Schwarzwald Nord: Badische Weinstraße und Weinschleife Murgtal

 

Schwarzwald_Mitte_NordVon Kuppenheim aus führt die Rundwanderung durch die Kurstadt Baden-Baden und den Schwarzwald nach Gernsbach, wo die herrliche Weinlage an Schloss Eberstein wartet. Durch das Murgtal geht es danach wieder raus in die Rheinebene Richtung Weinregion Kraichgau. Die 40 km lange Rundwanderung startet und endet am Parkplatz Fichtental in Kuppenheim. Die Highlights der Tour sind die Kurstadt Baden-Baden, der Ausblick von Schloss Eberstein und der Weg entlang der Murg durch das Murgtal. Der Wanderweg verläuft auf Straßen, Waldwegen und Waldpfaden.

Baden-Baden ist als Kur- und Bäderstadt sowie als Medien-, Kunst- und internationale Festspielstadt bekannt. Bereits die Römer nutzten die hier am Rand des Schwarzwalds entspringenden heißen Thermalquellen. Im Mittelalter war Baden-Baden Residenzstadt der Markgrafschaft Baden und somit auch namensgebend für das Land Baden. Nach dem katastrophalen Stadtbrand 1689 verlor sie den Status der Residenzstadt an Rastatt. Im 19. Jh. wurde die Bäderstadt wiederentdeckt und entwickelte sich, auch dank der Einnahmen aus der Spielbank, zu einem international bedeutsamen Treffpunkt von Adligen und wohlhabenden Bürgern. Aus dieser Blütezeit im 19. Jh. ist ein reiches, gut erhaltenes materielles und immaterielles Erbe erhalten.

Der Stadtkreis Baden-Baden wird umgeben vom Landkreis Rastatt. Baden-Baden liegt am Westrand des nördlichen Schwarzwaldes im Tal der Oos, einem kleinen Fluss, der etwa 13 km weiter bei Rastatt in die Murg mündet. Die östlichen Stadtteile schmiegen sich teilweise in die Hänge des Schwarzwaldes. Höchster Punkt des Stadtgebietes ist mit 1003 m die Badener Höhe. Die westlichen Stadtteile liegen in der Vorbergzone und der Oberrheinischen Tiefebene, wo sich der mit 112 m tiefste Punkt der Gemarkung in der Geggenau im Naturschutzgebiet Rastatter Ried befindet. In der Vorbergzone wird Weinbau betrieben. Das Baden-Badener Rebland gehört zur Weinbauregion Ortenau.

Das Schloss Eberstein, auch Neu-Eberstein oder Neueberstein genannt, ist ein Schloss in Gernsbach-Obertsrot im Landkreis Rastatt. Es handelt sich ursprünglich um eine Spornburg der Grafen von Eberstein mit Schildmauer zum Hang, deren Bergseite der rechteckige Bergfried verstärkte. Die Anlage wurde mehrfach erweitert und Anfang des 19. Jhs durch die badische Herrscherfamilie zum Landschloss umgebaut. Heute dient Schloss Eberstein als Hotel, Restaurant, Weingut und privater Wohnsitz. Das Schloss liegt 130 Höhenmeter über dem Talgrund der Murg auf einer Bergnase im Norden des Gernsbacher Stadtteils Obertsrot, die den Übergang vom tief eingeschnittenen mittleren Murgtal zu dem sich bei Gernsbach aufweitenden unteren Murgtal markiert. Der am Abhang zur Murg freiliegende Fels aus Forbachgranit ist als Grafensprung bekannt. Mit ihm ist eine Sage um den Grafen Wolf von Eberstein verbunden.

Mit Werners Restaurant ist ein Feinschmeckerrestaurant im Schloss Eberstein beheimatet, das seit 2006 mit einem Stern im Guide Michelin ausgezeichnet ist, sowie ein 4-Sterne-Hotel. Ebenso ist das Schloss bei Wanderern und Ausflüglern ein beliebtes Ziel, unter anderem wegen der Schloss-Schänke mit dem dazugehörigen Platanen-Terrassenbiergarten und der damit verbundenen Aussicht ins mittlere Murgtal. Aufgrund der privaten Eigentumsverhältnisse gibt es keine Schlossführungen.

Das Murgtal ist eines der größten und tiefsten Täler des Schwarzwaldes (bis über 700 Meter) und verläuft generell nordwärts. Es trennt den niederschlagsreichen Hauptkamm des Nordschwarzwaldes mit der Hornisgrinde (1164 m) im Westen von waldreichen Buntsandsteinhochflächen im Osten. Die Murg entsteht aus zwei größeren Quellbächen im westlichen Gebiet der Gemeinde Baiersbronn. Unterhalb des Schliffkopfs auf etwa 870 m Höhe entsteht, etwas oberhalb des Murgursprungs, als Hauptquellbach die Rechtmurg. Der andere, linksseitige Quellbach ist die Rotmurg, die unterhalb der Passhöhe Ruhestein dem Rotmurgbrunnen entfließt und, neben kleineren Stufen den Wasserfall Teufelsmühle bildet.

Wegstrecke:
Kuppenheim - Parkplatz Fichtental - Fichtentalstrasse - Taubenvogt - Spechtbrücke - Spechtweg - Rotenfelserweg - Obere Ochsenmatten - Lauermattenweg - Abzw. Belzerweg - Belzerweg - Hindenburgplatz - Baden-Baden Innenstadt - Theater - Oos - Lichtentaler Allee - Brenners - Bertholdplatz - Klosterplatz - Kloster Lichtenthal - Brahmsplatz - Panoramaweg - Hummelsackerweg - Nachtigall - Müllenbild - Saulachkopfhütte - Jägerplatz - Am Zehntacker - Schloss Eberstein - Gernsbach Altstadt - Gernsbach Mitte - Murg - Gernsbach Bahnhof - Hörden - Gaggenau - Bad Rotenfels - Kuppenheim - Parkplatz

Hauptwanderweg 5 (HW5) Etappe 10: von Lauterach nach Uttenweiler

 

Die zehnte Etappe des Hauptwanderweg 5 (HW5) verläuft von der Ortsmitte/Schule in Lauterach zur Ortsmitte in Uttenweiler. Die Highlights der 23 km langen Streckenwanderung sind das Lautertal, das Kloster Obermarchtal und die Wallfahrtskirche auf dem Bussen. Der Wanderweg verläuft immer auf befestigten Wegen.

Das Kloster Obermarchtal ist ein ehem. reichsunmittelbares Prämonstratenser-Chorherrenstift und liegt zwischen Ehingen und Riedlingen. Am 16. September 2001 wurde die Stiftskirche vom Diözesanbischof Dr. Gebhard Fürst zum Münster erhoben. Die Klosterkirche ist eines der bekannten Beispiele für den deutschen Frühbarock. Die von einer Mauer umgebene Klosteranlage mit der Kirche St. Peter und Paul, der ehemaligen Klausur und mit seinen Wirtschaftshäusern wird heute von der Kirchlichen Akademie der Lehrerfortbildung der Diözese Rottenburg-Stuttgart als Tagungshaus genutzt. Der Nordflügel der Anlage beherbergt die Realschule und das Gymnasium des Studienkollegs. In der Kirche St. Peter und Paul finden Gottesdienste und Konzerte statt.

Der Bussen ist ein 767 m hoher Berg in Oberschwaben zwischen Unlingen und Uttenweiler. Er ist einer der meistbesuchten Wallfahrtsorte Oberschwabens und ein hervorragender Aussichtsberg mit Blick bis zu den Alpen. Manchmal wird er als „Hausberg Oberschwabens“ oder „Der Heilige Berg Oberschwabens“ bezeichnet. Es finden sich Hinweise auf eine keltische und später germanische Kultstätte. Im Jahr 805 ist eine Wallfahrtskirche, die heutige Pfarrkirche St. Johannes Baptist auf dem Bussen, urkundlich erwähnt. Er ist die höchste Erhebung im Landkreis Biberach außerhalb der Schwäbischen Alb.

Die Entstehung des Bussens hängt mit der Alpen-Auffaltung im Tertiär zusammen. Eine etwa acht Meter dicke Schicht aus Sylvanakalk schützt den Berg vor der Abtragung. Die Gletschermassen der Eiszeit konnten die Höhe von 767 m nicht überwinden und so blieb der Aussichtsberg bis heute erhalten. Der Bussen liegt im nordwestlichen Teil des Landkreises Biberach in Baden-Württemberg zwischen dem Federsee und der Stadt Riedlingen. Direkt am Südhang des Berges liegt Offingen, ein Teilort der Gemeinde Uttenweiler. Bei guter Fernsicht lassen sich vom Berg aus sowohl das Ulmer Münster, als auch die Alpenkette von den Bayerischen Voralpen bis zu den Berner Alpen erkennen.

Wegstrecke:
Lauterach - Lautermündung - Donautal - Kloster Obermarchtal - Dietelhofen - Soldatenfriedhof - Schwedenhöhlen - Bussen - Aussichtsturm - Wallfahrtskirche und Ruine auf dem Bussen - Uttenweiler