Zwischen Schwarzwald und Alb: Paradiestour Neckartäle

 

Schwarzwald_Mitte_NordDie Paradiestour Neckartäle ist eigentlich eine Streckenwanderung und führt fast steigungsfrei auf vielen Pfaden durch das landschaftlich reizvolle „Neckartäle“. Nahe der Quelle ist der Neckar eher noch ein Bach und schlängelt sich durch ein enges, malerisches Tal. Die Paradiestour Neckartäle begleitet den noch jungen Neckar auf schmalen Wegen auf seiner Entwicklung vom Bach zum Fluß. Sie ist durch den Verlauf im schattigen Tal auch sehr gut für heiße Sommertage geeignet. Ich habe mit meinem Vetter noch einen Abstecher ins Eschachtal gemacht und wir sind die Tour zum Ausgangspunkt in Dauchingen wieder zurückgelaufen. Start und Ende der 25 km langen Rundwanderung ist der Sportplatz in Dauchingen. Der Wanderweg verläuft auf befestigten und unbefestigten Wegen.

Dauchingen liegt auf der flach-welligen, nach Osten abflachenden Baarhochfläche, die im Osten steil ins Tal des oberen Neckars, der im Südosten wenige hundert Meter die Gemarkung durchfließt, abfällt. Die Entfernung zur Kreisstadt Villingen-Schwenningen beträgt 4 km.

Deißlingen liegt am Oberlauf des Neckars, etwa 7 km von der Kreisstadt Rottweil entfernt in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg. Auf der Gemarkung von Deißlingen befindet sich auch der Staatsbahnhof Trossingen. Das Pfarrdorf Deißlingen wurde erstmals im Jahr 802 unter dem Namen Vila Tussenlinga genannt. Noch älter sind Funde aus der Römerzeit (zum Beispiel Badanlage unter der katholischen Kirche) und der Besiedlung durch die Alemannen (Gräber 1930 und 1990 freigelegt).

Im Laufe des Spätmittelalters gelangte Deißlingen durch Schenkungen und Verkauf aus kirchlichem, klösterlichem Besitz in den Besitz der Reichsstadt Rottweil. Bis zur Mediatisierung war die Gemeinde Deißlingen dem Bruderschaftsoberpflegamt der Reichsstadt unterstellt. 1803 fiel Deißlingen mit Rottweil an Württemberg.

Deißlingen liegt an der Deutschen Uhrenstraße. Im Deißlinger Rathaus findet sich eine Uhrenkundliche Dauerausstellung, die die örtliche Uhrenherstellung und Einblicke in das Handwerk zeigt. Sowohl der Neckartal-Radweg als auch der Neckarweg führen durch die Gemeinde, außerdem bietet das nahegelegene Eschachtal als auch das Neckartäle mit dem ehemaligen Steinbruch eine Vielzahl von Wandermöglichkeiten. Über die Jahrhunderte haben sich mehrere historische Gebäude erhalten, insbesondere das ehemalige Schloss im Kehlhof (heute Rathaus) oder die katholische St. Laurentiuskirche in Deißlingen sowie die Zehntscheuer in Lauffen. In den vergangenen Jahren wurden in Deißlingen an verschiedenen Stellen Kunstobjekte platziert.

Das herausragende Kunstobjekt in der Gemeinde Deißlingen ist der „Hageverwürgerbrunnen“. Dieser ist inspiriert von einer historischen Begebenheit. Im Jahre 1910 wurde beim Versuch, einem Zuchtbullen einen Nasenring zu verpassen, dieser erwürgt. Die Geschichte verbreitete sich schnell in der Umgebung und brachte den Deißlingern den Beinamen „Hageverwürger“. Die Tradition der örtlichen Fasnet hält die Erinnerung an dieses Ereignis bis heute wach. Der „Hageverwürgerbrunnen“ steht auf dem zentralen Platz in der neuen Ortsmitte.

Der Name Lauffen ob Rottweil geht auf den Neckarlaufen, einen ehemaligen Wasserfall des Neckars im Ort, zurück (Laufen ist eine alte Bezeichnung für Stromschnelle). Lauffen ob Rottweil wurde erstmals im Jahr 1248 schriftlich erwähnt, verbunden mit einem Güterbesitz des Zisterzienserklosters Salem. Stärker verbunden ist die Ortsgeschichte Lauffens mit dem nahe gelegenen Kloster Rottenmünster, welches viele Besitztümer auf der Gemarkung Lauffen hatte und zu dem es bis zur Säkularisation auch verwaltungstechnisch gehörte. 1803 wurde Lauffen württembergisch und gehörte bis 1806 zum Stabsamt Rottenmünster, dann zum Oberamt Spaichingen und ab 1810 zum Oberamt Rottweil. 1938 kam Lauffen zum Landkreis Rottweil.

Wegstrecke:
Dauchingen - Sportplatz - Neckar - Talhalde - Talwäldle - Neckartal - A81 - Steinerne Rinne - Deißlingen - Bärengarten - St. Laurentius - Sportheim Lauffen - Lauffen ob Rottweil - Schlittenbuckl - Buchwald - ehem. Piratenschiff - Buchwaldhangweg - Jugend-Zeltplatz Eschachtal - Eschach - Stocken - Bühlingen - Stallberg - Alemannenbahn - Primholzweg - Lerchenbühlhof - Wolfstalweg - Kaffeesee - Wildgehege am Wolfstal - Bucheleweg - Marienkapelle - Oberhaldenweg - Römersträßle - A81 - Mittelhardt Ost - Steppach - Fischweiher - Trossingen Bahnhof - Neckar - Talmühle - Dauchingen Sportplatz

Kulturwanderweg Jagst Etappe 2: von Neudenau nach Möckmühl und zurück

 

Das Jagsttal ist eine Idylle. Der Wanderer befindet sich mitten im Mittelalter: Götz gefanen, Hexen im Turm – und ein Mord aus Eifersucht. Auf befestigten Wegen über Felder und Weinberge. Eher flache Charakteristik. Start und Ende der 21 km langen Rundwanderung ist die Stadtmitte von Neudenau. Die Highlights der Tour sind die Fachwerkhäuser in der Ortsmitte von Neudenau und die Wallfahrtskapelle St. Gangolf. Der Wanderweg verläuft meist auf befestigten Wegen.

Neudenau liegt im nordöstlichen Landkreis Heilbronn an der Jagst. Neudenau gliedert sich in die Stadt Neudenau selbst und die Stadtteile Herbolzheim und Siglingen. Zu Neudenau selbst gehört noch der Wohnplatz St. Gangolfskapelle (letzter Rest des abgegangenen Dorfes Deitingen), zu Siglingen gehören die Weiler Kreßbach und Reichertshausen. Abgegangene, heute nicht mehr bestehende Orte sind auf Markung Neudenau Leichtenweiler und Deitingen, auf Markung Siglingen Neuhof und Veherbrunnen. Die Einwohner Neudenaus und Herbolzheims sind überwiegend katholisch, es gibt die katholischen Kirchengemeinden St. Laurentius in Neudenau selbst und St. Kilian in Herbolzheim. In Siglingen gibt es eine evangelische Kirchengemeinde St. Ulrich. 

Das Schloss Neudenau, ab dem 13. Jh. erbaut, war bis 1802 Sitz des Mainzer Kellers, nach dem Kauf durch die Stadt 1872 bis 1961 Schulhaus und seit 1933 bis heute auch Museum. Die katholische Pfarrkirche St. Laurentius wurde an Stelle einer sehr viel älteren Kirche ab 1742 im spätbarocken Stil erbaut, wobei der Turm des gotischen Vorgängerbaues übernommen wurde. An der Jagstbrücke befindet sich die spätgotische Wolfgangskapelle, die 1720 vergrößert wurde und bei der sich seit 1780 der Neudenauer Friedhof befindet, weswegen der Bau seitdem als Friedhofskapelle dient. An der alten Weggabelung nach Allfeld und Höchstberg steht als Ersatz für eine um 1700 erbaute Kapelle eine 1870 errichtete, markant kreuzförmige steinerne Heilig-Kreuz-Kapelle, die seit einer Renovierung 1989 von der evangelischen Gemeinde genutzt wird.

Die Gangolfskapelle ist ein romanischer Kirchenbau bei Neudenau. Die 1276 erstmals erwähnte Kirche war die Pfarrkirche des um 1600 aufgegebenen Ortes Deitingen. Seit 1923 wird die Tradition der vom 14. bis zum frühen 19. Jh. dort praktizierten Pferdewallfahrt wieder fortgesetzt. Erstmals erwähnt wurde die dem heiligen Gangolf gewidmete Kirche als Pfarrkirche des Ortes Deitingen im Jahr 1276 anlässlich des Verkaufs der Kirche vom Kloster Amorbach an das Stift Wimpfen, wobei die Kirche von einer selbstständigen Pfarrkirche zu einer Filialkirche der Pfarrkirche St. Laurentius in Neudenau wurde.

Wegstrecke:
Neudenau - Kronengasse - Schloss Neudenau - Billigheimer Str. - Jüdischer Friedhof - Eichklingenweg - Eichklinge - Sülzweg - Siglingen - Stöckach - Seehof - Seehofer Schluchtbach - Schloss Domeneck - Ämmerlesberg - Möckmühl - Schillerhöhe - Schwärz - Schwärzerhof - Seehof - Siglingen - Jagstbrücke - Seitenstraße - Jagst - Freibad Neudenau - Deitingen - Wallfahrtskapelle St. Gangolf - St. Laurentius - Marktbrunnen