Jakobsweg Etappe 9: von Bebenhausen (TÜ) nach Rottenburg

 

JakobswegWegzeichenDie Abschlussetappe 9 des Jakobsweges Rothenburg-Rottenburg führt vom Kloster in Bebenhausen (TÜ) zum Dom St. Martin in Rottenburg. Die Highlights der 18 km langen Streckenwanderung sind das Schloss Hohentübingen, die Wurmlinger Kapelle und der Dom St. Martin in Rottenburg. Der Wanderweg verläuft meist auf befestigten Wegen.

Das Schloss Hohentübingen liegt zentral in der Stadt Tübingen auf einem Bergsporn. Es wurde ab dem 11. Jhd. erbaut, im 16. Jhd. erweitert und stellt in seiner heutigen Form eine Mischung aus mittelalterlicher Burg, neuzeitlichem Schloss sowie Festung dar. Heute beherbergt das Schloss das 1994 eingerichtete und seit 1997 der Öffentlichkeit zugängliche Museum Alte Kulturen, inklusive dem Museum WeltKulturen. Beide sind Teil des Museums der Universität Tübingen MUT und zeigen einen Ausschnitt der universitären Lehrsammlungen der Älteren Urgeschichte, der Jüngeren Urgeschichte, der Ägyptologie, der Altorientalistik, der Klassischen Numismatik, der Ethnologie, der Klassischen Archäologie (Abguss-Sammlung und Originalsammlung). Für Gruppen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen werden Workshops wie eine Steinzeitwerkstatt, zu Hieroglyphen, antiker Kleidung oder Tattoos, um nur wenige zu nennen, in Kursen angeboten. Der Rittersaal mit der Abguss-Sammlung ist seiner ungewohnten, friedlich-leichten Atmosphäre wegen zu einer beliebten Stätte für Dichterlesungen, Musikmatinées und Empfänge geworden.

Die Sankt-Remigius-Kapelle, umgangssprachlich auch Wurmlinger Kapelle, auf dem Kapellenberg bei Wurmlingen ist ein beliebtes Ausflugs- und Wallfahrtsziel. Der romanische Vorgängerbau wurde 1050 in der Amtszeit von Papst Leo IX. als Grabkapelle des Stifters Graf Anselm von Calw dort errichtet. Die romanische Krypta stammt aus der Zeit um 1150. Der gotische Nachfolgebau brannte 1644 ab. Die bis heute erhalten gebliebene barocke Kapelle wurde 1685 geweiht. 1911 nahm der Kunst- und Kirchenmaler Carl Dehner eine Ausmalung der Kapelle vor. Von der am Fuße des Berges gelegenen Ortschaft Wurmlingen führt ein 1687 errichteter Kreuzweg zur etwa 130 m höher gelegenen Kapelle hinauf. Um die dem Heiligen Remigius geweihte Kapelle herum befindet sich der Friedhof von Wurmlingen.

Die Bergkapelle ist von Mai bis Oktober bei schönem Wetter in der Regel sonntags von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Der Sage nach soll Graf Anselm von Calw angeordnet haben, dass er nach seinem Tod auf einen Wagen gelegt werden solle, der von zwei Ochsen gezogen werden solle. Dort, wo sie anhielten, solle seine Grabkapelle erbaut werden. Es gibt ähnliche Sagen zu Kirchen- und Klostergründungen an anderen Orten, diese sollen die besondere Heiligkeit des Orts darstellen, dienten aber eher zur Christianisierung zuvor heidnischer Kultorte.

Der Dom St. Martin in Rottenburg ist die Kathedralkirche des Bistums Rottenburg-Stuttgart und dem Heiligen Martin von Tours geweiht. Konkathedrale ist die Domkirche St. Eberhard in Stuttgart. Um der ursprünglichen Stadtpfarrkirche den angemessenen Rahmen einer Domkirche zu geben, wurde sie in den vergangenen zwei Jahrhunderten mehrfach renoviert und dem jeweiligen Zeitgeschmack angepasst: Neugotik (1867/68 und 1897), Neubarock (1927/28), Purismus (1955/56), Neubarock/Eklektizismus (1977/78). Die letzte Renovierung erfolgte von 2001 bis 2003 nach einem Gutachterverfahren durch ein Architekturbüro. Durch den Einzug einer Zwischendecke, ein modernes Beleuchtungs-konzept, neue Bestuhlung und das Entfernen spätgotischer Altäre soll der Eindruck eines historischen Raumes mit gotisch-barockem Stilgemisch vergessen gemacht werden. Die barocken Apostelfiguren eines Rottenburger Meisters aus dem 17. Jhd. blieben als Säulenschmuck aber erhalten.

Wegstrecke:
Bebenhausen - Kloster Bebenhausen - Maronenweg - Ursrainer Weg - Elysium - Ammer - Jakobuskirche - Ammerkanal - Schloss Hohentübingen - Ludwig-Uhland-Institut - Schlossberstraße - Lichtenberger Weg - Bismarkturm Tübingen - Sommerweg - Winterweg - Spitzberg - Kapellenberg - Wurmlinger Kapelle - Kapellenweg - Wurmlingen - Rottenburg - Marktplatz - Dom St. Martin

Hauptwanderweg 3 Etappe 14

 

hw3Die 14. Etappe des HW3 verläuft von Schlaitdorf nach Bebenhausen und ist ca. 20 km lang. Ich bin die Tour in umgekehrter Richtung gelaufen. Die Wandertour startet am Kloster in Bebenhausen, führt quer durch den Schönbuch und führt in Pliezhausen in nördlicher Richtung zum Rathaus in Schlaitdorf. Die Highlights dieser Tour sind immer wieder die Ausblicke in Richtung Reutlingen zur Achalm. Der Wanderweg verläuft nördlich vom Pliezhausen in Richtung Altenried auf einer Grünfläche, die nur bei gutem Wetter angenehm zu laufen ist.

Der Schönbuch ist ein fast vollständig bewaldetes Gebiet südwestlich von Stuttgart. Im Jahr 1972 wurde sein Kerngebiet zum ersten Naturpark in Baden-Württemberg erklärt. Der höchste Punkt des Schönbuchs liegt auf dem 583 m hohen Bromberg. Der Naturpark Schönbuch ist heute ein wichtiges Naherholungsgebiet für die Region Stuttgart. Der Naturpark Schönbuch ist das größte zusammenhängende Waldgebiet der Region Stuttgart. Er wird von verhältnismäßig wenigen öffentlich befahrbaren Straßen erschlossen. Viele anderswo in dieser Region selten gewordene Pflanzen und Tiere halten sich hier. Vom Bund Deutscher Forstleute wurde dem Schönbuch im Jahr 2014 der Titel Waldgebiet des Jahres verliehen. In der Schönbuchlichtung liegen die Ortschaften Altdorf, Hildrizhausen, Holzgerlingen, Weil im Schönbuch, Schönaich, Steinenbronn, Dettenhausen und Waldenbuch.

Das Kloster Bebenhausen war ein Zisterzienserkloster im gleichnamigen Ortsteil von Tübingen. Nach der Reformation (in Württemberg 1534) dienten die Klostergebäude als Klosterschule, Jagdschloss der Könige von Württemberg und als Sitz des Landtags des Landes Württemberg-Hohenzollern. Kloster und Schloss Bebenhausen sind für Besichtigungen geöffnet. Die Anlage zählt zu den landeseigenen Monumenten und wird von der Einrichtung Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg betreut.

Wegstrecke:
Bebenhausen - ehem. Kloster Bebenhausen - Spötterweg - Dianaweg - Parkplatz Pfeifferstein - Einsiedlersträßchen - Parkplatz Rotes Tor - Waldenbucher Allee - Einsiedel - Rübgarten Allee - Einsiedelfussweg - Reichenbach - Rübgarten - Landgasthof Waldheim - Überquerung B27 - Hundshenkeweg - Pliezhausen - Zweieichenturm - Dörnach - Altenried - Kölbleswiesen - Wanderparkplatz Altenried - Schlaitdorf