Neckarland: von Kirchberg an der Murr nach Bietigheim-Bissingen

 

Wappen Kirchberg an der MurrIm Wanderführer „In die Natur mit dem VVS“ von Dieter Buck (Silberburg-Verlag) wird mit Tour 4 „Mit Aussicht vom Murr- bis vors Neckartal“ eine Streckenwanderung von Kirchberg an der Murr nach Marbach beschrieben. Da ich in Bietigheim wohne, habe ich die Tour bis Bietigheim verlängert. Die Highlights der 26 km langen Streckenwanderung sind die Schillerstadt Marbach und das Steinheimer Schlössle. Der Wanderweg verläuft fast ausschließlich auf befestigten Wegen.

Marbach am Neckar gehört zum Landkreis Ludwigsburg und ist bekannt als Geburtsstadt Friedrich Schillers; die Stadt ist Sitz des Schiller-Nationalmuseums, des Deutschen Literaturarchivs und des Literaturmuseums der Moderne. Marbach liegt im Naturraum Neckarbecken am Ostufer einer Schleife des Neckars, dessen Prallhang durch zwei tiefe Einschnitte unterbrochen wird. Der nördliche der beiden Einschnitte wird vom heute weitgehend verdolten Strenzelbach, der südliche vom Eichgraben durchflossen. Die Marbacher Altstadt liegt auf dem Südhang des Strenzelbachtals, etwa 30 m über dem Neckar thronend, während sich die neueren Wohn- und Gewerbegebiete auf die weiter nordöstlich, östlich und südlich gelegenen Hänge verteilen. Noch weiter südlich, durch den Einschnitt des Eichgrabens etwas abgeschieden, liegt das Wohngebiet Hörnle mit etwa 1600 Einwohnern. Die vom Strenzelbach gebildete Furche kürzt eine Schleife der Murr ab, die knapp nördlich der Stadt in den Neckar mündet, und bildet eine für Marbach und Umgebung wichtige Verkehrsachse. Eine unbewohnte Exklave im Hardtwald beim Ortsteil Rielingshausen wird dem Naturraum Schwäbisch-Fränkische Waldberge zugerechnet.

Marbach besitzt eine außergewöhnlich gut erhaltene Altstadt, deren Erscheinungsbild hauptsächlich auf den Wiederaufbau nach der Zerstörung von 1693 zurückgeht. Die Altstadt zieht sich am Südhang des Strenzelbachtals hinauf, weist einen rechteckigen Grundriss von etwa 350 mal 250 m auf und ist noch auf drei Seiten von der Stadtmauer mit ihren Wehranlagen umgeben. Seit 1983 steht sie als Gesamtanlage unter Denkmalschutz.

1759 wurde Friedrich Schiller als Sohn eines (Handwerk-)Arztes (Feldscher) in Marbach geboren, zog jedoch bereits im Alter von vier Jahren Anfang 1764 fort. Trotz dieser eher marginalen Beziehung wurde die Stadt nach seinem Tod im Jahr 1805 nach und nach zu einem Zentrum der Verehrung des Dichters. 1812 stellte man nachträglich Schillers Geburtshaus fest und brachte eine Gedenktafel an. Wenig später kamen die ersten Auswärtigen nach Marbach, um das Haus zu sehen.

Schloss Höpfigheim ist eine bereits im Hochmittelalter erbaute und im 16. Jh. zum Schloss ausgebaute Anlage im Stadtteil Höpfigheim von Steinheim an der Murr. Das Schloss besteht aus einem ehemals befestigten und mit Graben umgebenen Wirtschaftshof, wovon sich immer noch Reste finden, z.B. ein mit Schießscharten versehener Rundturm oder das Richtung Norden gebaute Torhaus des Vorhofs. Im Vorhof befindet sich die eigentliche quadratische Schlossanlage, die ebenfalls mit Graben und Mauer versehen ist. An der südlichen und westlichen Seite des Innenhofs befindet sich das zweiflügelige Schlossgebäude. Die Ost- und Nordseite ist mit Mauer und Wehrgang umfriedet, in nordöstlicher Richtung findet sich der Zugang zum Innenhof über das Torhaus.

Haus Steinheim befindet sich am nördlichen Rand des Großraums Stuttgart in reizvoller, abgeschiedener Lage. Von der kleinen Arbeitsgruppe bis zum großen Forum mit über 100 Teilnehmern kann mit Unterstützung durch moderne Tagungstechnik intensiv gearbeitet werden. Für die Unterbringung der Gäste stehen 70 komplett neu eingerichtete Einzelzimmer auf Hotelniveau zur Verfügung.

Wegstrecke:
Kirchberg an der Murr - Bahnhof - Gaststätte im Tal - Lukaskirche - Büchel - Buchhälde - Rielingshausen - Dorfmuseum - Lehrhof - Rohrbach - Bettäcker - Starkenäcker - Pfaffenäcker - Steinheim an der Murr - Steinheimer Schlössle - Martinskirche - Murr - Marbacher Weg - Scherberg - Spitaläcker - Freizeitanlage Galgen - Marbach - Bahnhof - Alexanderkirche - Haspelturm - Neckar - Am Viadukt - Salzmann - Freiberg am Neckar - Beihingen - Neues Schloss - Stadion - Talstraße - Geisingen - Museum im Schlössle - Dorfplatz - Brandholzweg - Brandholz - Rainäcker - Robinsonspielplatz - Bietigheim - Buch - Bahnhof

Bietigheim-Kleiningersheim-Besigheim: Burgen und Schlösser

 

Bietigheim WappenEine schöne abendliche Rundwanderung verläuft von Bietigheim ausgehend nach Kleiningersheim und über Besigheim wieder zurück nach Bietigheim. Die 21 km lange Rundwanderung startet und endet am Enztalviadukt in Bietigheim. Die Highlights der Tour sind die Schlösser in Bietigheim, Ingersheim und die Obere Burg Besigheim. Der Wanderweg verläuft meist auf befestigten Wegen.

Das Schloss Bietigheim befindet sich am südwestlichen Rand der Altstadt Bietigheims in der Nähe des Marktplatzes. Die gesamte Schlossanlage soll auf Bestreben von Antonia Visconti, Ehefrau von Graf Eberhard III. von Württemberg, 1386 erbaut worden sein. Zur Anlage zählten der Amtshof, das Schloss, ein Fruchtkasten, Keller und Schlosskelter. Nach der Eingliederung Ingersheims in das Amt Bietigheim wurde wegen Platzmangels im Amtshof 1506 das Neue Schloss oder Württembergische Amtsschloss errichtet, welches den Amtssitz des Vogtes darstellte. Dieses wurde 1542 zur heutigen Größe ausgebaut. Im Jahre 1707 wurden mehrere Gebäude durch einen Brand schwer beschädigt, einzig das Amtshaus blieb unversehrt. Da das Alte Schloss seit 1667 unbewohnt war, entschied sich der Herzog von Württemberg, es nicht wieder aufbauen zu lassen. Die Ökonomiegebäude des Schlosses wurden jedoch von der Landeskirchengutsverwaltung und der Rentkammer Bietigheim in den nachfolgenden Jahren neu gebaut.

Das Schloss Kleiningersheim ist ein historisches Bauwerk in der Gemeinde Ingersheim. Das Schloss ist Nachfolgebau der wahrscheinlich zwischen dem 12. und dem 14. Jh. entstandenen und im 16. Jh. verfallenen Burg der Herren von Ingersheim. Um das Jahr 1580 errichtete Ritter Caspar Nothafft direkt neben den Resten der Burg, die heute immer noch teilweise erhalten sind, das Schloss im Stil der Renaissance. 1600 wurde das Schloss vom Herzog von Württemberg als Lehen an den Geheimen Regierungsrat Melchior Jäger aus Gärtringen vergeben. 1726 kaufte der Freiherr von Woellwarth das Schloss, bevor das Herzogtum Württemberg es einige Jahre später zurückkaufte. 1911 und 1912 wurde das Schloss für den Stuttgarter Unternehmer Carl von Ostertag-Siegle, der es einige Zeit zuvor erworben hatte, durch den Architekten Simmel umgebaut. 1963 kaufte Walter Leibrecht das Schloss, das dann als Verwaltungsgebäude des Schiller Colleges genutzt wurde. Heute dient es als Wohnsitz der Familie.

Die Obere Burg Besigheim ist eine ehem. Burganlage in der Kirchstraße am südlichen Zugang der Stadt Besigheim. Die Burg wurde 1215/30 von Markgraf Hermann V. von Baden erbaut und 1312 erwähnt. Erhalten sind das Burghaus Steinhaus, der ehemalige Palas der Burg mit romanischem Kamin und Aborterker sowie der runde mit Buckelquader gemauerte 36 m hohe Bergfried, der nach dem Turmwärter Schoch benannte Schochenturm (1220 errichtet). Im 16. Jh. wurde eine Wärterwohnung eingerichtet. Das Burghaus ist über den Bogen des Stadttors mit dem Turm verbunden. Die Ausstattung mit romanischem Kamin und Aborterker findet sich auch in der unteren Burg wieder.

Wegstrecke:
Bietigheim - Enztalviadukt - Bürgergarten - Alte Enzbrücke - Schillerplatz - Sand - Bietigheimer Forst - Affalterbacher Allee - Lusthaus - Rodsträßle - Holderhof - Wurmberg - Kleiningersheim - Burgweg - Schloss Kleiningersheim - Saalenhof - Neckarhalde - Besigheim - Wasserturm - Wartturm - Altstadt - Bahnhof - Sachsenheimer Steige - Betzenloch - Löchgauer Tal - Bergweg - Bergstraße - Kronenviertel - Alte Enzbrücke - Enztalviadukt