Schwäbische Westalb bei Balingen: Lochenstein-Hörnle- / Schafberg- / Roßwanger-Rundweg

 

Ein Stück Schwäbische AlbBalingen bietet Wanderern einmalige Möglichkeiten. Die dreizehn Stadtteile reichen vom hügeligen Vorland bis auf die Höhen der Schwäbischen Alb. In den tieferen Gebieten prägen malerische Täler und duftende Obstwiesen das Gelände. Die Gebirgskette der Balinger Berge schwingt sich darüber als blaugrüne Mauer ins Tal der Eyach, weiße Felsklippen blitzen aus steilen bewaldeten Hängen. Nirgends ragt der Albtrauf höher auf als in den Balinger Bergen. Oben findet man die Landschaften der Albhochfläche, Wacholderheide und lauschige Mischwälder.

Diese 18 km lange Wanderung kombiniert drei Rundwege bei Balingen: Lochenstein-Hörnle– / Schafberg- / Roßwanger-Rundweg. Die Highlights der Tour sind die Ausblicke vom Hörnle/Schinderlucke/Lochenstein, der Lochenpass und der Blick vom Plettenberg. Der Wanderweg verläuft meist auf Waldpfaden und Waldwegen.

Die Lochen ist ein Berg der südwestlichen Schwäbischen Alb, der einen Abschnitt des Albtraufs oberhalb des Balinger Stadtteils Weilstetten bildet. Die beiden markantesten Punkte sind der Lochenstein (962,9 m) und das östliche Lochenhörnle (956,4 m), meist nur als Hörnle bezeichnet. „‚Die Lochen‘ heißt dabei die obere, steile Traufseite zwischen Schafberg und Hörnle.“ Der Name „Die Lochen“ ist ebenso wie der ältere Name des benachbarten Plettenbergs – Die Plaikten, weiblich.

Der Lochenstein, einer der beeindruckendsten Aussichtspunkte der Alb, ist vom „Gründle“ am Lochenpass der Landesstraße 440 von Balingen Richtung Bodensee mit etwas Mühe in 20 Min. zu erreichen. Auf der Ostseite seines Hochplateaus steht eine Schutzhütte des Schwäbischen Albvereins. Sie ist verschlossen. Der Schlüssel kann entliehen werden. Unweit des Lochensteins befinden sich ein Familienferiendorf und eine Jugendherberge.

Der Bergvorsprung des ca. 2 km östlich gelegenen Hörnle ragt als spitzer Winkel von der Albhochfläche hinaus. Er trennt den Steilabfall des Albnordrandes (Albtrauf) von der Bergflanke des hier endenden Eyachtals. Der Südhang des Hörnle bildet den Talabschluss des Oberen Schlichemtals. Auf einer Höhe von 860 m ü. NHN entspringt hier die Schlichem in einer gefassten Quelle. Vom Lochenstein führen sowohl der Schwäbische-Alb-Nordrand-Weg als auch der Main-Neckar-Rhein-Weg weiter zum Schafberg und zum Plettenberg.

Der Plettenberg (1002 m) ist ein markanter Berg an der Westseite der Schwäbischen Alb. Er ist einer der am weitesten aus dem Mittelgebirge herausragenden Berge; der auf ihm erbaute 158 Meter hohe Fernmeldeturm ist aus großer Ferne gut zu erkennen. Der Plettenberg gehört neben der Lochen (963 m) und dem Schafberg (1000 m) zu den so genannten Balinger Bergen, von denen er der Höchste ist. Trotzdem gehört dieser Berg nicht zur Region der 10 Tausender, obwohl diese Region organisch anschließt.

Seit 1908 wird auf dem Plettenberg Kalkstein zur Zementproduktion gewonnen. Das aus dem Berg gewonnene Gestein wurde ab 1909 mit einer Drahtseilbahn nach Balingen zur dortigen Balinger Cementfabrik transportiert. Das Werk musste im Jahr 1926 aufgrund finanzieller Schwierigkeiten aufgegeben werden, deshalb wurden auch die Arbeiten im Kalksteinbruch vorläufig beendet. Die Drahtseilbahn nach Balingen wurde abgebaut, von ihr zeugt noch ein Mastfundament am Nordhang Richtung Roßwangen.

Der Plettenberg ist ein Hauptziel des Tourismusgebietes Oberes Schlichemtal. Zahlreiche Wanderwege erschließen den Berg, die Hochfläche ist von allen Seiten gut zu erreichen. Einige Wege sind hier sehr anspruchsvoll, wie die Steilaufstiege von Ratshausen, Schömberg (Känzele) und Dotternhausen (Eselsteigle/Russawägle). Auf etwa halber Strecke an der Auffahrt von Dotternhausen aus, steht ein kleiner Brunnen (Brünnele), welcher vom Schwäbischen Albverein, Ortsgruppe Dotternhausen, erbaut wurde und an dem man sich bei warmen Temperaturen abkühlen kann. Da der Plettenberg ein sehr weit aus der Linie des Albtraufs herausragender Berg ist, hat man dort bei gutem Wetter eine gute Fernsicht in den Schwarzwald, die Vogesen, das Albvorland bis hinter Stuttgart, die anderen Albberge sowie Oberschwaben, die Bodenseeregion und die Alpen.

Wegstrecke:
Balingen - Wanderparkplatz Weilstetten - Weilstetter Hütte - Felsenmeer - Hörnle - Naturschutzgebiet Hülenbuchwiesen - Hülenbuch West - Schinderlucke - Jugendherberge Lochen - Lochenpass - Lochenstein - Gespaltener Fels - Oberhauserweg - Lochenbrünnele - Hoher Fels - Schafberg West - Streitwald - Plettenberg - Steinbruch - Plettenberg-Gipfel - Abstieg Dotternhausen - Reuteweg - Roßwangen - Roßgasse - Lehmgrubenweg - Lochenbachbachbrücke - Haldeweg - Weilstetten - Sportheim Linde - Parkplatz

Hegaualb bei Tuttlingen: Alpenpanorama auf dem Witthoh

 

MittlereSchwAlbAuf dem Rundweg genießt der Wanderer herrliche Ausblicke auf die Kegelberge des Hegau. Start und Ziel der 13 km langen Rundwanderung ist der Berg-Gasthof Witthoh. Die Highlights der Tour sind die Ausblicke auf die Hegauvulkane, bei guten Wetterbedingungen der Ausblick auf die Alpenkette und die Johannes-und-Jakobus-Kapelle. Der Wanderweg verläuft fast immer auf gut befestigten Wegen.

Der Witthoh ist ein Höhenzug (862 m), Aussichtsberg und Standort des Senders Witthoh südlich von Tuttlingen. Der Berg liegt zwischen Tuttlingen, Hattingen und Emmingen. Er ist ein Teil des Höhenzugs „Die Egg“, der seinerseits Teil der Hegaualb zwischen Schwäbischer Alb und Bodensee ist. Auf der Nordseite ist er durchweg von dichtem Wald bedeckt, nach Süden herrschen Wiesen, Felder und Gehöfte vor. Der Höhenzug trennt das raue Klima der Alb vom milderen Einfluss des Bodensees. Die Natur ist südlich des Witthoh im Frühling mindestens drei Wochen weiter als im nördlich gelegenen Donautal. Der Höhenzug ist Teil der Europäischen Hauptwasserscheide zwischen Nordsee und Schwarzem Meer. Auf der Südseite niedergehende Niederschläge fließen über den Bodensee und den Rhein in die Nordsee, während nördlich gelegene Gebiete über die Donau ins Schwarze Meer entwässern.

Mit Wanderwegen ist der Witthoh von Süden her durch die Wege des Schwarzwaldvereins erschlossen, von Norden durch die Wege des Schwäbischen Albvereins, da Emmingen früher zu Baden gehörte, Tuttlingen aber zu Württemberg. Als Wander- und Aussichtsberg wird der Witthoh vor allem an Wochenenden und bei klarem Wetter von hunderten Spaziergängern besucht. An klaren Tagen reicht die Fernsicht von den bayerischen Alpen ab der Zugspitze im Osten bis weit nach Südwesten zu den Viertausendern des Berner Oberlandes, was einer Länge von etwa 300 km entspricht. Im Vordergrund kann man zweimal den Bodensee sehen. Links den Überlinger See, im Hintergrund den Obersee mit dem Schweizer Ufer bis Romanshorn, rechts den Untersee im Bereich Radolfzell. Das 25 km entfernte Radolfzeller Münster kann man mittels Fernglas erkennen.

Auf dem Witthoh befindet sich auch der Lachende Stein. Das ist ein Grenzstein, der einst die Grafschaften Hohenberg, Fürstenberg und Nellenburg trennte. Daneben befindet sich ein Gedenkstein zur Erinnerung an den Müller Andreas Storz aus Rosenfeld bei Balingen, der hier am 26. April 1794 beraubt und tödlich verletzt wurde.

Im Jahr 2003 wurde die Johannes-und-Jakobus-Kapelle am Witthoh errichtet. Bauherr der Kapelle war der damalige Vorstandsvorsitzende der Aesculap AG Tuttlingen, Michael Ungethüm. Die Kapelle wurde vom Architekten Günter Hermann (Stuttgart und Tuttlingen) entworfen und am 13. September 2003 vom Erzabt der Erzabtei Beuron, Theodor Hogg, im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes geweiht. Die Kapelle ist wegen ihrer besonderen Architektur bekannt und gestattet durch die Fenster des Altarraumes einen Blick über den Hegau. Das kleine Gebäude wurde 2005 mit dem Preis „Auszeichnung guter Bauten des Bundes Deutscher Architekten“ prämiiert.

Wegstrecke:
Emmingen - Witthoh - Wanderparkplatz „Windegg“ - Mühlebol - Hattingen - Schlutt - Kapelle „St. Johannes und Jakobus am Witthoh“ - Diabetiker-Kinderheim Witthoh - Riedhof - Brunnenkapelle - Rabenhof - Lohhof - Lachenden Stein - Württemberger Hof - Pestkreuzen - Sender Witthoh - Wanderparkplatz „Windegg“