Kraichgau Rother Tour 8 und 9: Odenheim und rund um Tiefenbach

 

Kraichgau LogoIm Rother Wanderführer „Kraichgau“ sind mit Tour 8 und 9 zwei Rundwanderungen im Kraichgau beschrieben, die ich zu einer 21 km langen Rundwanderung zusammengestellt habe. Die Wandertour startet und endet am Rathaus in Odenheim. Die Highlights der Tour sind das Kloster Odenheim und der Ort Elsenz.  Der Wanderweg verläuft meist auf befestigten Wegen; die Tour beinhaltet auch unbefestigte Wegstrecken.

Das Ritterstift Odenheim wurde um 1110–1118 auf dem Wigoldesberg (heutiger Name: Greifenberg) als Benediktinerkloster und Hauskloster der Grafen von Lauffen gegründet und vor der Mitte des 12. Jhs in ein nahe gelegenes Tal bei Odenheim verlegt. Es wurde 1494 in ein weltliches Chorherrenstift umgewandelt und 1507 nach Bruchsal weiterverlegt. In Odenheim bestanden unterdessen noch Stiftshöfe, die alte Klosteranlage wurde im Deutschen Bauernkrieg 1525 zerstört und danach als Steinbruch für Bauvorhaben im Ort verwendet. Die letzten baulichen Überreste gingen im 17. Jh. in einem Meiereihof auf, der nach der Zerstörung von Bruchsal 1676 nochmals die Stiftsherren beherbergte und auch zwei Kirchen umfasste. Das Stift wurde im Zuge des Reichsdeputationshauptschlusses aufgehoben. Je nachdem, welche Phase seines Bestehens gemeint ist, sind auch die Bezeichnungen Kloster Odenheim, Herrenstift Odenheim, Ritterstift in Bruchsal oder Ritterstift Odenheim zu Bruchsal gebräuchlich.

Das NSG Apfelberg liegt auf der Gemarkung des Werbacher Ortsteils Gamburg im Main-Tauber-Kreis. Flora und Fauna: Bergkuppe (380 m) aus Wellendolomit und Wellenkalk, am bewaldeten Nordhang Decke aus pleistozänem Löß, am Südhang früher Weinberge. Waldfreies Gelände mit Blaugras-Rasen bzw. Halbtrockenrasen, in denen Fieder-Zwenke vorherrscht. Am Nordhang thermophiler Seggen-Buchenwald. Im Halbtrockenrasen Anflug von Gehölzpflanzen. Verschiedentlich Kiefernaufforstung.

Odenheim ist ein Dorf im Landkreis Karlsruhe im Kraichgau. Am Ort befand sich seit dem hohen Mittelalter das Kloster Odenheim, das bis zu seiner Aufhebung 1802/03 bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung des Ortes nahm. Odenheim liegt im Katzbachtal im Hügelland des Kraichgaus. Odenheim wurde als Otemheim 769 im Lorscher Codex erstmals erwähnt. Der Ort liegt an einer alten Römerstraße und war wohl bereits in germanischer Zeit Versammlungsort für Gauversammlungen. Odenheim gehört seit dem 1. Januar 1974 zu Östringen.

Elsenz ist ein Dorf im Landkreis Heilbronn, das seit dem 1. Dezember 1971 zu Eppingen gehört. Das Dorf liegt an der Quelle des gleichnamigen Flusses Elsenz und wurde 1137 erstmals urkundlich als Reichsgut erwähnt, anschließend war es in reichsritterschaftlichem Besitz. Die Kurpfalz erwarb den Ort im Jahr 1365. Bei der Aufteilung der Kurpfalz fiel Elsenz 1803 an das Fürstentum Leiningen, nach dessen raschem Ende 1806 wurde der Ort selbstständige Gemeinde innerhalb des Großherzogtums Baden im Amtsbezirk Eppingen. Nach einem Blitzschlag wurden im Juli 1905 mehrere Gebäude in der Ortsmitte ein Raub der Flammen.

Wegstrecke:
Odenheim - Rathaus - Gaugelter - Eulenberg - Stifterhof Odenheim - Kapellenberg - St. Michaelskapelle - Aussichtsplattform - Katzbach - Elsenz - ev. Pfarrkirche - Elsenzer See - Kreuzberg - Spiegelberg - Hainbach - NSG Apfelberg - Baden Golf & Country Club - Am Koschelter - Odenheim - Rathaus

Jakobsweg Etappe 9: von Bebenhausen (TÜ) nach Rottenburg

 

JakobswegWegzeichenDie Abschlussetappe 9 des Jakobsweges Rothenburg-Rottenburg führt vom Kloster in Bebenhausen (TÜ) zum Dom St. Martin in Rottenburg. Die Highlights der 18 km langen Streckenwanderung sind das Schloss Hohentübingen, die Wurmlinger Kapelle und der Dom St. Martin in Rottenburg. Der Wanderweg verläuft meist auf befestigten Wegen.

Das Schloss Hohentübingen liegt zentral in der Stadt Tübingen auf einem Bergsporn. Es wurde ab dem 11. Jhd. erbaut, im 16. Jhd. erweitert und stellt in seiner heutigen Form eine Mischung aus mittelalterlicher Burg, neuzeitlichem Schloss sowie Festung dar. Heute beherbergt das Schloss das 1994 eingerichtete und seit 1997 der Öffentlichkeit zugängliche Museum Alte Kulturen, inklusive dem Museum WeltKulturen. Beide sind Teil des Museums der Universität Tübingen MUT und zeigen einen Ausschnitt der universitären Lehrsammlungen der Älteren Urgeschichte, der Jüngeren Urgeschichte, der Ägyptologie, der Altorientalistik, der Klassischen Numismatik, der Ethnologie, der Klassischen Archäologie (Abguss-Sammlung und Originalsammlung). Für Gruppen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen werden Workshops wie eine Steinzeitwerkstatt, zu Hieroglyphen, antiker Kleidung oder Tattoos, um nur wenige zu nennen, in Kursen angeboten. Der Rittersaal mit der Abguss-Sammlung ist seiner ungewohnten, friedlich-leichten Atmosphäre wegen zu einer beliebten Stätte für Dichterlesungen, Musikmatinées und Empfänge geworden.

Die Sankt-Remigius-Kapelle, umgangssprachlich auch Wurmlinger Kapelle, auf dem Kapellenberg bei Wurmlingen ist ein beliebtes Ausflugs- und Wallfahrtsziel. Der romanische Vorgängerbau wurde 1050 in der Amtszeit von Papst Leo IX. als Grabkapelle des Stifters Graf Anselm von Calw dort errichtet. Die romanische Krypta stammt aus der Zeit um 1150. Der gotische Nachfolgebau brannte 1644 ab. Die bis heute erhalten gebliebene barocke Kapelle wurde 1685 geweiht. 1911 nahm der Kunst- und Kirchenmaler Carl Dehner eine Ausmalung der Kapelle vor. Von der am Fuße des Berges gelegenen Ortschaft Wurmlingen führt ein 1687 errichteter Kreuzweg zur etwa 130 m höher gelegenen Kapelle hinauf. Um die dem Heiligen Remigius geweihte Kapelle herum befindet sich der Friedhof von Wurmlingen.

Die Bergkapelle ist von Mai bis Oktober bei schönem Wetter in der Regel sonntags von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Der Sage nach soll Graf Anselm von Calw angeordnet haben, dass er nach seinem Tod auf einen Wagen gelegt werden solle, der von zwei Ochsen gezogen werden solle. Dort, wo sie anhielten, solle seine Grabkapelle erbaut werden. Es gibt ähnliche Sagen zu Kirchen- und Klostergründungen an anderen Orten, diese sollen die besondere Heiligkeit des Orts darstellen, dienten aber eher zur Christianisierung zuvor heidnischer Kultorte.

Der Dom St. Martin in Rottenburg ist die Kathedralkirche des Bistums Rottenburg-Stuttgart und dem Heiligen Martin von Tours geweiht. Konkathedrale ist die Domkirche St. Eberhard in Stuttgart. Um der ursprünglichen Stadtpfarrkirche den angemessenen Rahmen einer Domkirche zu geben, wurde sie in den vergangenen zwei Jahrhunderten mehrfach renoviert und dem jeweiligen Zeitgeschmack angepasst: Neugotik (1867/68 und 1897), Neubarock (1927/28), Purismus (1955/56), Neubarock/Eklektizismus (1977/78). Die letzte Renovierung erfolgte von 2001 bis 2003 nach einem Gutachterverfahren durch ein Architekturbüro. Durch den Einzug einer Zwischendecke, ein modernes Beleuchtungs-konzept, neue Bestuhlung und das Entfernen spätgotischer Altäre soll der Eindruck eines historischen Raumes mit gotisch-barockem Stilgemisch vergessen gemacht werden. Die barocken Apostelfiguren eines Rottenburger Meisters aus dem 17. Jhd. blieben als Säulenschmuck aber erhalten.

Wegstrecke:
Bebenhausen - Kloster Bebenhausen - Maronenweg - Ursrainer Weg - Elysium - Ammer - Jakobuskirche - Ammerkanal - Schloss Hohentübingen - Ludwig-Uhland-Institut - Schlossberstraße - Lichtenberger Weg - Bismarkturm Tübingen - Sommerweg - Winterweg - Spitzberg - Kapellenberg - Wurmlinger Kapelle - Kapellenweg - Wurmlingen - Rottenburg - Marktplatz - Dom St. Martin