Stromberg: Lienzinger Weg 1 und 3

 

NaturparkLogoDie in Lienzingen startende Tour führt durch die abwechslungsreiche Landschaft des Kraichgau-Strombergs. Der landschaftlich abwechslungsreiche Weg führt zunächst durch die Felder und Wiesen des Schmiebachtals, durch das in römischer und mittelalterlicher Zeit die Fernstraße vom Rheintal Richtung Cannstatt verlief, danach durch den Wald beim Burgberg, der Zeugnisse keltischer Besiedlung aufweist bzw. über die Alte Burg, wo Spuren einer keltischen bzw. mittelalterlichen Burganlage zu sehen sind.

Start und Ende der 16 km langen Rundwanderung ist die Ortsmitte von Lienzingen. Die Highlights der Tour sind die Ausblicke vom Sauberg und  die Peters-/Liebfrauenkirche in Lienzingen. Der Wanderweg verläuft meist auf befestigten Wegen und Waldpfaden.

Lienzingen liegt nördlich von Mühlacker an der Württemberger Weinstraße. Nördlich von Lienzingen liegt das zu Maulbronn gehörende Zaisersweiher, nordwestlich das ebenfalls zu Maulbronn gehörende Schmie, westlich die eigenständige Gemeinde Ötisheim, östlich die Gemeinde Illingen und nordöstlich das zu Illingen gehörende Schützingen.

Der niedrigste Punkt der Gemarkung liegt auf 236 m am Ausfluss des von Schmie kommenden und südsüdostwärts durch Lienzingen fließenden Schmiebachs in die Gemarkung von Illingen. Der Schmiebach ist einer von zwei Dorfbächen. Der zweite ist der Scherbentalbach, der im Ort von Nordwesten her in den Schmiebach fließt. Der höchste Punkt der Gemarkung liegt an der nördlichen Markungsgrenze zu Zaisersweiher auf dem Kamm des Eichelbergs in einer Höhe von 367 m Der Südhang des Eichelbergs ist der Weinberg für Lienzingen, Zaisersweiher und Schmie. Lienzingen liegt östlich des Kraichgaus zwischen den Ausläufern des Strombergs, zu denen der Eichelberg gehört.

Die erste Kirche in Lienzingen wird im Jahr 1186 urkundlich erwähnt. Die heutige Peterskirche ist Bestandteil der sehr gut erhaltenen Wehranlage, mit der um 1400 die Errichtung einer Ringmauer, der dazugehörigen Gaden (Kirchkammern oder Fruchtvorratskammern) und damit der Ausbau zu einer Fluchtburg begonnen wurde. Das Steinmaterial soll der Überlieferung nach die Ruine der „Alten Burg“ vom Burgberg bei Schützingen geliefert haben. Die bis dahin romanische Peterskirche wurde Ende des 15. Jahrhunderts im spätgotischen Stil umgebaut.

Des Weiteren gibt es die Frauenkirche, eine ehemalige Wallfahrtskirche des Klosters Maulbronn. Sie steht am südlichen Ortsrand auf einer kleinen Anhöhe, ist dadurch weithin sichtbar und wird heute als Beerdigungskirche und – aufgrund der guten Raumakustik – für Konzerte des seit über dreißig Jahren stattfindenden „Musikalischen Sommers“ genutzt.

In den Jahren 1476 bis 1482 ließ der Abt des Klosters Maulbronn, Johann Riescher von Ladenburg, die spätgotische Marien-Wallfahrtskirche erbauen. Die kurze Bauzeit lässt vermuten, dass der Bau durch An- oder Umbau einer Vorgängerkirche entstand. Die Altäre der Kirche wurden während des Pfälzischen Erbfolgekrieges 1693 und im Ersten Koalitionskrieg 1796 zerstört. Nach einem Blitzschlag wurde 1930 der Dachreiter erneuert, der Innenraum wurde dann 1937 und 1938 wiederhergestellt. Die Kirche steht in kommunalem Eigentum und gehört somit heute der Stadt Mühlacker.

Die Sternenschanze auf dem Sauberg zwischen Lienzingen und Ötisheim war eine Festungsanlage, die im Jahr 1697 von Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden-Baden erbaut wurde. Sie ist Bestandteil der Eppinger Linien. Zum Einsatz der Schanze im Krieg kam es nie, da noch im Baujahr der Anlage mit dem Gegner Frieden geschlossen wurde (siehe Pfälzischer Erbfolgekrieg).

Wegstrecke:
Lienzingen - Peterskirche - Am Schmiebach - Wannenwaldweg - Sauberg - Schelmenweg - Liebfrauenkirche Lienzingen - Grabhügel - Schmiebach - Wolfsklingenstraße - Wolfsklinge - Rohweg - Burgberg - Burghütte - Alte Burg - Burgbrunnen - Lienzingen

Ostalb: Meteorkrater-Rundwanderung Steinheimer Becken

 

AlbuchDas Steinheimer Becken ist ein durch einen Meteoriteneinschlag entstandener Impaktkrater bei Steinheim am Albuch.  Auf dem Meteorkrater-Rundwanderweg folgt der Wanderer den Spuren der Urgewalt. Am Rand des Kraterbeckens gibt es viel Wissenswertes über die Geologie, die Kultur, die Flora und die Fauna des Steinheimer Beckens. Der Wanderer durchstreift auf der Tour herrliche Wacholderheiden. Der Rundwanderweg startet und endet am Sontheimer Wirtshäusle. Der 20 km lange Wanderweg verläuft auf befestigten Wegen und Wiesenpfaden.

Für diese Wanderung der Extraklasse ist etwas Kondition nötig, knapp 20 km und 600 Höhenmeter sind zu bewältigen. Zu Beginn gleich ein Highlight: der Burgstall mit grandiosem Blick auf das Steinheimer Becken. Über den Schafhof geht es zum Galgenberg. Zur Bettelbuche wurde einst für die Pestkranken Essen gebracht. Das Hirschtal begeistert durch seine Felsformationen. Nochmal geht es bergwärts zur Bäcker-Hülbe und dann bequem zurück nach Sontheim.

Der Wanderer steht am Burgstall auf dem Kraterrand. Der weitere Randverlauf aus ungestörtem Juragestein im Süden fehlt, weil sich etwa 13 Millionen Jahre nach dem Meteoriteneinschlag der Stubentalfluß sein Bett breit und tief ins ungestörte Juragestein gegraben hat. Ebenso fehlt östlich und westlich vom Burgstall der Kraterrand selber, weil Stubental und Wentalfluss ihn abtrugen. Die beim Einschlag erzeugten Trümmergesteine bildeten im Laufe der Zeit einen Gesteinsverbund, der dem erodierenden Wasser des Stubentalflusses mehr Widerstand als das ungestörte Gestein bot. Daher macht das Stubental einen kleinen Bogen um die randlichen Trümmermassen des Kraters. Trotzdem durchbrachen die Wasser vom Stubental- und Wentalfluss allmählich die Barriere des Randgesteins. Der Wentalfluss schlug noch eine zweite Bresche im Lerztäle (Tafel 8) zum Stubental hin. Der See bestand höchstens 1 Millionen Jahre, das ist für einen See sehr lange (Langzeitsee), dann war er verlandet, das Becken also verfüllt.

Die Galgenbergscholle besteht aus Bankkalken, die durch den Einschlag hochgeschoben und -gepresst wurden. Dadurch sind die Kalksteinbänke schräggestellt, teilweise bis zur Senkrechten. Natürlich liegen die Felsen heute nicht genauso, wie nach der Katastrophe. Sie wurden durch die verschiedensten geologischen Vorgänge verändert. Im Steinheimer See verkieselten sie, dann wurden sie durch die Seesedimente eingebettet. Als Wental- und Stubentalfluss das Becken wieder von den Seeablagerungen ausräumten, wurden sie wieder freigelegt, ja, die Blöcke wanderten duch Frost- und Auftauvorgänge hangabwärts, kurz, die heute sichbaren Landschaftsstrukturen sind nur eine Momentaufnahme im Werden und Vergehen. Trotzdem kann man aus dem, was man heute sieht, seine Schlüsse ziehen und sich durchaus vorstellen, welche Kräfte damals gewirkt haben müssen, als die ehemals wohlgeschichteten Bankkalke vom Meteoriteneinschlag zerstört wurden bzw. durcheinander gerieten.

Wegstrecke:
Sontheim - Sontheimer Wirtshäusle - Geologische Pfad - Burgstall - Knillwald - Lerztäle - Pension Croonen - Ziegelhütte - Waldgasthaus Heiderose - Parkplatz Schäfhalde - Segelflugplatz - Rohrbrunnen - Schäferhof - Busental - Hitzinger Steige - Wald-Sinnes-Pfad - Zangerbergweg - Höllentalsträßle - Parkplatz Hohe Steige - Gnannental - Hirschtal - Parkplatz Hirschtal - Grotweg - Zehnbuchensträßle - Grothau - Grabhügelweg - Grabhügel - Stubental - Sontheim