Stuttgart: Stäffele Tour Stuttgart Ost / Mitte

 

Die Stuttgarter Stäffele sind mehr als 400 Treppenanlagen in der Landeshauptstadt Stuttgart. Schätzungen sprechen von bis zu 600 Treppenanlagen im gesamten Stuttgarter Stadtgebiet. Ich haben mit zwei Wanderen aus der komoot Community eine Stäffelestour im Stuttgarter Osten/Mitte durchgeführt. Start und Ende der 15 km langen Rundwanderung war die U-Bahnhaltestelle Geroksruhe in Stuttgart-Ost. Die Highlights der Tour sind die zahlreichen Ausblicke (Geroksruhe, Uhlandshöhe, Weißenburgpark, etc.) auf Stuttgart. Der Wanderweg verläuft auf befestigten Wegen.

Der Ursprung der „Stäffele“ geht auf eine Zeit zurück, als die Hänge rund um Stuttgart von Weinbauern bewirtschaftet wurden. Als sich Stuttgart ab Mitte des 19. Jhs. ausdehnte und dabei die Hänge zunehmend urbanisiert wurden, wichen die alten Weinbergstaffeln Fußwegen und Treppen zu den neuen höhergelegenen Wohngebieten. Die Querverbindungen zwischen den Straßen weisen häufig kunstvolle Architektur auf.

Der Begriff Stäffele leitet sich ab vom Wort Staffel, der im süddeutschen Sprachbereich gängig ist. Laut Duden wird darunter Treppe, auch der Absatz einer Treppe, verstanden. Im schwäbischen Dialekt wurde daraus Stäffele. Sehr bekannte Stäffele sind die Eugenstaffel, die Oscar-Heiler-Staffel und die Willy-Reichert-Staffel zur Karlshöhe, die Sängerstaffel, die Georg-Elser-Staffel, die Sünderstaffel, die Taubenstaffel, die Emil-Molt-Staffel und die Buchenhofstaffel.

Die vielen Stäffele haben den Bewohnern Stuttgarts den Ortsnecknamen Stäffelesrutscher eingebracht. Zudem sind die meisten der Stäffele oft nicht mit offiziellen Straßenschildern gekennzeichnet, da es sich vielfach um die Fortsetzung bestehender Straßen (z. B. Eugenstraße) oder um unbenannte beziehungsweise Stäffele ohne direkte Grundstückszugänge handelt.

Dem Stuttgarter Mundartdichter und Mundartforscher Friedrich E. Vogt (1905–1995) wurde ebenfalls eine eigene Staffel gewidmet. Er schrieb ein Lied über die „steilen Stuttgarter Stäffele“. Gesungen wurde es unter anderem von Willy Reichert und Oscar Müller.

Seit den 1980er-Jahren werden auf den Stäffele verschiedene Stadtspaziergänge, die so genannten „Stäffelestouren“ angeboten. Diese sind neben den klassischen Stadtführungen eher kleine Wanderungen und werden sowohl von der Stadt Stuttgart, sowie von zahlreichen selbstständigen Stadtführern angeboten. Stäffele dienen in Stuttgart nicht nur der Fortbewegung, sondern werden auch gerne als Aussichts- und Treffpunkte genutzt.

Stuttgart-Ost ist einer der fünf inneren Stadtbezirke der Landeshauptstadt Stuttgart. Er liegt zwischen dem Bezirk Stuttgart-Mitte und dem Neckarufer gegenüber von Bad Cannstatt. Der Stadtbezirk besteht aus den älteren Stadtgebieten Berg, Gablenberg, Gaisburg und Ostheim sowie den neueren Stadtteilen Frauenkopf, Stöckach, Uhlandshöhe und Gänsheide.

Die Uhlandshöhe in Stuttgart ist eine zur historischen Markungsfläche Stuttgarts gehörende Erhebung am östlichen Rand des Stadtzentrums. Die Bezeichnung des Hügels lautete ursprünglich Ameisenberg, doch ging 1862 der Name einer Parkanlage auf das gesamte Areal über. Mit den Stadtteilen Gaisburg, Berg, Gablenberg, Ostheim, Frauenkopf, Stöckach und Gänsheide bildet sie seit 2001 den inneren Stadtbezirk Stuttgart-Ost. Die Uhlandshöhe grenzt im Norden und Osten an Ostheim, im Süden an Gablenberg, Gänsheide und Diemershalde, im Westen an das Kernerviertel.

Wegstrecke:
Stuttgart - U-Bahnhalte Geroksruhe - Waldebene Ost - Naturfreundehaus Stadtheim Fuchsrain - Buchwald Kindergarten - Neue Straße - Im Buchwald - Ginsterstaffel - Friedhof Gablenberg - Aspergstraße - Wagenburgplatz - Uhlandshöhe - Aussichtsplattform Stadtwasserwerk - Sternenbrunnen - Alfred-Lörcher-Weg - Daniel-Stocker-Weg - Werfmershalden-Anlagen - Urachplatz - Karl-Olga-Krankenhaus - Heilandsplatz - Heilandskirche - Villa Berg - Rosengarten - Japan-Garten - Mineralbad Berg - Unterer Schlossgarten - Futterwiese - Anlagensee - Mittlerer Schlossgarten - Justinus-Kerner-Brunnen - Eugensplatz - Stafflenbergstraße - St. Konrad - Dobelstaffel - Ludwig-Hofacker-Kirche - Am Reichelenberg - Weißenburgpark - Schillereiche - Schillerweg - Unteres Bopsersträßle - Bopserhütte - Wernhaldeweg - Olgaweg - Stelle - Richard-Bücheler-Weg - Geroksruhe

Stuttgart: Mörike-Weg Etappe 1: Aichtal – Stuttgart

 

StuttgartWappenDer Weg des Schusters Seppe von Stuttgart nach Ulm – in 5 Etappen von Stuttgart nach Ulm. Die 1. Etappe des Mörike-Weges verläuft vom Stuttgarter Hauptbahnhof nach Aichtal-Neuenhaus. Ich bin die Tour in umgekehrter Richtung gelaufen. Diese 26 km lange Streckenwanderung startet an der ev. Kirche in Neuenhaus und endet am Hauptbahnhof in Stuttgart. Neben dem Aich- und Siebenmühlental ist auch der Wanderweg entlang der Stuttgarter Stäffelen besonders schön. Der Wanderweg verläuft meist auf befestigten Wegen.

Das Stuttgarter Hutzelmännlein ist ein Märchen von Eduard Mörike. Stuttgart 1853 „Wohl vor fünfhundert und mehr Jahren, … , befand sich in Stuttgart ein Schustergesell namens Seppe bei einem Meister, der ihm nicht gefiel, … ; und weil er nie gar weit vor seine Vaterstadt hinausgekommen, so war er jetzt willens zu wandern.“ – und zwar von Stuttgart nach Ulm. Da der Seppe in Ulm in der Liebe Pech hat, wandert er auch wieder zurück. Mörike hat einen Großteil der württembergischen Landschaft selbst erwandert. Von ihm stammen einige der stimmungsvollsten Beschreibungen der Schwäbischen Alb und ihres Vorlandes, natürlich verpackt in Gedichte, Romane und Märchen wie im „Stuttgarter Hutzelmännlein“, in dem ja auch noch die Mär von der Schönen Lau enthalten ist.

Eduard Friedrich Mörike (* 8. September 1804 in Ludwigsburg) war ein deutscher Lyriker der Schwäbischen Schule, Erzähler und Übersetzer. Er war auch evangelischer Pastor, haderte aber bis zu seiner frühen Pensionierung stets mit diesem „Brotberuf“. Mörike wurde als siebtes Kind des Medizinalrates Karl Friedrich Mörike (1763–1817) und der Pfarrerstochter Charlotte Dorothea geb. Bayer geboren. Sein Vorfahr in vierter Generation war der Apotheker Bartholomäus Mörike (1669–1730) aus Havelberg. Er hatte zwölf Geschwister. Ab 1811 besuchte er die Lateinschule in Ludwigsburg.

In Stuttgart unterrichtete Mörike ab 1856 zehn Jahre lang Literatur am Königin-Katharina-Stift. Neben seiner Ernennung zum Professor am Katharinenstift wurden ihm in dieser Zeit weitere Ehrungen zuteil: 1852 der Ehrendoktortitel der Universität Tübingen, 1862 der Bayerische Maximiliansorden und 1864 das Ritterkreuz des württembergischen Friedrichs-Ordens. Er hatte Kontakt zu anderen Schriftstellern, so besuchten ihn Theodor Storm (der sich über Mörikes Gewohnheit des Tischgebets wunderte), Friedrich Hebbel und Iwan Turgenew. Eine tiefere Freundschaft verband ihn ab 1864 mit dem Maler Moritz von Schwind.

Das Stuttgarter Hutzelmännlein ist ein Märchen von Eduard Mörike und wurde 1853 erstmals publiziert. Das schwäbische Wort Hutzel hat verschiedene Bedeutungen. Im engeren Sinn sind damit getrocknete Obststücke (vor allem von Äpfeln und Birnen) gemeint, deshalb heißt Früchtebrot, das von der Titelfigur angeblich erfunden wurde, auf Schwäbisch auch Hutzelbrot. Der Aufbau des Märchens ist mehrschichtig. Es gibt eine Rahmenhandlung, die Geschichte des Liebespaares Seppe und Vrone, wobei die Erlebnisse der beiden über weite Strecken unabhängig voneinander sind, erst ganz am Ende werden beide Teile zusammengeführt. Dem eingefügt ist als umfangreichere Binnenhandlung das Märchen von der schönen Lau und zwei kurze Geschichten, die von dem Alchemisten Weyland handeln. In einen Anhang erklärt Mörike seine schwäbischen Ausdrücke.

Die schöne Lau ist eine Wassernixe, die im Blautopf bei Blaubeuren lebt. Eigentlich stammt sie von der Donaumündung, wurde aber von ihrem Mann verstoßen, weil sie schwermütig ist und keine Kinder bekommen kann. Ihr wurde aber prophezeit, dass ihre Probleme gelöst würden, wenn sie fünfmal herzlich lachen würde. Als sie sich mit der Familie der Wirtin des Klosterhofes anfreundet, wird sie in alltäglichen Situationen vom Lachen übermannt, etwa als sie gekitzelt wird, als sie merkt, warum das Kleinkind auf einem Keramiktöpfchen sitzt, das sie als besonders hübsches Kunstwerk bewundert hat, nach einem seltsamen Traum und als sie versucht, den Zungenbrecher S’leit a Klötzle Blei glei bei Blaubeura, glei bei Blaubeura leit a Klötzle Blei. aufzusagen. Am Ende erfüllt sich die Prophezeiung, ihr Mann kommt, um sie zu holen und schon am dritten Tag kann sie ihrer Menschenfreundin sagen, dass sie ein Kind erwartet. Zum Dank hinterlässt sie der Wirtsfamilie einen Kasten Geld, der nie leer wird, damit sie auf alle Zeit den wandernden Handwerksburschen einen Zehrpfennig auf die Reise mitgeben können.

Wegstrecke:
Neuenhaus - Kirchplatz - ev. Kirche Neuenhaus - Silcherstraße - Aichtalweg - Stellenbrunnen - Aich - Burkhardtsmühle - Reichenbachstraße - Siebenmühlental - Kochenmühle - Alte Poststraße - Schlösslesmühle - Waldenbucherstraße - Echterdingen - Johanneskirche - Pfarrwette - Stephanuskirche - Bahnhof Echterdingen - Regenrückhaltebecken Streitgraben Süd - Lachenäcker - Billensäckerweg - Hofstetten - Hattenbachweg - Zettachring - Fasenenweg - Zettachwald - Hauptallee - Weidachwald - Kelley Barracks - Hochbehälter Hohenheim - Brenntenäcker - Karlshof - Ohnhold - Hoffeld - Lerchenwiesen - Degerloch - Versöhnungskirche - Löwenplatz - Heinbuchenweg - Melittasträßchen - Augustenweg - Wernhaldeweg - Bopserhütte - Rottannenweg - Oberer Reichelenbergweg - Ludwig-Hofacker-Kirche - Dobelstraße - Nagelstraße - Lorenzstaffel - Katharinenplatz - Katharinenkirche - Leonhardskirche - Stiftskirche - Marktstraße - Schillerplatz - Schlossplatz - Schlossplatzspringbrunnen - Eckensee - Königsstraße - Bahnhof