Heilbronner Land: von Weinsberg nach Kirchheim am Necker

 

Heilbronner Land LogoEine eigengeplante Streckenwanderung verläuft quer durch das Heilbronner Land. Die 24 km lange Wandertour startet am Bahnhof in Weinsberg und endet am Bahnhof in Kirchheim am Neckar. Das Highlight dieser Tour war der Schweinsbergturm, der allerdings wegen trübem Wetter keine weitläufige Aussicht ermöglichte. Der Wanderweg verläuft auf befestigten Wegen.

Der Schweinsberg im Stadtgebiet von Heilbronn ist eine knapp 400 m hohe Erhebung der Heilbronner Berge und weist nach dem Reisberg (378 m) den zweithöchsten Punkt im Gebiet der kreisfreien Stadt auf. Auf dem Schweinsberg sind mehrere Grabhügel aus der Bronzezeit erhalten. Die Gräber wurden von dem Heilbronner Historiker Alfred Schliz erforscht. Da die meisten Gräber geöffnet wurden, sehen diese heute nicht mehr wie Hügel aus, sondern gleichen Kratern. Die Grabfunde gingen bei der Zerstörung des Schlizmuseums beim Luftangriff auf Heilbronn am 4. Dezember 1944 verloren. Ähnliche Gräber auf Heilbronner Gemarkung befinden sich östlich des Wartbergturms, südlich des Jägerhauses, bei der Waldheide und in der Urklinge.

Während des Pfälzischen Erbfolgekriegs ließ der Oberbefehlshaber der Reichstruppen, Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden-Baden, zum besseren Schutz der Reichsstadt Heilbronn auf dem Schweinsberg zwei Erdschanzen als mögliche Artilleriestellungen anlegen, die nach ihm Ludwigsschanzen genannt werden.

Von 1874 bis 1883 befand sich auf dem Schweinsberg ein hölzerner Aussichtsturm. Im Jahr 1886 erbaute der Verschönerungsverein den 21 m hohen Schweinsbergturm, der in seiner historistisch-pittoresken Architektur den mittelalterlichen Burgen des Umlandes angeglichen wurde und heute unter Denkmalschutz steht. Von seiner Plattform auf 387 m Höhe bieten sich Aussichtsmöglichkeiten über das Heilbronner Becken und das Schozachtal mit der nahen Burg Stettenfels und weiteren Burgen.

Neckarwestheim ist eine Gemeinde im Landkreis Heilbronn. Sie war als Standort des Kernkraftwerks Neckarwestheim bekannt. Durch die hohen Gewerbesteuereinnahmen vom Kernkraftwerksbetreiber EnBW war Neckarwestheim eine der reichsten Gemeinden im Landkreis Heilbronn mit  über 30 Millionen Euro Rücklagen.

Das Kernkraftwerk Neckarwestheim mit zwei Druckwasserreaktoren wurde vom EnBW-Tochterunternehmen EnBW Kernkraft GmbH mit Sitz in Obrigheim betrieben. Es war bei seiner Abschaltung am 15. April 2023 das letzte aktive Kernkraftwerk in Deutschland. Beide Anlagen wurden rund 1 km südwestlich von Neckarwestheim auf dem Gelände eines ehemaligen Steinbruchs errichtet, 15 km südlich von Heilbronn. Das Kraftwerk befindet sich zu einem kleinen Teil auch auf der Gemarkung der Nachbargemeinde Gemmrigheim.

Der Abluftkamin ist 150 Meter hoch und wird von beiden Blöcken gemeinsam benutzt. Betriebsbedingt leiten Kernkraftwerke über Abluft und Abwasser im Normalbetrieb geringe Mengen radioaktiver Stoffe ab (Emission). Unter anderem die Strahlenschutzverordnung verpflichtet die Aufsichtsbehörden dazu, den Betrieb hinsichtlich der zugelassenen Grenzwerte zu überwachen. 

Wegstrecke:
Weinsberg - Bahnhof - Kirschenallee - Waldheide - Jägerhaus - Köpferstausee - Skulpturenweg - Köpferbrunnen - Braunbergweg - Schweinsbergweg - Schweinsberg - Schweinsbergturm - Donnbronn - Erich-Müller-Weg - Engelsberghöfe - Hägenberg - Schozach - Leonhardskirche - Mühle - Forellenzucht - Tobel - Neckarwestheim - Am Wassergraben - Heinzenberg - Gemmrigheim - Neckarbrücke - Kirchheim am Neckar - Bahnhof

Naturpark Stromberg: von Kirchheim am Neckar nach Vaihingen/Enz

 

NaturparkLogoEine eigengeplante Streckenwanderung im Naturpark Stromberg-Heuchelberg verläuft vom Bahnhof in Kirchheim am Neckar zum Bahnhof nach Vaihingen/Enz. Die Highlights der 22 km langen Wanderung sind die Weinkanzel in Erligheim und der weitläufige Ausblick von Hohenhaslach. Der Wanderweg verläuft meist auf befestigten Wegen.

Erligheim ist eine Gemeinde im Landkreis Ludwigsburg. Erligheim liegt vor den östlichen Ausläufern des Strombergs im Westteil des Neckarbeckens in der flachen Talmulde des linken Oberlaufes Ensbach des Baumbachs, der in einer nahen Gemeinde im Osten in den Neckar entwässert. Erligheim ist seit Einführung der Reformation im 16. Jh. vorwiegend evangelisch geprägt. Die Johanneskirche in der Ortsmitte prägt das Dorf nicht nur geistlich, sondern auch architektonisch. Neben der ev. Gemeinde gibt es auch eine Freie Christengemeinde im Ort. Die wenigen kath. Gläubigen werden hingegen von der römisch-katholischen Gemeinde in Bönnigheim aus betreut. 

Von der Weinkanzel auf dem Erligheimer Kirschberg eröffnet sich bei klarem Wetter ein Panorama vom Heuchelberg bis zum Schurwald. Auf mehr als 40 ha Fläche wird Wein angebaut, hauptsächlich die Sorten Blauer Portugieser, Schwarzriesling und Lemberger. Daneben gibt es etwa 30 ha Obstanbauflächen. Überregional bekannt ist die Erligheimer Kirschblüte, etwa 1200 Kirschbäume auf zusammenhängender Fläche locken bei schönem Wetter Tausende von Besuchern an. 

Hohenhaslach liegt nordwestlich von Ludwigsburg am südlichen Abhang des Strombergs. Der höher gelegene Ortsteil liegt auf einem Bergsporn über dem Kirbachtal. Der im Talgrund gelegene Ortsteil war ursprünglich ein selbständiges Kirchdorf namens Niederhaslach. Mittelhaslach, ein dritter Ortsteil, liegt zwischen Hohen- und Niederhaslach am Hangfuß. In Hohenhaslach existiert eine der größten Gartenbahnanlagen Deutschlands. Bei dieser in Privatbesitz befindlichen Anlage können Besucher durch Münzeinwurf die Züge in Betrieb setzen. 

Die Pfarrkirche St. Georg wurde um 1230 errichtet. 1566 und 1792 wurde das Schiff erweitert, 1811 der hölzerne Turmhelm erneuert. Der Chor ist mit frühgotischen Fresken ausgemalt, die bei einer Kirchenrenovierung 1957 freigelegt wurden. Sie zeigen einen Weihnachtszyklus, einen Osterzyklus und verschiedene Propheten. In der Darstellung der Flucht nach Ägypten trägt Joseph ein Weinfässchen. An der Nordwand zeigen Fresken die Bekehrung von Saulus zum Apostel Paulus sowie den Namenspatron der Kirche, den Drachentöter Georg, zeigen. Sie stammen aus der Zeit um 1570.

Freudental liegt am Ostrand des Strombergs zum Neckarbecken in der oberen Talmulde des Zuflusses Steinbach der untersten linken Enz. Der jüdische Friedhof wurde von 1811 bis 1970 für Bestattungen genutzt. Zuvor war seit 1723 der jüdische Friedhof im Alleenfeld der Bestattungsplatz der jüdischen Gemeinde. Das so genannte Stutendenkmal ist der Grabstein für das Leibpferd Helene des württembergischen Königs Friedrich. Es befindet sich westlich des Ortes am Stutenweg.

Wegstrecke:
Kirchheim am Neckar - Römerhof - Hofener See - Hofen - Sonnenhalde - Erligheim - Weinkanzel - Vogelsanghütte - Kirschanlage - Erlensumpfweg - Freudental - Wolfsberg - jüdischer Friedhof - Stutendenkmal - Teufelsberg - Hohenhaslach - St- Georg - Niederhaslach - Horrheim - Clemenskirche - Bartenberg - Kleinglattbach - Vaihingen/Enz - Bahnhof