Jakobsweg Etappe 7a: von Neckartailfingen nach Esslingen

 

JakobswegWegzeichenDie Etappe 7a des Jakobsweges Rothenburg-Rottenburg führt von der Ortsmitte in Neckartailfingen über die Filderebene zum Bahnhof in Esslingen. Das Highlight der 23 km langen Streckenwanderung ist das Kloster in Denkendorf. Schön ist zu Beginn der Tour der Wanderweg auf der Filderebene mit Blick auf Neckar und Albtrauf. Der Wanderweg verläuft meist auf befestigten Wegen.

Das Kloster Denkendorf war ein dem heiligen Pelagius geweihtes Stift des Ordens der Chorherren vom Heiligen Grab in Denkendorf. An den früheren Präzeptor, den Theologen und Schriftsteller Johann Albrecht Bengel, erinnert im Klostergebäude eine kleine literarische Gedenkstätte, das sogenannte Bengelstüble. Gezeigt werden Ausgaben von Bengels Werken, Porträtbilder und verschiedene persönliche Dokumente. Seit Aufgabe der Landeskirchlichen Fortbildungsstätte stehen die Vitrinen leer. Im September 2015 gab die Evangelische Landeskirche bekannt, dass Teile des Klosters vorübergehend für die Unterbringung von Flüchtlingen zur Verfügung gestellt werden.

Der Wanderweg führt am Waldhauser Schloss vorbei (einem einstigen römischen Gutshof) von dem allerdings nur noch Reste zu sehen sind. Der auffällige Geländepunkt mit seinen heute noch knapp 2 m hoch aufragenden Schutthalden ist in der Oberamtsbeschreibung von 1848 noch als „Burg Waldhausen“ erwähnt. Bei begrenzten archäologischen Ausgrabungen 1895 und 1899 gelang es, die Ruinenreste richtig als römischen Gutshof zu bestimmen. Es handelt sich um eine der größten und besten erhaltenen Anlagen des Landes. Das über 50 m große Herrenhaus lag im Westteil eines ausgedehnten mauerumschlossenen Hofareals. Sein Grundriß ist oberflächlich nur noch in groben Zügen zu erkennen. Dachziegel, eine aufwendige Heizanlage und bemalter Wandverputz zeugen vom Luxus der Bewohner. Unter einem zweiten Schutthügel von ca. 20 m Durchmesser an der Südwestecke der Umfassungsmauer verbirgt sich wahrscheinlich ein Badegebäude, das bei keiner besser ausgestatteten Villenanlage fehlen durfte. Beim Waldhäuser Schloss handelt es sich vielleicht um den Besitz eines wohlhabenden Ratsherren aus der nahen römischen Ansiedlung bei Köngen. Sein Landgut lag nur 300 m östlich der wichtigen Fernverbindungsstraße zwischen Cannstadt und Rottenburg.

Der Wanderweg führt auch an einer Alpakafarm vorbei. Im Hofladen für Alpakaprodukte werden hochwertigste Naturfasern und edle Textilprodukte angeboten. Aus Alpakawolle lassen sich in Deutschland Alpakabettdecken, Unterbetten und Kissen, Handstrickgarn und Filzsohlen herstellen. Es werden auch Farmführungen angeboten.

Die Heimat der Alpakas befindet sich in Chile, Peru und Bolivien. Ebenso wie Lamas wurden auch Alpakas bereits vor ca. 5.000 Jahren von den Inkas als Fleisch- und Wolllieferanten geschätzt und domestiziert. Nach ihrer drastischen Dezimierung durch die Spanier verdankten die verbleibenden Tiere ihr Überleben ihrer Bedeutung für die Bergbauern. Dort lebten sie jahrhundertelang in 4.000 bis 5.000 Metern Höhe auf den Hochebenen der Anden. Sie passten sich dort der nährstoffarmen Vegetation an.

Wegstrecke:
Neckartailfingen - Schulberg - Hochen - Alpakafarm Schaber - Bauernwald - Aich - Hardt - Pfeiferbrunnen - Oberensinger Höhe - Hopfenhof - Sauhag - Spitzhauweg - Waldhäuser Schloß - Saatschulweg - Sühnekreuz - Denkendorfer Weg - Lindenhof - Herrenbirkachweg - Denkendorfer Sträßle - Sulzbach - Unterquerung A8 - Talbrücke - Denkendorf - Kloster Denkendorf - Stiftskirche St. Pelagius - Körsch - Grund - Einflugschneise - Vereinsheim - Bergheim - St. Maria - Michaelskirche - Bangert - Jugendfarm Esslingen Zollberg - Esslingen - Neckar - Vogelsangbrücke - Bahnhof

Martinusweg Etappe 15a

 

MartinuswegDie Etappe 15a des Martinusweges verläuft von Besigheim nach Lauffen am Neckar und ist 25 km lang. Die Wandertour startet am Bahnhof in Besigheim und endet am Bahnhof in Lauffen. Die Highlights der Tour sind der Michaelsberg mit der Michaelskirche und bei Interesse der Wildpark Tripsdrill. Der Wanderweg ist bis auf ein kleines Stück am Freizeitpark Tripsdrill immer befestigt und kann zu jeder Jahreszeit gelaufen werden. Die Tour könnte auch mit dem Fahrrad gefahren werden.

Der Michaelsberg bei Cleebronn ist mit einer Höhe von knapp 400 m eine markante Erhebung am südlichen Rand des Zabergäus. Bereits aus römischer Zeit konnten hier Gebäudereste gefunden werden. Neben der überwiegend romanischen Michaelskirche gibt es noch die Gebäude eines barocken Kapuzinerklosters, die heute als katholisches Jugendtagungshaus dienen. Seiner exponierten Lage verdankt der Michaelsberg den Titel „Wächter des Zabergäus“. Er befindet sich rund einen Kilometer südöstlich der Gemeinde Cleebronn. In der näheren Umgebung gibt es nördlich – in Richtung des Zabergäus – das Schloss Magenheim und südlich – am Rand des Strombergs – den Erlebnispark Tripsdrill. Bei gutem Wetter ist eine Fernsicht bis zum Königstuhl, zum Katzenbuckel, zu den Löwensteiner Bergen und zur Schwäbischen Alb möglich. 

Die Michaelskirche auf dem Michaelsberg präsentiert sich heute als ein überwiegend romanisches Bauwerk, welches durch gotische, barocke und neuzeitliche Elemente ergänzt wurde. Der relativ kleine Bau bietet in seinem Inneren rund 100 Gottesdienstbesuchern Platz. Grabungen unterhalb der Kirche lieferten einige wenige Erkenntnisse über die 793 urkundlich erwähnte frühere Kirche, bei der es sich wohl um einen karolingischen Bau handelte. Er war in seiner Ausdehnung deutlich kleiner, der quadratische Turm befand sich entgegengesetzt zum heutigen Fachwerkturm an der Westseite.

In den ehemaligen Klostergebäuden wurde am 17. Oktober 1959 das Jugend- und Tagungshaus Michaelsberg des Bundes der Katholischen Jugend (BDKJ) der Diözese Rottenburg-Stuttgart eingerichtet. Es firmiert heute als kirchlicher Eigenbetrieb Tagungshäuser der Diozese. Außer für die katholische und ökumenische Jugendarbeit steht die Einrichtung auch anderen Jugendeinrichtungen und Schulklassen für Schullandheim-aufenthalte zur Verfügung. Das Hospizgebäude wurde um einen Anbau ergänzt, in dem sich nun der Haupteingang befindet, außerdem wurde ein zusätzliches Wohngebäude erbaut, das den Innenhof von Westen her eingrenzt und über 53 Betten verfügt.

Wegstrecke:
Besigheim - Bahnhof - Martinshaus - Löchgauer Steige - Löchgau - Peterskirche - Spielplatz Greuthütte - Bergweg - Riedwald - Aussichtspunkt Berghütte - Schützeshäuslesweg - Altertum Weg - Parkplatz Krappenberg - Seelesweg - Wildpark Tripsdrill - Michaelsberg - Michaelskirche - Golfplatz - Botenheim - Schleichenweg - Meimsheim - ev. Martinskirche - Kreuzweg - Lauffen am Neckar - Kath. Pfarrzentrum St. Paulus - ev. Regiswindis-Kirche - Bahnhof