Wandern in der Region Hohenlohe

Die Region Hohenlohe liegt geografisch im Nordosten von Baden-Württemberg, kann allerdings bis ins bayerische Mittel- und Unterfranken hinüberreichen. Unter Hohenlohe wird heute die fränkischsprachige Gegend rings um die Flüsse Jagst, Kocher und Tauber verstanden, die mit dem Hohenlohekreis, dem östlich daran anschließenden Landkreis Schwäbisch Hall sowie dem südlichen Teil des Main-Tauber-Kreises nahezu deckungsgleich ist.

Hohenlohe ist ein „Land der Burgen und Schlösser“ und ist ein ideales Wanderparadies. Durch die Topografie, die Flusstäler an Kocher, Jagst und Ohrn und ihre Seitentäler, der Hohenloher Ebene und den Höhenzügen des Schwäbischen-Fränkischen Waldes kann sich der Wanderer unterschiedlichsten Touren aussuchen.

Kocher-Jagst-Trail

Der Kocher-Jagst-Trail gliedert sich in den Jagststeig mit vier Tagesetappen sowie den Bühlersteig und den Kochersteig mit jeweils drei Tagesetappen. Zusammen bilden die drei Steige einen Rundwanderweg mit 10 Etappen im Umfang von ca. 200 Wanderkilometern.

Jagststeig:
1. Etappe: Blaufelden nach Kirchberg, 19 km
2. Etappe: Kirchberg nach Crailsheim, 16 km
3. Etappe: Crailsheim nach Wildenstein, 23 km
4. Etappe: Wildenstein nach Ellwangen, 24 km
Bühlersteig:
1. Etappe Bühlersteig: Ellwangen nach Rosenberg-Willa, 16 km
2. Etappe Bühlersteig: Rosenberg-Willa nach Bühlertann, 16 km
3. Etappe Bühlersteig: Bühlertann nach Schwäbisch Hall-Hessental, 21 km
Kochersteig:
1. Etappe Kochersteig: Schwäbisch Hall-Hessental nach Braunsbach, 17 km
2. Etappe Kochersteig: Braunsbach nach Heimhausen, 23 km
3. Etappe Kochersteig: Heimhausen nach Blaufelden, 18 km

Die durchgängige Beschilderung des Kocher-Jagst-Trails bietet optimalen Komfort und auch die An- und Abreise ist einfach, da die Wanderstrecke an mehreren Bahnhöfen vorbei führt.

Besonders schön sind 20 Rundwanderungen in der Region Hohenlohe:
Tour 01: Pfad der Stille Dörzbach, 12 km
Tour 02: Pfad der Stille Mulfingen, 28 km (23.4.15)
Tour 2e: Pfad der Stille Mulfingen Ergänzungstour, 14 km (25.6.17)
Tour 03: Pfad der Stille Krautheim, 28 km (6.3.21)
Tour 04: Pfad der Stille Schöntal, 21 km (22.4.15)
Tour 05: Durch Kupfer- und Kochertal (Forchtenberg), 11 km
Tour 06: Wir sind die Distelfinken (Niedernhall), 17 km
Tour 07: Von der Höhe zum Kochertal (Ingelfingen), 16 km
Tour 08: Von den Ganerben nach Schloss Stetten (Künzelsau)
Tour 09: Zwischen zwei Flüssen (Kocher und Jagst)
Tour 10: Wo die Römer den Limes bauten (Zweiflingen), 23 km
Tour 11: Wo Keltern standen und Wein floss (Öhringen/Pfedelbach), 17 km
Tour 12: Weinberge im Herzen Hohenlohes (Neuenstein), 13 km
Tour 13: Fürstliche Wälder (Waldenburg)
Tour 14: Ein Gipsapostel und ein lachender Philosoph bei Kupferzell, 20 km (31.1.21)
Tour 15: Viehweiden und viel Natur (Pfedelbach), 17 km
Tour 16: Eintauchen in den Wald (Bretzfeld/Wüstenrot)
Tour 17: Durch die schwäbische Toskana (Obersulm)
Tour 18: Himmlische Aussichten (Bretzfeld), 24 km (27.2.22)
Tour 19: Pfad der Stille Langenburg
Tour 20: Die Hohenloher Runde, in der Summe 177 km (s.u.)
Tour 21: Ellwanger Ringweg, 10 km (24.4.17)
Die Hohenloher Runde kann in 6 Etappen gelaufen werden:
Öhringen (Bahnhof) – Kloster Schöntal, 23 km. Auf dem Limeswanderweg vom Bahnhof Öhringen nach Norden, vorbei an Westernbach nach Pfahlbach, weiter nach Sindringen ins Kochertal und von dort über die Kocher-Jagst-Ebene ins Jagsttal nach Jagsthausen. Auf dem Jagsttalradweg, der Jagst entlang, zum Kloster Schöntal. 

Kloster Schöntal – Dörzbach, 26 km. Von Kloster Schöntal aus folgt der Weg jagsttalaufwärts dem Kulturwanderweg, vorbei an Bieringen – Westernhausen – Winzenhofen – Marlach – Gommersdorf - Krautheim-Berg - Klepsau, nach Dörzbach

Dörzbach – Langenburg, 31 km. Kulturwanderweg über Dörzbach – Hohebach – Ailringen – Mulfingen - Jagstmühle - Heimhausen - Berndshofen – Buchenbach – Eberbach – Unterregenbach – Oberregenbach, nach Langenburg

Langenburg – Waldenburg, 29 km. Von Langenburg ins Jagsttal hinab auf dem Wanderweg mit dem roten Kreuz nach Tierberg (Schloss) – Winterberg – Sommerberg – Weilersbach nach Steinkirchen und weiter über Rüblingen und Feßbach nach Eschental. Von Eschental führt der Weg auf den Radweg „Buckelestour“ und auf diesem weiter nach Westernach, auf unbezeichnetem Weg nach Löcherholz und von dort auf dem Radweg nach Beltersrot. Auf markiertem Wanderweg geht’s über Ziegelhütte hinauf nach Waldenburg.

Waldenburg – Löwenstein, 35 km. Von Waldenburg aus dem HW 8 folgend, kurz vor Obersteinbach auf den Blau-Strich-Weg, durch Obersteinbach und am Waldrand auf den Weg mit blauem Kreuz wechselnd, nach Untersteinbach. Dem roten Punkt folgend, auf den Limesweg dann auf dem HW 8 weiter nach Brettach, hinauf nach Maienfels, zum „Steinknickle“, nach Neuhütten. Von Neuhütten, auf dem HW 8, über Hasenhof, Stollenhof, Hirrweiler, vorbei an der Klinik Löwenstein in den Ort Löwenstein. 

Löwenstein – Öhringen, 33 km. Auf dem Weinwanderweg nach Hößlinsülz, entlang der B 39 zum Breitenauer See, am Ufer entlang auf dem Weinwanderweg weiter nach Eschenau. Ab hier dem Wanderweg mit dem blauen Strich folgend nach Dimbach, unter der BAB hindurch auf der Landesstraße nach rechts und dann auf den Radweg nach Siebeneich, von dort weiter nach Bitzfeld. Von Bitzfeld auf dem Blau-Punkt-Weg nach Verrenberg und dann dem Weinwanderweg folgend durch die Weinberge des Lindelberg, nach ca.160 km zurück an den Ausgangspunkt der Hohenloher Runde, nach Öhringen.
Weitere Wanderungen im Kreis Hohenlohe:
Rundwanderung (RW) aus dem Wanderführer "Lieblingstouren" von Dieter Buck:  Tour Nr. 3, Eberstadter Tropfsteinhöhle, 9 km (19.04.14)

RW: Künzelsau und Schloss Stetten, 22 km (28.12.19)
RW: Waldenburger Berge: Waldenburg und Neumühlsee, 18 km (2.5.20)
RW: Kirchberg an der Jagst und Burg Leofels, 21 km (8.5.20)
RW: Rund um Rot am See und Wiesenbach, 17 km (10.5.20)
RW: Hohenlohe Tour 11: Kloster Gnadental, 17 km (21.5.20)
RW: Hohenlohe Tour 8: Weinberge bei Pfedelbach, 21 km (12.6.20)
RW: Hohenlohe Tour 7: Eschenau und Zigeunerfohrle, 16 km (1.8.20)
RW: Hohenlohe Tour 32: von Kirchberg an der Jagst zur Gröninger Hammerschmiede, 20 km (12.9.20)
RW: Hohenlohe Rother Tour 42: Diebach, Indelfingen und Kochertal, 25 km (21.2.21)
RW: Kochertal, Braunsbach, 28 km (7.3.21)
RW: Über Kloster Schöntal durch die Kirnau zur Jagst, 27 km (27.3.21)
RW: Von Öhringen nach Schwäbisch Hall, 30 km (14.5.21)
RW: Hohenlohe Tour 44: Forchtenberg, Tiroler Seen, Kloster Schöntal, 22 km (29.5.21)
RW: Hohenlohe / Frankenhöhe: Rot am See Tour 2, 29 km (10.7.21)
RW: Destillatwege bei Pfedelbach, 20 km (11.03.22)
RW: Kupferzell und Waldenburg, 26 km (4.3.23)
RW: Rothenburg ob der Tauber: Kirnberger Weg W13, 22 km (9.7.23)
RW: Rund um Bretzfeld und Schwabbach, 25 km (22.2.24)

 

Hohenzollernweg Etappe 8: von Meßstetten nach Beuron

 

HohenzollernwegDas große kulturelle Highlight dieser Streckenwanderung ist das Kloster in Beuron. Der größte Teil der Tour verläuft auf der Albhochfläche, bevor zum Schluss der Abstieg ins Donautal stattfindet. Ich bin diese 18 km lange Etappe in umgekehrter Richtung gelaufen, also von Meßstetten nach Beuron. Neben dem Kloster Beuron ist der Ausblick auf Heinstetten mit dem Alpenpanorama im Hintergrund ein besonderes Highlight dieser Tour. Der Wanderweg verläuft auf befestigten Wegen und kann auch bei schlechterem Wetter gelaufen werden.

Meßstetten liegt auf der Schwäbischen Alb am Heuberg in 737 bis 988 Meter Höhe. Der Teilort Heinstetten ist mit 914 Meter der höchstgelegene Ort der Schwäbischen Alb. Die Stadt liegt gemessen an den Höhenlagen der Pfarrkirchen höher als Furtwangen im Schwarzwald, welches für sich beansprucht, die „höchst gelegene Stadt Baden-Württembergs“ zu sein. Meßstetten begnügt sich mit der Aussage, „eine der höchstgelegenen Städte in der Bundesrepublik Deutschland“ zu sein.

Die Lamprechtskirche in Meßstetten wurde von Heinrich und Burkhard von Tierberg unterstützt. 1360 stiftete Heinrich eine Jahrzeit für sich, seine Vorfahren und Nachkommen, wo seine Mutter, seine Frau und drei Schwestern begraben sind. Das Ensemble der ev. Kirche von 1913 weist Jugendstilelemente auf. Die Kirche ist als Basilika ausgeformt. 2016 wurden beim Einbau einer Warmluftheizung Gräber im Kirchenraum der Lamprechtskirche gefunden und dokumentiert. In Meßstetten steht auf dem 988 m hohen Weichenwang eine Radaranlage der Bundeswehr, die „Radarkugel“.

Auf dem Truppenübungsplatz Heuberg, welcher direkt an Meßstetten angrenzt, befinden sich zahlreiche Übungseinrichtungen wie Siedlungen, Schießbahnen, Sprengplätze und ein Übungsbahnhof. Die Anlagen werden auch von Polizei, Feuerwehr, DRK und Zoll genutzt. Des Weiteren befinden sich innerhalb des Truppenübungsplatzes drei verbunkerte Bauwerke. Das größte dieser drei Bauwerke, welches als Bunker Martin bekannt ist, diente der Bundeswehr bis 2013 zur Luftraumüberwachung im Rahmen des Einsatzführungsdienstes der Luftwaffe. Bis 2008 war dort zudem das Combined Air Operations Centre 4 der NATO zur Führung von Luftstreitkräften stationiert.

Heinstetten liegt auf dem Heuberg und ist mit 914 m ü. NN der höchstgelegene Ort der Schwäbischen Alb. Die Umgebung von Heinstetten bietet Wandermöglichkeiten mit einem umfangreichen Wegenetz und dem Grillplatz Rammelloch. Heinstettens Bevölkerung ist überwiegend römisch-katholischer Konfession. Die katholische Kirchengemeinde ist über das Dekanat Sigmaringen-Meßkirch der Erzdiözese Freiburg zugehörig. Evangelische Kirchenmitglieder gehören der Evangelischen Landeskirche in Baden in Stetten am kalten Markt an. 

Beuron ist eine Gemeinde im Landkreis Sigmaringen. Bekannt ist der Ort besonders durch das dortige Benediktinerkloster. Beuron liegt im landschaftlich reizvollen Tal der oberen Donau, rund 25 km westlich der Kreisstadt Sigmaringen. Es bildet das Zentrum des Naturparks Obere Donau. Der Donaudurchbruch bei Beuron zeigt mit seinem tief in den Kalkstein eingeschnittenen Flusstal die Erdgeschichte der letzten 160 Millionen Jahre vom einstigen Jurameer über die Abtragung der Kalksteine bis zur Verlaufsverschiebung des Wassers vom Rhein zur Donau. 

Berühmt ist Beuron durch die Benediktiner-Erzabtei Beuron, welche das Zentrum der Beuroner Kongregation darstellt. Das Kloster wurde 1077 als Augustiner-Chorherrenstift gegründet. Nach seiner Auflösung im Zuge der Säkularisation 1803 ging sein Gebiet in den Besitz des Fürstentums Hohenzollern-Sigmaringen über. 1863 wurde das Kloster als Benediktinerkloster neu gegründet und 1868 zur Abtei erhoben, von der die Gründung vieler anderer Benediktinerklöster ausging. Das Kloster hat jährlich rund 100.000 Besucher. Die barocke Klosteranlage weist bemerkenswerte Räume und eine große Klosterbibliothek auf. Beuron war im späten 19. Jh. Zentrum der Beuroner Kunstschule und der seit 1967 eingestellten, aber juristisch fortbestehenden Theologischen Hochschule Beuron.

Wegstrecke:
Meßstetten - Lamprechtskirche - Seyren - Blumersberg - Naturpark Obere Donau - Heinstetten - St. Agatha - Schönfeld - Harthöfe - Imdorfer Hardt - Rundweg1 Irndorf - Bärentaler Steige - Irndorf - Schönbühl Kapelle - Donau - Beuron - Kloster Beuron