Neckarweg Etappe 7: Von Rottenburg nach Tübingen

 

NeckarwegDie siebte Etappe des Neckarweges verläuft von Rottenburg nach Tübingen. Die 15 km lange Streckenwanderung startet am Bahnhof in Rottenburg und endet am Bahnhof in Tübingen. Die Highlights der Tour sind die Wurmlinger Kapelle und das Schloss Hohentübingen. Der Wanderweg verläuft fast ausschließlich auf befestigten Wegen.

Die Wurmlinger Kapelle – deren Name eigentlich Sankt-Remigius-Kapelle lautet – auf dem markanten Kapellenberg wurde im Jahre 1050 als Grabkapelle für den Stifter Graf Anselm von Calw errichtet. Von Ludwig Uhland stammt das nach einem Spaziergang im Jahre 1805 entstandene Gedicht von diesem speziellen Ort:

Droben stehet die Kapelle,
Schauet still ins Tal hinab.
Drunten singt bei Wies und Quelle
Froh und hell der Hirtenknab.

Traurig tönt das Glöcklein nieder,
Schauerlich der Leichenchor,
Stille sind die frohen Lieder,
Und der Knabe lauscht empor.

Droben bringt man sie zu Grabe,
Die sich freuten in dem Tal.
Hirtenknabe, Hirtenknabe!
Dir auch singt man dort einmal.

Das Schloss Hohentübingen liegt zentral in der Stadt Tübingen auf einem Bergsporn. Es wurde ab dem 11. Jhd. erbaut, im 16. Jhd. erweitert und stellt in seiner heutigen Form eine Mischung aus mittelalterlicher Burg, neuzeitlichem Schloss sowie Festung dar. Heute beherbergt das Schloss das 1994 eingerichtete und seit 1997 der Öffentlichkeit zugängliche Museum Alte Kulturen, inklusive des Museums WeltKulturen. Beide sind Teil des Museums der Universität Tübingen MUT und zeigen einen Ausschnitt der universitären Lehrsammlungen der Älteren Urgeschichte, der Jüngeren Urgeschichte, der Ägyptologie, der Altorientalistik, der Klassischen Numismatik, der Ethnologie, der Klassischen Archäologie (Abguss-Sammlung und Originalsammlung).

Tübingen ist eine wunderschöne alte Universitätsstadt. Im Jahre 1477 wurde die Eberhard Karls Universität gegründet, von den Bewohnern sind mehr als 27.000 Studenten. Tübingen ist hinter Ludwigsburg und Esslingen am Neckar die drittgrößte Mittelstadt in Baden-Württemberg. Tübingen liegt im mittleren Neckartal zwischen Nordschwarzwald und Schwäbischer Alb. In Tübingen mündet der Goldersbach in die Ammer, die wie die Steinlach in den Neckar mündet. Im Zentrum der Stadt liegen der Schlossberg und der Österberg, an den Stadträndern befinden sich unter vielen anderen der Schnarrenberg, der 475 m hohe Spitzberg als Hausberg des Stadtteils Hirschau, der Herrlesberg und die Härten. Im Norden Tübingens beginnt der Naturpark Schönbuch. Die Schwäbische Alb beginnt etwa 13 km weiter südöstlich. 

Wegstrecke:
Rottenburg - Bahnhof - Neckar - Marktplatz - Dom St. Martin - Eugen-Bolz-Platz - Wurmlingen - Rathaus - Kapellenweg - Wurmlinger Kapelle - Hirschauer Berg - Spielplatz Holzäcker - Hirschau - Sandstichweg - Winterweg - Sommerweg - Tübingen - Bismarckturm - Lichtenberger Höhe - Schlossberg - Schloss - Neckarinsel - Neckarbrücke - Bahnhof

Neckarweg Etappe 6: von Horb nach Rottenburg

 

NeckarwegDie sechste Etappe des Neckarweges verläuft von Horb nach Rottenburg. Die 27 km lange Streckenwanderung startet am Bahnhof in Horb und endet am Bahnhof in Rottenburg. Die Highlights der Tour sind die Neckartalbrücke Weitingen und das Schloss Weitenburg oberhalb des Neckartals. Der Wanderweg verläuft auf befestigten Wegen und Waldpfaden.

Die Neckartalbrücke Weitingen überführt die Bundesautobahn A81 im Abschnitt Stuttgart–Singen bei Horb am Neckar vierspurig über den Neckar. Die Balkenbrücke hat eine Gesamtlänge von 900 Metern bei einer Höhe von 127 Metern über Grund. Eine Besonderheit sind die mit Seilen unterspannten Randfelder, welche auf der Südseite eine Spannweite von 264 Metern besitzen. So konnte auf Pfeiler in den Talhängen verzichtet werden, deren Planung geologische Bedenken entgegenstanden. Mit dem Brückenbau wurde 1975 begonnen, 1978 erfolgte die Verkehrsübergabe.

Das Schloss Weitenburg liegt im Neckartal im Gebiet der Gemeinde Starzach zwischen Börstingen und Sulzau am nördlichen Talhang. Schon im Jahre 1062 stand hoch über dem Neckar eine befestigte Wehrburg. Als Erbauer werden die Herren von Weitingen vermutet. Sie wurde im Laufe der Jahrhunderte zu einem dreiflügligen Wohnschloss ausgebaut, dessen verschiedene Baustile den Zeitgeist von Renaissance, Barock und Neugotik widerspiegeln.

Hauptbau des Schlosses ist der Ehingerbau, ein schlichtes dreigeschossiges Steinhaus mit riesigem Satteldach, das in seinen wesentlichen Teilen von Jakob von Ehingen 1585 erbaut wurde. Dieser hatte keine Kinder und verkaufte daher das Schloss an Herzog Johann Friedrich von Württemberg, der es gleich weiterveräußerte. 1656 erwarb der pommerische Obristenwachtmeister Quirin von Hönstett das Schloss, der dem Hauptbau die beiden Seitenflügel und ein prachtvolles Eingangstor anfügte. Dieses eindrucksvolle Portal zeigt im gesprengten Giebel ein üppiges Knorpelwerk, in das die Initialen QVH eingearbeitet sind. Der östliche Flügel wurde im 19. Jhd. im neugotischen Stil umgebaut. Schließlich kaufte im Jahr 1720 Freiherr Rupert Rassler von Gamerschwang das Schlossgut Weitenburg zum Kaufpreis von 43.000 Rheinischen Gulden. Seine Nachkommen sind bis heute die Eigentümer.

1954 öffnete Ingenieur Baron Max Richard von Raßler Schloss Weitenburg für zahlende Gäste – zunächst als Restaurant, später zusätzlich auch als Hotel. Seit 1998 kann im Prunkzimmer, dem Roten Salon geheiratet werden. Das Schloss ist Namensgeber des Golfclub Schloss Weitenburg. Dessen Golfanlage, die sich unterhalb der Weitenburg im Neckartal rund um den Ort Sulzau erstreckt, entstand 1984.

Wegstrecke:
Horb - Bahnhofsplatz - ehem. Gartenschaugelände - Untere Au - Steg am Bad - Hofgut Egelstal - Egelstaler Weg - Mühlen - Auwaldweg - Rohrdorfer Täle - Unterquerung A81 - Eyach - Eyach Bahnhof - Gewerbepark Starzach - Lohmühle - Börstingen - Schloss Weitenburg - Siegburger Hangweg - Siegburg - Bieringen - Neckarbrücke - Bad Niedernau - Altstadtkapelle - Kreuzweg - Gustav-Mönch-Weg - Römersäule - Rottenburg - Bahnhof