Oberes Donautal: Beuron – Knopfmacherfelsen – Wildenstein – Beuron

 

Obere Donau LogoWeiße Kalkfelsen statt rotem Sandstein, Donau statt Colorado River, grün und saftig statt staubig und trocken – das ist der schwäbische Grand Canyon, das ist das Obere Donautal. Hier schlängelt sich der Fluss durch den Naturpark Obere Donau – ein Paradies für Wanderer und Naturliebhaber. Start und Ende der 26 km langen Wandertour ist der Parkplatz am Kloster Beuron. Diese Wandertour beinhaltet eine Vielzahl von Highlights und gehört nach meiner Ansicht zu den Top-5 schönsten Wandertouren in Baden-Württenberg. Der Wanderweg beinhaltet befestigte Wege als auch viele Waldpfade (meist Bergauf-oder Abstieg).

Die Erzabtei St. Martin zu Beuron ist ein seit 1863 bestehendes Benediktinerkloster in Beuron im Oberen Donautal und Stammkloster der Beuroner Kongregation. In den Gebäuden bestand zuvor vom 11. Jh. bis 1803 das Augustiner-Chorherrenstift Beuron.

Die Gründung des Klosters fällt wohl in die zweite Hälfte des 11. Jh. Damals wurde an einem hochwasserfreien Platz im Donautal durch den Adligen Peregrin von Hosskirch für eine nach einer Kanonikerregel lebende Männergemeinschaft das Stift St. Maria und St. Martin errichtet. 1097 nahm Urban II. das Stift in päpstlichen Schutz und gewährte ihm freie Propstwahl und die römischen Freiheiten; eine königliche Schutzurkunde datiert von 1131. Aus dem Jahr 1146 stammen die Nachrichten, dass in Beuron die Gewohnheiten der Abtei Murbach (Vogesen) und die Augustiner-Chorherren-Regel gelten.

Aufgrund einer Stiftung durch Fürstin Katharina von Hohenzollern-Sigmaringen war 1862 ein Neubeginn des klösterlichen Lebens in Beuron durch die Benediktinermönche Maurus und Placidus Wolter möglich. Die Erzabtei St. Martin wurde 1863 von den Brüdern als Benediktiner-Kloster neu gegründet. 1868 wurde das Kloster zur Abtei erhoben. Beuron ist Gründungskloster der „Beuroner Kongregation“ mit heute 16 Klöstern in Deutschland, Österreich und Dänemark. Aus dem 1862 aufgehobenen Kloster Rheinau kam der Abtsstab des dortigen letzten Abtes Leodegar Ineichen nach dem jungen Beuron.

Während des Kulturkampfs mussten die Mönche von 1875 bis 1887 Beuron verlassen. Dadurch begannen Gründungen und Neubesiedlungen anderer Klöster, die später zu einem Zusammenschluss der verschiedenen von Beuron aus begründeten Klöster in der Beuroner Kongregation führten.

Nach der Erhebung zur Abtei 1687 wurde das Kloster von 1694 bis 1709 neu erbaut unter Franz Beer und Johannes Brix aus Messkirch. Die Klosterbibliothek verzierten Mitglieder der Wessobrunner Schule. Zum Klosterkomplex gehört die beeindruckende barocke Kloster- und Wallfahrtskirche an der Via Beuronensis mit wertvollen Deckengemälden, ebenso die Gnadenkapelle mit den Ausmalungen im Beuroner Stil.

Das Schloss Bronnen ist eine Burganlage in der Nähe von Fridingen an der Donau im Besitz der Herren von Enzberg. Die für die Öffentlichkeit nicht zugängliche Burganlage befindet sich auf einem steil abfallenden Felsen im Oberen Donautal. Unter ihr fließt die Donau. Die Burg entstand um 1100–1150 und wurde durch ein nicht näher bekanntes Freiadelsgeschlecht aus der Fridinger Umgebung erbaut. Um 1200 wurden die „Herren von Bronnen“ erstmals erwähnt. Nach Kriegsende 1945 wurde das Schloss von den Franzosen beschlagnahmt. Durch einen überhitzten Kamin kam es am 23. Dezember 1946 zu einem verheerenden Dachstuhlbrand. Wieder in den Besitz der Herren von Enzberg gelangt, wurde der Brandschaden von 1947 bis 1949 behoben und ein neuer Dachstuhl gebaut. 1988 wurde dann auch das Jägerhaus innen renoviert.

Schloss Werenwag befindet sich auf einem Felssporn im Oberen Donautal.  Das Schloss befindet sich heute im Eigentum des Hauses Fürstenberg. Es ist bewohnt und für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Werenwag geht auf eine Burg aus dem Hochmittelalter zurück. Sie entstand um 1100 und gehörte den Edelfreien von First. Der Bergfried stammt aus dem 12. Jh. Schloss Werenwag dient bis heute dem Familienzweig von Maximilian Egon zu Fürstenberg (1896–1959) als Wohnsitz.

Wegstrecke:
Beuron - Parkplatz am Kloster - Kloster Beuron - Liebfrauental - Kreuzweg - Mariengrotte - Bronnen - Jägerhaushöhle - Jägerhaus - Donau - Zeltplatz Bronnen - Berghaus Knopfmacher - Knopfmacherfels - Bruder Klaus Grotte - Donau - Beuron - Irndorf - Wanderheim Rauher Stein - Felsengarten - Eichfelsen - Finstertal - Korbfelsen - Schloss Werenwag - Echofels - Donautal - Donau - Donauhaus - Wildenstein - Burgkapelle - Buchbrunnen - A.P.-Jägers-Ausblick - Alpenblick - Rosenhalde - Beuron - Erzabtei St. Martin zu Beuron

Hauptwanderweg 5 (HW5) Etappe 10: von Lauterach nach Uttenweiler

 

Die zehnte Etappe des Hauptwanderweg 5 (HW5) verläuft von der Ortsmitte/Schule in Lauterach zur Ortsmitte in Uttenweiler. Die Highlights der 23 km langen Streckenwanderung sind das Lautertal, das Kloster Obermarchtal und die Wallfahrtskirche auf dem Bussen. Der Wanderweg verläuft immer auf befestigten Wegen.

Das Kloster Obermarchtal ist ein ehem. reichsunmittelbares Prämonstratenser-Chorherrenstift und liegt zwischen Ehingen und Riedlingen. Am 16. September 2001 wurde die Stiftskirche vom Diözesanbischof Dr. Gebhard Fürst zum Münster erhoben. Die Klosterkirche ist eines der bekannten Beispiele für den deutschen Frühbarock. Die von einer Mauer umgebene Klosteranlage mit der Kirche St. Peter und Paul, der ehemaligen Klausur und mit seinen Wirtschaftshäusern wird heute von der Kirchlichen Akademie der Lehrerfortbildung der Diözese Rottenburg-Stuttgart als Tagungshaus genutzt. Der Nordflügel der Anlage beherbergt die Realschule und das Gymnasium des Studienkollegs. In der Kirche St. Peter und Paul finden Gottesdienste und Konzerte statt.

Der Bussen ist ein 767 m hoher Berg in Oberschwaben zwischen Unlingen und Uttenweiler. Er ist einer der meistbesuchten Wallfahrtsorte Oberschwabens und ein hervorragender Aussichtsberg mit Blick bis zu den Alpen. Manchmal wird er als „Hausberg Oberschwabens“ oder „Der Heilige Berg Oberschwabens“ bezeichnet. Es finden sich Hinweise auf eine keltische und später germanische Kultstätte. Im Jahr 805 ist eine Wallfahrtskirche, die heutige Pfarrkirche St. Johannes Baptist auf dem Bussen, urkundlich erwähnt. Er ist die höchste Erhebung im Landkreis Biberach außerhalb der Schwäbischen Alb.

Die Entstehung des Bussens hängt mit der Alpen-Auffaltung im Tertiär zusammen. Eine etwa acht Meter dicke Schicht aus Sylvanakalk schützt den Berg vor der Abtragung. Die Gletschermassen der Eiszeit konnten die Höhe von 767 m nicht überwinden und so blieb der Aussichtsberg bis heute erhalten. Der Bussen liegt im nordwestlichen Teil des Landkreises Biberach in Baden-Württemberg zwischen dem Federsee und der Stadt Riedlingen. Direkt am Südhang des Berges liegt Offingen, ein Teilort der Gemeinde Uttenweiler. Bei guter Fernsicht lassen sich vom Berg aus sowohl das Ulmer Münster, als auch die Alpenkette von den Bayerischen Voralpen bis zu den Berner Alpen erkennen.

Wegstrecke:
Lauterach - Lautermündung - Donautal - Kloster Obermarchtal - Dietelhofen - Soldatenfriedhof - Schwedenhöhlen - Bussen - Aussichtsturm - Wallfahrtskirche und Ruine auf dem Bussen - Uttenweiler