Strohgäu: Leonberg, Höfinger Wald und Glemstal Runde

 

Eine Rundwanderung mit zwei Komoot-Wanderbekanntschaften (@Annett und @Kristian). Kristian hat die tolle Tour rund um Leonberg geplant. Start und Ziel der 23 km langen Rundwanderung war der Bahnhof in Leonberg. Die Highlights der Tour sind die Mühlen im Glemstal. Der Wanderweg verläuft auf befestigten Wegen und kann auch gut bei schlechtem Wetter gelaufen werden.

Die Glems ist ein rechter Nebenfluss der Enz. Sie entspringt im Naturschutzgebiet Rotwildpark bei Stuttgart, das zum Glemswald im Stuttgarter Westen gehört. Sie durchfließt die Landkreise Böblingen und Ludwigsburg, teilt dabei das Strohgäu und mündet bei Unterriexingen in die Enz. Der Name könnte aus der Antike stammen und sich vom indogermanischen Wort *glom(a)/*glem(a) zu *Glamis(i)a abgeleitet haben, womit der Name etwa „der Schlammige“ bedeuten würde.

Leonberg ist eine Stadt in der Mitte von Baden-Württemberg. Mit knapp 50.000 Einwohnern ist sie nach Sindelfingen und Böblingen die drittgrößte Stadt des Landkreises Böblingen. Leonberg liegt über dem rechten Hang des Glemstales, auf einem Sporn, einem Ausläufer des Engelbergs, der wiederum Teil des Glemswaldes ist. Die Glems betritt im Südosten von Stuttgart kommend das Stadtgebiet, fließt dann nach Nordwesten, wendet sich beim Stadtteil Eltingen nach Nordosten, fließt anschließend durch die westliche Kernstadt (die Altstadt liegt rechts des Flusses), dann südlich am Stadtteil Höfingen vorbei und verlässt das Stadtgebiet im Nordosten in Richtung Ditzingen wieder. Die nördlichen Stadtteile Höfingen und Gebersheim zählen zum Strohgäu. 

Die Glemsmühlen sind oder waren Mühlen an der Glems. Am Enz-Nebenfluss Glems entstanden im Laufe der Jahrhunderte vielerorts Mühlen, die ersten urkundlichen Erwähnungen stammen aus dem 12. Jh. Ursprünglich wurden sie von Wasserrädern angetrieben, die Anfang des 20. Jhs. größtenteils durch Turbinen ersetzt wurden. Einige der Getreidemühlen laufen heute noch, andere wurden im 20. Jh. zu Wohnhäusern umgebaut oder vollständig abgerissen. Mancherorts wird noch nach alter Tradition Mehl aus Getreide der Region gemahlen. Oft kann der Besucher in einem dazugehörigen Laden einkaufen oder nach Vereinbarung an einer Besichtigung teilnehmen. In den letzten Jahren beteiligten sich einige der Glemsmühlen an überregionalen Projekten, etwa im September 2004 am Tag des offenen Denkmals oder im Juli 2009 am Projekt „Die Wasser des Neckar“ der Region Stuttgart. In den Räumen der beteiligten Mühlen fanden an diesen Tagen kulturelle Veranstaltungen statt und es wurde Führungen angeboten.

Die Arbeitsgemeinschaft „Grünes Strohgäu“ hat entlang der Glems einen Mühlenweg eingerichtet, um das Naherholungsangebot in der Region Stuttgart zu verbessern und speziell, um die Attraktivität des Glemstals zu erhöhen und die Geschichte der Mühlen und deren ehemals große Bedeutung darzustellen. Die offizielle Eröffnung fand am 17. Juni 2001 statt. Der Weg führt vorbei an 19 Mühlen. An jeder ist eine Informationstafel aufgestellt, die einen Einblick in die Geschichte der jeweiligen Mühle bietet.

Der Rad- und Wanderweg führt von Glemseck bei Leonberg auf ca. 40 km durch das naturnahe Glemstal über Ditzingen, Korntal-Münchingen, Hemmingen und Schwieberdingen bis nach Markgröningen-Unterriexingen, wo die Glems in die Enz mündet. Der Weg ist durchgehend ausgeschildert. Die Strecke verläuft überwiegend auf asphaltierten Wegen, teilweise auf befestigten Waldwegen oder Schotterwegen. Mit Ausnahme des starken Anstiegs bei Talhausen kurz vor der Glemsmündung gibt es keine größeren Steigungen zu überwinden. Zwischen Talhausen und Unterriexingen gibt es auch einen ufernahen Wanderweg ohne Steigungen, der aber nicht fürs Rad taugt. Die Tour eignet sich für jede Altersgruppe, kann in beiden Richtungen befahren und auch von Untrainierten an einem Tag bewältigt werden. In Unterriexingen hat man Anschluss an den ebenfalls ausgeschilderten Enztal-Radweg. Linkerhand gehalten (Richtung Vaihingen/Enz), ist es möglich, die Glemsmündung einzusehen.

Wegstrecke:
Leonberg - Bahnhof - Mühlstraße - Glems - Clausenmühle - Schuhmacherwiesen - Felsensägmühle - Leonberger Allee - Waldgarten - Herdweg - Unter der Riedhöhe - Vogtsbrönnle - Hafenscherben - Multen - Silbergrube - Zechlesmühle - Talhof - Brühl - Ditzingen - Höfinger Straße - Grünenbaum - Tonmühle - Fleischmühle - Felsgartenstraße - Glaunhalde - Tilghäuslesmühle - Höfingen - Am Wäschbach - Bädle - Lindenberg - Scheffelmühle - Felsensägmühle - Clausenmühle - Leonberg - Bahnhof

Heckengäu: von Weil der Stadt nach Döffingen und zurück

 

Eine abwechslungsreiche, historische Wanderung durch das Heckengaü von der ehemaligen Freien Reichsstadt Weil der Stadt nach Döffingen und wieder zurück. Der Weg führt durch das idyllische Würmtal und durch das bewaldete Steckental. Start und Ende der 14 km langen Rundwanderung ist der Sailerturm in Weil der Stadt. Die Highlights der Tour sind Schloss Dätzingen und die historische Innenstadt von Weil der Stadt. Der Wanderweg verläuft auf befestigten und unbefestigten Wegen.

Weil der Stadt ist bekannt als Geburtsort des Naturphilosophen und Astronomen Johannes Kepler und des Reformators von Württemberg, Johannes Brenz. Das Stadtbild der ehemaligen Reichsstadt wird dominiert von der Kirche St. Peter und Paul. Die Stadtgemarkung wird von Südosten nach Nordwesten von der Würm durchflossen, an deren Ufern vier der fünf Stadtteile der Stadt (alle bis auf Münklingen) liegen.

Schafhausen ist ein Ortsteil von Weil der Stadt im Landkreis Böblingen. Schafhausen liegt 25 km westlich von Stuttgart im Heckengäu, einer Übergangslandschaft zwischen Neckarraum und nördlichem Schwarzwald in einer Höhe von 406 m (Würmufer) bis 499 m ü. NN (Gipfel des Hacksberges). Durch Schafhausen fließt die Würm.

Die Gemeinde Grafenau besteht aus den ehemals selbständigen Gemeinden Dätzingen und Döffingen. Zur ehemaligen Gemeinde Dätzingen gehört das Dorf Dätzingen. Zur ehemaligen Gemeinde Döffingen gehören das Dorf Döffingen und die Orte Burschelberg, Kapellenberg und Wenninger Höfe sowie die abgegangenen Ortschaften Hofstätten, Mietersheim, Welbingen, Stegmühle (vermutlich in Burschelberg aufgegangen.

Schloss Dätzingen liegt in der Mitte des Ortsteils Dätzingen der Gemeinde Grafenau. Der klassizistische Schlossbau befindet sich im Gemeindebesitz und beherbergt unter anderem das Heimatmuseum. Das Schloss ist als vierflügelige, zweieinhalbgeschossige Anlage mit Innenhof konzipiert. Die äußerliche Ausgestaltung ist im Wesentlichen klassizistisch. Im Innern ist der 1780 entstandene frühklassizistische Maltesersaal mit seinen Schlachtenbildern und Bildern der Niederlassungen des Malteserordens hervorzuheben. Das Schloss wurde von 2009 bis 2011 sowohl außen als auch innen saniert.

Das Gebiet Hacksberg und Steckental im Südwestdeutschen Stufenland wurde per Verordnung am 20. Dezember 1991 als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Gegen Ende der Tour bin ich mit einem Einheimischen ins Gespräch gekommen, der mich zuletzt davor gewarnt hat, dass ich auf Wildschweine im Steckental aufpassen soll. Ich bin dann auf schmalen Pfaden etwas schneller durch den Wald gelaufen.

Wegstrecke:
Weil der Stadt - Sailerturm - St. Michaelskapelle - Heinrichsberg - Wasen - Schumichelens Gräble - Hof Sindelfinger Weg - Mittelberg - Reuteweg - Stirne - Schafhausen - Schafhauser Weg - Bei der Ölmühle - Döffingen - Schwippe - Neckenmarkter-Weg - Dätzingen - Schloss Dätzingen - Schlosspark - Kapellenweg - Neulandweg - Hacksberg - Steckental - Waldmeisterswegle - Silbergrube - Malersbuckel - Weil der Stadt - Marktplatz - Peter und Paul Kirche - Stuttgarter Straße - Würm