Wandern auf Hauptwanderwegen

Der Schwäbische Albverein e. V. mit Sitz in Stuttgart wurde am 13. August 1888 in Plochingen gegründet und ist damit einer der ältesten Wandervereine in Deutschland. Sein Gebiet reicht weit über das namengebende Gebirge, die Schwäbische Alb, hinaus, nach Norden bis zur Tauber, nach Süden bis an den Bodensee, umfasst also den früher württembergischen Landesteil; ausgenommen davon ist der ehemals württembergische Anteil am Schwarzwald (Landkreise Calw und Freudenstadt).

Der Schwäbische Albverein unterhält ein Netz von Wanderwegen mit einer Gesamtlänge von über 20.000 km. Neben zahlreichen örtlichen Wanderwegen gibt es folgende 12 Hauptwanderwege durch Baden-Württemberg:

HW 1, der Schwäbische-Alb-Nordrand-Weg, Donauwörth–Tuttlingen, 365 km
HW 2, der Schwäbische-Alb-Südrand-Weg, Donauwörth–Tuttlingen, 256 km
HW 3, der Main-Neckar-Rhein-Weg, Wertheim–Lörrach, 540 km
HW 4, der Main-Donau-Bodensee-Weg, Würzburg–Friedrichshafen, 420 km
HW 5, der Schwarzwald-Schwäbische-Alb-Allgäu-Weg, Pforzheim–Schwarzer Grat, 320 km
HW 6, der Limes-Wanderweg, Miltenberg–Wilburgstetten, 245 km
HW 7, der Schwäbische-Alb-Oberschwaben-Weg, Lorch–Friedrichshafen, 230 km
HW 8, der Frankenweg, Pforzheim–Rothenburg ob der Tauber, 220 km
HW 9, der Heuberg-Allgäu-Weg, Spaichingen–Schwarzer Grat, 185 km
HW 10, der Stromberg-Schwäbischer-Wald-Weg, Pforzheim–Lorch, 170 km
GFW, Georg-Fahrbach-Weg, Criesbach-Stuttgart/Uhlbach, 130 km
WWW, Württembergischer Wein-Wanderweg, Aub-Esslingen/Neckar, 470 km

Hier eine grafische Übersicht der Hauptwanderwege:

 

 

Der Fernwanderweg Main-Donau-Bodensee-Weg ist der Hauptwanderweg 4 (HW 4) des Schwäbischen Albvereins. Mit einer Gesamtlänge von 420 km führt er von Würzburg am Main über Ulm an der Donau bis nach Friedrichshafen am Bodensee. Er durchquert dabei den Taubergrund, die Hohenloher Ebene, die Schwäbische Alb und Oberschwaben. Hier die Etappen des HW4:

01, Würzburg-Ochsenfurt, 22,5 km
02, Ochsenfurt-Aub, 20 km
03, Aub-Creglingen, 17 km
04, Creglingen-Rothenburg ob der Tauber, 21 km
05, Rothenburg ob der Tauber-Reubach, 21 km
06, Reubach-Crailsheim, 27 km
07, Crailsheim-Gründelhardt    15 km
08, Gründelhardt-Ellwangen an der Jagst, 23 km
09, Ellwangen an der Jagst-Aalen Unterkochen, 24 km
10, Aalen Unterkochen-Heidenheim an der Brenz, 22 km
11, Heidenheim an der Brenz-Lonetal, 20km
12, Lonetal-Langenau, 15 km
13, Langenau-Ulm, 20 km
14, Ulm-Dorndorf, 21 km
15, Dorndorf-Dietenheim, 13 km
16, Dietenheim-Erolzheim, 20 km
17, Erolzheim-Ochsenhausen-Bellamont, 21 km
18, Bellamont-Haisterkirch, 18 km
19, Haisterkirch-Wolfegg, 18 km
20, Wolfegg-Bodnegg, 20 km
21, Bodnegg-Tettnang, 13 km
22, Tettnang-Friedrichshafen(Hafen), 13 km

Der Limes-Wanderweg (HW6) führt von Miltenberg am Main über Lorch bis Wilburgstetten bei Dinkelsbühl. An der etwa 1850 Jahre alten ehemaligen römischen Grenzbefestigung sind noch zahlreiche Reste und Spuren zu sehen: Wall und Graben, Wachtürme, Kastelle und andere Bauten. Zudem geben etliche Museen und Rekonstruktionen eine gute Anschauung vom damaligen Leben am und hinter dem Limes. Der HW6 kann in folgenden Etappen gelaufen werden:

01, Rheinbrohl - Neuwied-Oberbieber, 23 km
02, Neuwied - Oberbieber - Höhr-Grenzhausen, 23 km
03, Höhr-Grenzhausen - Hillscheid - Arzbach-Bierhaus, 17 km
04, Arzbach-Bierhaus - Geisig, 25 km
05, Geisig - Holzhausen an der Heide, 13 km
06, Holzhausen an der Heide - Lindschied Adolfseck , 21 km
07, Lindschied Adolfseck - Orten - Eschenhanh, 17 km
08, Eschenhanh - Dasbach - Glashütten, 18 km
09, Glashütten - Kastell Großer Feldberg - Kastell Saalburg - Bahnhof Saalburg, 17 km
10, Bahnhof Saalburg - Langenhain-Ziegenberg, 16 km
11, Langenhain-Ziegenberg - Münster - Hoch-Weisel - Hausen - Butzbach, 13 km
12, Butzbach - A45 - Grüningen - A5 - Birklar (Bis km 222), 21 km
13, Birklar - Echzell, 22 km
14, Echzell - Hammersbach-Marköbel, 24 km
15, Hammersbach-Marköbel - Großkrotzenburg, 21 km    
16, Nasser Limes: Großkrotzenburg - Aschaffenburg, 26 km
17, Nasser Limes: Aschaffenburg - Obernburg am Main, 20 km
18, Nasser Limes: Obernburg am Main - Miltenberg, 24 km    
19, Miltenberg - Walldürn, 22 km
20, Walldürn - Osterburken, 24 km
21, Osterburken - Jagsthausen, 21 km
22, Jagsthausen - Öhringen, 17 km
23, Öhringen - Mainhardt, 18 km
24, Mainhardt - Murrhardt, 18 km
25, Murrhardt - Welzheim, 21 km
26, Welzheim - Schwäbisch Gmünd, 24 km
27, Schwäbisch Gmünd - Aalen Hammerstadt, 26 km
28, Aalen Hammerstadt - Rainau Buch, 15 km
29, Rainau Buch - Pfahlheim, 14 km
30, Pfahlheim - Wilburgstetten, 18 km
31, Wilburgstetten - Ehingen, 18 km
32, Ehingen - Gunzenhausen, 22 km
33, Gunzenhausen - Ellingen, 22 km
34, Ellingen - Sankt Egidi, 23 km
35, Sankt Egidi - Markt Kipfenberg, 25 km
36, Markt Kipfenberg - Altmannstein, 25 km
37, Altmannstein - Bad Gögging, 24 km

Der HW9 führt von Spaichingen über Stockach, Meersburg und Friedrichshafen zum Schwarzen Grat auf der Adelegg. Die erwanderten Landschaften zeigen ein sehr unterschiedliches Bild. Der Hauptakzent liegt auf dem Bodensee, der nahezu in seiner ganzen Nordwest-Südost-Ausdehnung erwandert wird. Hier die Etappen des HW9:

01, Spaichingen - Ursental, 14 km
02, Ursental - Neuhausen ob Eck, 10 km
03, Neuhausen ob Eck - Hoppetenzell, 13 km
04, Hoppetenzell - Stockach, 5 km
05, Stockach - Hödingen, 13 km
06, Hödingen - Unteruhldingen, 15 km
07, Unteruhldingen - Hagnau, 10 km
08, Hagnau - Friedrichshafen, 13 km
09, Friedrichshafen - Tettnang, 16 km
10, Tettnang - Ebersberg, 13 km
11, Ebersberg - Wangen im Allgäu, 11 km
12, Wangen im Allgäu - Siggen, 12 km
13, Siggen - Isny, 8 km
14, Isny - Schwarzer Grat, 9 km

 

 

Mittlere Schwäbische Alb: von Lenningen-Schopfloch nach Bad Urach

 

Die im Rother Verlag publizierte „Route de Ländle“ verläuft längs durch Baden-Württemberg von Wertheim nach Konstanz. Die 15 Etappe dieser Route de Ländle startet am Harpprechthaus (nahe Lenningen-Schopfloch), führt an drei Höhlen vorbei und endet am Bahnhof in Bad Urach. Die Highlights der Wandertour sind die Höhlen. Der Wanderweg bietet alle Varianten. Zu Beginn geht es meist der Straße entlang, dann kommen breite befestigte Waldwege und schließlich enge Waldpfade nahe der Großen Schrecke und der Falkensteiner Höhle. Die Wandertour sollte bei gutem Wetter gelaufen werden.

Gleich zu Beginn der Tour führt der Wanderweg an zwei Schauhöhlen (Gußmanns und Gutenberger Höhle) vorbei. Von dort geht es abwärts nach Gutenberg. Nach einem Teilstück auf der Straße führt der Weg nach Schlattstall und dann in eine uhrige Schlucht. Am Schluchtende, die sog. Große Schrecke, geht es teilweise auf Treppenstufen steil aufwärts zu einer Hochebene. Der weitere Wanderweg auf schmalen Waldpfaden führt nun zum Highlight der Wanderung: die Falkensteiner Höhle. Als ich da war sind gerade zufällig mehrere Höhlenforscher mit Neoprenanzug aus der Höhle heraus gekommen. Nach Regenwetter läuft das Wasser aus der Höhle heraus und entwickelt einen kleinen Wasserfall. Über den Pfählhof und den Mahlensteig geht es nun nach Bad Urach. Am Bahnhof endet diese Wanderung.

Die Gutenberger Höhle liegt auf 680 m Höhe und hat eine Länge von 180 m. Die Vertikalerstreckung der Höhle liegt bei 28 m. Die Schauhöhle liegt bei Lenningen im Ortsteil Gutenberg im Malmdelta und ist an zwei parallelen rheinischen Klüften angelegt. Die Höhle wurde 1888/89 vom bekannten Heppenloch aus durch Grabungen entdeckt. August Hedinger entdeckte eiszeitliche Tierartefakte. Seit April 1890 ist sie als Schauhöhle auf einer Länge von 110 m der Öffentlichkeit zugänglich. In nur 200 m Entfernung liegt die Gußmann Höhle, ebenfalls eine Schauhöhle.

Die Falkensteiner Höhle liegt zwischen Grabenstetten und Bad Urach. Sie ist eine aktive Wasserhöhle, d. h. die Niederschläge sickern durch den Karst der Albhochfläche, sammeln sich in wasserführenden Spalten und Gängen und gelangen durch die Höhle ins Freie. Die Wasser der Höhle bilden die Quelle der Elsach. Die Falkensteiner Höhle ist keine Schauhöhle, sondern eine Naturhöhle oder wilde Höhle, deren Befahrung nicht ungefährlich ist. Mit guter Ausrüstung (Neoprenanzug, Neoprensocken, Overall oder Schlaz, Helm, Stirnlampe, wasserdichte Rucksäcke mit Notverpflegung) kann ein erfahrener Höhlengänger heutzutage in etwa fünf Stunden bis zum vierten Siphon (3.400 m vom Höhleneingang) vordringen.

Wegstrecke:
Harpprechthaus - Wanderparkplatz Berg - Schopfloch - Gußmann Höhle - Gutenberger Höhle - ehem. Hohengutenberg - Gutenberg - Schlattstall - Große Schrecke - Schreckenfels - Heidengraben - Falkensteiner Höhle - Pfählhof - Geierbad - Bad Urach - Bahnhof