Martinusweg Etappe 11: von Herrenberg nach Böblingen

 

MartinuswegDie Martinusweg Etappe 11 verläuft durch das Heckengäu von Herrenberg nach Böblingen. Die 22 km lange  Wandertour startet am Bahnhof in Herrenberg und endet an der St. Bonifatius Kirche in Böblingen. Die Highlights dieser Tour sind die Stiftskirche und der Schlossberg in Herrenberg. Der Wanderweg verläuft fast ausschließlich auf befestigten Wegen.

Die Stiftskirche ist das Wahrzeichen der Stadt Herrenberg und beherrscht durch die Lage am Schlossberghang das Tal weithin. Aufgrund dieser Lage wird sie scherzhaft in Anlehnung einer über ihre Küken wachenden Henne auch „Glucke“ genannt.

Die Stiftskirche wurde in zwei Bauphasen (1276–1293 und 1471–1493) erbaut. Es ist die erste spätgotische Hallenkirche, die in Württemberg fertiggestellt wurde. Die ursprüngliche Kirche hatte eine gotische Doppelturmfassade. Im Jahre 1749 wurden die beiden Turmspitzen entfernt, die beiden frühgotischen Turmräume zu einem Turmraum zusammengefasst und mit einer barocken Zwiebelhaube bekrönt. Zwischen 1971 und 1982 wurde die Kirche umfassend restauriert und renoviert, um die Kirche zu retten. Schäden waren insbesondere dadurch entstanden, dass das Gebäude auf einem Berg steht, der nicht stabil ist, und sich pro Jahr etwa 1 mm auf die Altstadt zubewegt. Die Kirche wurde in sich stabilisiert.

Der Schlossberg in Herrenberg ist ein ca. 500 m hoher Berg am Westende des Schönbuchs. Den höchsten Punkt bildet der Gipfel des Kanonenbuckels im Bereich der Schlossruine. Auf der Gipfelregion befindet sich die Ruine des Schlosses Herrenberg mit Aussichtsturm Schlossbergturm. Die urkundliche Geschichte des Herrenberger Schlosses beginnt im Jahre 1220.

In der Burganlage steht auf dem Stumpf des einstigen Pulverturms der Aussichtsturm Schlossbergturm, dessen Bau ab 1957 eingeleitet wurde. Von seiner Aussichtsplattform fällt der Blick insbesondere hinab auf das am Berg liegende Herrenberg und unter anderem zur Schwäbischen Alb.

Auf dem Südwesthang des Berges steht die zwischen 1276 und 1493 erbaute Stiftskirche Herrenberg und nahe davon auf dem Südsüdwesthang die 1439/1440 errichtete Herrenberger Propstei. Sie alle sind markante Bauwerke der Stadt. Auf der nordöstlich des Berges bei der Kirchhalde liegenden Erhebung gibt es einen Wasserbehälter und einen Sendeturm. Nur nach Nordosten leitet die Landschaft über den schmalen Bergrücken bei der Kirchhalde zum Höhenzug Alter Rain, durch den der Schönbuchtunnel führt, über.

Wegstrecke:
Herrenberg - Bahnhof - Kirche St. Josef - Marktplatz - Herrenberger Stiftskirche - Schlossberg - "Kanonenbuckel" - Eiche am "Roten Meer" - Am Kapf - Wald Seilgarten - Naturfreundehaus - Heuweg - Kalter Brunnen - Abtsweg - Sandsteig - Egelsberg - Hofgut Mauren - Maurener Wald - Maurener Ring - Glemsbachweg - Waldfriedhof Böblingen - Ochsentrogweg - Böblingen - Oberer und Unterer See - Elbenplatz - Böblinger Altstadt - (St.-Bonifatius-Kirche) - Bahnhof

Martinusweg Etappe 12a: von Böblingen nach Weil der Stadt

 

MartinuswegDie Martinusweg Etappe 12a verläuft durch das Heckengäu von Böblingen nach Weil der Stadt. Die 21 km lange  Wandertour startet an der St. Bonifatius Kirche in Böblingen und endet an der Spitalkapelle in Weil der Stadt. Das Highlight dieser Tour ist das Schloss Dätzingen. Der Wanderweg verläuft fast ausschließlich auf befestigten Wegen.

Schloss Dätzingen liegt in der Mitte des Ortsteils Dätzingen der Gemeinde Grafenau, welche im Landkreis Böblingen liegt. Der klassizistische Bau befindet sich im Gemeindebesitz und beherbergt unter anderem das Heimatmuseum. Das Schloss ist als vierflügelige, zweieinhalbgeschossige Anlage mit Innenhof konzipiert. Die äußerliche Ausgestaltung ist im Wesentlichen klassizistisch. Im Innern ist der 1780 entstandene frühklassizistische Maltesersaal mit seinen Schlachtenbildern und Bildern der Niederlassungen des Malteserordens hervorzuheben. Das Schloss wurde 2011 saniert. 

Der Johanniterorden erlangte im 13. Jhd. den Besitz der Ortschaft Dätzingen. Bereits 1263 wird an Stelle des heutigen Schlosses ein Bruderhaus urkundlich erwähnt. Die ersten Schlossbauten wurden 1607 errichtet. Damals gelangte der Ort in den Besitz des Malteserordens. Das Schloss wurde 1733 zur heutigen vierflügeligen Anlage ausgebaut. Im 18. Jhd. hatte der Komtur im Schloss seinen Wohnsitz. Nach dem Reichsdeputations-hauptschluss wurde der Ort dem Königreich Württemberg zugesprochen. Graf Carl Ludwig von Dillen kam durch Schenkung des Königs Friedrich I. 1810 in den Besitz des Schlosses. Durch Veränderungen des Hofarchitekten Nikolaus Friedrich von Thouret, insbesondere des Portikus von 1810 bis 1812, entstand das heutige Aussehen. Der Bau kam 1961 in den Besitz der Gemeinde Grafenau. Heute beherbergt das Schloss neben dem Heimatmuseum eine Galerie, ein Auktionshaus und ein Antiquariat.

Das Ensemble aus Spital und Spitalkirche in Weil der Stadt ist ein unter Denkmalschutz stehender Komplex aus mehreren, in verschiedenen Epochen entstandenen Gebäuden. An der Südostecke des mächtigen, um einen großen Hof gelagerten Spitalkomplexes steht die Kapelle „Zu Unserer Lieben Frau“, ein Kulturdenkmal gemäß § 28 Denkmalschutzgesetz. Sie ist samt Ausstattung für die Geschichte von Weil der Stadt ein herausragendes Zeugnis und prägt am östlichen Stadteingang das Stadtbild. Die Kapelle wurde im Jahr 1364 geweiht, 1747 umgebaut und 1978 renoviert. Kunstwerke im Innern: Fresko mit den Passionswerkzeugen, spätgotischer Schnitzaltar „Die Sippe Mariens“ (um 1480, wahrscheinlich aus einer einheimischen Bildhauerwerkstatt) und Figur der Heiligen Agnes. Zwei Barockaltäre von Joseph Höchstetter: links Apostelaltar, rechts Vierzehn-Nothelfer-Altar. An der Rückwand Rosenkranzmedaillons aus Terrakotta.

Wegstrecke:
Böblingen - Arbeiterzentrum - St. Bonifatius Kirche - Goldberg - Wasserturm - Sindelfingen - Klostersee - Martinskirche - Döffingen - Ölmühle - Dätzingen - Leonardkirche - Schafhausen - Cyriakus-Kirche - Kapellesberg - Blosenberg - Weil der Stadt - St. Michaelskapelle - Spitalkirche