Heilbronner Land: Panoramatour Heuchelberg Z7

 

Heilbronner Land LogoHeuchelberg – ein Name, der nicht nur Weinliebhaber zum Schwärmen bringt. Legt sich doch dieser Höhenzug mit seinen Südlagen schützend um das Zabergäu und sorgt damit für das angenehme Klima in der vom Weinbau und der Landwirtschaft geprägten Region. Diese 20 km lange Panoramatour startet und endet am Bahnhof in Nordheim. Die Highlights der Rundwanderung sind die Heuchelberger Warte, Burg Neipperg und das Hörnle. Der Wanderweg verläuft meist auf befestigten Wegen.

Über eine für die Region typische Weinbergtreppe führt ein kurzer Aufstieg zu einem herrlichen Aussichtspunkt – dieser Altarm des Neckars steht unter Naturschutz. Entlang des ehemaligen Altwürttembergischen Landgrabens, dem „Schwäbischen Limes,“ führt die Wandertour zur Heuchelberger Warte. Der Wanderer kann vom Wartturm aus ein traumhaftes Panorama genießen: Im Süden sieht man bis nach Stuttgart und im Osten öffnet sich der Blick über die Löwensteiner Berge ins Hohenloher Land.

Nach der Pause geht es auf dem südlichen Höhenweg des Heuchelberges zwischen Waldsaum und Weinbergen gen Westen. Schattenspendender Wald und sonnenverwöhnte Weinberge bestimmen den Weg bis zum zweiten Wanderparkplatz. Die stolze Burg Neipperg ist der westliche Wendepunkt der Wanderung. Kurz nachdem die Burganlage passiert ist, hat der Wanderer auf dem weiteren Weg einen wunderbaren Ausblick über das ganze Zabergäu. Bald geht es zum bewirtschaftete Hörnle, wo eine ausgiebiger Rast möglich ist. Gegen Ende geht es hinab in Richtung Nordhausen. Vom 300 Jahre alten Waldenserort geht es nach Nordheim, zum Ausgangspunkt der Wanderung.

Der Württembergische Landgraben, auch als Altwürttembergischer Landgraben bezeichnet, war eine im 15. Jh. errichtete Grenzbefestigung im Norden Württembergs, die bis 1803 hauptsächlich als Zolleinnahmequelle diente. Sie war ursprünglich als Verteidigungsanlage geplant, ihre strategische Bedeutung war jedoch nur gering.

Bis Mitte des 15. Jhs hatte sich die Grafschaft Württemberg südlich von Heilbronn bis zu einer Linie ausgedehnt, die in etwa von den Städten Brackenheim, Lauffen und Beilstein markiert wurde. Diesem relativ geschlossenen Territorium standen im Norden mehrere kleinere Herrschaftsgebiete gegenüber: die neippergschen Besitzungen Neipperg, Schwaigern und Klingenberg, das odenheimische Großgartach, die zur Kurpfalz gehörigen Orte Schluchtern (das heute mit Großgartach die Gemeinde Leingarten bildet) und Horkheim sowie deren Herrschaft Stettenfels, das Deutschordens-Gebiet um Talheim sowie die löwensteinschen Gebiete um Unterheinriet und im Schmidbachtal, außerdem die Reichsstadt Heilbronn.

Zur Absicherung der Landesgrenze in diesem Bereich ließen die württembergischen Grafen eine Landwehr zwischen Heuchelberg und Löwensteiner Bergen errichten. Damit wurde das Neckarbecken zwischen den Höhenzügen auf beiden Seiten vollständig abgeriegelt. Vorbild dieser Anlage könnten die Rothenburger und die Haller Landheeg gewesen sein.

Den Anfang machte Graf Ulrich V. „der Vielgeliebte“ ab 1456 mit dem Bau des Landgrabens östlich des Neckars. Graf Eberhard im Bart setzte 1482/83 den Bau westlich des Flusses fort. Der geplante Weiterbau über die Höhen des Heuchelbergs bis nach Sternenfels war den Nachbarn zunehmend ein Dorn im Auge, und es kam zu Kriegsdrohungen. Im Wormser Vertrag des Jahres 1495 musste Eberhard auf den Weiterbau verzichten und erhielt im gleichen Zeitraum den Herzogstitel, was auf seine diplomatischen Fähigkeiten hinweist.

Wegstrecke:
Nordheim - Bahnhof - Weinbergtreppe - Klingenbach - ehem. Altwürttembergischen Landgrabens - Heuchelberger Warte - Hornberg - Südlichen Höhenweg - Wanderparkplatz - Heerweg - Hohentalstützweg - Burg Neipperg - Burgacker - Höhengaststätte Hörnle - Natur Oase - Nordheim - Rathauspark - Bahnhof

Schwarzwald Nord: Kaltenbronn Tour 1

 

Schwarzwald_Mitte_NordEine tolle Wanderung im Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord nahe Kaltenbronn ist die Wandertour 1 durch das Wildseemoor. Die Rundwanderung startet und endet am Infozentrum in Kaltenbronn. Das Highlight dieser 9 km langen Tour ist das Wildseemoor. Zu den schönsten Stellen im Wildseemoor zählt der Platz, an dem man von einladenden Sitzbänken einen herrlichen Blick auf den Wildsee genießt. Der Wanderweg verläuft auf befestigten Wegen; durch das Wildseemoor verläuft ein Bohlenweg.

Der Wildsee gilt als größter Hochmoorkolk Europas. Ein Kolk ist eine wassergefüllte Vertiefung im Moorboden, also ein Tümpel oder See. Der Wildsee entstand durch Spannungen in der Oberfläche des Torfes. Diese riss schließlich, und die dadurch entstandene Vertiefung füllte sich dank hoher Niederschläge mit Wasser. Wie im gesamten Moor gibt es auch im Wildsee kaum Nährstoffe. Und deshalb auch keine Fische, Frösche, Lurche oder sonstige Lebewesen. Die extreme Nährstoffarmut und der saure Boden des Hochmoores sind ökologisch andererseits sehr bedeutsam für das Überleben einiger teils sehr seltener Arten. Beispielsweise Sonnentau und Moormoosbeere. Diese können in anderen Lebensräumen kaum Fuß fassen, da sie von anderen, sich schneller ausbreitenden Arten verdrängt werden. Nur hier, in der Nährstoffarmut des Moores, haben anspruchslose Arten die Nase vorn – denn alle anderen finden hier nicht genug zum Wachsen und Gedeihen.

Das Infozentrum Kaltenbronn ist Natur-Museum, Veranstaltungshaus und Informationsportal für alles rund um die Natur auf dem Kaltenbronn. In der interaktiven Dauerausstellung auf zwei Stockwerken kann Flora und Fauna, Landschaft und Geschichte entdeckt werden. Vergangene Jahrtausende und deren Zeitzeugen im Hochmoor, die Entwicklung von Tieren und Pflanzen werden sichtbar. Das lebendige Zusammenspiel von Natur und Mensch, seiner Geschichte und Kultur im Schwarzwald kann interaktiv erlebt werden. Im Mittelpunkt der multimedialen Ausstellung im alten Jägerhaus stehen die geheimnisvollen Hochmoore und die selten gewordenen Tiere der Hochlagen. Das Leben im Totholz der wilden, fast unberührten Bannwälder wird vorgestellt. Viele Anekdoten der historischen Jagd auf dem Kaltenbronn, sowie die Grenzstreitigkeiten der Badner und Schwaben können erfahren werden. Auch heute ist das Gebiet eines der beliebtesten Ausflugsziele im Nordschwarzwald. Mit dem Infozentrum Kaltenbronn haben die Städte Gernsbach und Bad Wildbad, sowie die Gemeinde Enzklösterle ein einzigartiges Besucherzentrum geschaffen.

Wegstrecke:
Kaltenbronn - Infozentrum - Mannslohweg - Leonardhütte - Wildseemoor - Seegraben - Weißensteinhütte - Hornberg - Oberer Hornweg - Saatschulhütte - Postweg - Infozentrum