Schwäbisch-Fränkischer Wald: Mühlenwanderweg

 

muehlenwanderwegDer Mühlenwanderweg verbindet auf einem 38 km langen Rundweg elf der schönsten noch erhaltenen Mühlen im Schwäbischen Wald. Die historischen Mühlen sind für viele Besucher des Schwäbischen Waldes ein Geheimtipp. Mühlen gehören zu den ältesten technischen Geräten der Menschheit.

Der ausgeschilderte Wanderweg beginnt und endet am Wanderparkplatz der Laufenmühle nahe Welzheim. Neben den vielen gut erhaltenen historischen Mühlen führt der Wanderweg auch an einigen Stauseen vorbei, die als Hochwasserrückhaltebecken dienen. Der Wanderweg führt sowohl über befestigte Wege als auch über viele naturbelassene Waldpfade. Festes Schuhwerk und der Witterung angepasste Kleidung sind hilfreich. Für kürzere Wanderungen stehen fünf ausgeschilderte Rundwege mit 10 bis 18 km Länge zur Verfügung. Hier eine Auflistung der wichtigsten Mühlen auf dem Mühlenwanderweg:

Klingenmühle
Sie wurde 1886 als Mahl- und Sägemühle gebaut und liegt direkt an der Wieslauf. Berühmt wurde sie durch den Art und Dichter Justinus Kerner, der sich während seines Wirkens in Welzheim (1812 – 1815) durch sie zu seinem Gedicht „Der Wanderer in der Sägmühle“ inspirieren ließ.

Haghofer Ölmühle
Die Öl- und Sägemühle wurde 1833 erbaut. Im Walz- und Pressverfahren wurde aus Raps und Leinsamen Speiseöl hergestellt.

Hagmühle
Die Hagmühle gehörte wie der nahe Haghof zur Grafschaft Limpurg, Sontheim, Gaildorf. Der Name des Hofes und der Mühle ist auf den Limes zurückzuführen, der im Volksmund als „Hag“ (Zaun) bezeichnet wurde und zwischen Haghof und Hagmühle verlief. Die geschlossene Hofanlage mit Fachwerkgebäude besitzt eine vollständige Mahlanlage: 2001 erhielt die Mühle ein neues Wasserrad.

Meuschenmühle
1271 wurde sie erstmals als“Nibelgaumühle“ erwähnt, seit ca. 350 Jahren heißt sie Meuschenmühle. Das Fachwerkgebäude besitzt eine vollständig erhaltene Mahlanlage mit Mahlsteinen und einem 7 m hohen Wasserrad, dem größten der Mühlen im Schwäbischen Wald.

Voggenbergmühle
Die einstige Mahlmühle wurde mit dem Wasser der „Rot“ betrieben, ein Wasserrad ist nicht mehr vorhanden. Spätestens im Jahr 1524 gehörten die Mühle und der Weiler Voggenberg dem Kloster Adelberg. Heute wird dort mit Strom gemahlen.

Heinlesmühle
Bereits im 12. Jahrhundert wurde in der Heinlesmühle gemahlen. Der imposante Fachwerkbau besitzt eine funktionierende Sägeanlage und zwei Wasserräder, außerdem ist das frühere Wirtschaftsgebäude erhalten. 2001 wurde das zweite Wasserrad erneuert. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war die Heinlesmühle außerdem renommierte Schildwirtschaft und zeitweise Schultheißerei für Vordersteinenberg.

Menzlesmühle
Wasserrad und Wasserzulauf sind funktionsfähig. Entsprechend dem nahegelegenen Ort Cronhütte hieß die Mühle in den Jahren 1365 bis 1682 „Cronmühle“. 1721 brannte sie ab und wurde anschließend wieder aufgebaut. Um 1860 besaß sie vier Mühlräder und wurde als kombinierte Mahl- und Sägemühle betrieben.

Ebersberger Mühle
Sie wird heute als Getreidemühle durch eine Wasserturbine betrieben. Die ursprüngliche Sägemühle wurde 1604 errichtet. Sie gehörte zum Kloster Adelberg. Das früher oberschlächtige Mühlrad wurde durch das Wasser der „Blinden Rot“ angetrieben.

Ehemalige Obermühle
Die Obermühle wurde 1658 in einer Urkunde über das Wassernutzungsrecht erstmals erwähnt. Die hintereinander liegenden Wasserräder der ehemaligen Mahl- und Sägemühle wurden mit Wasser der Lein angetrieben. 1980 brannte sie vollständig aus und wurde daraufhin abgebrochen. Aufgebaut wurde wieder das Wohnhaus unter Verwendung historischer Bauteile wie Tür- und Fensterstöcke.

Wegstrecke:
Laufenmühle - Müllersgehrenweg - Naturschutzgebiet Wieslaufschlucht und Edenbachschlucht - Edenbachweg - Breitenfürst - Ropbachsee - Golfplatz Haghof - Birkachhof - Römischer Wachturm - Hagmühle - Zwillingseiche - Rienharz - Meuschenmühle - Mannholzer Ölmühle - Mannholz - Solwaldweg - Solwaldeinfahrt - Voggenberg - Voggenbergmühle - Rottal - Rottalweg - Klarahütte - Hagerwaldsee - Hüttenbühl - Hüttenbühlsee - Voggenmühlhöfle - Heinlesmühle - Bruckhof - Hellersbühlweg - Hundsberger Sägmühle - Hauweg - Menzlesmühle - Menzles - Brandhofer Säg- und Ölmühle - Dammerswaldweg - Gauchhauserweg - Forsthaus Ebersberg - Hägeles- und Brunnenklinge - Ebersbergmühle - Rotbachhöfle - Gmeinweiler - Freizeitpark - Aichstrut - Aichstruter Sägmühle - Schafhof - Obermühle - Welzheim - Erlebnispfad - Laufenmühle

Hauptwanderweg 5 (HW5) Etappe 9: von Hundersingen nach Lauterach

 

HW5Die neunte Etappe des Hauptwanderweg 5 (HW5) verläuft von Hundersingen nach Lauterach und ist ca. 22 km lang. Die Highlights der Streckenwanderung sind die Burgruine Hohenhundersingen, Burg Bichishausen und der traumhafte Ausblick vom Hohengundelfingen auf die Flussschlingen der Lauter. Der Wanderweg verläuft meist auf befestigten wegen.

Die Burg Hohenhundersingen ist die Ruine einer Felsenburg auf einem Felsen über dem Lautertal beim Stadtteil Hundersingen der Gemeinde Münsingen. Die Burgruine liegt an einem steilen Hang auf einem 675 m hohen Felssporn. Sie ist auf ausgeschilderten Wanderwegen von Hundersingen im Lautertal (Große Lauter) aus erreichbar und ist frei zugänglich. Die Felsenburg wurde um 1100 von der Familie von Hundersingen erbaut, 1237 erstmals erwähnt und 1530 zerstört. Weitere Besitzer waren seit 1352 Württemberg und die Herren von Bichishausen. Von der ehemaligen Burganlage sind noch der Bergfried mit Buckelquadermauerwerk und Reste einer Vorburg mit Umfassungsmauern zu sehen. Gegen den Berg ist die Anlage durch einen Halsgraben gesichert.

Die Burg Bichishausen ist eine Burgruine zwischen Münsingen und Zwiefalten. Die Ruine der Felsenburg befindet sich bei 640 m auf der Schwäbischen Alb im Lautertal. Sie markierte die Grenze zw. Württemberg und Fürstenberg. Im Verlauf der Lauter befinden sich in Sichtkontakt elf Burgen. Das Anwesen gehörte im 11. Jh. den Grafen von Achalm und ab dem 13. Jh. den Gundelfingern. Die Burg wurde in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut, vermutlich von Swigger IV. von Gundelfingen oder Konrad II., dem späteren württembergischen Landrichter. Eine Notiz von 1306 bezeugt, dass ein Turm um 1300 abgerissen wurde, „um seine eigene Burg fester zu machen“. In dieser Zeit ist der völlige Neubau der Burg mit der Erbauung der wuchtigen Schildmauer anzusetzen. Eine typische Schildmauerburg mit zwei Burghöfen entstand. Bei der Restaurierung der Burg 1973 fand man den Stumpf des Bergfriedes aus dem 13. Jh. Die Burg wurde im 17. Jh. zerstört. Im Jahr 1923 ging die Burg in Privatbesitz und 1972 an den Landkreis über. Zwischen 1973 und 1975 wurde sie wieder restauriert.

Burg Hohengundelfingen in Münsingen ist die mittelalterliche Ruine einer Höhenburg auf 725 m im Lautertal. Sie war der Hauptsitz der Familie von Gundelfingen. Von der Bundesstraße 465 aus erreicht man Dürrenstetten. Auf der Weiterfahrt nach Gundelfingen liegt ein Wanderparkplatz. Von diesem ausgehend erreicht man die Burg ohne Anstieg in 10 bis 15 Minuten auf ausgeschildertem Weg. Sie ist frei zugänglich. Auch von der Quelle der Großen Lauter bei Offenhausen erreicht man nach ca. 18 km durch das malerische Lautertal (Wanderweg, Radweg, Straße) Gundelfingen.

Wegstrecke:
Hundersingen - Bichishausen - Gundelfingen - Ruine Hohengundelfingen - Wanderheim Burg Derneck - Weiler - Indelhausen - Anhausen - Ruine Wartstein - Ruine Monsberg - Ruine St. Ruprecht - Unterwilzingen - Laufenmühle - Lauterach