Wandern im Remstal

Wer im Remstal wandern möchte, hat die Qual der Wahl. Entweder das Tal zu erwandern, auf der Halbhöhenlage durch die Weinberge zu spazieren oder aber auf zahlreichen Themen- und Rundwanderungen eine besondere Seite des Remstals genauer zu entdecken. Selten findet man anderswo eine Landschaft, die dem Auge so viel Abwechslung bietet. Die verschiedenen Jahreszeiten machen die Landschaft zu einem besonderen Erlebnis. Im Frühjahr sind die Kirsch- und Obstbaumblüten besonders schön. In den Sommermonaten empfehlen sich die schattenspendenden Touren entlang waldbestandener Höhen links und rechts des Tals, von wo man herrliche Aussichten genießen kann. Im Herbst, wenn die Rebstöcke voller Trauben hängen, und besonders Ende Oktober, zeigt sich die Landschaft des Remstals von ihrer bunten Seite.

RemstalWeg

Der neue RemstalWeg ist zweifelsohne eines der großen Highlights der Remstal Gartenschau 2019. Ganz neu ist der rund 215 km lange Wanderweg nicht. Er setzt sich zusammen aus den beiden ehemaligen Wegen „Remstal-Höhenweg“ und „Remswanderweg“. Das Wegenetz wurde  deutlich überarbeitet, Wegabschnitte gekürzt oder umgeleitet:

Etappe 01: Fellbach - Strümpfelbach, 15 km (24.05.19) u. (21.1.23)
Etappe 02: Strümpfelbach - Schorndorf-Steinmäurich, 22 km
Etappe 03: Schorndorf-Steinmäurich - Lorch-Hohenlinde, 18 km
Etappe 04: Lorch-Hohenlinde - Schwäbisch Gmünd-Straßdorf, 12 km
Etappe 05: Schwäbisch Gmünd-Straßdorf - Heubach, 20 km
Etappe 06: Heubach - Mögglingen, 23 km
Etappe 07: Mögglingen - Schwäbisch Gmünd, 21 km
Etappe 08: Schwäbisch Gmünd - Lorch-Götzenmühle, 18 km
Etappe 09: Lorch - Schorndorf- Miedelsbach, 22 km
Etappe 10: Schorndorf Miedelsbach - Remshalden-Buoch, 23 km
Etappe 11: Remshalden-Buoch - Remseck am Neckar, 23 km

Remstal-Höhenweg

remstalhoehenweglogoEine Wandermöglichkeit bietet der Remstal-Höhenweg. Der Remstal-Höhenweg wurde im Oktober 2010 gegründet, ist aber durch den Remstalweg abgelöst worden. Mit einer Gesamtlänge von 226 Kilometer verläuft der Höhenweg von Fellbach durchs Remstal bis nach Essingen (oder Lauterburg) und wieder zurück bis zur Remsmündung nach Remseck am Neckar. Der Wanderweg kann in zwölf Etappen mit einer Länge von jeweils 14 bis 22 Kilometern begangen werden. Es werden mit auf- und absteigender Streckenführung auf mehreren der beidseitig der Rems verlaufenden Teiletappen Weinberge durchwandert. Vorbei an historischen Ortschaften und malerischen Dörfern führt der Fernwanderweg bis zur Schwäbischen Ostalb. Mit dem Rems-Murr, dem Esslinger, dem Ludwigsburger und dem Ostalb- Kreis kreuzt die Route vier Landkreise.

Startpunkt der Route ist an der Neuen Kelter der Fellbacher Weingärtner. Endpunkt ist Remseck am Neckar, wo die Rems in den Neckar fließt.

Etappen des Remstal-Höhenwegs:

Etappe 1: Fellbach bis Strümpfelbach (14,4 km)

Etappe 2: Strümpfelbach bis Schorndorf (21,6 km)

Etappe 3: Schorndorf bis Rattenharz (17,3 km)

Etappe 4: Rattenharz bis Straßdorf (17,2 km)

Etappe 5: Straßdorf bis Heubach (18,8 km)

Etappe 6: Heubach bis Mögglingen (22 km)

Etappe 7: Mögglingen bis Schwäbisch Gmünd (22 km)

Etappe 8: Schwäbisch Gmünd bis Götzenmühle (20 km)

Etappe 9: Götzenmühle bis Plüderhausen (16 km)

Etappe 10: Plüderhausen bis Schornbach (20 km)

Etappe 11: Schornbach bis zum Hörnleskopf (22,3 km)

Etappe 12: Hörnleskopf bis Neckarrems (15,7 km)

 

Remswanderweg

RemswanderwegLOGONeben dem alten Remstal-Höhenweg gibt es auch noch den ca. 130 km langen nicht ganz so spektakulären Remswanderweg vom Schwäbischen Albverein. Der Remswanderweg ist jedoch ebenfalls durch den Remstalweg abgelöst worden. Der alte Remswanderweg führt von der Rems-Quelle bei Essingen nahe Aalen bis zur Mündung in Neckarrems und kann vollständig in bis zu sieben Etappen zu je 15 bis 20 km gelaufen werden.

Etappen des Remswanderweges:

Etappe 1: Remsquelle - Zimmern, 14 km
Etappe 2: Zimmern - Lorch, 20 km
Etappe 3: Lorch - Schorndorf, 19 km
Etappe 4: Schorndorf-Remshalden - Grunbach, 15 km
Etappe 5a Nord: Remshalden - Korber Kopf - Hohenacker, 18 km
Etappe 5b Familien: Remshalden - Waiblingen - Hohenacker, 12,5 km
Etappe 6: Hohenacker - Remseck - Neckarrems, 23 km
Etappe 7 Süd: Schnait - Fellbach, 21 km

Der Familienweg schneidet Grunbach, führt entlang der Talauen der Rems über Beinstein und Waiblingen, weiter über Hohenacker und Hegnach bis zur Mündung in Neckarrems (ca. 20 km). Die Nordvariante führt über Grunbach, Großheppach, den Korber Kopf und zurück auf den Hauptweg über Neustadt, Hohenacker, Hegnach nach Neckarrems (ca. 100 km). Und dann gibt es noch die Süd- oder Weinroute über Schnait, Strümpfelbach, Stetten, Aussichtsturm Kernen, Luginsland und Kappelberg nach Fellbach (ca. 100 km).

 

Weitere Wanderungen im Remstal aus den Wanderbüchern von Dieter Buck (Silberburg-Verlag):
RW: Lieblingstour Nr. 28: Zwischen Wald über die Buocher Höhe, 20 km (25.5.14)
RW: Lieblingstour Nr. 27: Über den Korber und den Kleinheppacher Kopf, 19 km (22.11.14)
SW: In der Natur mit dem VVS Tour 14: von Winterbach nach Schorndorf, 12 km (22.4.16)
Weitere Wanderungen im Remstal:
Lorch: Schelmenklinge und Schillergrotte, 9 km
Schorndorf: Schorndorfer Jubiläumsweg, 46 km
Glaubenswege 27, 28, 29 u. 30 bei Böbingen an der Rems, 25 km
Glaubenswege Tour 26: Zwischen Lauterburg und Essingen im Remstal, 18 km (14.04.19)
Waiblingen: TalaueKunst Weg, 6 km (30.08.19)
Waiblingen: Waiblinger Rundwanderweg, 19 km (27.10.22)
Ottenbach: Glaubenswege 18-22, 19 km (28.09.19)
Urbach: Genießen entlang zahlreicher Waldwege, 17 km (21.12.19)
Endersbach: Natur Schön - Weinstadt, 16 km (12.2.21)
Endersbach: Himmel Hoch - Weinstadt, 11 km (19.2.21)
Fellbach: Fellbacher Höhenweg, 14 km (25.2.21)
Fellbach: Wein- und Waldweg, 14 km (12.3.21)
Endersbach: von Endersbach nach Esslingen, 19 km (15.2.23)
Vom Filstal ins Remstal: Uhingen – Schorndorf (Schurwald Tour 26), 15 km (14.8.24)

 

Schwäbische Alb: von den Uracher Wasserfällen nach Reutlingen

 

Ein Stück Schwäbische AlbEin Wanderfreund wohnt in Reutlingen und dessen Frau hat uns zu den Uracher Wasserfällen gefahren. Von den vielbesuchten Wasserfällen sind wir über die Hohe Warte wieder zurück nach Reutlingen gelaufen. Weil es sehr heiß war, sind wir unterhalb der Achalm geblieben. Die Hightlights der 19 km langen Streckenwanderung sind die Uracher Wasserfälle, die Gütensteiner Wasserfälle und der Ausblick von der Achalm auf Reutlingen. Der Wanderweg verläuft auf befestigten Wegen und Waldpfaden.

Der Uracher Wasserfall befindet sich 2 km südwestlich von Bad Urach im Maisental, einem Seitental der Erms. Hier stürzt der Abfluss der am Rande der Schwäbischen Alb entspringenden Quelle des Brühlbachs 37 Meter frei in die Tiefe, schlägt auf einer Kalktuffstufe auf und fließt weitere 50 Meter über ein steil abfallendes moosbewachsenes Kalktuffpolster ab. Je nach Wassermenge bilden sich dabei mehrere Wasserarme, die dann wieder als Brühlbach zusammen- und weiterfließen.

Die Quelle der Wasserfälle entspringt in einer Höhe von 623 m ü. NN, etwa 4 km nordöstlich von Würtingen. In der Umgebung Würtingens sickert Regenwasser durch die kalkigen Gesteinsschichten. Dabei nimmt das kohlensäurehaltige Wasser Kalk auf und sammelt sich auf der darunter liegenden wasserundurchlässigen Mergelschicht. Als Karstquelle tritt es ungefähr 28 Stunden nach seiner Versickerung auf einer Hochwiese unterhalb des Albtraufs zu Tage und bildet schon wenige Meter weiter den Wasserfall. Die Wasserausschüttung der Quelle variiert abhängig von Wetter und Jahreszeit von rund 70 l/s, beispielsweise im Hochsommer, bis zu 420 l/s nach starken Regenfällen oder während der Schneeschmelze.

Der Gütersteiner Wasserfall liegt rund 1500 Meter nordwestlich des Uracher Wasserfalls im Maisental. Er stürzt in einen Talschluss, in dem ehemals die Kartause Güterstein stand. Der Wasserfall ist durch ein künstlich angelegtes Becken zweigeteilt. Der sogenannte obere Gütersteiner Wasserfall rieselt über Tuffsteine in dieses Wasserbecken. Das Wasser, das diesem Becken wieder entfließt, rinnt über den Wanderweg und stürzt anschließend einen aus seinen eigenen Ablagerungen gebildeten, bemoosten Kalktuffnase hinunter, in welchem es eine Rinne ausgewaschen hat. Das abfließende Wasser mündet nach etwa 1,8 km in den Brühlbach.

Der Gütersteiner Wasserfall entstand auf die gleiche Weise wie der benachbarte Uracher Wasserfall. Aus im Wasser mitgeführtem Kalk schuf eine Quelle durch Sinterablagerungen eine rund 25 m breite und 125 m lange Sinterkalkterrasse, die an der Stirnseite die nötige Fallhöhe bot. Anders als beim Uracher Fall wurde hier jedoch der obere Teil der Terrasse durch Kalktuffabbau künstlich verkleinert. Unterhalb, am Terrassenabriss, bildet sich die ständig weiter wachsende Kalktuffnase.

Die Hohe Warte ist ein 820 m hoher Berg auf der Schwäbischen Alb. Die flache Oberjura-Kuppe liegt in einem Waldgebiet nordöstlich des Gestütshofs St. Johann. Das Waldgebiet ist durch ein dichtes Wegenetz erschlossen, unter anderem führt der Hauptwanderweg 1 des Schwäbischen Albvereins, der Schwäbische-Alb-Nordrand-Weg, über den Berg.

Auf dem höchsten Punkt des Bergs befindet sich der Hohe-Warte-Turm, ein 23 m hoher Aussichtsturm des Schwäbischen Albvereins. Bevor es den Turm gab, stand an gleicher Stelle ein 1896 errichteter Hochstand, der 1905 durch ein Aussichtsgerüst ersetzt wurde. Auch dieses war jedoch bereits bis 1911 wieder verfallen. Während der Inflationszeit 1922/23 wurde dann der heutige, gemauerte Turm unter großen Opfern von den Vereinsmitgliedern aufgebaut und am 1. Juli 1923 eingeweiht. Entworfen wurde der Turm vom Architekten Albert Unseld aus Ulm.

Wegstrecke:
Bad Urach - Parkplatz Wasserfall - Hochsträß - Maisentalstüble - Unterer Wasserfallweg - Brühlbach - Uracher Wasserfall - Hölle - Fohlensteige - Unterer Gütensteiner Wasserfall - Kapelle Güterstein - Fohlenhof - Hohe Warte - Gestütshof St. Johann - Hans-Widmann-Weg - Wanderheim Eninger Weide - Speicherbecken Pumpspeicherwerg Glems - Hännersteigle - Gutenberg - Rangenbergle - Auf der Ebene - Reutlingen - Scheibengipfel - Der Schöne Weg