Schwarzwald Nord: von Calw nach Bad Wildbad

 

Schwarzwald LogoEine schöne Wanderung im Nordschwarzwald verläuft vom Bahnhof in Calw zum Bahnhof in Bad Wildbad. Die Highlights der 27 km langen Streckenwanderung sind die Burg Zavelstein, der Ort Zavelstein und die Mathilden-staffeln. Der Wanderweg verläuft meist auf Waldpfaden.

Die mittelalterlichen Fassaden von Calw sind eine Augenweide. Der in Calw geborene Schriftsteller Hermann Hesse schrieb über seine Geburtsstadt: „Zwischen Bremen und Neapel, zwischen Wien und Singapur habe ich manche hübsche Stadt gesehen. Städte am Meer und Städte hoch auf Bergen, und aus manchem Brunnen habe ich als Pilger einen Trunk getan, aus dem mir später das süße Gift des Heimwehs wurde. Die schönste Stadt von allen aber, die ich kenne, ist Calw an der Nagold, ein kleines, altes, schwäbisches Schwarzwaldstädtchen.“
Von Calw sind es noch 8 km bis nach Bad Teinach. Schmale Pfade schlängeln sich durch dichten, zottigen Wald über einen Höhenzug, ehe oberhalb des Städtchens ein offener Höhenzug mit Weitblick (Schnappenrad) und kurz darauf die Burgruine Zavelstein erreicht wird.

Die Höhenburg über dem Teinachtal wurde um 1200 als Stauferburg errichtet – französische Truppen zerstörten sie im Jahr 1692 während des französisch-pfälzischen Erbfolgekrieges. Ein Serpentinensteig führt den steilen Burgberg hinab ins schattige Tal von Bad Teinach. Der nun folgende etwas mühsame Anstieg über die Mathildenstaffeln ist eher ein Genuß. Der dichte Wald ist durchzogen von Pfaden und alten, schiefen und bemoosten Treppenstufen aus Bundsandstein, die einst eine Gartenanlage für die damalige Württembergische Königin Mathilde bildeten.

Früher war der Wald hier größtenteils abgeholzt. Eine Aufforstung begann mit vielen Fichten, weil Fichten gut zu verwerten sind. Heute wird wieder mehr naturnahe Forstwirtschaft betrieben. Die Zahl der Laubbäume nimmt in dieser Gegend deutlich zu. Der nun folgende Graf Eberhard-Weg verläuft ziemlich eben über das Nordschwarzwaldplateau bei Emberg. Gegen Ende der Wanderung führt der Weg über den Riesenstein hinunter nach Bad Wildbad. Ein schmaler Pfad windet sich in Serpentinen abwärts ins Enztal. Wer möchte kann sich im Badepalast der Palais Thermal in Bad Wildbad von den Anstrengungen erholen.

Etwas anstrengend sind die Mathildenstaffeln, welche Anfang des 19. Jhd. am Südhang des Unteren Embergs entstanden sind. Sie sind benannt nach der Königinwitwe Charlotte Auguste Mathilde von Württemberg (1766-1828), die zwischen 1818 und 1828 das Teinacher Bad jährlich besuchte. Königin Mathilde ließ 630 Stufen anlegen und ab und zu Sitzbänke aus Stein, wo sich der Adel beim Flanieren ausruhen konnte. Kaum zu glauben, dass der Adel, der regelmäßig mit Geleit nach Bad Teinach zum Luftschnappen kam, bis hierherauf gewandert ist. Oben angekommen wird es lichter und der Wanderer erreicht den Wiesenweg, der in Richtung Emberg führt.

Wegstrecke:
Calw - Bahnhof - Nikolauskapelle - Teuchelweg - Grillstelle Alte Saatschule - Wildschweingehege - Wanderweg - Wanderheim Zavelstein - Schnappenrad - Spinnerinen Kreuz - Zavelstein - Burg Zavelstein - Bad Teinach - Schlossberghütte - Wilhelmshöhe - Faltengasse - Emberg - Kirche Emberg - Graf Eberhard-Weg - Aspengrund - Bolzen-Weg - Kohlplattenweg - Spanplatz - Heselbachweg - Heselbrunnen - Raifenbrunnen - Holzwiesenhütte - Prossenweg - Riesenstein - Riesenstein-Hütte - Kappelberg - Bad Wildbad - Bahnhof

Schwarzwälder Genießerpfad: „Der Teinacher“

 

GenießerpfadeDer Genießerpfad und Premiumwanderweg „Der Teinacher“ im gleichnamigen Tal führt durch romantische Täler, mystische Wälder und über die historische Mathildenstaffel auch in luftige Höhen. Der 12 km lange Rundwanderweg startet und endet am Freibad in Bad Teinach. Die Highlights der Wanderung sind die Burg Zavelstein, die Mathildenanlage und die Quellenhäuser. Der Wanderweg wechselt immer wieder zwischen befestigten Wegen und Waldpfaden ab. Der Teinacher ist ganzjährig begehbar.

Die Burgruine Zavelstein ist die Ruine einer Höhenburg auf einer 560 m hohen Bergnase über dem Teinachtal am süd-östlichen Rand der Gemeinde Bad Teinach-Zavelstein. Nach der Zerstörung von Hirsau und Calw wurde Zavelstein 1692 durch Truppenteile Melacs zerstört. Nur wenige Gebäudeteile des Schlosses blieben bewohnbar, Zavelstein wurde von den Buwinghausens verlassen. Eberhard Friedrich Buwinghausen verkaufte den Besitz 1710 für 20000 Gulden an Herzog Eberhard Ludwig von Württemberg. Das Schloss wurde jedoch nicht wieder aufgebaut und blieb eine Ruine. 1844 wurden die Treppen des Bergfrieds erneuert und dieser seitdem als Aussichtsturm genutzt. 1991 fanden während Sanierungsarbeiten baubegleitende archäologische Untersuchungen statt. Vom 28 m hohen Turm der Burgruine Zavelstein reicht die Fernsicht an guten Tagen bis zur Schwäbischen Alb. Die alte Wehranlage ist ganzjährig begehbar.

Auf der Strecke trifft man immer wieder auf Quellenhäuser. Darin wird das Wasser des Tals gesammelt, um in den wärmeren Monaten ausreichende Ressourcen zu haben – wenn der Durst besonders groß ist. Die Mineralquellen Teinach GmbH liegt direkt unterhalb des Höhenwegs. Hier wird das Mineralwasser abgefüllt. Ab und zu ist das Klappern der Sprudelkisten zu hören, die zu meterhohen Türmen gestapelt werden.

Richtig anstrengend sind die Mathildenstaffeln, welche Anfang des 19. Jhd. am Südhang des Unteren Embergs entstanden sind. Sie sind benannt nach der Königinwitwe Charlotte Auguste Mathilde von Württemberg (1766-1828), die zwischen 1818 und 1828 das Teinacher Bad jährlich besuchte. Königin Mathilde ließ 630 Stufen anlegen und ab und zu Sitzbänke aus Stein, wo sich der Adel beim Flanieren ausruhen konnte. Kaum zu glauben, dass der Adel, der regelmäßig mit Geleit nach Bad Teinach zum Luftschnappen kam, bis hierherauf gewandert ist. Oben angekommen wird es lichter und der Wanderer erreicht den Wiesenweg, der in Richtung Emberg führt.

Wegstrecke:
Bad Teinach - Parkplatz Teinacher Freibad - Beerenweg - Hütte „Schöne Aussicht“ - Mooshäusle - Jahrhundertbank - Teufelsbrücke - Aussichtspunkt „Der Teinacher“ - Mathildenanlage - Steinsitzbänke - Emberg - Rötenbach - Berghütte - Märchenwald - Wolfsschlucht - Feierabendbrückle - Schloßberghütte - Hotels Berlins KroneLamm - Marktplatz von Zavelstein - ehemaligen Wehrkirche St. Georg - Burg Zavelstein - Teinachtal - Adolfshöhe - Schillerhäusle - Langsches Brückle - Freibad