Goldstadttour: Das Ranntal und die Weinberge von Ellmendingen und Dietlingen

 

Eine schöne Wanderung durch ein Pforzheimer Naherholungsgebiet. Start und Ende der 23 km langen Rundwanderung ist der Hauptbahnhof in Pforzheim. Ich bin von Bietigheim-Bissingen in ca. 40 Min. angereist. Das Highlight dieser Rundwanderung ist der KuWi-Weg nahe Keltern. Der Wanderweg verläuft meist auf befestigten Wegen.

Das Ranntal ist das knapp 4 km lange Tal des Rannbaches, welcher parallel zur nördlich gelegenen A8 verläuft. Es beginnt im Rannwald etwa 1 km nördlich von Dietlingen in der Nähe des Muschelkalksteinbruchs und endet am östlichen Ortsrand von Nöttingen, wo der Rannbach von rechts in die Pfinz mündet. Vor allem am 1. Mai ist das Ranntal ein beliebtes Ausflugsziel.

Anlässlich des Jubiläums 50 Jahre Gemeinde Keltern im Jahr 2022 haben Gemeindeverwaltung und Mitglieder des Festkomitees das nachhaltige Projekt Kunst im Wingert auf den Weg gebracht. Idee und Organisation wurden ehrenamtlich durch die Gemeinderätin Susanne Nittel und die Architektin Gabi Markowis umgesetzt. Es entstand die Projektgruppe aus Künstlerinnen und Künstler. Über ein Jahr wurde geplant, die Kunstwerke erstellt, der Weg erarbeitet und besinnliche Tafeln formuliert. Digitale Informationen, Wegarbeiten, Fundamente, Genehmigungen und noch vieles mehr wurde parallel vom Rathaus aus geleistet.

Der Künstler Peter Ulmer hat das Logo des KuWi-Weges kreiert und die Mitglieder der Projektgruppe haben den Titel „Kunst im Wingert: Der KuWi-Weg“ erdacht. Auf diesem befinden sich acht ganz unterschiedliche Skulpturen, Kunstobjekte, Pausenmöglichkeiten und der KuWi-Weg kann die nächsten Jahre weiter bestückt werden.

Dietlingen ist wohl im 11. Jh. gegründet worden. Die ev. Kirche wurde um 1250 errichtet und um 1410 erneuert. Zwischen 1771 und 1801 war Dietlingen neben Bahlingen und Teningen eines der Musterdörfer in der Markgrafschaft Baden, in dem das ökonomische System des Physiokratismus eingeführt wurde. Es war der weltweit einzig bekannte Versuch einer praktischen Erprobung dieser Wirtschaftstheorie, zu dessen Anhängern in Deutschland der Nationalökonom Johann August Schlettwein gehörte, der den Markgraf Karl Friedrich von diesem System überzeugt haben soll.

In Ellmendingen und Dietlingen sind Wehrkirchen im gotischen Stil aus dem 15. Jh. erhalten. Die Barbarakirche in Ellmendingen hat besondere Fenster mit „biblischen Verkehrszeichen“. Im Ort steht auch eine Kelter aus dem 16. Jh. Erwähnenswert ist auch noch die herrlich gelegene Pankratiuskapelle in Niebelsbach, die ebenfalls im 15. Jh. erbaut noch heute über ihr altes, handgeschnitztes Gestühl verfügt.

Keltern gehört zum Bereich Kraichgau des Weinbaugebiets Baden. Von mehreren Winzern wird auf rund 35 ha Wein erzeugt und zum größten Teil auch vor Ort vermarktet. Typisch sind Spätburgunder (pinot noir), Schwarzriesling (pinot meunier) als Rotweine, sowie Rivaner und Weiße Burgunder-Sorten als Weißweine. Die beiden größten Winzer im Ort wirtschaften nach den Richtlinien des ökologischen Weinbaus und bieten ihre Weine mit dem Ecovin-Logo an.

Wegstrecke:
Pforzheim - Hauptbahnhof - ev. Thomaskirche - Hachelanlage - Enzenloch - Mittelsberg - Vorderes Lindensträßle - Schönbühl - Laßbergsträßle - Ersinger Sträßle - Kutschenweg - Ranntal - Rannbach - Rannsteig - Ersinger Weg - Schelmenwald - Friedrichshof - Hochstraße - Rannsteig - Dietlingen - Andreaskirche - Römerberg - Katzensteig - Waldschenke - Kelteräcker - Kelterweg - Karduck - Otterbusch - Brötzingen - St. Bernhard - Pforzheim - Enz - Bahnhofsplatz

Neckarland: Rund um Nürtingen

 

Nuertingen WappenDiese 17 km lange Rundwanderung verläuft vom Bahnhof in Nürtingen über das Tiefenbachtal, Reudern, Tachenhausen und Oberboihingen zurück zum Ausgangspunkt. Die Highlights dieser Tour sind das Hofgut Tachenhausen und die Wehranlage mit Fischtreppe an der Hummelschen Mühle in Oberbohingen. Der Wanderweg verläuft fast immer auf befestigten Wegen. Diese Wandertour wählte ich im Outdooractive-Portal aus, weil ich ein Krankenbesuch im Medius Klinikum (Auf dem Säer 1) machte. Der Wanderweg verläuft in einem großen Bogen um das Klinikum.

Nürtingen ist ein bedeutendes Dienstleistungs- und Wirtschaftszentrum in der Metropolregion Stuttgart, dessen hohe Lebensqualität der Stadt von den landschaftlichen Reizen des Albtraufs, einem vielfältigen kulturellen Angebot und der besonderen Atmosphäre der historischen Altstadt geprägt ist. Nürtingen bietet kulturelle Vielfalt und herausragende Bildungsmöglichkeiten von der betreuten Ganztagesschule bis hin zum Fachhochschuldiplom. Bürgerengagement und ein ausgeprägtes Vereinsleben sind Kennzeichen eines intakten Stadtgefüges. Nürtingen ist mit seinen knapp 40.000 Einwohnern ein bedeutendes Dienstleistungs- und Wirtschaftszentrum in der Region Stuttgart. Die Verkehrsgunst und eine hervorragende Infrastruktur machen die Stadt zu einem Standort erster Güte.

Tachenhausen war anfangs eine Burg mit einem kleinen Dorf. Sie wurde in der Mitte des 13. Jhds südlich des heutigen Hofguts erbaut. 1394 wurde unterhalb der damals bereits wieder verfallenen Burg eine Wallfahrtskapelle errichtet. Nach 1460 errichteten die Nürtinger noch ein kleines Spital daneben. 1538 wurden beide, Kirche und Stiftsgebäude, weitgehend abgerissen. Als Andreas Kieser sein Forstlagerbuch zeichnete, war nur noch ungefähr zu erkennen, wo einst das Stift angelegt war.

Der Tachenhäuser Hof liegt zwar auf Gemarkung Oberboihingen, Eigentümer ist jedoch die Stadt Nürtingen. Das Hofgut dient heute der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen als landwirtschaftlicher Lehr- und Versuchsbetrieb. Die sehr gepflegte Gartenanlage lädt zum Spaziergang ein. In den vergangenen Jahren fanden auf dem Gelände umstrittene Freisetzungsversuche mit u. a. gentechnisch veränderten Zuckerrüben und Mais statt, diese wurden jedoch 2008 nach einer Feldbesetzung eingestellt.

Eine besondere Sehenswürdigkeit in Oberboihingen ist das alte evangelische Pfarrhaus Hohentwiel von 1467. Es handelt sich dabei um das älteste Pfarrhaus im Landkreis Esslingen. Ebenfalls sehenswert und besonders bei Eisenbahnfreunden beliebt ist der Bahnhof, der bis ins Jahr 2012 als letzter in Baden-Württemberg noch über eine von Hand betriebene Schrankenanlage verfügte.

Das Mühlrad der Hummelschen Mühle beinhaltet das Wappen der Gemeinde Unterensingen. 

Wegstrecke:
Nürtingen - Bahnhof - In Inneren Bogen - Vereinsgarten des Obst- und Gartenbauvereins - Obstlehrpfad Reudern - Wasserbehälter - Reudern - Kelterweg - Müllerweg - Abzweig „Oberboihinger Rundweg“ - Donzdorfer Tal - Rastplatz Almerbrünnele - Lauereiche - Hofgut Tachenhausen - Oberboihingen - Wanderheim der Ortsgruppe des Schwäbischen Albvereins - Bahnhof - Talbach - Burghof - Neckarweg - Hummelschen Mühle - Wehranpage - Fischtreppen - Dammweg - Zizishausen - Überschwemmungsgebiet Auwald - Schlachthof - Bahnhof