Kraichgau: Große Rund um den Ottilienberg (EP1)

 

Kraichgau LogoAuf dieser Tour durch den Eppinger Wald genießen Sie herrliche Ausblicke und können spannende Sehenswürdigkeiten wie die 7 Brüder, den Grenzsteinpfad und vieles mehr entdecken. Die 15 km lange Rundwanderung startet und endet am Wanderparkplatz in der Waldstraße nahe dem Kraichgau Stadion. Die Highlights der Tour sind die Himmelsleiter an den Eppinger Linien und die Ottilienbergkapelle. Der Wanderweg verläuft auf befestigten Wegen und Waldpfaden.

Die Eppinger Linien waren eine befestigte Verteidigungslinie, die von Weißenstein bei Pforzheim über Mühlacker, Sternenfels, Eppingen bis nach Neckargemünd reichte. Sie hatte eine Gesamtlänge von 86 km. Der französische König Ludwig XIV. („Sonnenkönig“) erhob Anspruch auf das Erbe der Liselotte von der Pfalz (Elisabeth Charlotte). Diese war mit dem Herzog Philipp von Orléans, dem Bruder des „Sonnenkönigs“ Ludwig XIV., verheiratet. Aus diesem Konflikt entstand der pfälzische Erbfolgekrieg. Die Eppinger Linien wurden in den Jahren 1695 bis 1697 unter dem Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden, auch „Türkenlouis“ genannt, in Fronarbeit errichtet, um französische Raubzüge im Pfälzischen Erbfolgekrieg (1688–1697) zu unterbinden. Ludwig Wilhelm von Baden erkannte die geografischen Vorteile und die Notwendigkeit einer „Landesdefensionslinie“. Die Lage der Eppinger Linien hatte den Vorteil, dass man das Gebiet auch gegen stärkere Gegner halten konnte.

Der Ottilienberg ist ein Berg bei Eppingen im Landkreis Heilbronn. Auf dem Berg, der schon in der Vorzeit kultisch genutzt worden sein soll, wurde im 15. Jhd. eine Wallfahrtskapelle errichtet. Im 17. Jhd. hat man den vorzeitlichen Ringwall um die Bergkuppe zu einer Festungsanlage ausgebaut. Die historischen Gebäude wurden im Zweiten Weltkrieg teilweise zerstört, die Kapelle wurde danach in veränderter Form wiederaufgebaut und war Denkmal des Monats im September 2015. In einem in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstandenen Neubaukomplex westlich der historischen Gebäude befindet sich auf dem Berg außerdem die zentrale Aus- und Weiterbildungsstätte des Christlichen Jugenddorfwerks Deutschlands (CJD).

1473 wurde von den Geschwistern Hans und Metz von Gemmingen auf dem Berg eine der heiligen Ottilie geweihte Wallfahrtskapelle gestiftet, die auf der vom Ringwall umgebenen Kuppe des Berges auf älteren Fundamenten unbekannten Ursprungs errichtet wurde. Eine erhaltene Bauinschrift nennt neben dem Baujahr auch einen Meister Jacob als Baumeister. Die Kapelle wurde vom Wilhelmitenkloster Marienthal betreut, das bereits einigen Besitz im nahen Ort Mühlbach hatte. An der Südseite der Kapelle wurde ein Friedhof angelegt. Im Zuge der Reformation verkauften die Wilhelmiten ihren Klosterbesitz in Mühlbach am 3. Juli 1546 an die Stadt Eppingen, die dadurch auch in den Besitz der Kapelle kam. Das Langhaus der Kapelle wurde vermutlich im Dreißigjährigen Krieg zerstört. Turm(stumpf) und Chor blieben erhalten, ebenso ein durch das Fehlen des eigentlichen Langhauses nun westlich des Chors isoliert stehender Langhausrest mit dem früheren Portal, den man zum landwirtschaftlichen Nebengebäude umgebaut hat. Der Wirtschaftshof diente unterdessen seit dem frühen 17. Jhd. als Jägerhaus, wovon sich die volkstümliche Bezeichnung Jägersberg für den Berg abgeleitet hat.

Wegstrecke:
Eppingen - Wanderparkplatz in der Waldstraße - Kraichgau Stadion - Eppinger Linien - Himmelsleiter - Baumannshütte - Kraichgaublick - St. Ottilienbergkapelle - Altgartacher Weg - Grenzstein - Lattwaldweg - Kopfrainhütte - Schlettichweg - Schlettich - Jägersee - Wanderparkplatz

 

16 Jul 16: Stromberg-Heuchelberg: Eppinger-Linienweg

 

EppingerLinienWegDer Eppinger-Linienweg im Naturpark Stromberg-Heuchelberg führt entlang des ehemaligen Verteidungswalls auf rd. 40 km Gesamtstrecke von Eppingen über Sternenfels und Maulbronn bis nach Mühlacker. Die Wanderung eignet sich als 2-Tages-Tour mit Tagesziel Sternenfels. Da ich die Strecke von Maulbronn nach Mühlacker schon kenne, bin ich den Eppinger Linienweg von Eppingen bis Maulbronn gelaufen (35 km).

Der französische König Ludwig XIV. (genannt der „Sonnenkönig“) erhob Anspruch auf das Erbe der Liselotte von der Pfalz. Diese war mit dem Herzog Philipp von Orléans, dem Bruder des „Sonnenkönigs“ Ludwig XIV., verheiratet. Aus diesem Konflikt entstand der pfälzische Erbfolgekrieg. Die Eppinger Linien wurden in den Jahren 1695 bis 1697 unter dem Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden, auch „Türkenlouis“ genannt, in Fronarbeit errichtet, um französische Raubzüge im Pfälzischen Erbfolgekrieg (1688–1697) zu unterbinden. Ludwig Wilhelm von Baden erkannte die geografischen Vorteile und die Notwendigkeit einer „Landesdefensionslinie“.

Unter Ausnutzung natürlicher Hindernisse wurde ein ca. 40 m tiefer Verhack aus übereinander gefällten Bäumen, ein etwa 2,5 m tiefer Graben sowie mit dem Aushub auf der feindabgewandten Seite ein Erdwall mit Palisaden angelegt. Wachtürme (Chartaquen) und Artilleriestellungen sorgten für zusätzlichen Schutz. Der Frondienst für den Ausbau der Anlage musste unter Androhung drastischer Strafen von der Bevölkerung geleistet werden. Zu großen Teilen von Menschen, die vor der Verteidigungslinie lebten. Die Bevölkerung litt enorm unter den Fronpflichten der arbeitsfähigen Männer. Schätzungen gehen von ca. 350.000 Schanztagen aus – Arbeitskraft, die auf den Feldern fehlte. Armut und Hunger folgten. Vielerorts, insbes. im Wald, sind noch die originalen Relikte der Verteidigungsanlage erhalten. Die Gräben vermitteln einen Eindruck von der Mühsal bei der Errichtung der Linie in Handarbeit. Rekonstruktionen weiterer Bestandteile der Befestigungsanlagen, der Chartaquen, veranschaulichen den Aufbau und die militärische Funktion der Eppinger Linien.

Im Rahmen eines Skulpturenprojektes mit den Anrainergemeinden wurden 2014 vom Gemminger Künstler Hinrich Zürn neun Großplastiken errichtet, die sowohl die Attraktrivität des Wanderwegs steigern als auch zur spannenden Aufarbeitung des historischen Hintergrundes beitragen sollen. Die Übergabe der Skulpturen an die breite Öffentlichkeit erfolgte am 28. September 2014 an verschiedenen Stationen entlang des Wanderwegs.

Viele schmale Waldpfade entlang der Eppinger Linie sind charakteristisch für die Wanderwege. Es gibt aber auch endlos lange Geraden auf breiten befestigten Wegen. Die Wandertour sollte bei schönem Wetter (auch am Vortag) unternommen werden.

Wegstrecke:

Eppinger Bahnhof – Himmelsleiter – Baumannshütte – Kraichgaublick – Ottilienberg – Chartaque – Waldparkplatz Chartaque – Schanzen – Kopfrainhütte – Schlettich-Ausblick – Altenberg – Skulptur Bauernopfer – Skulptur Weitblick – Kürnbacher Ausblick – Grabhügel – Todtenwaldweg – Skulptur Mühsal – Ameisenbuckel – Sternenfels – Schlossberg – Trinkwald – Freudensteiner Wald – Hoher Markstein – Scheuelberg – Forchenwald – Maulbronn – Kloster Maulbronn