Schwarzwald Mitte: Paradiestour „Augenblick-Runde“ Schiltach-Zollhaus-Schenkenburg

 

SchwarzwaldAlbLogo Diese anspruchsvolle Rundwanderung beinhaltet auf rund 16 km einige Anstiege, wunderbare Aussichten und viele Einkehrmöglichkeiten. Die Paradiestour Schiltach-Zollhaus-Schenkenburg wird auch als „Augenblick-Runde“ beworben. Die Rundwanderung beginnt und endet am Marktplatz in Schiltach im Kinzigtal. Die Highlights der Tour sind der Ausblick vom Schlossberg und die Schenkenburg. Der Wanderweg verläuft abwechselnd auf befestigten und unbefestigten Wald- und Wiesenpfaden.

Die Schenkenburg ist Ruine einer Höhenburg bei 391 m auf einem Umlaufberg im oberen Kinzigtal bei Schenkenzell. Im Jahr 1433, während des Geroldsecker Erbfolgekrieges, wurde die Burg stark beschädigt, noch 1436 wurde an den Burgen Schenkenzell und Romberg sowie am Kloster Wittichen gebaut.

Gangolf Herr zu Geroldseck und Schenkenzell kam in wachsende wirtschaftliche Schwierigkeiten, er musste 1498 die gesamten Besitzungen im Kinzigtal veräußern. Als Käufer treten die Grafen von Fürstenberg auf, sie konnten einen Großteil der Herrschaft für 1400 Gulden erwerben, zwei Jahre später bekamen sie auch die Burg Wittichenstein für weitere 920 Gulden. Die Burg ging 1513 als erbliches Mannlehen an den Junker Hans von Weitingen. Seine Nachfolger machten sich aber des Treuebruches schuldig, so dass Graf Wilhelm von Fürstenberg 1534 seine eigene Burg stürmen musste und sie dabei zerstörte. Sie wurde nicht wieder aufgebaut, blieb aber bis heute eine ansehnliche Ruine.

Es stehen noch Teile des Palas, der zum Teil bis ins dritte Stockwerk erhalten geblieben ist, sowie der Stumpf des Bergfriedes. Von Norden kommend trifft man auf den tiefen Halsgraben über einen schmalen Pfad. Teile der Zwingeranlage sind noch vorhanden, allerdings zum Teil sehr überwachsen.

Schiltach liegt im Landkreis Rottweil an den Flüssen Kinzig und Schiltach. Die Kinzig ist der größte und wichtigste Fluss im Stadtgebiet Schiltachs, in den die Schiltach als der für die Stadt namensgebende Fluss mündet. Der Heubach mündet ebenfalls in die Kinzig, während das nur viereinhalb Kilometer lange Reichenbächle der Schiltach zufließt.

Die seit 1971 als Ensemble unter Denkmalschutz stehende Altstadt ist sehr sehenswert, besonders der Schiltacher Marktplatz mit dem Rathaus, nach Plänen des herzoglich württembergischen Landesbaumeisters Heinrich Schickhardt erbaut, und die Gerbergasse im Vorstädtle. In Schiltach finden sich Fachwerkhäuser vom 16. bis 19. Jhd. in seltener Geschlossenheit. Die Stadt ist Teil der Kulturstraße Heinrich Schickhardt und der Deutschen Fachwerkstraße. Als Fernwanderweg führt der Mittelweg, auf dem man von Nord nach Süd den Schwarzwald durchqueren kann (zwischen Pforzheim und Waldshut), durch Schiltach, welches auf dem Weg Etappenziel ist. Außerdem führt die Talroute des Kinzigtal-Abschnitts des Jakobuswegs durch die historische Altstadt und über die ehemalige mittelalterliche Straße Schiltacher Steige.

Wegstrecke:
Schiltach - Marktplatz - Schlossberg - Schwenkenhof - Breitreute - Zollhaus - Neuhaus - Grenzweg - Brandsteig Schänzle - Muckenreute - Winterhaldenhof - Schenkenburg - Vor Kuhbach - Schiltach

Bodensee: SeeGang Etappe 6 und 7

 

SeeGangDie sechste und siebte Etappe des Premium-Wanderweges SeeGang am Bodensee verläuft von Bodman über Bodman-Ludwigshafen nach Sipplingen. Der Wanderweg ist ca. 8 km lang und umrundet das westliche Seeende. Die sechste Etappe startet etwas oberhalb von Bodman und führt über Obstplantagen runter bis nahe dem Bodenseeufer. Der SeeGang führt nun direkt am See entlang durch das Naturschutzgebiet Bodenseeufer, das einen einmaligen Ausblick über die Längsachse des Sees frei gibt. Am Ende des Naturschutzgebiets wartet Ludwigshafen. Der ufernahe Weg führt vorbei am Wahrzeichen Ludwigshafens, dem Zollhaus, an dem auch das Relief „Ludwigs Erbe“ des Bildhauer Peter Lenk zu finden ist. Der weitere Weg führt nun entlang von Obstplantagen von Ludwigshafen nach Sipplingen. Auf dem von Kirsch- und Apfelbäumen gesäumten Wanderweg ist die traumhafte Aussicht auf den Bodensee der ständige Begleiter.

Bodman-Ludwigshafen liegt am westlichen Ende des Überlinger Sees mit Bodman auf der Süd- und Ludwigshafen auf der Nordseite des Seearms. Die Gemeinde gehört zum Hegau. Zwischen Bodman und Ludwigshafen erstreckt sich das Naturschutzgebiet Aachried, in dem seltene Vögel und Pflanzen ein Refugium gefunden haben. In Bodman wurden Pfahlbauten aus der Stein- und Bronzezeit gefunden. Unter dem Namen „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“ hat die UNESCO im Juni 2011 insgesamt 111 Pfahlbaufundstellen in sechs Alpenländern als grenzüberschreitendes Weltkulturerbe anerkannt, darunter auch die Fundstelle in Bodman-Schachen.

Im Gemeindegebiet Sipplingen sind drei Naturschutzgebiete (Hödinger Tobel, Köstenerberg, Sipplinger Dreieck) sowie ein Landschaftsschutzgebiet (Bodenseeufer) ausgewiesen. Das Gebiet um Sipplingen ist schon sehr lange besiedelt. Die sehr gut erhaltene Abfolge der Sedimentschichten des Sipplinger Bodenseeufers erwiesen sich als ergiebige archäologische Fundstelle für steinzeit-, jungsteinzeit- und bronzezeitliche Pfahlbausiedlungen. Etwa 20 Siedlungen konnten inzwischen nachgewiesen werden.
Lange entwickelte sich Sipplingen in relativer Abgeschiedenheit. Aufgrund seiner Steiluferlage entstanden erst im 19. Jahrhundert Straßen und Bahnverbindungen zu den Nachbargemeinden. Im 20. Jahrhundert verlor die bis dahin vorherrschende Landwirtschaft an Bedeutung und der Ort entwickelte sich zu einer Wohngemeinde mit zwei Yachthäfen.

Wegstrecke:
Bodman - westliche Seeende - Naturschutzgebiet Bodenseeufer - Ludwigshafen - Zollhaus - Blütenweg - Sipplingen