Stromberg: Lauffen am Neckar und Brackenheim

 

NaturparkLogoEine eigengeplante Rundwanderung verbindet Lauffen am Neckar und Brackenheim. Start und Ende der 21 km langen Rundwanderung ist der Bahnhof in Lauffen. Die Highlights der Tour sind die Regiswindiskirche in Lauffen und die Innenstadt von Brackenheim. Der Wanderweg verläuft eher flach auf befestigten und unbefestigten Wegen.

Lauffen am Neckar liegt im südlichen Teil des Landkreises Heilbronn. Der in nördliche Richtung fließende Neckar wurde hier einst durch einen Felsrücken gezwungen, eine große, beinahe ringförmige Schleife in Richtung Westen zu bilden. Durch die Erosionskräfte des Wassers wurde der Felsen im Zeitraum 400 bis 100 v. Chr. durchbrochen. Der Neckar floss über viele Stromschnellen und Strudel mit hoher Geschwindigkeit durch die geschaffene Lücke. Auf dieses Laufen des Flusses geht der Stadtname zurück. Das ehemalige Flussbett in der Westschleife liegt nun trocken. Im nördlichen Teil fließt die Zaber, bis zu ihrer Mündung in den Neckar, auf wenigen Kilometern in der ehemaligen Neckarschlinge. Das alte Flussbett wird von einem ringförmigen Hügel begrenzt, dessen Hang teils vom Kaywald bedeckt ist, teils für den Weinbau genutzt wird.

Brackenheim liegt im Zabergäu im südwestlichen Landkreis Heilbronn. Zaber, Forstbach, Herrenwiesenbach und Neipperger Bächle durchziehen die Teilorte in Ost-West-Richtung. Mit seinen Stadtteilen erreicht Brackenheim die Abhänge des Heuchelbergs im Norden und berührt im Süden die Ausläufer des Stromberg-Höhenzuges. Die Landschaft prägt der intensiv betriebene Weinbau.

Das Rathaus In Brackenheim ist ein 1774 erbautes Gebäude im Stil des Rokoko. Es steht an der Stelle eines 1424 errichteten Vorgängerbauwerks und wurde 1954 umfassend renoviert. 2011 wurde es durch einen modernen Anbau erweitert. Das Neue Bad war von 1400 bis 1530 zunächst ein Beginenhaus, wurde 1576 zum Stadtbad umgebaut, diente nach dem Brand von 1691 als Rathaus bis 1776 und ist seitdem Geschäftshaus. Hier befanden sich zeitweilig eine Schmiede und eine Färberei. Das Oberamtsgebäude beherbergte das Oberamt Brackenheim bis 1800. Danach wurde es als Wohn- und Geschäftshaus genutzt, lange Zeit als Bäckerei.

Hausen an der Zaber liegt im unteren Zabergäu auf einer überwiegend mit fruchtbarem Lößböden bedeckten Gipskeuperhochfläche südlich des Heuchelbergs. Die ev. Georgskirche in Hausen hat einen romanischen Chorturm. Das mehrfach erneuerte Langhaus der Kirche stammt in seiner heutigen Gestalt aus dem Jahr 1960. Die Kirche gehört dem Kirchenbezirk Brackenheim an. Am Turm befindet sich ein altes Standbild des Schutzpatrons (um 1290), davor ein Kriegerdenkmal. Die Jupitergigantensäule ist ein 1970 hergestellter, 7,50 Meter hoher Abguss einer 1964 dort gefundenen römischen Säule, die um 200 errichtet wurde.

Die Gegend um Meimsheim wurde bereits in der Vorzeit besiedelt. Funde aus der Jungsteinzeit, der Bronzezeit und der Eisenzeit sowie keltische und römische Siedlungsspuren wurden an verschiedenen Stellen der Gemarkung entdeckt. Die Straßen nach Dürrenzimmern, Hausen, Lauffen und Kirchheim sind römischen Ursprungs und trafen bei der außerhalb der Ortsmitte liegenden Kirche von Meimsheim zusammen. Außer dem sechs Gebäude umfassenden Gutshof im Kaywald wurden auch bei der Kirche römische Baureste entdeckt. Meimsheim scheint zur Römerzeit ein Verkehrs-, wenn nicht gar Verwaltungsmittelpunkt gewesen zu sein. Aus alemannischer oder frühfränkischer Zeit wurden 23 Reihengräber im Bereich der Bahnhofstraße gefunden. Der heutige Ort entwickelte sich spätestens in fränkischer Zeit als Siedlung südlich der römischen Ruinen. Die vermutlich schon im 7. Jh. bestehende Kirche des Ortes wurde jedoch direkt auf den römischen Fundamenten errichtet, weswegen sie bis heute räumlich vom Ort getrennt ist.

Wegstrecke:
Lauffen - Bahnhof - Regiswindiskirche - Neckar - Lamparter-Park - Im Geigersberg - Hausen an der Zaber - St. Georg - Brackenheim - Schloss Brackenheim - Forstbach - Meimsheim - Martinskirche - Lindenplatz - Am Schelmenrain - Obere Schellenmühle - Zaber - Kaywald - Frankenbahn - Rottlander Weiher - Seugenberg - Seegraben - Alter Friedhof - Alte Neckarbrücke - Bahnhof

Martinusweg Etappe 15b

 

MartinuswegDie Etappe 15b des Martinusweges verläuft von Lauffen am Neckar nach Heilbronn und ist 13 km lang. Die Wandertour startet an der Regiswindis-Kirche in Lauffen und endet an der Kilianskirche in der Innenstadt von Heilbronn. Die Highlights der Tour sind die Neckarschlinge bei Lauffen, die Grafenburg und die Kilianskirche in Heilbronn. Der Wanderweg ist immer befestigt und könnte auch mit dem Fahrrad gefahren werden.

Lauffen am Neckar ist bekannt als Geburtsstadt des Dichters Friedrich Hölderlin und als zweitgrößte Weinbaugemeinde Württembergs. Die Grafenburg in Lauffen am Neckar ist eine Wohnburg aus dem frühen 11. Jahrhundert. Sie liegt auf einer Neckarinsel und wurde von den Grafen von Lauffen erbaut. Die Grafenburg dient heute als Lauffener Rathaus und ist die einzige Inselburg des Neckars.

Die Regiswindiskirche in Lauffen am Neckar ist eine evangelische Pfarrkirche. Vorgängerbauten gehen bis in das 8. Jahrhundert zurück und waren dem Heiligen Martin geweiht. Ab 1227 entstand ein der Heiligen Regiswindis geweihter Bau, der nach einem Brand 1564 in seine heutige Gestalt umgebaut wurde. Neben der Kirche befindet sich eine alte Friedhofskapelle, in die um 1880 der steinerne Regiswindis-Schrein aus dem 13. Jahrhundert verbracht wurde und die seitdem als Regiswindiskapelle bezeichnet wird. Regiswindis ist eine Ortsheilige in Lauffen am Neckar. Der Sage nach soll sie eine Grafentochter gewesen sein, die dort ermordet wurde, seit dem 13. Jahrhundert gilt sie als Heilige.

Die Kirche wurde im Laufe der Zeit vielfach umgestaltet. Die heutige Gestaltung erhielt das Kircheninnere im Wesentlichen bei einer umfassenden Renovierung von 1957, der sich seitdem viele weitere Renovierungsmaßnahmen angeschlossen haben. Eine besonders umfassende Sanierung, die nicht nur den Chor der Kirche, sondern auch das Ölberg-Fragment sowie die den Kirchberg umgebende Mauer betraf, fand 2008/09 statt.

Die Kilianskirche an der Kaiserstraße in Heilbronn ist eine gotische Hallenkirche aus Heilbronner Sandstein, deren Ursprung mindestens bis ins 11. Jahrhundert zurückreicht. Ihr Westturm von Hans Schweiner gilt als eines der ersten bedeutenden Renaissancebauwerke nördlich der Alpen. In der Kirche befindet sich der Altar von Hans Seyfer aus dem Jahre 1498, der als Meisterleistung der Schnitzkunst der deutschen Spätgotik gilt. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg ernannte die Anlage zum Denkmal des Monats Dezember 2016.

Wegstrecke:
Lauffen am Neckar - Bahnhof - Regiswindis-Kirche - Neckarbrücke - Martinskirche - Heilbronner Tor - Talheim - Sontheim - Heilbronn - Kirche St. Martinus - Neckarweg - Wertwiesenpark - Freibad - Götzenturm - Schiffsanlegestelle - Deutschordensmünster - Kilianskirche