhaus umgebaute ehemalige Fruchtkasten der Propstei. Außerdem befindet sich auf dem Burgberg auch die ehemalige Oberamtei. Reste der einer älteren Burg sind auf einem Hügel außerhalb des Ortes zu finden.

Der historische Stadtkern von Möckmühl, der als Gesamtanlage seit 1983 unter Denkmalschutz steht, ist noch von einer weitgehend erhaltenen alten Stadtmauer aus dem 15. Jh. mit Wehrgang, durchlaufendem Bogenfries und mehreren Türmen umgeben. Der runde Schinnersturm, die viereckigen Türme Badturm und Pfarrersturm sowie der runde Hexenturm mit achteckigem Fachwerkaufbau und Verlies sind vollständig erhalten bzw. wiederaufgebaut, Mühlturm und Batzentürmle sind dagegen nur noch als Ruinen erhalten. Die Stadttore wurden bis auf das Ruchsener Tor alle abgerissen.

Ruchsen liegt an der Einmündung des Hergstbachs in die Jagst. Die ev. Kirche in Ruchsen wurde 1823 in ihrer heutigen Form errichtet, wobei der Kern des Chorturms das älteste Gebäude des Dorfes ist. Die Kirche weist spätmittelalterliche Wandmalereien sowie eine historische Kirchenorgel von 1738 auf.

Widdern liegt im Nordosten des Landkreises Heilbronn an der rechtsseitigen Mündung der Kessach von Norden in die untere Jagst, etwa 33 km vor deren Mündung in den Neckar. Das Rathaus von Widdern geht auf ein früheres Schloss der Herren von Zyllnhardt zurück. Vom im 19. Jh. teilweise abgerissenen Schloss blieb der Keller erhalten, das heutige Gebäude wurde um 1870 auf den Fundamenten des Schlosses als Gaststätte errichtet und 1880 von der Stadt erworben, die es seitdem als Rathaus nutzt. 1987/88 fand eine umfassende Sanierung des Gebäudes statt.

Wanderer kommen in Widdern auf dem Limeswanderweg von Miltenberg am Main nach Wilburgstetten an der Wörnitz vorbei, der über 245 km dem Obergermanisch-Raetischen Limes folgt. Am Limeswanderweg liegt auf Widderner Gemarkung das „Wachthaus Am Limes“, eine Nachbildung einer römischen Grenzerhütte am Limes. Ein Seitenarm des Jakobsweges läuft ebenfalls durch Widdern.

Wegstrecke:
Möckmühl - Bahnhof - Burg Möckmühl - Weinbergweg - Ruchsen - Neu Berg - Bannholzsiedlung - A81 - Mühlsteige - Widdern - Gemmungensches Schloss - Burg Widdern - Pfadsiedlung - Mauspfädle - Panoramaweg - Maiersklinge - Neuberg - Hörnle - Klingenrain - Birkenbrunnen - Bannholz - Bannwiesen - Jagsthausen - Jakobuskirche - Weißes Schloss - Rotes Schloss - kath. Kirche - Mühlkanal - Mühläcker - Jagst - Talstraße - Olnhausen - Jagsttal-Weg - Widdern - Bahnhofsmuseum - A81 - Ruchsen - Möckmühl - Sportgaststätte - ev. Stadtkirche - Marktplatz - Bahnhof

Odenwald: von Osterburken nach Möckmühl

 

OdenwaldEine schöne Wanderung im Odenwald verläuft vom Bahnhof in Osterburken zum Bahnhof in Möckmühl. Die Highlights der 23 km langen Streckenwanderung sind das Annexkastell in Osterburken und die Burg Möckmühl. Der Wanderweg verläuft meist auf befestigten Wegen.

Das Kastell Osterburken war ein römisches Militärlager, dessen Besatzung für Sicherungs- und Überwachungsaufgaben am sogenannten „Vorderen Limes“ des Obergermanisch-Rätischen Limes zuständig war. Die zum UNESCO-Welterbe gehörende Anlage liegt rund 455 m westlich der Limestrasse am Südhang des Kirnautales in der Hager Flur. Die teilweise noch sichtbaren und konservierten Baureste befinden sich in der zum Neckar-Odenwald-Kreis gehörenden Stadt Osterburken. Neben dem Kastell, das durch einen nachträglichen Anbau zum Doppelkastell wurde, sind insbesondere die teilweise gut datierbaren Bauten und wertvollen Funde aus dem Bereich des ausgedehnten römischen Lagerdorfes (Vicus) überregional bekannt geworden. Osterburken gehört damit zu den wichtigsten archäologischen Referenzpunkten an diesem Limesabschnitt.

Neckar-Odenwald-Limes (früher auch Neckarmümlinglinie genannt) ist ein zusammenfassender Begriff für zwei, möglicherweise leicht zeitverschiedene und strukturell stark unterschiedliche, frühe Abschnitte des Obergermanisch-Raetischen Limes. Der Neckar-Odenwald-Limes setzte sich zusammen aus dem nördlichen Odenwaldlimes, einem Landlimes mit Kastellen, Wachtürmen und Palisade, der den Main mit dem Neckar verband, und dem südlich anschließenden Neckarlimes, der in der bisherigen Forschung als ein typischer „Nasser Limes“ (ripa) betrachtet wurde, bei dem der Fluss die Funktion der Palisade als Annäherungshindernis ersetzte. Erkenntnisse der neueren Zeit werfen ein etwas anderes Licht auf diese Betrachtungsweise, so dass sie möglicherweise künftig relativiert werden muss. Die entsprechenden Forschungen dauern derzeit noch an.

Adelsheim ist eine Kleinstadt im Neckar-Odenwald-Kreis. Der staatlich anerkannte Erholungsort hat eine über 1200-jährige Geschichte. Adelsheim liegt an der Mündung der von Osten kommenden Kirnau in die von Norden fließende Seckach. Der Zusammenfluss wurde beim Bau einer Stadtbefestigung genutzt. Die Seckach fließt flussabwärts bei Möckmühl in die Jagst. Großräumig gehört das Gebiet um Adelsheim zum Bauland, einem Höhenzug, der vom Odenwald im Nordwesten zum Jagsttal im Süden und zum Taubertal im Osten überleitet. Das Gemeindegebiet liegt im Naturpark Neckartal-Odenwald und im Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald.

Burg Möckmühl, auch Götzenburg genannt, ist eine hochmittelalterliche Höhenburg in Möckmühl. Die württembergische Burg Möckmühl beschirmte einst den Schnittpunkt mehrerer Zoll- und Geleitstraßen an der Einmündung der Seckach in die Jagst. Der wichtigste dieser Wege führte von Würzburg nach Wimpfen und war bereits den Römern zur Verteidigung des Limes von Bedeutung.

Wegstrecke:
Osterburken - Bahnhof - Annexkastell Osterburken - Schweinegraben - Limes-Wachturm - Egelsee - Rottersbergweg - Birkenwald - Wemmershof - Alte Wemmershöfer Straße - Wingertsteige - Adelsheim - Bahnhof - Panoramaweg - Franzosenklinge - Korber Höhe - Hohe Straße - Jungfohlenweide - Roigheim - Bahnhof - Bärbachweg - Großer Eichenweg - Gucken - Möckmühl - Burg Möckmühl - Bahnhof