Georg-Fahrbach-Weg Etappe 3: Wüstenrot – Sulzbach an der Murr

 

Die dritte Etappe des Georg-Fahrbach-Weges verläuft von der Kilianskirche in Wüstenrot zum Bahnhof in Sulzbach/Murr. Die Highlights der 20 km langen Streckenwanderung sind die vielen Teilstrecken durch Schluchten und der Aussichtsturm Juxkopf. Der Wanderweg verläuft meist auf unbefestigten Wegen und solllte bei gutem Wetter gelaufen werden. Ich bin von Bietigheim-Bissingen mit dem Zug nach Heilbronn gefahren, danach mit der S4 nach Willsbach und von dort mit dem Bus 635 nach Wüstenrot (Zeitdauer 1,5 Std.).

Wüstenrot ist eine Gemeinde im Mainhardter Wald mit etwa 6.600 Einwohnern, mehr als die Hälfte davon in eingemeindeten kleineren Dörfern.  Im für die Gemeinde namengebenden Hauptort Wüstenrot wurde 1921 die Wüstenrot Bausparkasse gegründet. Wüstenrot liegt im Mainhardter Wald im Südosten des Landkreises Heilbronn im Naturraum Schwäbisch-Fränkische Waldberge. Im Gemeindegebiet entspringt die Rot, die das zentrale Gemeindegebiet entwässert. Der Norden des Gemeindegebiets um Maienfels entwässert zur Brettach, während Neulautern im Tal der „Spiegelberger“ Lauter liegt. 

Der Juxkopf ist mit 533 m eine der höchsten Erhebungen der Löwensteiner Berge im Naturraum Schwäbisch-Fränkische Waldberge. Auf dem Berg stehen der Juxkopfturm und das angeschlossene Wanderheim des Schwäbischen Albvereins.

  • 1882: Bau des ersten Aussichtsturms.
  • 1902: Der Turm wird wegen Baufälligkeit abgerissen und durch einen neuen Turm ersetzt.
  • 1932: Bau des heutigen Turms.
  • 1936: Bau des an den Turm angeschlossenen Wanderheims.

Jux ist ein Gemeindeteil und Dorf von Spiegelberg im Rems-Murr-Kreis. Das Dorf Jux liegt, jeweils in Luftlinie, etwa einen Kilometer südwestlich der Ortsmitte des Gemeindesitzes Spiegelberg und etwa 24 km nordnordöstlich der Kreisstadt Waiblingen in den südwestlichen Löwensteiner Bergen, einem Teilnaturraum der Schwäbisch-Fränkischen Waldberge. Es ist der einzige Siedlungsplatz im Gemeindeteil.

Spiegelberg liegt am teilweise nach ihm bekannten Fluss „Spiegelberger“ Lauter im Naturraum Schwäbisch-Fränkische Waldberge und ist Mitgliedsgemeinde im Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald. Spiegelberg liegt an der Idyllischen Straße. An der Straße vom Winterlautertal nach Jux befindet sich der Wetzsteinstollen, ein ehemaliges Bergwerk, in dem Schleifsteine abgebaut wurden.

Der Wetzsteinstollen ist ein Bergwerk im Schwäbisch-Fränkischen Wald bei Spiegelberg. Die Gewinnung von Wetzsteinen im Juxwald bei Spiegelberg wurde 1597 erstmals erwähnt, damals vermutlich nur für den lokalen Markt. Da der Bedarf an Wetzsteinen hoch war, bauten erst Holzfäller und Köhler, gegen 1800 auch die örtlichen Bauern, die Schleifsteine ab und verarbeiteten sie in Heimarbeit zu fertigen Schleifwerkzeugen. Der Verkauf dieser war eine wichtige Nebeneinnahmequelle.

Um 1825 verbot die königliche Forstverwaltung das ungenehmigte Graben nach Wetzsteinen und erhob eine hohe Gebühr auf neu angelegte Löcher. Daraufhin errichtete die Gemeinde einen offiziellen Steinbruch, um ihren Bürgern den Nebenverdienst zu erhalten. 1847 legte man etwas weiter unten im Tal einen weiteren Steinbruch an. Als dieser um 1880 versiegte, errichtete man 250 Meter südlich einen weiteren Steinbruch. Hier führte die Wetzsteinschicht allerdings tief in den Berg, weshalb man ihr mit der Errichtung des Wetzsteinstollens folgte. Um 1900 inspiziert das Oberbergamt den Stollen und verordnete wegen des schlechten Zustandes Sanierungsmaßnahmen. Diese Kosten und ein schlechtere Vermarktungslage für Wetzsteine führten zur Schließung der Grube 1911.

Sulzbach an der Murr liegt im Naturraum Schwäbisch-Fränkische Waldberge am Nordbogen der Murr inmitten des Naturparks Schwäbisch-Fränkischer Wald zwischen den Löwensteiner Bergen und dem Murrhardter Wald, in Luftlinie etwa 34 km nordnordöstlich von Stuttgart.

In Sulzbach an der Murr ranken sich zwei Sagen um den Bergsporn Roßstall zwischen dem Murr- und dem Lautertal westlich des Dorfes Sulzbach:

  • Ein junger Schäfer soll einst seine schwangere Geliebte ermordet und im Wald Roßstall verscharrt haben. Der Schäfer wurde angeklagt, verurteilt und enthauptet. Sein Geist soll seitdem keine Ruhe finden und dort im Wald spuken. Markus Stricker von der schwäbischen Mundart-Band Wendrsonn hat dem Roßstall-Schäfer ein Lied gewidmet.
  • Auf dem Roßstall habe einst eine Burg gestanden, die über einen unterirdischen Gang mit dem Schloss Lautereck verbunden gewesen sei

Die Lauter ist ein rechter Nebenfluss der Murr. Sie ist über 15 km lang und läuft bis zu ihrem Mündungstrichter zum Murrtal süd- bis südostwärts durch das dünn besiedelte Waldgebiet der Löwensteiner Berge. Sie entspringt im Landkreis Heilbronn und mündet im Rems-Murr-Kreis unterhalb von Sulzbach an der Murr. Der Eigenname Lauter für Wasserläufe ist recht häufig und benennt klare Gewässer. Zur Unterscheidung von zahlreichen anderen Flüssen desselben Namens bezeichnet man die hier behandelte Lauter gelegentlich auch, nach dem größten Talort, als Spiegelberger Lauter. Im Namen etlicher Orte an ihrem Lauf ist der ihre enthalten: Altlautern, Neulautern, Lautertal, Eisenlautern, Lautern. Den Oberlauf bis zum Zufluss der deutlich kürzeren Winterlauter nannte man früher auch Sommerlauter.

Wegstrecke:
Wüstenrot - Kilianskirche - Haldenweg - Steinbergweg - Steinberg - Dentelbach - Bodenbach - Spiegelberg - Winterseitenweg - Hütlenswaldweg - Juxkopf - Aussichtsturm Juxkopf - Jux - Geisterklinge - Dornrainweg - Wetzsteinstollen - Schick'sche Planie - Bernhaldenklingenstraße - Bartscher Weg - Hohe Straße - Umsetzersträßle - Fernsehumsetzer - Roßstall - Kalkhalde - Lauter - Sulzbach an der Murr - Bahnhof

Heckengäu: Zwei LandTouren um den Venusberg bei Aidlingen

 

Schönbuch und Heckengäu – zwei charaktervolle Naturräume laden westlich und südlich von Stuttgart zu Naherholung und Freizeitaktivitäten ein. Im Mittelpunkt dieser 24 km langen Rundwanderung steht das Naturschutzgebiet Venusberg – Wolfsäcker – Besental/Hald. Start und Ende der Tour ist die Ortskirche St. Veit in Deufringen. Der Wanderweg verläuft auf befestigten und unbefestigten Wegen.

Bis in die Neuzeit spielte sich das Leben in Deufringen hauptsächlich rund um die ev. Kirche St. Veit und das Deufringer Schloss im Tal ab. Insbesondere im 20. Jh. wurden auch die teils recht steilen Hänge südlich und nördlich der Ortsmitte bebaut. So wurden vor allem die neueren Baugebiete im Norden Deufringens erst seit den 1980er Jahren besiedelt.

Die Topographie von Deufringen ist vielfältig und umfasst neben eher kargen, von Hecken und Sträuchern bewachsenen Landschaft des Heckengäus im Norden Richtung Lehenweiler, ein großes Waldgebiet im Süden Richtung Dachtel und Gechingen. Der „Nächste Wald“ liegt entlang des südlichen Talrandes nach Gechingen und wird im Süden von den Sportanlagen des FSV Deufringen sowie der Gemeindeverbindungsstraße nach Gechingen-Bergwald begrenzt.

Schloss Deufringen, auch als Schloss Gültlingen oder Gültling’sches Schloss bezeichnet, liegt im Ortsteil Deufringen der Gemeinde Aidlingen. Das Schloss befindet sich im Besitz der Gemeinde und wird als Bürgerhaus genutzt.

Mit seinen 115 Hektar ist das Naturschutzgebiet Venusberg das größte Naturschutzgebiet im Landkreis Böblingen. Der Venusberg ist eine der weit ausgreifenden Kuppen, die im Heckengäu die flachwellige Muschelkalklandschaft überragen. Von der Hochfläche des Venusbergs bietet sich ein schöner Ausblick auf die Umgebung. Das Naturschutzgebiet umfasst eine reich strukturierte Landschaft von eng miteinander verbundenen Heide-, Wald-, und Wiesenflächen, Gebüschen, Hecken und Steinriegeln. Eine vielfältige Pflanzen- und Tierwelt mit seltenen Arten findet in diesem Schutzgebiet optimale Bedingungen.

Um die Kuppe des 537 Meter hohen Venusbergs erstreckt sich die größte Wachholderheide im Landkreis. Das Gewann Wolfsäcker wird von Heide und Mähwiesen geprägt und beherbergt zahlreiche seltene Pflanzen und Tiere. Das Gebiet am Venusberg wird heute sehr vielfältig genutzt. Schafweide, Wiesen, die gemäht werden, Hecken, die man ab und zu „auf den Stock setzt“, Obstbaumwiesen, Ackerflächen, Wald- und Sukzessionsflächen. Zum unverkennbaren Landschaftsbild des Heckengäus gehören die mit Hecken bewachsenen Lesesteinwälle. Besonders die Tiergruppen der Falter und Vögel sind am Venusberg sehr artenreich. Über 40 Vogelarten sind bekannt. Als Rarität gilt der Segelfalter, ein Schmetterling, der in vielen Gegenden Baden-Württembergs verschwunden ist.

Wegstrecke:
Deufringen - St. Veit - Traufweg - Dachtel - Niederseilgarten - Sportheim - Bühlwaldweg - Kohlplattenweg - Hummelbergweg - Schreiberweg - Aischbach - Deufringen - Schloss Deufringen - Bergweg - Berghof - Kirchtal - Kirchtalhof - Haldenweg - Phönix-Mensch/Technik/Natur - Kaidan-Hinweg - Funkfeuer Bernhard - Forchen - Harthäusle - Lerchenhof - Danziger Hof - Steinig - Deufringen