Mittlere Schwäbische Alb: von Lenningen-Schopfloch nach Bad Urach

 

Die im Rother Verlag publizierte „Route de Ländle“ verläuft längs durch Baden-Württemberg von Wertheim nach Konstanz. Die 15 Etappe dieser Route de Ländle startet am Harpprechthaus (nahe Lenningen-Schopfloch), führt an drei Höhlen vorbei und endet am Bahnhof in Bad Urach. Die Highlights der Wandertour sind die Höhlen. Der Wanderweg bietet alle Varianten. Zu Beginn geht es meist der Straße entlang, dann kommen breite befestigte Waldwege und schließlich enge Waldpfade nahe der Großen Schrecke und der Falkensteiner Höhle. Die Wandertour sollte bei gutem Wetter gelaufen werden.

Gleich zu Beginn der Tour führt der Wanderweg an zwei Schauhöhlen (Gußmanns und Gutenberger Höhle) vorbei. Von dort geht es abwärts nach Gutenberg. Nach einem Teilstück auf der Straße führt der Weg nach Schlattstall und dann in eine uhrige Schlucht. Am Schluchtende, die sog. Große Schrecke, geht es teilweise auf Treppenstufen steil aufwärts zu einer Hochebene. Der weitere Wanderweg auf schmalen Waldpfaden führt nun zum Highlight der Wanderung: die Falkensteiner Höhle. Als ich da war sind gerade zufällig mehrere Höhlenforscher mit Neoprenanzug aus der Höhle heraus gekommen. Nach Regenwetter läuft das Wasser aus der Höhle heraus und entwickelt einen kleinen Wasserfall. Über den Pfählhof und den Mahlensteig geht es nun nach Bad Urach. Am Bahnhof endet diese Wanderung.

Die Gutenberger Höhle liegt auf 680 m Höhe und hat eine Länge von 180 m. Die Vertikalerstreckung der Höhle liegt bei 28 m. Die Schauhöhle liegt bei Lenningen im Ortsteil Gutenberg im Malmdelta und ist an zwei parallelen rheinischen Klüften angelegt. Die Höhle wurde 1888/89 vom bekannten Heppenloch aus durch Grabungen entdeckt. August Hedinger entdeckte eiszeitliche Tierartefakte. Seit April 1890 ist sie als Schauhöhle auf einer Länge von 110 m der Öffentlichkeit zugänglich. In nur 200 m Entfernung liegt die Gußmann Höhle, ebenfalls eine Schauhöhle.

Die Falkensteiner Höhle liegt zwischen Grabenstetten und Bad Urach. Sie ist eine aktive Wasserhöhle, d. h. die Niederschläge sickern durch den Karst der Albhochfläche, sammeln sich in wasserführenden Spalten und Gängen und gelangen durch die Höhle ins Freie. Die Wasser der Höhle bilden die Quelle der Elsach. Die Falkensteiner Höhle ist keine Schauhöhle, sondern eine Naturhöhle oder wilde Höhle, deren Befahrung nicht ungefährlich ist. Mit guter Ausrüstung (Neoprenanzug, Neoprensocken, Overall oder Schlaz, Helm, Stirnlampe, wasserdichte Rucksäcke mit Notverpflegung) kann ein erfahrener Höhlengänger heutzutage in etwa fünf Stunden bis zum vierten Siphon (3.400 m vom Höhleneingang) vordringen.

Wegstrecke:
Harpprechthaus - Wanderparkplatz Berg - Schopfloch - Gußmann Höhle - Gutenberger Höhle - ehem. Hohengutenberg - Gutenberg - Schlattstall - Große Schrecke - Schreckenfels - Heidengraben - Falkensteiner Höhle - Pfählhof - Geierbad - Bad Urach - Bahnhof

Hohenloher Runde: von Löwenstein nach Waldenburg

 

HohenloheLogoDie südliche Teiletappe der Hohenloher Runde verläuft von Löwenstein nach Waldenburg und ist 35 km lang (bis zum Bahnhof sind es 40 km). Ich habe mich in Löwenstein absetzen lassen und bin auf dem Rückweg mit der Dt. Bahn von Waldenburg über Heilbronn zurück nach Bietigheim gefahren. Die Höhepunkte der Streckenwanderung sind die Burg Löwenstein, der Steinknickleturm bei Neuhütten und das Schloss in Waldenburg. Der Wanderweg ist abwechslungsreich und sollte bei gutem Wetter gelaufen werden.

Die Burg Löwenstein ist eine mittelalterlichen Spornburg oberhalb der Stadt Löwenstein. Der Name leitet sich ab vom Wappentier der ursprünglichen Erbauer, der Grafen von Calw, und übertrug sich auf die angrenzende Ortschaft. Von Anfang März bis Ende Oktober ist der aussichtsreiche Turm an Wochenenden und Feiertagen geöffnet. Von seiner Kanzel aus kann man bei guter Fernsicht die markanten Punkte des Katzenbuckels im Odenwald, des Königstuhls an der Bergstraße sowie der Burg Steinsberg im Kraichgau erkennen.

Das Steinknickle ist eine ca. 530 m hohe Erhebung im Nordwesten des Mainhardter Waldes und liegt nahe Neuhütten. Auf ihm steht als beliebtes Ausflugsziel der Aussichtsturm Steinknickleturm. Am Westfuß der Turmkuppe steht etwa 150 m entfernt an der beginnenden Stufenkante hinab zu den weiten Wäldern um den Bernbach das 1913 eröffnete Naturfreundehaus Steinknickle, seinerzeit das erste in Württemberg. Es bietet in Vierbettzimmern und drei Schlafsälen Übernachtungs-möglichkeiten für etwa 80 Personen und wird ganzjährig an Wochenenden von Ehrenamtlichen bewirtschaftet. Zum Naturfreundehaus führen von den Bahnhöfen in Heilbronn, Obersulm-Eschenau, Öhringen und Sulzbach an der Murr eigens markierte Wanderwege.

Schloss Waldenburg liegt am Rand der Stadt Waldenburg auf einem Bergsporn, der sich über die Hohenloher Ebene erhebt. Der teils als Renaissanceschloss ausgeführte Bau befindet sich im Besitz des Hauses Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst. Im Erdgeschoss des Schlosses ist seit 1972 ein Siegelmuseum eingerichtet. Die Sammlung geht bis in das 19. Jahrhundert zurück und wurde von Fürst Karl zu Hohenlohe-Waldenburg begründet. Dieser gilt als einer der Gründerväter der Sphragistik. Bei den ausgestellten Siegeln handelt es sich um Reproduktionen, die teilweise bereits selbst ein hohes Alter aufweisen.

Wegstrecke:
Löwenstein - Burgweg - Burg Löwenstein - Löwensteiner Platte - Klinik Löwenstein - Lustheimerwaldweg - Armenfeldweg - Landgasthof Chausseehaus - Bernbach - Heimbacher Weg - Stollenhof - Hasenhof - Bärenbronner Weg - Naturfreundehaus Steinknickle - Steinknickleturm - Hagenauweg - Kreuzle - Schweizerhof - Am Hölzle - Maienfels - Brettach - Holderklingenweg - Wachturm - Untersteinbach - Obersteinbach - Karlsfurtweg - Waldenburg - Kurpark - Lachnersturm - Schloss - (Brunnenstaffel) - (Bahnhofsiedlung) - (Bahnhof Waldenburg)