Kraichgau: Von Bretten nach Pforzheim

 

Kraichgau LogoEine eigengeplante Streckenwanderung führt von Bretten nach Pforzheim. Start der 21 km langen Streckenwanderung ist der Bahnhof in Bretten. Die Wandertour endet am Bahnhof in Pforzheim. Die Highlights der Tour sind die Innenstadt von Bretten, das Schloss Bauschlott und das alte/neue Eisinger Loch. Der Wanderweg verläuft auf befestigten Wegen.

Bauschlott, mit etwas mehr als 3000 Einwohnern, ist der größte der drei Ortsteile von Neulingen und wurde 1071 als „Buslat“ im Lorscher Codex erstmals erwähnt. Im Laufe der Jahrhunderte hatten die Klöster Hirsau, Gottesaue, Maulbronn und die Dominikanerinnen aus Pforzheim hier ihren Besitz. Von 1532 bis 1540 ließ Ritter Eglof von Wallstein ein Wasserschloss mit vier Türmen bauen. Auf dessen Fundamenten errichtete Friedrich Weinbrenner 1806 bis 1809 das heutige Landschloss im Auftrag des badischen Großherzogs Carl Friedrich. In Bezug auf das Schloss nennt man die Bauschlotter auch „Grofen“ (Grafen).

Das Schloss Bauschlott ist eine Schlossanlage in Bauschlott, einem Ortsteil von Neulingen im Enzkreis. Die Anlage geht auf ein Wasserschloss des 16. Jhs. zurück, war ab 1726 in Baden-Durlachschem Besitz und wurde bis 1809 von Friedrich Weinbrenner in ihrer heutigen Gestalt erneuert. Das Schloss war daraufhin Wohnsitz einiger Markgrafen und Großherzöge von Baden. Ab etwa 1900 diente es verschiedenen Zwecken. Das Schloss kam 1961 in Privatbesitz und war danach bis 2004 Wirkungsort der Künstlergilde Buslat, die darin eine rege Ausstellungs- und Konzerttätigkeit aufnahm. Das Schloss ist bis heute im Privatbesitz.

Das Eisinger Loch ist ein Naturdenkmal südlich von Göbrichen und östlich von Eisingen. Es besteht aus dem alten Eisinger Loch und dem neuen Eisinger Loch. Beide sind Dolinen auf der verkarsteten Bauschlotter Platte, das heißt, sie sind dadurch entstanden, dass in etwa 100 m Tiefe Gips und Steinsalz aus dem Muschelkalkgestein gelöst und ausgewaschen wurde und ein Teil der Erdoberfläche einstürzte. Das alte und das neue Eisinger Loch liegen direkt nebeneinander, abseits der Kreisstraße 4531 von Süden nach Göbrichen. Der Weg zu den beiden Naturdenkmalen ist vom Feldweg aus ausgeschildert und es befinden sich jeweils Informationstafeln am Rande der Löcher.

Das alte Eisinger Loch brach im Jahre 1527 ein und ist heute 21 m tief und 43 m lang. Es entstand dadurch, dass sich in tieferen Schichten des Muschelkalks Salzeinlagerungen auflösten. Das Gestein darüber brach ein. Das alte Eisinger Loch kann begangen werden. Man gelangt über eine steile Steintreppe mit Geländer zum Boden des Loches und kann die verschiedenen Schichten des Muschelkalks wie in einem Steinbruch betrachten.

Das neue Eisinger Loch entstand erst 1966 und war ursprünglich 47 m tief. Inzwischen füllt sich das Loch mit den von den Seiten herabfallenden Steinen und leider auch mit Zivilisationsmüll. Die Öffnung misst etwa 7 m. Im neuen Eisinger Loch ist deutlich zu erkennen, dass der Einbruch in einer geotektonischen Störungszone liegt. Auf der einen Seite liegen Schichten des Keuper obenauf, auf der anderen Seite die viel älteren Schichten des Muschelkalk. Das heißt, das Gebiet auf der einen Seite der Verwerfung ist vor langer Zeit bereits tiefer gesackt, so dass Gesteinsschichten aus der gleichen Entwicklungszeit in verschiedener Höhe liegen. Das Vorhandensein dieser Verwerfung hat vermutlich den Einbruch des Loches begünstigt.

Wegstrecke:
Bretten - Bahnhof - Weltkugel-Brunnen - Stiftskirche - Schneckenhäuschen - Hungergraben - Stadtwerke - Salzhofen - Im Knöpfle - Hohbergteichweg - Im weißen Laub - Rotenberger Hof - Großer Buchenweg - Birkenhof - Bauschlott - ev. Kirche - Schloss Bauschlott - Göbrichen - Am Wolfsbaum - Altes und Neues Eisinger Loch - Schnepfenbrunn - Neulinger Hof - Katharinentaler Hof - Alfons-Dürr-Hütte - Minenplatthütte - Minenplattweg - A8 - Pforzheim - Alter Göbricher Weg - Wartberg - Wolfsberg - Nordstadt - Zähringerplatz - Bahnhof

Kraichgau: Bretten/Diedelsheim: Seebergweg

 

Eine schöne Rundwanderung zwischen Geschichte und Natur. Start und Ende der 15 km langen Rundwanderung ist die Ortsmitte von Bretten. Die Highlights der Tour sind die Innenstadt von Bretten und die Antoniuskapelle bei Neibsheim. Der Wanderweg verläuft auf befestigten Wegen.

Bretten ist eine Stadt (Große Kreisstadt) im westlichen Kraichgau, etwa 23 km nordöstlich von Karlsruhe. Mit der Nachbargemeinde Gondelsheim hat Bretten eine Verwaltungsgemeinschaft vereinbart. Berühmtester Sohn der Stadt ist der Kirchenreformator und Luther-Zeitgenosse Philipp Melanchthon, weshalb sich Bretten „Melanchthonstadt“ nennt.

Bretten liegt im Kraichgau auf der Wasserscheide zwischen Walzbach und Saalbach im Südwesten bis ins Kraichbachtal im Nordosten. Die Stadt liegt etwa 17 km nördlich von Pforzheim und 39 km südwestlich von Heilbronn. Das Saalbachtal ist seit dem Mittelalter die südliche Hauptverkehrsachse durch den Kraichgau zwischen dem Odenwald im Norden und dem Schwarzwald im Süden von Norden/Nordwesten/Westen nach Südosten. In ihm verlaufen die wichtige B 35 und die Eisenbahnstrecke nach Stuttgart.

Das Stadtgebiet Brettens bilden die Kernstadt sowie die neun Stadtteile Bauerbach, Neibsheim und Büchig im Norden, Diedelsheim, Rinklingen und (etwas entfernt) Dürrenbüchig im Westen, Gölshausen im Nordosten sowie Ruit im Süden und der kleinste Brettener Stadtteil Sprantal im Südwesten.

Neibsheim ist seit 1972 ein Stadtteil der Großen Kreisstadt Bretten mit rund 1800 Einwohnern. Spuren erster Besiedelungen in der heutigen Gemarkung Neibsheims stammen vermutlich aus dem 1 Jh. nach Christus. Der heutige Ort selbst wurde unter dem heutigen Namen „Neibsheim“ im Jahr 770 erstmals urkundlich erwähnt. Ab 1365 gehörte das Dorf zum Speyerer Domkapitel. In den folgenden Jahrhunderten mussten die Bewohner mehrere Auseinandersetzungen über sich ergehen lassen. So machten die Folgen des Dreißigjährigen Krieges dem Dorf schwer zu schaffen. Im Jahr 1674 wurde Neibsheim erneut geplündert. Im Anschluss stand es einige Jahre lang unter französischer Besetzung. Im Jahr 1802 verließ Neibsheim den Besitz des Speyerer Hochstifts. Ab 1810 führte das 2. Landamt Bruchsal, später das Bezirksamt die Verwaltung. 1936 wurde Neibsheim dem Landkreis Bruchsal zugeordnet. Am 1. März 1972 wurde der Ort nach Bretten eingemeindet und ist heute einer von zehn (inklusive Kernstadt) Ortsteilen.

Büchig ist einer von neun Stadtteilen der Großen Kreisstadt Bretten. Büchig grenzt an die Gemarkungen Bauerbach, Neibsheim und Bretten. Das Dorf Büchig liegt nördlich von Bretten, in die Kraichgaulandschaft eingebettet. Die erste urkundliche Nachricht über Büchig stammt aus dem Jahr 1290. Zwei inhaltlich zusammengehörende Urkunden von 1290 und 1296 erwähnten erstmals den Ortsnamen. Darin wird ein Hof in – Buche – erwähnt, den Heinrich von Eberstein den Gebrüdern Heinrich und Johann, genannt Wurme zu Bretten, zum Lehen gab. Der Ortsname geht auf das Althochdeutsche „buoh“ oder das mittelhochdeutsche „buoch“ zurück, was „Buchenwald“, „Wald“, „Wald mit hohem Baumbestand“ bedeutet. Das früher rein bäuerliche, abseits der großen Verkehrsachsen gelegene Dorf, hat sich in der Nachkriegszeit, vor allem aber in den 1960er und 70er Jahren zu einer reizvollen Wohngemeinde mit dörflichem Charakter entwickelt. Grund war zum einen der gravierende Rückgang der Landwirtschaft, heute gibt es nur noch zwei hauptberufliche Landwirte, die beide je eine Betriebsfläche zwischen 80 und 120 ha bewirtschaften.

Die Antoniuskapelle ist eine Kapelle in Bretten-Neibsheim. Zehn Holztafeln weisen den Weg zur Kapelle. Die Kapelle wurde im Frühjahr 2011 renoviert und restauriert. Dabei wurden auch die Holztafeln erstellt. Am Pfingstmontag, 13. Juni 2011, dem Patronatstag des heiligen Antonius von Padua, fand eine Prozession der Seelsorgeeinheiten Bretten-Land zur Kapelle statt. 

Wegstrecke:
Bretten - Nikolaus-Müller-Straße - Windstegweg - Stiftskirche - Kreuzkirche - Kaiserdenkmal - Großherzog Friedrich - Bahnhof - Alexanderplatz - Saalbach - Diedelsheim - Gondelsheim - Postweg - Michentalweg - Antoniuskapelle - Neibsheim - Adlersbergkapelle - Neibsheimer Weg - Büchig - Bürgerwald - Grillplatz Büchig - Büchiger Weg - Weckerlesbrünnle - Bretten - Stadtpark - St. Laurentius - Schulzentrum