Heckengäu: Zwei LandTouren um den Venusberg bei Aidlingen

 

Schönbuch und Heckengäu – zwei charaktervolle Naturräume laden westlich und südlich von Stuttgart zu Naherholung und Freizeitaktivitäten ein. Im Mittelpunkt dieser 24 km langen Rundwanderung steht das Naturschutzgebiet Venusberg – Wolfsäcker – Besental/Hald. Start und Ende der Tour ist die Ortskirche St. Veit in Deufringen. Der Wanderweg verläuft auf befestigten und unbefestigten Wegen.

Bis in die Neuzeit spielte sich das Leben in Deufringen hauptsächlich rund um die ev. Kirche St. Veit und das Deufringer Schloss im Tal ab. Insbesondere im 20. Jh. wurden auch die teils recht steilen Hänge südlich und nördlich der Ortsmitte bebaut. So wurden vor allem die neueren Baugebiete im Norden Deufringens erst seit den 1980er Jahren besiedelt.

Die Topographie von Deufringen ist vielfältig und umfasst neben eher kargen, von Hecken und Sträuchern bewachsenen Landschaft des Heckengäus im Norden Richtung Lehenweiler, ein großes Waldgebiet im Süden Richtung Dachtel und Gechingen. Der „Nächste Wald“ liegt entlang des südlichen Talrandes nach Gechingen und wird im Süden von den Sportanlagen des FSV Deufringen sowie der Gemeindeverbindungsstraße nach Gechingen-Bergwald begrenzt.

Schloss Deufringen, auch als Schloss Gültlingen oder Gültling’sches Schloss bezeichnet, liegt im Ortsteil Deufringen der Gemeinde Aidlingen. Das Schloss befindet sich im Besitz der Gemeinde und wird als Bürgerhaus genutzt.

Mit seinen 115 Hektar ist das Naturschutzgebiet Venusberg das größte Naturschutzgebiet im Landkreis Böblingen. Der Venusberg ist eine der weit ausgreifenden Kuppen, die im Heckengäu die flachwellige Muschelkalklandschaft überragen. Von der Hochfläche des Venusbergs bietet sich ein schöner Ausblick auf die Umgebung. Das Naturschutzgebiet umfasst eine reich strukturierte Landschaft von eng miteinander verbundenen Heide-, Wald-, und Wiesenflächen, Gebüschen, Hecken und Steinriegeln. Eine vielfältige Pflanzen- und Tierwelt mit seltenen Arten findet in diesem Schutzgebiet optimale Bedingungen.

Um die Kuppe des 537 Meter hohen Venusbergs erstreckt sich die größte Wachholderheide im Landkreis. Das Gewann Wolfsäcker wird von Heide und Mähwiesen geprägt und beherbergt zahlreiche seltene Pflanzen und Tiere. Das Gebiet am Venusberg wird heute sehr vielfältig genutzt. Schafweide, Wiesen, die gemäht werden, Hecken, die man ab und zu „auf den Stock setzt“, Obstbaumwiesen, Ackerflächen, Wald- und Sukzessionsflächen. Zum unverkennbaren Landschaftsbild des Heckengäus gehören die mit Hecken bewachsenen Lesesteinwälle. Besonders die Tiergruppen der Falter und Vögel sind am Venusberg sehr artenreich. Über 40 Vogelarten sind bekannt. Als Rarität gilt der Segelfalter, ein Schmetterling, der in vielen Gegenden Baden-Württembergs verschwunden ist.

Wegstrecke:
Deufringen - St. Veit - Traufweg - Dachtel - Niederseilgarten - Sportheim - Bühlwaldweg - Kohlplattenweg - Hummelbergweg - Schreiberweg - Aischbach - Deufringen - Schloss Deufringen - Bergweg - Berghof - Kirchtal - Kirchtalhof - Haldenweg - Phönix-Mensch/Technik/Natur - Kaidan-Hinweg - Funkfeuer Bernhard - Forchen - Harthäusle - Lerchenhof - Danziger Hof - Steinig - Deufringen

Schwarzwald Nord: Nordrandweg Etappe 3

 

NordrandwegDie dritte und letzte Etappe des Schwarzwald Nordrandweges verläuft von Langensteinbach nach Karlsruhe-Durlach und ist 14 km lang. Vom Rathaus in Langensteinbach verläuft der Weg leicht bergauf zum Parkplatz Rappenbusch, wo der Weg links in den Wald hinein geht. Der Rappenbuschweg führt in Richtung Norden bis zu einem Damm (Regenrückhaltebecken) nahe der Landesstraße 563. Obwohl ausdrücklich der Damm für Pferde gesperrt ist, sind trotzdem viele Pferdehufenspuren auf der Dammkante deutlich zu erkennen.

Der weitere Weg führt am Waldrand entlang auf dem Steinigweg, unterquert die A8 an der Anschlussstelle Karlsbad und führt über den Berglesweg zum Stupfericher Grillplatz. An diesem Rastplatz lohnt sich ein Blick auf die höhergelegenen Berge des Nordschwarzwaldes. Am Gewann „Gansäcker“ wird der Ort Stupferich umgangen und der Wasserbehälter (279 m) als höchsten Punkt der Tour erreicht. Nun geht es abwärts auf dem Stupfericher Grenzweg nach Thomashof. Beim Thomashof überblickt man in Richtung Süden die Anhöhen des Nordschwarzwaldes vom Mahlberg (612 m) über die Schwanner Warte (475 m) bis nach Pforzheim. In einer Spitzkehre in Thomashof führt der Weg nun in den Lehrwald Rittnert. Die Bezeichnung „Rittnert“ geht zurück auf den Personennamen „Rutenhard“ oder „Ruttenhard“. Aus dem Jahr 1404 ist urkundlich folgendes belegt: „die herschafft hat einen eigen walt zu Durlach der heisset der rutenhart“.

Immer geradeaus führt der weitere Waldweg zur Weggabelung am Schützenhaus. Von dort sind es noch ca. 500 m zum Turmberg mit der Bergstation Turmberg (245 m). Vom Aussichtsturm kann man in 277 m Höhe die Stadt Karlsruhe und den Stadtteil Durlach überblicken. Vom Karlsruher Hausberg geht es nun über 100 Höhenmeter steil die Sufen des Hexenstäffele hinunter nach KA-Durlach. Entlang den Straßenbahnschienen führt der Weg durch die Durlacher Innenstadt zum Bahnhof KA-Durlach.

Die Wanderung bietet eigentlich nur am Ende mit dem Turmberg einen Höhepunkt. Der relativ ebene Wanderweg kann zu jeder Jahreszeit gut gelaufen werden.

Der Turmberg liegt im Grenzbereich vom Kraichgau zum Schwarzwald. Der Berggipfel besteht, für den Schwarzwald untypisch, aus Muschelkalk. Nordwestlich über westlich bis südlich am Berg liegt Durlach und nordöstlich mit Grötzingen ein weiterer Karlsruher Stadtteil. Auf dem gipfelnahen Bereich vom Westsüdwesthang des Turmbergs befindet sich die Ruine Durlach, auch Turmberg oder Hohenberg genannt, deren verbliebener Turm als Aussichtsturm dient. Er ist beliebtes Ausflugsziel und – bei klarer Sicht – geschätzter Aussichtspunkt mit Blick auf die etwa 140 m tiefer gelegene Rheinebene, hinüber zum Pfälzerwald und zum Elsass. Unweit der Ruine liegt auf dem Gipfelplateau des Berges die 1953 erbaute Sportschule Schöneck des Badischen Fußballverbandes, in der sich unter anderem die Fußball-Weltmeisterschaftself von 1954 unter Sepp Herberger auf das WM-Turnier vorbereitet hat. Die am Turmberg gelegenen Wohnviertel gehören mit ihrem Blick über die Rheinebene zu den beliebten Prominenten- und Villenvierteln von Karlsruhe.

Wegstrecke:
Langensteinbach - Rathaus - Rappenbusch - Rappenbuschweg - Steinig - Leylachweg - Unterquerung A8 - Mutschelbacher Grenzweg - Berglesweg - Stupfericher Gemeindewald - Ganzäcker - Reiterpfad - Söllinger Weg - Stupfericher Weg - Thomashof - Lehrwald Rittnert - Judenweg - Grötzingerweg - Rittnerthof - Schützenhaus - Turmberg - Ruine Durlach - Durlacher Allee - Durlach Bahnhof