Schwäbisch-Fränkischer-Wald: Burgenwanderweg bei Beilstein

 

Der Burgenwanderweg ab Beilstein ist eine abwechlsungsreiche Wanderung zu den Burgen Hohenbeilstein, Ruine Helfenberg und Burg Wildeck. Die Rundwanderung am westlichen Rande des Schwäbisch-Fränkischen-Waldes ist 16 km lang und startet an der Höhenburg Hohenbeilstein. Neben den Burgen ist auch der unter Naturschutz stehende Annasee ein beliebtes Ausflugsziel. Der Wanderweg verläuft meist auf befestigten Wegen; nur bei zwei kurzen Verbindungsstücken muss auf Waldpfade ausgewichen werden.

Die Burg Hohenbeilstein besteht heute aus dem so genannten „Langhans“, einem 28 m hohen, fünfeckigen Bergfried, der als Aussichtsturm bestiegen werden kann, einer 2,5 m dicken Schildmauer sowie mehreren Nebengebäuden im Bereich der Vorburg, die heute als Falknerei und Gaststätte genutzt werden. Der ursprüngliche Palas ist nicht erhalten, das heutige Gaststättengebäude ist ein Bau von Albert Benz. Von der Burg führen Schenkelmauern zur Stadt hinunter, die in Teilen noch original erhalten sind. Der Turm am Ende der südlichen Schenkelmauer, die Tore in den Mauern, das Torhaus der äußeren Ringmauer und die Dächer der beiden Rundtürme sind ebenfalls Rekonstruktionen von Albert Benz.

Die Ruine Helfenberg liegt auf 335 m Höhe östlich von Abstatt und südwestlich der dortigen Burg Wildeck sowie nordöstlich von Auenstein auf einem sich von West nach Ost erstreckenden Bergrücken. Südlich unterhalb des Burgbergs liegt der historisch zur Burg gehörende Weiler Helfenberg. Der Burgberg wird heute, bis auf das um die Burg liegende Hochplateau und einen kleinen bewaldeten Geländeeinschnitt im Westen, für den Weinbau genutzt. Die Burg wurde zur Zeit der Staufer um 1250 erbaut und mit dem badischen Dienstmann Albertus de Helfenberg 1259 erstmals urkundlich erwähnt.

Die Burg/Schloss Wildeck liegt auf einem Bergsporn oberhalb von Abstatt am Rande der Löwensteiner Berge. Die Burg wurde vermutlich im hohen Mittelalter von den Herren von Heinriet erbaut und kam 1492 an Ludwig, Stammvater der dritten Linie der Grafen von Löwenstein, die dort nachweislich schon im 16. Jahrhundert Weinbau betrieben. 1933 kam die Burg mit umgebenden Weinbergen an den württembergischen Staat. Seit 1940 befindet sich in der vielfach umgebauten Burg ein Versuchsgut der Weinbauschule in Weinsberg, die dort die Sorten Samtrot und Dornfelder züchtete. Die Burgruine Helfenberg liegt nur etwa einen Kilometer von Burg Wildeck entfernt.

Wegstrecke:
Stauferburg Hohenbeilstein - Höhbergweg - Aussichtspunkt Wartberg - Wartkopfweg - Fohlenberg - Waldspielplatz Wartbergkopf - Zum Annasee - Flurbereinigungsdenkmal - Annasee - Brunntäleweg - Schozachtal - Ruine Helfenberg - Burg Wildeck - Wanderparkplatz Annasee - Weiler Gagernberg - Schmidbachtal - Dorfkelter Jettenbach - Schmidhausen - Beilstein - Burg Hohenbeilstein

Ostweg Etappe 2 von Bad Liebenzell nach Bad Teinach-Zavelstein

 

Die zweite Etappe des Ostweges verläuft von Bad Liebenzell nach Bad Teinach-Zavelstein. Die 16 km lange Streckenwanderung startet am Bahnhof in Bad Liebenzell und endet am Kurhaus in Bad Teinach. Die Highlights der Tour sind die Klosterruine in Hirsau, das Calwer Schafott und die Burgruine in Zavelstein. Der Wanderweg wechselt zwischen befestigten Wegen und Waldpfaden regelmäßig ab.

Nach dem Ortsausgang von Bad Liebenzell führt der Weg zur Wolfsschlucht bei Ernstmühl und danach zum Calwer Teilort Hirsau mit seiner Klosterruine aus dem 11. Jahrhundert. Calw selbst wird daraufhin über den Hirsauer Wiesenweg erreicht. Über den Marktplatz und den Stadtgarten (Hermann Hesse Weg) führt der Weg hinaus aus der Stadt zum Felsmassiv Gimbelstein und weiter zum Wanderheim Zavelstein. In Zavelstein führt der Weg durch den Ortsmittelpunkt zur Burgruine. Danach geht die Wanderung steil hinunter nach Bad Teinach. Ich bin noch an den Kuranlagen vorbei den Liebelsberg hinauf gelaufen und am Ortseingang von Neubulach gleich an der Tankstelle einen Fahrradweg hinunter zum Bahnhof Bad Teinach-Neubulach gelaufen (insges. 26 km). Vom Bahnhof fährt regelmäßig eine Regionalbahn zurück zum Ausgangsort der Wanderung nach Bad Liebenzell (bzw. bis Pforzheim).

Das Kloster Hirsau war ein Benediktinerkloster (Anlage St. Peter und Paul). Hirsau war zeitweise eines der bedeutendsten Klöster Deutschlands. Es diente der cluniazensischen Reformbewegung sehr früh als deutscher Stützpunkt. Von hier ging eine Reihe von Klostergründungen aus, aber auch die Erneuerung bestehender Gemeinschaften nach der sogenannten Hirsauer Reform. Zum Zeitpunkt seiner Errichtung im späten 11. Jahrhundert war St. Peter und Paul das baulich größte Kloster im deutschsprachigen Raum. Während des Pfälzischen Erbfolgekriegs brannte die Anlage 1692 aus und verfiel dann.

Auf der Hochfläche westlich des Nagoldtals ca. ein Kilometer Luflinie südwestlich des Bahnhofs von Calw befindet sich die ehemalige Hinrichtungsstätte „Calwer Schafott„. Das Wort Schafott kommt aus dem französischen und bedeutet Blutgerüst. Die Hinrichtungsstätte ist hierbei als erhöhtes Podest ausgebildet. Beim Calwer Schafott ist das aus groben Steinen aufgemauerte runde Podest noch erhalten. Auf dem Podest hat man in jüngerer Zeit ein Schwert festgemacht. Einen Besuch wert ist das Calwer Schafott vor allem wegen der Informationstafel, die ausführlich über die Hinrichungsstätte sowie über die letzte Hinrichtung im Jahr 1818 informiert. Das Schafott an dieser Stelle wurde erst im Jahr 1800 erbaut und wurde somit nicht besonders lange betrieben.

Wegstrecke:
Bad Liebenzell Bahnhof - Paracelsus-Therme - Apothekergarten - Unterer Eisenbahnweg - Reuchlingweg - Wolfsschlucht - Ernstmühl - Brombachweg - Hirsau - Kloster - Altburger Weg - Randweg - Calw - Stadtgarten - Schafott - Wildgehege - Wanderweg - Wanderheim - Zavelstein - Burgruine - Schlossberg - Bad Teinach - Kurhaus