Hohenlohe: Destillatwege bei Pfedelbach

 

Das Landschaftsbild in und um Pfedelbach ist stark geprägt vom Wein- und Obstbau. Es gibt rund um Pfedelbach vier Destillatwege („Kirschwasser“, „Gfingldr“ und „Himbeergeist Strecke Nord/Süd“), die ich in einer Wanderung zusammengefasst habe. Start und Ende der 20 km langen Rundwanderung ist die ev. Kirche in Windischenbach. Die Highlights dieser Tour sind die beiden Schlösser in Pfedelbach und in Öhringen. Der Wanderweg verläuft meist auf befestigten Wegen.

Pfedelbach liegt im Süden des Hohenlohekreises. Die Gemeinde liegt im Übergangsbereich zwischen der Hohenloher Ebene im Norden, Teil des Naturraums Hohenloher-Haller Ebene, und der Waldenburger Berge und des Mainhardter Waldes im Süden, die zum Naturraum Schwäbisch-Fränkische Waldberge gehören. Das namengebende und bevölkerungsreichste Dorf liegt noch im Vorland der Berge, mit Abstand westlich und südlich des Laufs der Ohrn, deren Lauf bei Öhringen-Cappel von Norden nach Westen abknickt. Durchs Dorf zieht nördlich der namengebende Pfedelbach, der die Ohrn schon jenseits auf Öhringer Gemarkung als Schleifbach erreicht; er entsteht als Auslauf des Buchhorner Sees.

Das Destillieren von Obst ist ein altes Privileg, das in den Brennerfamilien oft von Generation zu Generation weitergegeben wird. In Pfedelbach wird diese Tradition mit über 100 aktiven Brennereien durch eine ungewöhnlich hohe Anzahl gefördert. Das Brennen dient dazu, das anfallende Streuobst kostendeckend zu verwerten und erhält damit gleichzeitig die schönen Hohenloher Streuobstwiesen und sorgt für eine offene und einmalige Kulturlandschaft. Zudem bildet die Vielfalt an Obstarten und -sorten aus den Intensivobstanlagen mit Kern-, Stein- und Beerenobst die Grundlage für eine breite Produktpalette. Die Gemeinde Pfedelbach und interessierte Selbstvermarkter haben sich im Jahr 2015 zusammen getan, um zwei Hauptrouten um Oberohrn und Windischenbach sowie zwei Verbindungswege durch und nördlich von Pfedelbach auszuarbeiten.

Das Schloss Pfedelbach steht in der Ortsmitte. Heute beherbergt das Schloss den Bürgersaal, die ehemalige Schlosskapelle sowie zahlreiche Wohnungen. Der Innenhof wird als Parkplatz für die Mieter genutzt. Während des Hohenloher Kultursommers finden sowohl im Schlosshof als auch in der ehemaligen Schlosskapelle Konzerte statt. Die Gemeinde Pfedelbach nutzt die ehemalige Schlosskapelle als feierliches Trauzimmer.

Die Gemeinde Pfedelbach erwarb das baufällige Schloss 1962 für 40 000 Mark von der Fürstin Clara zu Hohenlohe-Bartenstein und renovierte es in mehreren Bauabschnitten. Am 17. Januar 1972 wurde der vollendete Nordbau eingeweiht. Die Fertigstellung der Sanierung wurde am 19. Juli 1979 mit einem Festakt im Schlosshof gefeiert. Bei den Sanierungsarbeiten wurde weitestgehend der ursprüngliche Renaissancestil wiederhergestellt.

Der mittelalterliche Marktplatz ist in Öhringen das Herzstück der Stadt. Dort befindet sich das ehemals hohenlohische Schloss Öhringen, zusammen mit der Stiftskirche das Wahrzeichen der Stadt. Das Renaissanceschloss war Residenz der Grafen und Fürsten zu Hohenlohe. Es wurde auf einem südlich der Stiftskirche liegenden Gelände errichtet. Dort standen das Kurienhaus und das Schulhaus, die dem Neubau weichen mussten. Der älteste Teil, der Lange Bau, entstand als Witwensitz der Gräfin Magdalena von Hohenlohe in den Jahren 1611 bis 1616 nach Plänen des Baumeisters und Neuensteiner Burgvogts Georg Kern aus Forchtenberg.

Wegstrecke:
Windischenbach - ev. Kirche - Golberghöfe - Golberg - Lindelberg - Lindelbach - Stöckig - Weißlensberg - Burghof - Pfedelbach - Kaiserstraße - Schlosspark - SChloss Pfedelbach - Peter- und Paulskirche - Verdistraße - Lerchenhof - Baierbach - Ohrn - Oberohrn - Freibad - Stegmühle - Pfedelbach - Öhringen - Nussbaumweg - Hofgarten - Spitalkirche St. Anna und Elisabeth - Friedhof - Steinsfeldle - Windischenbach - Winzerstube Lösch

 

Hohenlohe Teiltour 18: Himmlische Aussichten über Eschenau und Bretzfeld

 

Eine Wanderung rund um das Brettachtal. Start und Ende der 24 km langen Rundwanderung ist der Bahnhof in Eschenau. Die Highlights der Tour sind die „himmlischen“ Aussichten auf die hohenlohische Landschaft. Der Wanderweg verläuft auf befestigten und unbefestigten Wegen.

Die Großgemeinde Bretzfeld kann himmlische Aussichten und fast 200 km gut markierte Wanderwege vorweisen: einen Rundwanderweg Brettachtal sowie weitere Rundwanderwegein allen zwölf Ortsteilen, die jeweils an Parkplätzen starten. Aber auch Radwanderwege führen durch „Wein und Natur – pur“. So heißt die Rad- und Wanderkarte von Bretzfeld, dem „Tor zum Hohenloher Land“.

Eschenau war ein Lehen der Grafen von Löwenstein, als Lehensleute hatten die Herren von Eschenau hier eine Burg, die 1504 zerstört wurde. Ab dem späten 15. Jh. gehörte der Ort den Herren von Gemmingen, die hier 1573 ein Schloss errichteten. 1650 kam der Ort an die Herren von Moser, 1705 an die von Ziegesar und um 1740 an die von Killinger. 1805 wurde Eschenau mediatisiert und fiel an das Kurfürstentum Württemberg, welches 1806 zum Königreich erhoben wurde. Seit dem 18. März 1806 war Eschenau dem Oberamt Weinsberg zugeordnet. Am 4. August 1862 erhielt Eschenau mit der Eröffnung der Strecke von Heilbronn nach Hall Anschluss an das Schienennetz der Württembergischen Eisenbahn. Seit dem 1. April 1926 gehörte Eschenau zum Oberamt Heilbronn, welches am 1. Oktober 1938 zum gleichnamigen Landkreis kam.

Die Brettach ist ein über 40 km langer linker Nebenfluss des Kochers im nördlichen Baden-Württemberg im Landkreis Schwäbisch Hall, dem Hohenlohekreis und dem Landkreis Heilbronn. Nach dem Flüsschen wurde der mittelalterliche Brettachgau benannt.

Ab Geddelsbach fließt die Brettach in engen Flussmäandern in ihrer stetig breiter werdenden Aue. Den rechten, inzwischen etwa 150 m hohen Brettachhang bedecken zunächst großflächig Weingärten, nur an seiner oberen Kante und in den Mulden kleiner Hangbäche sieht man noch Wald. Der linke, bald schon deutlich niedrigere Hang dagegen ist zunächst noch ganz bewaldet. Um den Weiler Bretzfeld-Hälden rechts auf halber Höhe lösen dann mehr und mehr Obstgärten und Hangwiesen die flurbereinigte Reblandschaft ab. Etwas weiter talab bei Wiesental mündet von links der Bernbach, ihr mit über 8 km längster Nebenfluss überhaupt. Er läuft, ebenso wie der etwa 2,5 km weiter talab bei den in die Fläche gewachsenen Dörfern Bretzfeld und Adolzfurt ebenfalls aus Süden zufließende Gabelbach, aus vielen Klingen im großen Waldgebiet zwischen Eschenau im Westen und dem Steinknickle bei Neuhütten im Osten zusammen. Nun lässt die Brettach die Berge des Mainhardter Waldes ganz hinter sich und tritt in die Lösshügellandschaft in deren Vorfeld ein.

Die Zuflüsse der Brettach mit über 5 km Länge sind der Bernbach (links, bei Bretzfeld-Wiesental), der Gabelbach (links, bei Bretzfeld-Scheppach) und der Sulzbach (links, bei Neuenstadt am Kocher). Zwischen 3 und 5 km liegen noch der Benzenbach (rechts, bei Mainhardt), der Schwabbach (links, in Bretzfeld), der Lindelbach (rechts, in Bretzfeld), der Hapbach (rechts, bei Bretzfeld-Weißlensburg), der Tabach (links, bei Langenbrettach-Langenbeutingen), der Limbach (links, bei Neuenstadt am Kocher) und der Dahenbach (links, in Neuenstadt am Kocher).

Wegstrecke:
Eschenau - Bahnhof - Wieslensdorf - Brunnenwiesenhof - Schnellenhof - Brettachtal - Rote Steige - Stöckig - Lindelberg - Bretzfeld - Sankt Stephan - ev. Kirche - Brettach - Rappach - Edelmannshof - Dimbach - Am Waldeck - Lutz Gedenkstein - Eschenau - Bahnhof