Neckarland: Von Besigheim über Ingersheim nach Bietigheim-Bissingen

 

Besigheim WappenEine eigengeplante Rundwanderug vor meiner Haustüre startet am Bahnhof in Besigheim und endet am Bahnhof in Bietigheim-Bissingen. Die Highlights der 20 km langen Streckenwanderung sind die Altstadt von Besigheim und Schloss Kleiningersheim. Der Wanderweg verläuft auf befestigten Wegen.

Besigheim ist eine Kleinstadt im Landkreis Ludwigsburg. Seit dem 18. Oktober 2005 ist Besigheim ein staatlich anerkannter Erholungsort. Besigheim ist überregional vor allem durch seine mittelalterliche Altstadt mit zahlreichen Fachwerkhäusern bekannt. Besigheim liegt 13 km nördlich von Ludwigsburg am Zulauf der Enz zum Neckar, seines größten linken Nebenflusses. Die Altstadt liegt malerisch auf dem lang gestreckten, steilabfallenden Mündungssporn, auf drei Seiten umgeben von den beiden Flüssen.

Besigheim ist ein Weinbauort, dessen Lagen zur Großlage Schalkstein des Bereichs Württembergisch Unterland im Weinbaugebiet Württemberg gehören. Der bekannteste und größte Weinbaubetrieb ist die genossenschaftlich organisierte Felsengartenkellerei Besigheim mit einem Jahresumsatz von mehr als 20 Millionen Euro und einem Absatz von mehr 6,6 Millionen Litern Wein und Sekt im Jahr 2015. Eine Reihe von Familienbetrieben betreiben den Weinbau in Eigenunternehmung. Besigheim liegt an der Württemberger Weinstraße, die durch alle württembergische Weinregionen an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeiführt.

Das Schloss Kleiningersheim ist ein historisches Bauwerk in der Gemeinde Ingersheim (Kreis Ludwigsburg). Errichtet wurde es im 16. Jh. als Nachfolgebau der wahrscheinlich im 12. Jh. entstandenen und im 16. Jh. verfallenen Burg der Herren von Ingersheim.

Ab 1565 erbaute der Reichsritter Kaspar Nothaft direkt neben den Resten der Burg, das Schloss im Stil der Renaissance. Überreste der Burgmauern sind in den Weinbergen bei der Aussichtsplatte noch erhalten. Nachdem Kaspar Nothaft 1584 ohne Kinder gestorben war, ging das Schloss an seine Witwe Anna Maria, geborene von Neipperg, die bis zu ihrem Tod dort lebte.

Im Jahr 1600 wurde das Schloss als württembergisches Lehen an den Geheimen Regierungsrat Melchior Jäger von Gärtringen vergeben. Seither war es auch unter dem Namen Jägersburg bekannt. 1640 wurde der Kapitänleutnant Johann Adam Zinski Besitzer, dessen Ehefrau eine geborene Jäger war. Von ihm erbte Samuel Bintauf, ein Bediensteter des Adam Zinski das Schloss. Danach ging es an den Stuttgarter Forstmeister Eberhard Schaffalitzki, David Roth, dessen Ehefrau wiederum eine geborene Jäger war, und 1693 an Johann Georg Schmid, einen Schwiegersohn von David Roth. 1707 kaufte der Kanzleiadvokat beim Oberrat Johann Dietrich Hörner das Schloss. Er wurde nach seinem Tod vermutlich im Chor der Georgskirche beigesetzt. 1726 kaufte der Generalmajor Freiherr von Woellwarth das Schloss. Es blieb danach fast 200 Jahre im Besitz der Familie.

1911 und 1912 baute der Architekt Simmel das Schloss für den Stuttgarter Unternehmer Carl von Ostertag-Siegle um, der es 1908 erworben hatte. 1921 erwarb Freiherr Josef Maria von Radowitz das Schloss und ließ die Weinberge in der heute noch bestehenden Terrasse und Gartenanlage anlegen. In der Zeit von 1936 bis 1944 nutzte die SA-Führerschule der Gruppe Südwest das Gebäude. 1963 kaufte Walter Leibrecht das Schloss, das dann als Verwaltungsgebäude des Schiller Colleges genutzt wurde. Heute dient es als Wohnsitz der Familie.

Wegstrecke:
Besigheim - Bahnhof - Mühlensteig - Enz - Schulweg - Miniaturgolfplatz - Im Schimmelfeld - Besigheimer Hörnle - Kreuzberg - Neckarhaldenweg - Salenkanzel - Talhof - Sonnenhof - Kleiningersheim - Georgskirche - Schloss Kleiningersheim - Mühlsteige - Kleiningersheimer Mühle - Neckar - Schleuse Pleidelsheim - Pleidelsheim - Kraftwerkskanal - Hundewiese - Altneckar - Beihingen - Stadiongaststätte - Freiberg am Neckar - Museum im Schlössle - Lindenbrunnen - Brandholzweg - Hinterer Brand - Robinsonspielplatz - Bietigheim-Buch - Lothar-Späth-Carre - Bietigheim-Bissingen - Bahnhof

Mettertal: Bietigheim – Sersheim

 

Bietigheim WappenKernstück der Wanderung ist der romantische Weg durchs Mettertal zwischen Metterzimmern und Sachsenheim. Das Flüsschen Metter entspringt im westlichen Stromberg bei Sternenfels und mündet nach ca. 28 km bei Bietigheim in die Enz. Darüber hinaus ist eine wunderschöne historische Altstadt zu besichtigen. Start und Ende der 22 km langen Rundwanderung ist der Bürgergarten in Bietigheim-Bissingen. Die Highlights der Tour sind die Altstadt von Bietigheim und der Wanderweg entlang der Metter. Der Wanderweg verläuft auf befestigten Wegen.

Sachsenheim ist eine Flächengemeinde mit einer Südost-Nordwest-Ausdehnung von etwa 17 km. Groß- und Kleinsachsenheim liegen an der Einmündung des Kirbachs in die Metter, die im benachbarten Bietigheim-Bissingen in die Enz mündet. Das Stadtzentrum liegt etwa 14 km von der Kreisstadt Ludwigsburg entfernt. Die Ortsteile Hohenhaslach, Ochsenbach/Kirbachhof, Spielberg und Häfnerhaslach liegen im Tal des Kirbachs im südwestlichen Teil des Strombergs.

Kleinsachsenheim wurde erstmals im Jahr 1140 urkundlich erwähnt. Von Anfang an bestand eine enge Beziehung zu Großsachsenheim. Es wird vermutet, dass Kleinsachsenheim von einer Seitenlinie der Herren von Sachsenheim gegründet wurde. Die sogenannte Kleinsachsenheimer Linie baute in Kleinsachsenheim eine Burg, später ein Schloss. Beide Bauten sind nicht mehr vorhanden. Im Jahr 1561 ging auch Kleinsachsenheim an Württemberg. Die wirtschaftlichen Krisenzeiten im 17. und 18. Jh. überstand der Ort besser als das benachbarte Großsachsenheim und war zu dieser Zeit zeitweise das größere der beiden „Sachsenheims“, was man auch daran erkennen kann, dass die Kleinsachsenheimer Kelter komplett, die Großsachsenheimer nur teilweise aus steinernen Mauern bestand. Kleinsachsenheim war früher außerdem von mehreren Türmen und einer Ringmauer umgeben, was für Dörfer eher unüblich war. Im Jahr 1971 schlossen sich die beiden Orte zusammen.

Sersheim ist eine Gemeinde mit etwa 5600 Einwohnern im Nordwesten des Landkreises Ludwigsburg. Sersheim liegt am südlichen Rand des Strombergs an der Metter, die von Nordwesten kommend hier ihre Richtung ändert und nach Osten weiterfließt. Hier mündet der von Westen kommende Aischbach, der im Ort kanalisiert ist. Das Gemeindegebiet steigt nach Norden auf den Stromberg und nach Süden auf den Höhenrücken zwischen Metter und Enz an, ist aber überwiegend eben. Das Mettertal oberhalb des Orts sowie der Höhenrücken im Süden werden landwirtschaftlich genutzt, während die Gebiete im Norden und Osten der Gemeinde von Wald bedeckt sind. 

Der alte Ortskern von Sersheim wird durch Vaihinger Straße, Sedanstraße und den Metterweg begrenzt und gruppiert sich um die Schlossstraße, in der sich auch die wichtigsten Gebäude befinden. Der Name der Straße erinnert an das Untere Schlössle, das ab 1479 erbaut wurde, von dem aber nach wechselvoller Geschichte nur noch Mauerreste vorhanden sind. 1988 und 1992 wurde auf dem Schlossgelände das neue Rathaus und das Bürgerhaus errichtet. Zu den weiteren ortsprägenden historischen Gebäuden gehört vor allem aber die ev. Pfarrkirche in der Schlossstraße. Ihre Ursprünge gehen auf das 11. Jh. zurück, aus dem noch Teile des Turmes stammen. Im Jahr 1753 wurde das Kirchenschiff neu aufgebaut und dabei wesentlich vergrößert.

Das 1568 errichtete Obere Schlössle in Sersheim befindet sich in der Backgasse. Der Widdumhof ist ein großes historisches landwirtschaftliches Anwesen, das vom 16. bis zum 18. Jh. der Versorgung des örtlichen Pfarrers diente und auch danach noch mit Sonderrechten ausgestattet war. Die Fessler Mühle (auch Untere Mühle) ist ein historisches Mühlenanwesen, das bereits im späten 14. Jh. erstmals erwähnt wurde. Die mindestens ebenso alte Obere Mühle brannte 1934 ab. Heute befindet sich an deren Standort die 1942/43 erbaute Mühle Grau.

Wegstrecke:
Bietigheim-Bissingen - Bürgergarten - Metter - Overland-Park-Garten - Marktplatz - Rathaus - Bietigheimer Schloss - Altenbach - Metterzimmern - Klosterhof - Kelter - Mühlsteige - Metter - Talweg - Kleinsachsenheim - Bachwiesenweg - Großsachsenheim - Bahnhof - Rodenweg - Rothenpfädle - Rode - Oberer Köppelesweg - Zwieback - Sersheim - Bahnhof - Flugplatzweg - Kriegerdenkmal - Eichwaldweg - Eichwald - Eichwaldäcker - Großsachsenheim - ev. Stadtkirche - Rathaus - Gewerbegebiet Holderbüschle - Zimmerer Pfad - Panoramaweg - Kreuzäcker - Bietigheim - Ellental - Drachenflugwiese - Fischerpfad - Enzbrücke - Wobachstraße - Viadukt