Genießerpfad: Bosensteiner Almpfad

 

GenießerpfadeAuf dem Bosensteiner Almpfad erlebt der Wanderer eine Tour durch ein besonderes Naturgebiet mit teils sehr alten Wäldern in Abwechslung mit herrlichen Aussichten von Felsgruppen und Freiflächen. Als schönes Hochalmgebiet präsentiert sich dabei die einmalige, vom Wald eingeschlossene Kulturlandschaft des Gebietes Kernhof-Bosenstein. Die 9 km lange Rundwanderung verläuft auf befestigten Wegen und Waldpfaden. Schönes Wetter ist eine gute Voraussetzung für richtigen Wandergenuss.

Die Granit-Felskanzel des Brennte Schrofen ermöglicht einen tollen Fernblick auf Ottenhöfen und Umgebung. In der Ferne sind die Gottschlägbach-Wasserfälle mit der Auskolkungshöhle Edelfrauengrab erkennbar, in der laut einer Sage die Ehefrau des Burgherrn zu Bosenstein lebendig eingemauert wurde.

Die Frau von Bosenstein:

Um ihren Herrn von Bosenstein
Hat längst verschmerzt den Trennungsharm,
Noch in der Blüthe Rosenschein,
Die Frau in ihres Buhlen Arm.
Es war zum Kreuzessiege
Gezogen fern der Ritter,
Zu des Erlösers Wiege,
Ein Sarazenenschnitter.

Sie praßt in Lüsten Tag und Nacht,
In sündlicher Genüsse Wahl;
Nie hat sie treulich mehr gedacht
Des Ehgemals beim Schwelgermahl.
Bei weingefüllten Humpen
Wie jubelts heut im Chore!
O seht, da hinkt in Lumpen
Ein Weib herein zum Thore!

Sagt an, welch eine Strafe soll
Ereilen solch unmenschlich Weib,
Hinmordend, grauser Tücke voll,
Die Frucht von ihrem eignen Leib?“
Man stutzt. – „Die,“ rief ein Spasser,
„Vermauert harr’ des Todes
Bei einem Kruge Wasser
Und einem Laibe Brodes!“

„Sei’s!“ donnert Herr von Bosenstein
Und wirft den Pilgermantel hin:
„Ins Mauergrab verstoßen seyn
Soll alsobald die Sünderin!“
Sie sinkt entsetzt vom Stuhle,
Vernichtet war ihr Hoffen.
Im Blute lag ihr Buhle,
Vom Racheschwert getroffen.

Wegstrecke:
Ruhestein - Gasthaus Bosenstein - Brennte Schrofen - Fuchsmichelhof - Scherzenfelsen - Berggasthof Kernhof - Achert - Ruhestein

Schwarzwald Nord: Ruhestein – Obertal

 

Die 27 km lange Wanderung Nr. 36 (Schwarzwald Nord, Bergverlag Rother, Obertal – Ruhestein – Melkereikopf) startet und endet am Ruhestein. Der an der Schwarzwaldhochstraße gelegene Ruhestein ist der Ausgangspunkt dieser Rundwanderung. Leicht aufwärts geht es zum Vogelskopf, der einen schönen Aussicht zur Hornisgrinde ermöglicht. Der folgende Melkereikopf bietet eine Ausblick von oben auf den Karlsruher Grat, der von Ottenhöfen aus gewandert werden kann. Die weitere Strecke verläuft auf dem Westweg zum Schliffkopf. Bei meiner Wanderung hatte ich u.a. von der Aussichtsplattform Steinmäuerle tolle Ausblicke auf ein Wolkenmeer über dem Rheintal. Die weitere Wanderung verläuft nun auf einem Waldpfad abwärts zum Murgursprung. Aus einem Rohr hinter einem Wasserhäuschen kommt die Murg zu Tage. Auf einem Asphaltweg geht es nun weiter abwärts zur Köpflesbauern-Durchlasshütte. Der Weg wechselt auf die rechte Murgseite und führt entlang der Rechtmurgspur (Langlaufroute) zur Gaststätte Fischerstüble am Ortseingang von Buhlbach. Immer wieder führt der Wanderweg an unterschiedlichen Brunnen vorbei, die mit einem Schild benannt sind. Nach Buhlbach folgt der Ort Baiersbronn-Obertal. Vom Obertal beginnend führt ein Wanderweg und Lehrpfad durch das Rotmurgtal wieder zurück zum Ruhestein. Insgesamt verläuft der Wanderweg auf gut befestigten Wegen – kleine Ausnahme ist ein Abschitt von der Schwarzwaldhochstraße abwärts zum Murgursprung.

Die Murg entsteht aus zwei größeren Quellbächen im westlichen Gebiet der Gemeinde Baiersbronn. Unterhalb des Schliffkopfs auf etwa 870 m Höhe entsteht, etwas oberhalb des Murgursprungs, aus den Quellfließen Schurbach und Tränkenteich als Hauptquellbach die Rechtmurg. Der andere, linksseitige Quellbach ist die Rotmurg, die unterhalb der Passhöhe Ruhestein (915 m) dem Rotmurgbrunnen entfließt und von Quellfließen wie dem Finsterbächle und Muckenbächle gespeist wird.

Am Ruhestein soll bis 2019 ein neues Nationalparkzentrum entstehen. Nach intensiven Beratungen hatte sich die Jury einstimmig für den Entwurf des interdisziplinären Planerteams Sturm + Wartzeck GmbH, Dipperz (Architektur), schlaich bergermann und Partner – sbp gmbh, Stuttgart (Tragwerksplanung), EWT Ingenieure GmbH, Grebenhain (Technische Gebäudeausrüstung) und landschaftsarchitektur gmbh, Bonn Landschaftsarchitektur), ausgesprochen. Neben Informationen für den Aufenthalt im Nationalpark ist im neuen Nationalparkzentrum, für das 18,5 Millionen Euro eingeplant sind, auch eine große Ausstellung vorgesehen, die an das Thema Wildnis heranführen wird. Die Gäste dürfen sich außerdem auf eine kleine Gastronomie und einen Shop freuen. 2016 soll der Bau beginnen. Leider werden heute schon Wanderstreckenabschnitte für den Holzneubau geschlossen, weil Stromleitungen für das neue Besucherzentrum am Ruhestein an diesem Weg verlegt werden.

Wegstrecke:

Ruhestein – Am Vogelskopf – Schöne Aussicht – Melkereikopf – Sohlbergsblick – Schweinkopf – Hübscher Platz – Schliffkopf – Wanderparkplatz Steinmäuerle mit Aussichtsplattform – Rechtmurgtal – Murgursprung – Herdeger-Brunnen – Köpflesbauern-Durchlasshütte – Schifferhalde-Brunnen – Fischzucht – Gaststätte Fischerstüble – Öchsle-Brunnen – Hänger-Brunnen – Buhlbach – Schwarzer-Brunnen – Obertal – Rotmurgwiesen – Rotmurg-Schanze – Webers-Karles-Brunnen – Heuhütte – Häusleshütte – Häusles-Brunnen – Steinhütte – Kalter-Brunnen – Roter-Schliff Brunnen – Ruhestein