Mittlere Schwäbische Alb: Sonnenbühler Grenzgängerweg

 

Sonnenbühler Grenzgängerweg LogoVerwitterte Steine am Wegrand zeigen sie noch, die Grenze, die rund 200 Jahre lang die Territorien von Württemberg und Preußen voneinander trennte. In seinem südlichen Teil führt der „Grenzgänger Weg“ direkt an dieser ehemaligen Grenze entlang und verbindet die Historie der Region mit der unvergleichlichen Natur der Schwäbischen Alb. Viele Geschichten gibt es rund um die Grenze zu erzählen, die das Leben der Menschen vor Ort über lange Zeit hinweg geprägt hat. Die 23 km lange Rundwanderung beginnt offiziell am Parkplatz der Karls- und Bärenhöhle. Ich habe die Tour mit meinem Vetter in der Ortsmitte von Erbstetten begonnen. Die Highlights der Tour sind die Ruine Hohenerpfingen, die Karls- und Bärenhöhle und der schöne Wanderweg auf der Hochebene der Kuppenalb. Der Wanderweg verläuft meist auf befestigten Wegen.

Sonnenbühl liegt am Nordrand der Schwäbischen Alb, auf der sogenannten Mittleren Kuppenalb. Der Ortsteil Genkingen reicht bis an den Albtrauf heran. Er liegt am oberen Ende des Wiesaztales. Westlich von Willmandingen entspringt die Lauchert. Im Ortsteil Erpfingen entspringt die Erpf, die südlich des Ortes in die Lauchert mündet. Der Ortsteil Undingen liegt 775 m ü. NN. Der tiefste Punkt liegt bei 645 m im Seebachtal bei Willmandingen, der höchste mit 880,8 m auf dem Bolberg.

Die Burg Hohenerpfingen oder auch Schnatren genannt, ist die Ruine einer hochmittelalterlichen Höhenburg die sich einst über einer Talecke der Erpf erhob. Die Burgruine liegt über Erpfingen, einem Ortsteil der Gemeinde Sonnenbühl. Von der Burg, die während des 12. Jahrhunderts gegründet wurde, haben sich heute nur noch aus dem Fels geschlagene Burggräben und die hochaufragende schildmauerartige Frontmauer der Kernburg auf einem Felsklotz erhalten.

Die Stelle der abgegangenen Burg befindet sich etwa im Zentrum der Schwäbischen Alb, auf dem Hang einer 785 m hohen Bergecke des Kobel-Berges in der Forstabteilung Schlosshalde. Der Burgplatz liegt etwa 75 Höhenmeter über dem hier von Osten kommenden, und anschließend nach Süden umbiegenden Erpftal. Nach Norden, Nordosten und Westen fällt das Gelände steil zum Tal hin ab, in südlicher Richtung steigt der Kobelberg dagegen bis in 808 m ü. NHN leicht an.

In der Nähe befinden sich noch weitere ehemalige mittelalterliche Burgen und Herrensitze: Unterhalb der einstigen Burg Hohenerpfingen, ungefähr im Bereich der heutigen Festhalle, lag die zur Burg gehörende Ansiedlung Niederhofen. In Niederhofen gab es einen älteren Herrensitz, den Stollenhof. Im Ort Erpfingen selbst befand sich, an Stelle des heutigen Pfarrhauses, die später errichtete Ortsburg, von der allerdings nichts mehr erhalten ist. Etwa 1900 Meter südlich liegen die Ruine Hölnstein und die Burg Aufhofen, in nordwestlicher Richtung die Ruinen Hohenmelchingen und Salmendingen.

Die Karls- und Bärenhöhle, auch Erpfinger Höhle, liegt in der Nähe des Sonnenbühler Ortsteils Erpfingen im Gestein des weißen Jurakalks. Umgangssprachlich wird der Begriff Bärenhöhle aber für die gesamte Höhle verwendet. Mit jährlich etwa 80.000 Besuchern ist sie die meistbesuchte Schauhöhle der Schwäbischen Alb und eine der meistbesuchten Höhlen in Deutschland. Die Karls- und Bärenhöhle ist eine Tropfsteinhöhle. Sie setzt sich aus der 1834 entdeckten Karlshöhle und ihrer 1949 entdeckten Fortsetzung, der Bärenhöhle, zusammen. Ihren Namen verdankt sie den zahlreichen Skeletten von Höhlenbären, die in ihr gefunden wurden. Etliche Schädel und Knochen sowie ein restauriertes Bärenskelett können in der Höhle besichtigt werden.

Wegstrecke:
Sonnenbühl-Erpfingen - Christus Kapelle - Ruine Hohenerpfingen - Kurgarten - Sonnenmatte - Reuteweg - Lattenwaldhangweg - Empfinger Weg - Wilhelm Speidel Hütte - Alte Höhlenstraße - Karls- und Bärenhöhle - Traufweg - Schatzbuckelweg - Auenbühl - Heilenbergschacht - Erpfingen

Heckengäu: Wiernsheim, Mönsheim und Iptingen

 

Wiernsheim WappenIm Wanderführer „Heckengäu“ aus der Reihe Natur-Heimat-Wandern ist mit Tour 29 eine Wanderung rund um Wiernsheim beschrieben. Die 20 km lange Rundwanderung startet und endet am Marktplatz in Wiernsheim. Die Highlights der Tours sind der steinerne Turm asu dem 13 Jhd. in Mönsheim und der Wanderweg durch das Heutal. Der Wanderweg verläuft auf befestigten Wegen und auf Wiesenwegen.

Wiernsheim ist eine Gemeinde im Enzkreis. Der Ort liegt im Heckengäu auf der sogenannten Platte etwa 150 m oberhalb des Enztales. Zur Gemeinde Wiernsheim gehören die ehemals selbstständigen Teilorte Iptingen, Pinache und Serres. Nach deren Eingemeindung blieben die Namen der ehemals selbständigen Gemeinden als Teilortsnamen erhalten. Die Gründung der ältesten Ortsteile Wiernsheim und Iptingen geht auf die Zeit zwischen 500 und 700 zurück. Urkundlich erwähnt wurden die beiden Orte erstmals im 12. Jhd. Die Ortsteile Pinache und Serres wurden im Jahr 1699 von Glaubensflüchtlingen (Waldenser) gegründet, denen der Herzog von Württemberg nach deren Vertreibung aus dem Piemont im heutigen Norditalien, Land zugewiesen hatte. Mit der Reformation wurde Wiernsheim wie ganz Württemberg evangelisch. Die Gemeinden der protestantischen Waldenser, die 1699 in Pinache und Serres angesiedelt worden sind, sind inzwischen in der Evangelischen Landeskirche aufgegangen. Ende des 18. Jhds führte Johann Georg Rapp von Iptingen aus eine Gemeinde radikaler Pietisten, von denen ein Großteil mit Rapp zusammen Anfang des 19. Jhds nach Nordamerika auswanderte.

Mönsheim ist eine Gemeinde im Enzkreis. Die Gemeinde liegt im Heckengäu, jeweils etwa 15 km von Pforzheim, Mühlacker und Leonberg entfernt. Wahrzeichen von Mönsheim ist der 22 Meter hohe steinerne Turm aus dem 13. Jhd. Der ehemalige Bergfried ist der letzte erhaltene Rest der ehemaligen Diepoldsburg. Die Diepoldsburg wurde während des Dreißigjährigen Krieges 1645 von französischen Truppen niedergebrannt, nur der ehemalige Bergfried blieb stehen. 

Aufgrund der Endung des Ortsnamens auf -ingen dürfte Iptingen als alemannische Gründung aus der Zeit vor 500 n. Chr. angesehen werden. Die früheste urkundliche Erwähnung Iptingens fällt in die Zeit um 1120. König Philipp bestätigte am 4. Februar 1206 die Zurückgabe des von Ulrich von Iptingen zuerst dem Kloster Maulbronn geschenkten, später aber dem Pfalzgrafen von Tübingen verkauften Eigenguts in Iptingen durch den letzteren an das Kloster. Ein herausragendes historisches Bauwerk in Iptingen ist die Wehrkirche, die auf eine alte Burg zurückgeht, die erstmals im Jahr 1194 urkundlich erwähnt wurde. Der heutige Kirchturm ist bis auf den später aufgesetzten Fachwerkteil mit Uhr und Glocken noch die alte Burg. Um 1250 kamen die heute noch erhaltenen Ringscheuern zur Vorratshaltung hinzu.

Wegstrecke:
Wiernsheim - Marktplatz - Wanderweg - Grenzbach - Paulinensee - Mönsheim - Rotweg - Weissacher Weg - Traufweg - Heutal - Iptingen - Kreuzbach - Breiter Weg - Wiernsheim