Schwarzwald Mitte: Freudenstadt – Dornstetten – Obermusbach

 

Schwarzwald_Mitte_NordDiese abwechslungsreiche Rundtour ist die perfekte Wanderung für Genießer des Nordschwarzwaldes. Wir erkunden auf idyllischen Waldpfaden einen Teil des Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord. Grenzsteine aus dem Jahr 1606 zeigen uns die Grenze zwischen Ober- und Untermusbach. Die Blumenwiese mit Insektenhotel mitten im Wald und der Möhrlesee machen uns einmal mehr bewusst, warum wir gerne „per pedes“ unterwegs sind. Start und Ende der 25 km langen Rundwanderung ist der Bahnhof in Freudenstadt. Ganz interessant ist die Grube „Himmlisch Heer“ bei Hallwangen. Der Wanderweg verläuft meist auf befestigten Wegen.

Musbach ist ein Stadtteil von Freudenstadt. Musbach liegt fast 6 km nordöstlich der Freudenstadter Stadtmitte im und am Tal des nach Süden laufenden Stockerbachs, der sich etwas unterhalb der Stadtteilgemarkung mit einem anderen Bach zur Glatt vereint. Der in drei teils lockere Siedlungsgruppen geteilte Ort steht auf Höhen um 650 m ü. NHN in einer nördlichen, größtenteils links des Bachlaufs liegenden Rodungsbucht. Die größere, fast geschlossene Waldgemarkung im Frutenhofer, Reichenbacher und Stutzwald grenzt an diese im Westen und Norden an.

Untermusbach ist eine sogenannte Waldgedinggemeinde, der Ort besteht mindestens seit dem 7. Jh. Die Schenkung eines Bauernhofes aus der Gemarkung Dornstetten im Jahr 767 an das Kloster Lorsch belegt, dass die Landschaft um diese Zeit bereits besiedelt war.

Das Dornstetter Waldgeding war in früherer Zeit eine Waldgenossenschaft mit besonderen Rechten und einer eigenen Gerichtsbarkeit. Zu den Waldgedingorten gehörten außerdem noch Frutenhof, Grüntal, Aach, Wittlensweiler, Dietersweiler und Hallwangen. Dornstetten war als Verwaltungszentrum nicht direkt Mitglied im Waldgeding.

Vermutlich war Untermusbach vor der Gründung des Klosters Reichenbach eine gemeinsame Gemeinde mit Obermusbach unter dem Namen „Muosbach“. Die älteste Urkunde, in der Musbach genannt wird, stammt aus dem Jahr 1274. Untermusbach ging 1320 als Pfand an Württemberg. Im Jahr 1938 wurde die Gemeinde Obermusbach in die Gemeinde Untermusbach eingegliedert. Mit der Eingemeindung von Untermusbach in die Stadt Freudenstadt wurde der Teilortenamen geändert in Musbach. Dies entsprach wieder dem uralten gemeinsamen Ortsnamen vor 1075.

Die Gründung des Ortes Hallwangen liegt ebenso im dunkeln, wie auch der Beginn des Bergbaus. Hallwangen ist mit Sicherheit älter als das Datum seiner ersten urkundlichen Nennung am 9. Oktober 1075. Knapp 200 Jahre später, nämlich am 12. Oktober 1267, wird urkundlich dokumentiert, dass sich die Kapelle auf dem Kniebis von der Mutterkirche in Dornstetten trennt. Um nun die Versorgung beider Gotteshäuser zu gewährleisten, wird festgelegt, dass jede der beiden Kirchen die Hälfte des Metallzehnten erhalten soll. Dabei geht es um Metalle, die zukünftig gefunden würden. Eine spezifische Örtlichkeit, wo man diese Metalle finden könnte, ist in der Urkunde nicht genannt. Demzufolge kann niemand den Inhalt dieser Urkunde auf seinen Ort bzw. auf sein Bergwerk beziehen!

Man darf als sicher annehmen, dass die Alten das Ausgehende der Mineral- und Erzgänge gekannt haben. Gleichermaßen ist es durchaus möglich, dass irgendwo in unserem Raum bereits nach Erzen gegraben wurde – der Ort jedoch ist unbekannt! Die Urkunde gibt in dieser Hinsicht keinerlei Aufschluss, geht aber entweder von bereits bestehendem Bergbau aus oder aber bezieht sich darauf, dass der Metallzehnte dann geteilt werden würde, wenn man Erze (bergmännisch) abbauen würde. Die Zusammenhänge sind hier nicht eindeutig klar ausgedrückt. Das liegt mehrheitlich daran, dass man die Urkunde wegen der Trennung der Kirchen und nicht wegen der (vermeintlichen) Anfänge des Bergbaus ausgefertigt hat. Es ist daher, um den Urkundentext nicht überzuinterpretieren, wohl nicht angebracht, von einem Beginn des Bergbaus zu sprechen. Man könnte sonst in Beweisnot geraten.

Die erste Nennung eines Bergwerks im Nordschwarzwald betrifft Bulach und stammt aus dem Jahr 1322. Für das Freudenstädter Revier kommt als erste Nennung einer Grube die „Heilig-Dreikönigs-Grube“ im Jahr 1478 in Betracht. Allgemein geht man jedoch davon aus, dass mit dem Bergbau in unserem Raum erst im Laufe des 16. Jhs. begonnen wurde.

Wegstrecke:
Freudenstadt - Bahnhof - Martinskirche - Benzinger Hof - Herrengarten - Aach - Andreaskirche - Dornstetten - Tübinger Bogen - Hallwanger Weg - Hallwangen - Grube "Himmlisch Heer" - Am Sonnenrain - Pfahlbergweg - Am Segelflugplatz - Obermusbach - Untermusbach - Pavillion Musbach - Frutenhof - Ernst-Ruisinger Weg - Wittlensweiler - Spielplatz Springbrunnen - Freudenstadt - Panorama Bad - Schwarzwaldcenter - Marktplatz - Stadtkirche - Bahnhof

Hegau-Panorama-Weg Etappe 7: Aach – Steißlingen

 

Hegau LogoDie siebten Etappe des Hegau-Panorama-Weges startet nahe bzw. unterhalb der Altstadt von Aach. Nach der Besichtigung der Aach Quelle wird das kleine Städtchen Aach verlassen in Richtung Volkertshausen. Einige Kilometer südlich in Volkertshausen trifft der Wanderer wieder auf das kleine Flüsschen, das die beschauliche Landschaft als Hegauer oder Radolfzeller Aach durchquert und nach 32 km in den Bodensee mündet. Die Wanderung führt weiter durch Volkertshausen und danach in Richtung Beuren an der Aach. Die Panoramatour unterquert die Autobahn A98 und der Zielort Steißlingen kommt schon in Sichtweite. Zuvor geht der Wanderweg noch durch das Naturschutzgebiet Weitenried und endet in der Ortschaft Steißlingen mit einem idyllisch gelegenen See, der im Sommer zu einem erfrischenden Bad einlädt. Der 12 km lange Wanderweg verläuft ausschließlich auf befestigten Wegen.

Der Aachtopf (auch Aachquelle) bei Aach ist die wasserreichste Karstquelle Deutschlands. Hier entspringt die Radolfzeller Aach (auch Hegauer Aach), die nach 32 km bei Radolfzell in den Bodensee mündet. Das Wasser der Aachquelle steigt aus einer 18 m tiefen unterirdischen Quellhöhle auf und bildet einen kleinen See. Das Wasser der Karstquelle stammt hauptsächlich aus der zwischen Immendingen und Möhringen und bei Fridingen versinkenden Donau. Das Einzugsgebiet umfasst weitere Schlucklöcher anderer Flüsse, z. B. bei Neuhausen ob Eck und bei Heudorf im Hegau. Etwa ein Drittel der Schüttung der Aachquelle ist auf solche Nebenzuflüsse zurückzuführen. Von der Donauversinkung fließt das Wasser unterirdisch etwa 12 km bei einer Geschwindigkeit von ca. 200 m/h durch Hohlräume bis zum Aachtopf. An den etwa 130 Vollversickerungstagen gehört damit die obere Donau ganz zum Flusssystem des Rheins.

Das Weitenried ist ein Naturschutzgebiet im Gebiet der Gemeinden Singen, Steißlingen und Volkertshausen. Wesentlicher Schutzzweck ist laut Schutzgebietsverordnung die Erhaltung des Weitenrieds als Aufenthaltsgebiet, insbesondere Brutgebiet, Nahrungsbiotop und Mauserplatz seltener, zum Teil vom Aussterben bedrohter Vogelarten, als Lebensraum einer seltenen Feuchtgebietsflora und als weiträumige naturhafte Landschaft mit Ausblick auf die nahen Hegauberge.

Steißlingen ist ein staatlich anerkannter Erholungsort. Der Steißlinger See ist knapp 11 ha groß. Der aus eingeschotterten Eismassen hervorgegangene See weist eine Länge von 600 Metern auf und misst an seiner breitesten Stelle 255 Meter. Die tiefste Stelle des Sees beträgt 21 m. Der als Naturdenkmal anerkannte See bietet in seinem Schilfgürtel Schutz für brütende Vögel und andere Tiere. Das touristisch bedeutende Freibad des Sees hat pro Badesaison etwa 50.000 Besucher

Wegstrecke:
Aach - Altstadt- Aachtopf - Modellflugplatz Aach - Bächlinger Hof - Volkertshausen - Radolfszeller Aach - Unterquerung A98 - Schachenhölzle - Steißlingen - Steißlinger See