Martinusweg Etappe 12a: von Böblingen nach Weil der Stadt

 

MartinuswegDie Martinusweg Etappe 12a verläuft durch das Heckengäu von Böblingen nach Weil der Stadt. Die 21 km lange  Wandertour startet an der St. Bonifatius Kirche in Böblingen und endet an der Spitalkapelle in Weil der Stadt. Das Highlight dieser Tour ist das Schloss Dätzingen. Der Wanderweg verläuft fast ausschließlich auf befestigten Wegen.

Schloss Dätzingen liegt in der Mitte des Ortsteils Dätzingen der Gemeinde Grafenau, welche im Landkreis Böblingen liegt. Der klassizistische Bau befindet sich im Gemeindebesitz und beherbergt unter anderem das Heimatmuseum. Das Schloss ist als vierflügelige, zweieinhalbgeschossige Anlage mit Innenhof konzipiert. Die äußerliche Ausgestaltung ist im Wesentlichen klassizistisch. Im Innern ist der 1780 entstandene frühklassizistische Maltesersaal mit seinen Schlachtenbildern und Bildern der Niederlassungen des Malteserordens hervorzuheben. Das Schloss wurde 2011 saniert. 

Der Johanniterorden erlangte im 13. Jhd. den Besitz der Ortschaft Dätzingen. Bereits 1263 wird an Stelle des heutigen Schlosses ein Bruderhaus urkundlich erwähnt. Die ersten Schlossbauten wurden 1607 errichtet. Damals gelangte der Ort in den Besitz des Malteserordens. Das Schloss wurde 1733 zur heutigen vierflügeligen Anlage ausgebaut. Im 18. Jhd. hatte der Komtur im Schloss seinen Wohnsitz. Nach dem Reichsdeputations-hauptschluss wurde der Ort dem Königreich Württemberg zugesprochen. Graf Carl Ludwig von Dillen kam durch Schenkung des Königs Friedrich I. 1810 in den Besitz des Schlosses. Durch Veränderungen des Hofarchitekten Nikolaus Friedrich von Thouret, insbesondere des Portikus von 1810 bis 1812, entstand das heutige Aussehen. Der Bau kam 1961 in den Besitz der Gemeinde Grafenau. Heute beherbergt das Schloss neben dem Heimatmuseum eine Galerie, ein Auktionshaus und ein Antiquariat.

Das Ensemble aus Spital und Spitalkirche in Weil der Stadt ist ein unter Denkmalschutz stehender Komplex aus mehreren, in verschiedenen Epochen entstandenen Gebäuden. An der Südostecke des mächtigen, um einen großen Hof gelagerten Spitalkomplexes steht die Kapelle „Zu Unserer Lieben Frau“, ein Kulturdenkmal gemäß § 28 Denkmalschutzgesetz. Sie ist samt Ausstattung für die Geschichte von Weil der Stadt ein herausragendes Zeugnis und prägt am östlichen Stadteingang das Stadtbild. Die Kapelle wurde im Jahr 1364 geweiht, 1747 umgebaut und 1978 renoviert. Kunstwerke im Innern: Fresko mit den Passionswerkzeugen, spätgotischer Schnitzaltar „Die Sippe Mariens“ (um 1480, wahrscheinlich aus einer einheimischen Bildhauerwerkstatt) und Figur der Heiligen Agnes. Zwei Barockaltäre von Joseph Höchstetter: links Apostelaltar, rechts Vierzehn-Nothelfer-Altar. An der Rückwand Rosenkranzmedaillons aus Terrakotta.

Wegstrecke:
Böblingen - Arbeiterzentrum - St. Bonifatius Kirche - Goldberg - Wasserturm - Sindelfingen - Klostersee - Martinskirche - Döffingen - Ölmühle - Dätzingen - Leonardkirche - Schafhausen - Cyriakus-Kirche - Kapellesberg - Blosenberg - Weil der Stadt - St. Michaelskapelle - Spitalkirche

Glaubenswege: Schöpfungsweg Himmelsweg

 

GlaubenswegeLogoDie zweite Etappe des Wanderweges „Schöpfungsweg Himmelsweg“ kann als eigenständige Rundwanderweg gelaufen werden. Die Wandertour startet und endet am Bahnhof in Böbingen/Rems. Der 30 km lange Wanderweg führt über Bargau und Heubach nach Lautern und wieder zurück zum Bahnhof in Böbingen. Der Wanderer bekommt herrliche Natur, Kirchen, Kapellen, Feldkreuze und die Burgruine Rosenstein geboten. Die Highlights der Tour sind das Himmelreich, die Wendelin-Kapelle, der Ort Heubach und die Ruine Rosenstein.

Das Himmelreich liegt auf 660 m Höhe in der herrlichen Landschaft der Schwäbischen Alb, am Rande einer Wacholderheide in der sonnigen Südhanglage des Himmelreichberges. Es bietet von verschiedenen Stellen aus herrliche Ausblicke zum Albpanorama, zu den Dreikaiserbergen, sowie hinab nach Schwäbisch Gmünd und Umgebung. Das Naturfreundehaus Himmelreich lässt sich problemlos über Bargau, Weiler in den Bergen und Heubach-Beuren erreichen. Gehzeit jeweils ca. 40 Minuten. Eine Besonderheit ist der Jakobusweg, der hinaufführt in das Himmelreich. Das Haus ist daher auch für Pilger eine Station auf Ihrem Weg.

Die Burgruine Rosenstein ist die Ruine einer Höhenburg rund 1500 Meter östlich von der Stadt Heubach. Zu Beginn des 19. Jhd. fühlten sich vor dem Hintergrund der Romantik Dichter und Sprachforscher wie Ludwig Uhland und Gustav Schwab vom Rosenstein angezogen, Landschaftsmaler wie August Seyffer fertigten Skizzen von der Ruine an. Mit dem Bau der Remsbahn 1861 kamen zunehmend Ausflügler nach Heubach, die sich auch für den Rosenstein zu interessieren begannen. Ende der achtziger Jahre des 19. Jhd. wurde auf Betreiben des Heubacher Apothekers Plicksburg der Verschönerungsverein ins Leben gerufen, der es sich zur Aufgabe machte, Landschaft, Höhlen und Ruine begehbar zu machen und zu pflegen. Er ging später im Schwäbischen Albverein auf. 1887 begann die Königlich Württembergische Forstverwaltung die vom Einsturz bedrohten Mauerreste zu restaurieren und befreite den Innenraum von Schutt. 1892 baute der Schwäbische Albverein einen gusseisernen Steg an Stelle der ehemaligen Zugbrücke. Heute ist die Burgruine Eigentum der Stadt Heubach. Die Ruine ist seit 1997 eine Sehenswürdigkeit an der Straße der Staufer.

In Beuren ist eine Besichtigung der Wendelin-Kapelle, welche im Jahr 1520 erbaut wurde und dem Heiligen Wendelin geweiht ist, empfehlenswert. Der Flügelaltar zeigt die Heilige Maria, Johannes, Wendelin und auf den Rückseiten der Flügel Jakobus und Leonhard. Die Beurener Kapelle war im Jahr 1992 Ausgangspunkt der Heubacher Jakobspilger für den bis zum heiligen Jahr 1999 in jährlichen Etappen aufgeteilten Weg nach Santiago de Compostela.

Wegstrecke:
Böbingen - Bahnhof - Ulrichskapelle - Beiswanger Kapelle - Beiswang - Bargau - Parkplatz Feuersee - Eselsbach - Stadtwald Scheuelberg - Beurener Kreuz - Himmelreich - Wannenhalde - Beuren - Wendelin-Kapelle - Parkplatz Beurener Brücke - Mühlbach - Heubach - Klotzbach - Franz-Keller-Weg - Ruine Rosenstein - Schloßberg - Schlossweg - Oberförster Kirsch Weg - Parkplatz Löchle - Schwabengrund - Sendemast am Glasenberg - Lappertal - Lappertal-Sträßchen - Lauter - Ölmühle - Lautern - Siebeneichenweg - Möhle - Klotzbach - Park am alten Bahndamm - Böbingen Bahnhof