Baiersbronner Seensteig Etappe 3 „Westweg-Variante“

 

Seensteig LogoDie Baiersbronner Seensteig Etappe 3 Variante „Westweg“ verläuft vom Schiffkopf zum Mummelsee und ist 12 km lang. Die Highlights der Streckenwanderung sind der Schliffkopf, der Wildseeblick und der Mummelsee. Der Wanderweg verläuft entlang dem Westweg und auf Waldpfaden, die bei gutem Wetter gelaufen werden sollten.

Julius Euting, der am 11. Juli 1839 in Stuttgart geboren wurde, war ein deutscher Bibliothekar und Orientalist. Euting unternahm mehrere Forschungsreisen in das gesamte Mittelmeergebiet, nach Syrien und nach Arabien. Hauptzweck seiner Forschungsreisen war die Erforschung und Aufzeichnung vorislamischer Inschriften, vor allem in punischer, aramäischer, nabatäischer, palmyrenisch, sabäischer und lihyanischer Schrift. Besonderen Wert legte er auf die Wiedergabe der verschiedenen semitischen Schriftarten. Aufgrund seiner umfassenden Sprachkenntnisse trug er auch den Beinamen „Sechzehnsprachenmännle“. Neben seinen Forschungen war Julius Euting eng mit seiner Heimat, dem Schwarzwald und den Vogesen, verbunden. Im Schwarzwald war sein bevorzugtes Wandergebiet der Ruhestein und seine Umgebung, daher sein Beiname „Ruhesteinvater“. Auf seinen Wunsch hin wurde er am Seekopf beim Ruhestein oberhalb des Wildsees im Nordschwarzwald beerdigt, wo sein Grab noch heute besucht werden kann. Jährlich zu seinem Geburtstag wird dort, einer testamentarischen Verfügung Eutings gemäß, arabischer Mokka ausgeschenkt.

Der Wildsee, auch Wilder See genannt, liegt nordöstlich des Ruhesteins. Der siedlungsferne See liegt 910 m hoch, östlich des Nordschwarzwälder Hauptkammes in einem bis 120 m eingetieften würmeiszeitlichen Kar mit mehreren Moränenwällen. Er ist besonders gut vom benachbarten Seekopf zu sehen. Der fast runde Karsee hat eine Tiefe von 12 m und entwässert über die Schönmünz zur Murg. Er ist geringfügig angestaut, da er einst für die Scheitholztrift als Schwallwasser genutzt wurde. Der Wildsee ist seit 1939 vom Naturschutzgebiet Wilder See – Hornisgrinde umgeben. Ein Gebiet rund um den Wildsee wurde bereits 1911 als Bannwald ausgewiesen und ist damit das älteste Naturwaldreservat in Baden-Württemberg.

Wegstrecke:
Schliffkopf Parkplatz - Rechtmurgkopf - Schliffkopf - Hübscher Platz - Schweinkopf - Parkplatz Vogelskopf - Ruhestein - Ruhesteinberg - Michael-Glaser-Weg - Wildseeblick - Eutinggrab - Darmstädter Hütte - Altsteigerskopf - Schwarzkopf - Seibelseckle - Mummelsee

Schwarzwald Nord: Ruhestein – Obertal

 

Die 27 km lange Wanderung Nr. 36 (Schwarzwald Nord, Bergverlag Rother, Obertal – Ruhestein – Melkereikopf) startet und endet am Ruhestein. Der an der Schwarzwaldhochstraße gelegene Ruhestein ist der Ausgangspunkt dieser Rundwanderung. Leicht aufwärts geht es zum Vogelskopf, der einen schönen Aussicht zur Hornisgrinde ermöglicht. Der folgende Melkereikopf bietet eine Ausblick von oben auf den Karlsruher Grat, der von Ottenhöfen aus gewandert werden kann. Die weitere Strecke verläuft auf dem Westweg zum Schliffkopf. Bei meiner Wanderung hatte ich u.a. von der Aussichtsplattform Steinmäuerle tolle Ausblicke auf ein Wolkenmeer über dem Rheintal. Die weitere Wanderung verläuft nun auf einem Waldpfad abwärts zum Murgursprung. Aus einem Rohr hinter einem Wasserhäuschen kommt die Murg zu Tage. Auf einem Asphaltweg geht es nun weiter abwärts zur Köpflesbauern-Durchlasshütte. Der Weg wechselt auf die rechte Murgseite und führt entlang der Rechtmurgspur (Langlaufroute) zur Gaststätte Fischerstüble am Ortseingang von Buhlbach. Immer wieder führt der Wanderweg an unterschiedlichen Brunnen vorbei, die mit einem Schild benannt sind. Nach Buhlbach folgt der Ort Baiersbronn-Obertal. Vom Obertal beginnend führt ein Wanderweg und Lehrpfad durch das Rotmurgtal wieder zurück zum Ruhestein. Insgesamt verläuft der Wanderweg auf gut befestigten Wegen – kleine Ausnahme ist ein Abschitt von der Schwarzwaldhochstraße abwärts zum Murgursprung.

Die Murg entsteht aus zwei größeren Quellbächen im westlichen Gebiet der Gemeinde Baiersbronn. Unterhalb des Schliffkopfs auf etwa 870 m Höhe entsteht, etwas oberhalb des Murgursprungs, aus den Quellfließen Schurbach und Tränkenteich als Hauptquellbach die Rechtmurg. Der andere, linksseitige Quellbach ist die Rotmurg, die unterhalb der Passhöhe Ruhestein (915 m) dem Rotmurgbrunnen entfließt und von Quellfließen wie dem Finsterbächle und Muckenbächle gespeist wird.

Am Ruhestein soll bis 2019 ein neues Nationalparkzentrum entstehen. Nach intensiven Beratungen hatte sich die Jury einstimmig für den Entwurf des interdisziplinären Planerteams Sturm + Wartzeck GmbH, Dipperz (Architektur), schlaich bergermann und Partner – sbp gmbh, Stuttgart (Tragwerksplanung), EWT Ingenieure GmbH, Grebenhain (Technische Gebäudeausrüstung) und landschaftsarchitektur gmbh, Bonn Landschaftsarchitektur), ausgesprochen. Neben Informationen für den Aufenthalt im Nationalpark ist im neuen Nationalparkzentrum, für das 18,5 Millionen Euro eingeplant sind, auch eine große Ausstellung vorgesehen, die an das Thema Wildnis heranführen wird. Die Gäste dürfen sich außerdem auf eine kleine Gastronomie und einen Shop freuen. 2016 soll der Bau beginnen. Leider werden heute schon Wanderstreckenabschnitte für den Holzneubau geschlossen, weil Stromleitungen für das neue Besucherzentrum am Ruhestein an diesem Weg verlegt werden.

Wegstrecke:

Ruhestein – Am Vogelskopf – Schöne Aussicht – Melkereikopf – Sohlbergsblick – Schweinkopf – Hübscher Platz – Schliffkopf – Wanderparkplatz Steinmäuerle mit Aussichtsplattform – Rechtmurgtal – Murgursprung – Herdeger-Brunnen – Köpflesbauern-Durchlasshütte – Schifferhalde-Brunnen – Fischzucht – Gaststätte Fischerstüble – Öchsle-Brunnen – Hänger-Brunnen – Buhlbach – Schwarzer-Brunnen – Obertal – Rotmurgwiesen – Rotmurg-Schanze – Webers-Karles-Brunnen – Heuhütte – Häusleshütte – Häusles-Brunnen – Steinhütte – Kalter-Brunnen – Roter-Schliff Brunnen – Ruhestein