Ostalb: Meteorkrater-Rundwanderung Steinheimer Becken

 

AlbuchDas Steinheimer Becken ist ein durch einen Meteoriteneinschlag entstandener Impaktkrater bei Steinheim am Albuch.  Auf dem Meteorkrater-Rundwanderweg folgt der Wanderer den Spuren der Urgewalt. Am Rand des Kraterbeckens gibt es viel Wissenswertes über die Geologie, die Kultur, die Flora und die Fauna des Steinheimer Beckens. Der Wanderer durchstreift auf der Tour herrliche Wacholderheiden. Der Rundwanderweg startet und endet am Sontheimer Wirtshäusle. Der 20 km lange Wanderweg verläuft auf befestigten Wegen und Wiesenpfaden.

Für diese Wanderung der Extraklasse ist etwas Kondition nötig, knapp 20 km und 600 Höhenmeter sind zu bewältigen. Zu Beginn gleich ein Highlight: der Burgstall mit grandiosem Blick auf das Steinheimer Becken. Über den Schafhof geht es zum Galgenberg. Zur Bettelbuche wurde einst für die Pestkranken Essen gebracht. Das Hirschtal begeistert durch seine Felsformationen. Nochmal geht es bergwärts zur Bäcker-Hülbe und dann bequem zurück nach Sontheim.

Der Wanderer steht am Burgstall auf dem Kraterrand. Der weitere Randverlauf aus ungestörtem Juragestein im Süden fehlt, weil sich etwa 13 Millionen Jahre nach dem Meteoriteneinschlag der Stubentalfluß sein Bett breit und tief ins ungestörte Juragestein gegraben hat. Ebenso fehlt östlich und westlich vom Burgstall der Kraterrand selber, weil Stubental und Wentalfluss ihn abtrugen. Die beim Einschlag erzeugten Trümmergesteine bildeten im Laufe der Zeit einen Gesteinsverbund, der dem erodierenden Wasser des Stubentalflusses mehr Widerstand als das ungestörte Gestein bot. Daher macht das Stubental einen kleinen Bogen um die randlichen Trümmermassen des Kraters. Trotzdem durchbrachen die Wasser vom Stubental- und Wentalfluss allmählich die Barriere des Randgesteins. Der Wentalfluss schlug noch eine zweite Bresche im Lerztäle (Tafel 8) zum Stubental hin. Der See bestand höchstens 1 Millionen Jahre, das ist für einen See sehr lange (Langzeitsee), dann war er verlandet, das Becken also verfüllt.

Die Galgenbergscholle besteht aus Bankkalken, die durch den Einschlag hochgeschoben und -gepresst wurden. Dadurch sind die Kalksteinbänke schräggestellt, teilweise bis zur Senkrechten. Natürlich liegen die Felsen heute nicht genauso, wie nach der Katastrophe. Sie wurden durch die verschiedensten geologischen Vorgänge verändert. Im Steinheimer See verkieselten sie, dann wurden sie durch die Seesedimente eingebettet. Als Wental- und Stubentalfluss das Becken wieder von den Seeablagerungen ausräumten, wurden sie wieder freigelegt, ja, die Blöcke wanderten duch Frost- und Auftauvorgänge hangabwärts, kurz, die heute sichbaren Landschaftsstrukturen sind nur eine Momentaufnahme im Werden und Vergehen. Trotzdem kann man aus dem, was man heute sieht, seine Schlüsse ziehen und sich durchaus vorstellen, welche Kräfte damals gewirkt haben müssen, als die ehemals wohlgeschichteten Bankkalke vom Meteoriteneinschlag zerstört wurden bzw. durcheinander gerieten.

Wegstrecke:
Sontheim - Sontheimer Wirtshäusle - Geologische Pfad - Burgstall - Knillwald - Lerztäle - Pension Croonen - Ziegelhütte - Waldgasthaus Heiderose - Parkplatz Schäfhalde - Segelflugplatz - Rohrbrunnen - Schäferhof - Busental - Hitzinger Steige - Wald-Sinnes-Pfad - Zangerbergweg - Höllentalsträßle - Parkplatz Hohe Steige - Gnannental - Hirschtal - Parkplatz Hirschtal - Grotweg - Zehnbuchensträßle - Grothau - Grabhügelweg - Grabhügel - Stubental - Sontheim

Neckarland: Besentour rund um Bietigheim-Bissingen

 

BesentourLogoAusgehend vom Bietigheimer Rathaus in der Altstadt führt die 25 km lange Besentour auf befestigten Feld- und Waldwegen durch das Neckarland nördlich von Bietigheim-Bissingen. Auf der Wanderstrecke bieten sich dem Wanderer kulinarische Höhepunkte in Besen-wirtschaften nahe den Ortsmitten von Löchgau und Erligheim an. Nach diesen beiden bezaubernden Weinorten führt der Wanderweg nach Freudental, wo König Friedrichs Lieblingspferd Helene (Stutendenkmal) begraben liegt und daneben ein Jüdischer Friedhof besucht werden kann. Die Highlights dieser Tour sind die saisonal geöffneten Besenwirtschaften und die Weinkanzel bei der Kirschanlage nahe Erligheim. Der Wanderweg besteht fast ausschließlich aus befestigten Wegen und könnte auch mit dem Fahrrad gefahren werden.

Helene war das Lieblingspferd des württembergischen Königs Friedrich I und ihr wurde das Stutendenkmal im Freudental gewidmet. Helene soll nicht nur stark genug gewesen sein, um den fülligen Landesherrn zu tragen, sondern, nachdem eine andere Aufstiegshilfe nicht mehr genutzt werden konnte, auch dazu abgerichtet worden sein, niederzuknien, um Friedrich I. aufsitzen zu lassen. Die schon recht bejahrte Stute erkrankte im Frühjahr 1812 plötzlich und starb trotz aller Bemühungen der Tierärzte rasch. Angeblich hatte Friedrich I. denjenigen, der ihm die Botschaft vom Tod des Pferdes überbringen würde, mit einer Drohung belegt, weshalb ein Gärtner ihm nur mitteilte, das Pferd fresse, saufe und atme nicht mehr, und dem König die Schlussfolgerung, dass es dann tot sein müsse, selbst überließ.

Der Jüdische Friedhof ist ein geschütztes Kulturdenkmal und befindet sich am Fuße des Seeberges, auf der Gemarkung Bönnigheim. Die Jüdische Gemeinde Freudental unterhielt bereits ab 1723 einen jüdischen Friedhof, der jedoch 1811 eingeebnet wurde, um eine Fasanerie für den württembergischen König anzulegen. Vier Grabsteinfragmente befinden sich heute in der ehem. Synagoge Affaltrach. Heute befinden sich auf dem Friedhof noch 435 Grabsteine; das letzte Begräbnis fand 1970 statt.

Wegstrecke:
Bietigheim - Rathaus - Nadeläcker - Geizenbrunnen - Eselshütte - Weißenhof - Löchgau - Spielplatz Greuthütte - Greuthweg - Ried - Erligheim - Bruno-Staiger-Weg - Cleebronner Weg - Weinkanzel - Kirschanlage - Häckselplatz - Erlensumpfweg - Freudentaler-Weg - Jüdischer Friedhof - Stutendenkmal - Freudental - Kleiner Kühweg - Waldwiesenweg - Großer Kühweg -  Bruch - Grabhügel - Weilerholz - Altenbach - Birkenhof - Tiefental - Metterzimmern - Bietigheim - Rathaus