Neckarweg Etappe 10: von Neckartailfingen nach Wendlingen

 

NeckarwegDie zehnte Neckarweg Etappe startet an der Liebenauschule in Neckartailfingen und endet am Bahnhof in Wendlingen. Das Highlight der 16 km langen Streckenwanderung ist die Hummelsche Mühle im Oberboihingen. Der Wanderweg verläuft meist auf befestigten Wegen.

Nürtingen ist nach Esslingen und Filderstadt die drittgrößte Stadt des Landkreises Esslingen. Seit 1. Feb. 1962 ist Nürtingen Große Kreisstadt. Mit den Gemeinden Frickenhausen, Großbettlingen, Oberboihingen, Unterensingen und Wolfschlugen hat die Stadt Nürtingen eine Verwaltungsgemeinschaft vereinbart. Die Altstadt liegt auf einem ehemaligen Umlaufberg des Neckars, der von Neckartailfingen kommend im Südwesten das Stadtgebiet betritt, östlich des Stadtteils Neckarhausen vorbeifließt, dann die Kernstadt westlich streift und schließlich durch Zizishausen in Richtung Nordosten zwischen Unterensingen und Oberboihingen das Nürtinger Stadtgebiet wieder verlässt. Zwischen Oberensingen und Zizishausen mündet die Aich, ein linker Nebenfluss des Neckars, ein.

Die Einwohner Nürtingens wurden scherzhaft mit den Ortsnecknamen „Heckschnärren“ und – ab der Zeit der Textilindustrialisierung – „Stricknadeln“ bezeichnet. Die Nürtinger SPD verleiht daher jedes Jahr am Aschermittwoch das „Ei der Heckschnärre“ als Auszeichnung „an besonders engagierte Bürger“. Der schwäbische Begriff „Heckschnärr“ bezieht sich auf den Wachtelkönig. Die Skulptur einer „Heckschnärre“ ziert auch die Rathausfassade über dem Uhrenkasten. Die evangelische Stadtkirche St. Laurentius ist das Wahrzeichen der Stadt. Die spätgotische dreischiffige Hallenkirche hat einen 48 m hohen Turm. Das Langhaus wurde 1895 neu gewölbt. 

Die am gegenüberliegenden Neckarufer stehende Unterensinger Mühle wurde im 15 Jh. erstmals urkundlich erwähnt. Es gibt Anlass das Entstehungsdatum vor das Jahr 1389 zu legen. Die Mühle war Bannmühle für Oberboihingen und Unterensingen. Sie hatte das alleinige Mahlrecht. Die älteste erhaltene Mühlordnung stammte aus dem Jahr 1493. Der Müller war demnach verpflichtet, eine Neckarfähre zu unterhalten. Im 16 Jh. hat man dann einen Neckarsteg zw. Unterensingen und Oberboihingen erstellt. Der Müller hatte für den Unterhalt beizutragen. Die Oberboihinger waren mit der Mahlleistung der Unterensinger Mühle im 17 Jh. so unzufrieden, dass sie – zu Beginn des 19. Jhs. – sich weigerten, trotz des Bannes, dort zu mahlen. Das Militär schritt ein und es gab empfindliche Strafen. Nach 13 Jahre langem Prozessieren gelang es den Oberboihingern endlich, sich vom Bann der Unterensinger Mühle zu befreien. Die Mühle ist heute im Besitz von Richard Hummel. Das Mühlrad der Hummelschen Mühle beinhaltet das Wappen der Gemeinde Unterensingen. 

Das Schloss Wendlingen, auch als Schloss Unterboihingen bezeichnet, ist ein Schloss im Wendlinger Stadtteil Unterboihingen. Das Schloss ist umgeben von einem Park, der wiederum von den Schlossmauern umgeben ist. Das Schloss war ursprünglich vermutlich ein Wasserschlösschen. Die Grundmauern des Schlosses stammen aus dem 12. Jh. Im Jahr 1739 wurde das Schloss Unterboihingen von Wilhelm Ludwig Thumb von Neuburg erworben, dessen Nachkommen das Schloss heute noch gehört. Im Schloss ist heute eine Bibliothek eingerichtet, in der zugehörigen Kapelle werden Trauungen durchgeführt.

Wegstrecke:
Neckartailfingen - Liebenauschule - Neckar - Kläranlage - Beutwang Gastronomie - Neckarhausen - Galgenberg - Nürtingen - Stadtbrücke - Neckar - Sportgaststätte - Kläranlage - Inselschule Zizishausen - Oberboihingen - Bahnhof - Albvereinsheim - Neubaustrecke Wendlingen-Ulm - A8 - Unterboihingen - Schloß - Schloßgarten - Wendlingen - Bahnhof

Neckarland: Rund um Nürtingen

 

Nuertingen WappenDiese 17 km lange Rundwanderung verläuft vom Bahnhof in Nürtingen über das Tiefenbachtal, Reudern, Tachenhausen und Oberboihingen zurück zum Ausgangspunkt. Die Highlights dieser Tour sind das Hofgut Tachenhausen und die Wehranlage mit Fischtreppe an der Hummelschen Mühle in Oberbohingen. Der Wanderweg verläuft fast immer auf befestigten Wegen. Diese Wandertour wählte ich im Outdooractive-Portal aus, weil ich ein Krankenbesuch im Medius Klinikum (Auf dem Säer 1) machte. Der Wanderweg verläuft in einem großen Bogen um das Klinikum.

Nürtingen ist ein bedeutendes Dienstleistungs- und Wirtschaftszentrum in der Metropolregion Stuttgart, dessen hohe Lebensqualität der Stadt von den landschaftlichen Reizen des Albtraufs, einem vielfältigen kulturellen Angebot und der besonderen Atmosphäre der historischen Altstadt geprägt ist. Nürtingen bietet kulturelle Vielfalt und herausragende Bildungsmöglichkeiten von der betreuten Ganztagesschule bis hin zum Fachhochschuldiplom. Bürgerengagement und ein ausgeprägtes Vereinsleben sind Kennzeichen eines intakten Stadtgefüges. Nürtingen ist mit seinen knapp 40.000 Einwohnern ein bedeutendes Dienstleistungs- und Wirtschaftszentrum in der Region Stuttgart. Die Verkehrsgunst und eine hervorragende Infrastruktur machen die Stadt zu einem Standort erster Güte.

Tachenhausen war anfangs eine Burg mit einem kleinen Dorf. Sie wurde in der Mitte des 13. Jhds südlich des heutigen Hofguts erbaut. 1394 wurde unterhalb der damals bereits wieder verfallenen Burg eine Wallfahrtskapelle errichtet. Nach 1460 errichteten die Nürtinger noch ein kleines Spital daneben. 1538 wurden beide, Kirche und Stiftsgebäude, weitgehend abgerissen. Als Andreas Kieser sein Forstlagerbuch zeichnete, war nur noch ungefähr zu erkennen, wo einst das Stift angelegt war.

Der Tachenhäuser Hof liegt zwar auf Gemarkung Oberboihingen, Eigentümer ist jedoch die Stadt Nürtingen. Das Hofgut dient heute der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen als landwirtschaftlicher Lehr- und Versuchsbetrieb. Die sehr gepflegte Gartenanlage lädt zum Spaziergang ein. In den vergangenen Jahren fanden auf dem Gelände umstrittene Freisetzungsversuche mit u. a. gentechnisch veränderten Zuckerrüben und Mais statt, diese wurden jedoch 2008 nach einer Feldbesetzung eingestellt.

Eine besondere Sehenswürdigkeit in Oberboihingen ist das alte evangelische Pfarrhaus Hohentwiel von 1467. Es handelt sich dabei um das älteste Pfarrhaus im Landkreis Esslingen. Ebenfalls sehenswert und besonders bei Eisenbahnfreunden beliebt ist der Bahnhof, der bis ins Jahr 2012 als letzter in Baden-Württemberg noch über eine von Hand betriebene Schrankenanlage verfügte.

Das Mühlrad der Hummelschen Mühle beinhaltet das Wappen der Gemeinde Unterensingen. 

Wegstrecke:
Nürtingen - Bahnhof - In Inneren Bogen - Vereinsgarten des Obst- und Gartenbauvereins - Obstlehrpfad Reudern - Wasserbehälter - Reudern - Kelterweg - Müllerweg - Abzweig „Oberboihinger Rundweg“ - Donzdorfer Tal - Rastplatz Almerbrünnele - Lauereiche - Hofgut Tachenhausen - Oberboihingen - Wanderheim der Ortsgruppe des Schwäbischen Albvereins - Bahnhof - Talbach - Burghof - Neckarweg - Hummelschen Mühle - Wehranpage - Fischtreppen - Dammweg - Zizishausen - Überschwemmungsgebiet Auwald - Schlachthof - Bahnhof