Hegaualb bei Tuttlingen: Alpenpanorama auf dem Witthoh

 

MittlereSchwAlbAuf dem Rundweg genießt der Wanderer herrliche Ausblicke auf die Kegelberge des Hegau. Start und Ziel der 13 km langen Rundwanderung ist der Berg-Gasthof Witthoh. Die Highlights der Tour sind die Ausblicke auf die Hegauvulkane, bei guten Wetterbedingungen der Ausblick auf die Alpenkette und die Johannes-und-Jakobus-Kapelle. Der Wanderweg verläuft fast immer auf gut befestigten Wegen.

Der Witthoh ist ein Höhenzug (862 m), Aussichtsberg und Standort des Senders Witthoh südlich von Tuttlingen. Der Berg liegt zwischen Tuttlingen, Hattingen und Emmingen. Er ist ein Teil des Höhenzugs „Die Egg“, der seinerseits Teil der Hegaualb zwischen Schwäbischer Alb und Bodensee ist. Auf der Nordseite ist er durchweg von dichtem Wald bedeckt, nach Süden herrschen Wiesen, Felder und Gehöfte vor. Der Höhenzug trennt das raue Klima der Alb vom milderen Einfluss des Bodensees. Die Natur ist südlich des Witthoh im Frühling mindestens drei Wochen weiter als im nördlich gelegenen Donautal. Der Höhenzug ist Teil der Europäischen Hauptwasserscheide zwischen Nordsee und Schwarzem Meer. Auf der Südseite niedergehende Niederschläge fließen über den Bodensee und den Rhein in die Nordsee, während nördlich gelegene Gebiete über die Donau ins Schwarze Meer entwässern.

Mit Wanderwegen ist der Witthoh von Süden her durch die Wege des Schwarzwaldvereins erschlossen, von Norden durch die Wege des Schwäbischen Albvereins, da Emmingen früher zu Baden gehörte, Tuttlingen aber zu Württemberg. Als Wander- und Aussichtsberg wird der Witthoh vor allem an Wochenenden und bei klarem Wetter von hunderten Spaziergängern besucht. An klaren Tagen reicht die Fernsicht von den bayerischen Alpen ab der Zugspitze im Osten bis weit nach Südwesten zu den Viertausendern des Berner Oberlandes, was einer Länge von etwa 300 km entspricht. Im Vordergrund kann man zweimal den Bodensee sehen. Links den Überlinger See, im Hintergrund den Obersee mit dem Schweizer Ufer bis Romanshorn, rechts den Untersee im Bereich Radolfzell. Das 25 km entfernte Radolfzeller Münster kann man mittels Fernglas erkennen.

Auf dem Witthoh befindet sich auch der Lachende Stein. Das ist ein Grenzstein, der einst die Grafschaften Hohenberg, Fürstenberg und Nellenburg trennte. Daneben befindet sich ein Gedenkstein zur Erinnerung an den Müller Andreas Storz aus Rosenfeld bei Balingen, der hier am 26. April 1794 beraubt und tödlich verletzt wurde.

Im Jahr 2003 wurde die Johannes-und-Jakobus-Kapelle am Witthoh errichtet. Bauherr der Kapelle war der damalige Vorstandsvorsitzende der Aesculap AG Tuttlingen, Michael Ungethüm. Die Kapelle wurde vom Architekten Günter Hermann (Stuttgart und Tuttlingen) entworfen und am 13. September 2003 vom Erzabt der Erzabtei Beuron, Theodor Hogg, im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes geweiht. Die Kapelle ist wegen ihrer besonderen Architektur bekannt und gestattet durch die Fenster des Altarraumes einen Blick über den Hegau. Das kleine Gebäude wurde 2005 mit dem Preis „Auszeichnung guter Bauten des Bundes Deutscher Architekten“ prämiiert.

Wegstrecke:
Emmingen - Witthoh - Wanderparkplatz „Windegg“ - Mühlebol - Hattingen - Schlutt - Kapelle „St. Johannes und Jakobus am Witthoh“ - Diabetiker-Kinderheim Witthoh - Riedhof - Brunnenkapelle - Rabenhof - Lohhof - Lachenden Stein - Württemberger Hof - Pestkreuzen - Sender Witthoh - Wanderparkplatz „Windegg“

Naturpark Obere Donau: Donauwelle Donauversinkung bei Immendingen

 

DonauWelle LogoDie Wanderung auf der DonauWelle „Donauversinkung“ ist eine löchrige Angelegenheit. Auf rund 13 km versammeln sich hier kuriose geologische Phänomene zwischen dem Karstgebirge der Schwäbischen Alb und den vom Vulkanismus geprägten Hegaubergen. Dass der Boden hier bis heute lebt, zeigt sich an den eindrucksvollen Versickerungsstellen der Donau, tiefen Dolinen im Wald und Kratern und Schloten. Neben der Donauversinkung sind auch der Vulkankrater Höwenegg und der Hegau-Blick Highlights dieser Rundwanderung. Der Wanderweg verläuft abwechselnd auf Feld-, Wald- und Wiesenwegen.

Die Donauversinkung (auch Donauversickerung) ist eine unterirdische unvollständige Flussanzapfung der Oberen Donau in dem Bereich, der touristisch zum Naturpark Obere Donau gehört. Zwischen Immendingen und Möhringen und bei Fridingen (Landkreis Tuttlingen) versinkt Wasser der Donau an verschiedenen Stellen flächig im Flussbett. Die Hauptversinkungsstelle liegt am Gewann Brühl zwischen Immendingen und Möhringen. Der Ausdruck Versinkung wird bevorzugt, weil das Wasser sich nicht im Erdreich verteilt (versickert), sondern in unterirdischen Hohlräumen als gerichteter Strom abfließt.

Das von der Versinkung abgezapfte Donauwasser verschwindet in einem Karstwassersystem der Wohlgeschichteten Kalk-Formation des Weißen Jura und tritt in verschwammten, liegenden Bankkalken des Weißen Jura im 12 km entfernten Aachtopf wieder aus. Es fließt sodann als Radolfzeller Aach bei Radolfzell in den Bodensee. Somit fließt ein Teil des Donauwassers auch in den Rhein. Diese geografische Situation ist eine markante Besonderheit der großen Europäischen Wasserscheide, die die Einzugsgebiete der Nordsee und des Schwarzen Meeres trennt.

Der Höwenegg ist ein Vulkankomplex drei Kilometer südlich von Immendingen. Der ehemals 812 Meter, heute nur noch 798 Meter hohe Basaltkegel war einst Standort zweier Burgen und zählt geologisch zu den Hegaubergen. Er ist der nördlichste der Hegauvulkane.

Am Höwenegg wurde, wie auch am Hohenstoffeln, in früheren Zeiten Basalt für den Straßenbau abgebaut. Dadurch ist die gesamte Südflanke des Berges abgetragen. Noch bis 1979 wurde der harte Basalt abgebaut, und so entstand eine 85 Meter tiefe Grube. Nach Stilllegung des Steinbruchs bildete sich darin ein durch Regen- und Grundwasser gespeister See. In den 1930er Jahren wurden beim Bau eines Entwässerungsstollens für den Steinbruch größere Fossilfunde gemacht. Zwischen 1950 und 1963 haben Forscher wie Max Pfannenstiel 13 mehrwöchige Grabungskampagnen am Höwenegg durchgeführt. Entdeckt haben sie dabei das vollständig erhaltene Skelett des dreizehigen Urpferds Hipparion. Die Versteinerung ist heute im Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe ausgestellt. Der Steinbruch ist ein Mineralienfundort und die Typlokalität des seltenen Minerals Amicit.

Wegstrecke:
Immendingen - Parkplatz an der Donauversinkung - Zeltplatz Donauversinkung - Donauuferweg-Versickerungsstellen - Einödviadukt - Am Bahntunnel - Stadtdobel - Hattingen Bahnstation - Stadtdobelweg - Kirchtalweg - Abzweig Kirchtal West - Doline Michelsloch - Hegaublick - An der Dachsmühle - Alte Mauenheimer Straße - Abzweig Mauenheimer Weg - Bei der Ruine Höwenegg Süd - Vulkankrater Höwenegg- Höwenegg-Rundweg - Am Gundelhof - Rehag - Oberer Donauhaldenweg - Parkplatz Donauversinkung