Kulturwanderweg Jagst Etappe 2: von Neudenau nach Möckmühl und zurück

 

Das Jagsttal ist eine Idylle. Der Wanderer befindet sich mitten im Mittelalter: Götz gefanen, Hexen im Turm – und ein Mord aus Eifersucht. Auf befestigten Wegen über Felder und Weinberge. Eher flache Charakteristik. Start und Ende der 21 km langen Rundwanderung ist die Stadtmitte von Neudenau. Die Highlights der Tour sind die Fachwerkhäuser in der Ortsmitte von Neudenau und die Wallfahrtskapelle St. Gangolf. Der Wanderweg verläuft meist auf befestigten Wegen.

Neudenau liegt im nordöstlichen Landkreis Heilbronn an der Jagst. Neudenau gliedert sich in die Stadt Neudenau selbst und die Stadtteile Herbolzheim und Siglingen. Zu Neudenau selbst gehört noch der Wohnplatz St. Gangolfskapelle (letzter Rest des abgegangenen Dorfes Deitingen), zu Siglingen gehören die Weiler Kreßbach und Reichertshausen. Abgegangene, heute nicht mehr bestehende Orte sind auf Markung Neudenau Leichtenweiler und Deitingen, auf Markung Siglingen Neuhof und Veherbrunnen. Die Einwohner Neudenaus und Herbolzheims sind überwiegend katholisch, es gibt die katholischen Kirchengemeinden St. Laurentius in Neudenau selbst und St. Kilian in Herbolzheim. In Siglingen gibt es eine evangelische Kirchengemeinde St. Ulrich. 

Das Schloss Neudenau, ab dem 13. Jh. erbaut, war bis 1802 Sitz des Mainzer Kellers, nach dem Kauf durch die Stadt 1872 bis 1961 Schulhaus und seit 1933 bis heute auch Museum. Die katholische Pfarrkirche St. Laurentius wurde an Stelle einer sehr viel älteren Kirche ab 1742 im spätbarocken Stil erbaut, wobei der Turm des gotischen Vorgängerbaues übernommen wurde. An der Jagstbrücke befindet sich die spätgotische Wolfgangskapelle, die 1720 vergrößert wurde und bei der sich seit 1780 der Neudenauer Friedhof befindet, weswegen der Bau seitdem als Friedhofskapelle dient. An der alten Weggabelung nach Allfeld und Höchstberg steht als Ersatz für eine um 1700 erbaute Kapelle eine 1870 errichtete, markant kreuzförmige steinerne Heilig-Kreuz-Kapelle, die seit einer Renovierung 1989 von der evangelischen Gemeinde genutzt wird.

Die Gangolfskapelle ist ein romanischer Kirchenbau bei Neudenau. Die 1276 erstmals erwähnte Kirche war die Pfarrkirche des um 1600 aufgegebenen Ortes Deitingen. Seit 1923 wird die Tradition der vom 14. bis zum frühen 19. Jh. dort praktizierten Pferdewallfahrt wieder fortgesetzt. Erstmals erwähnt wurde die dem heiligen Gangolf gewidmete Kirche als Pfarrkirche des Ortes Deitingen im Jahr 1276 anlässlich des Verkaufs der Kirche vom Kloster Amorbach an das Stift Wimpfen, wobei die Kirche von einer selbstständigen Pfarrkirche zu einer Filialkirche der Pfarrkirche St. Laurentius in Neudenau wurde.

Wegstrecke:
Neudenau - Kronengasse - Schloss Neudenau - Billigheimer Str. - Jüdischer Friedhof - Eichklingenweg - Eichklinge - Sülzweg - Siglingen - Stöckach - Seehof - Seehofer Schluchtbach - Schloss Domeneck - Ämmerlesberg - Möckmühl - Schillerhöhe - Schwärz - Schwärzerhof - Seehof - Siglingen - Jagstbrücke - Seitenstraße - Jagst - Freibad Neudenau - Deitingen - Wallfahrtskapelle St. Gangolf - St. Laurentius - Marktbrunnen