Neckarland: Hessigheimer Felsengärten mit Käsbergkanzel und Schloss Liebenstein

 

Besigheim WappenEine eigengeplante Rundwanderung verläuft durch die Hessigheimer Felsengärten bis zum Schloss Liebenstein und über die Käsbergkanzel wieder zurück nach Besigheim. Start und Ende der 26 km langen Rundwanderung ist der Bahnhof in Besigheim. Die Highlights dieser Tour sind die Hessigheimer Felsengärten, Schloss Liebenstein und die Aussicht auf die Mundelsheimer Neckarschleife von der Käsbergkanzel. Der Wanderweg verläuft meist auf befestigten Wegen.

Die Hessigheimer Felsengärten („Schwäbische Dolomiten“) sind ein Naturschutzgebiet des Naturraums Neckarbecken, aufgrund seiner Felsen ein beliebtes Klettergebiet und zählen zu den bedeutendsten Geotopen Deutschlands. Die Hessigheimer Felsengärten liegen nördlich des Ortes Hessigheim an einem Prallhang des Neckars. Die Felsengärten sind ein beliebtes Ziel für Kletterer. Die ersten Kletterer im Felsengarten gab es wohl seit den 1920ern, die sich hier auf große Touren in den Alpen vorbereiteten. Heute gibt es über 130 Kletterrouten. Die bis zu 18 m hohen Felswände haben Schwierigkeiten vom 3. bis zum 9. Grad. 

Das Schloss Liebenstein geht auf die mittelalterliche Höhenburg der Herren von Liebenstein zurück. Die Anlage wird heute als Restaurant und Hotel genutzt. Schloss Liebenstein liegt etwa einen Kilometer südlich von Neckarwestheim auf einem schmalen, steil abfallenden Bergrücken. In zwei bis drei Kilometern Entfernung verläuft westlich des Schlossbergs das Tal des Neckars. Zwischen Schloss und Neckar liegt im Nordwesten das Kernkraftwerk Neckarwestheim.

Den Kern der Schlossanlage bildet die Kernburg, das Untere Schloss, mit dem wiederaufgebauten Bergfried von ca. 1230 und Resten eines romanischen Wohnbaus sowie am Wehrturm sichtbaren Spuren eines daran angebauten großen gotischen Gebäudes. Der Bergfried hat eine nahezu quadratische Grundfläche mit jeweils etwa acht Meter Seitenlänge und eine Höhe von knapp 30 Metern. Er ist aus Muschelkalkblöcken aufgemauert und weist an der Südseite Reste eines Aborterkers auf. Die Kernburg hatte nach Süden hin einst eine etwa 2,40 Meter kräftige Schildmauer, deren Ansatz noch am Bergfried erkennbar ist, und wurde um 1300 von einem erhalten gebliebenen eigenen Mauerring umzogen, der im Westen einen Zwinger bildet und nach Osten hin eine Ecktourelle aufweist. An diesen Mauerring wurde im Osten in der Zeit der Gotik ein kleines steinernes Wohnhaus angebaut. 

Im nördlichen Bereich der Schlossanlage befindet sich freistehend die 1599 von Jakob Müller nach dem Vorbild der Stuttgarter Schlosskirche erbaute Schlosskapelle. Die Kapelle hat einen nahezu quadratischen Grundriss und nach Süden und Norden schmuckvolle Ziergiebel, nach Osten ist ein achteckiger Chorturm angebaut, im Westen ist ein runder Treppenturm eingezogen, der einst zu den Dachgeschossen und zwei Herrschaftsemporen führte, von denen die südliche noch erhalten blieb. Die Dachformen der beiden Türme wurden nachträglich verändert. Obwohl die Portale, die Giebel und auch das Innere der Kapelle von renaissancezeitlichem Bauschmuck bestimmt sind, weist sie im unteren Bereich auch noch gotische Fenster auf. Östlich von der Kapelle erstreckt sich der Kirchgarten, westlich befand sich einst ein weiteres Gebäude.

Mundelsheim liegt an einer Schleife des Neckars zwischen Hessigheim und Pleidelsheim. Der Mundelsheimer Käsberg ist ein bedeutendes Naturdenkmal in Württemberg. Die Weinberge sind wie ein riesiges Amphitheater in unzähligen kleinen Terrassen angelegt, die von der Neckartalsohle rund 100 Meter den Muschelkalkhang hinaufklettern. Sie liegen windgeschützt und im optimalen Winkel zur Sonneneinstrahlung. Die Hofdomänenkammer ließ 1819 im Käsberg-Weinberg ein Weinberghäuschen erbauen, das später den Namen „Königshäusle“ erhielt. Diese Namensgebung lässt sich vielleicht auf einen Besuch des Königs Wilhelm I. von Württemberg in seinem Weinberg zurückführen. Oberhalb des „Königshäusles“ ist über steile Weinbergstaffeln die Aussichtsplatte „Käsbergkanzel“ zu erreichen.

Wegstrecke:
Besigheim - Bahnhof - Marktplatz - ec. Stadtkirche St. Cyriakus - Gymnasium - Schiffsanleger Besigheim - Neckar - Bootshafen Walter - Bootslände Felsengartenkellerei - Hessigheimer Felsengärten - Schönste Weinsicht 2016 - Buchholz - Vogelsang - Bonholz - Liebensteiner Weg - Gerberloh - Talbach - Schloss Liebenstein - Golfclub Schloss Liebenstein - Häckselplatz Ottmarsheim - Mergelwaldweg - Käsbergkanzel - Hessigheim - Martinskirche - Brückenstraße - Salenkanzel - Neckarhaldenweg - Waldspielplatz - Besigheim - Enzhälde - Wartturm - Neuapostolische Kirche Besigheim - Enz - Bahnhof

Neckarland: Neckarhöhen-Tour bei Besigheim

 

Besigheim WappenDiese Rundwanderung bietet traumhafte Aussichten über Weinberge, den Neckar und ein wunderschönes Schloss. Ausgesetzte Wege führen den Wanderer zunächst zwischen Weinreben durch die Hänge hoch über Mundelsheim bis zum Aussichtspunkt „Käsbergkanzel“. Danach führt der Weg zu einem röm. Mithras-Tempel im Ottmarsheimer Industriegebiet. Von der Anlage hat der Besucher einen fantastischen Rundblick auf das Neckartal und die umliegenden Weinberge. Ein weiteres Highlight ist das Schloss Liebenstein, welches zur Besichtigung und Einkehr einlädt. Die 13 km lange Rundwanderung startet und endet am Wanderparkplatz Felsengärten nahe Besigheim. Der Wanderweg verläuft fast immer auf befestigten Wegen.

Mundelsheim liegt an einer Schleife des Neckars zwischen Hessigheim und Pleidelsheim auf einer Höhe zwischen 182 und 334 Metern. Die Wirtschaft von Mundelsheim ist durch den Wein- und Obstanbau geprägt. Eine sehr bekannte Weinlage ist der Mundelsheimer Käsberg. Wie auch die anderen Lagen „Mühlbächer“ und „Rozenberg“ gehört er zur Großlage Schalkstein im Bereich Württembergisch Unterland des Weinbaugebietes Württemberg.

Um die Zeit der Geburt Christi herum besiedelten die Kelten das Neckartal. Mit dem Einfall der Römer wurde das Gebiet dem römischen Reich eingegliedert. Von der Herrschaft der Römer zeugen die Überreste eines Mithras-Tempels auf dem Gelände des Industriegebietes Ottmarsheimer Höhe. Dieser Tempel gehörte zu einer umfangreichen römischen Siedlung, die seit den 1990er Jahren dort bei Sicherungsgrabungen des Landesdenkmalamtes untersucht wurde. Ein römischer Gutshof wurde bereits beim Bau der A81 entdeckt.

Umfangreiche archäologische Grabungen in den letzten Jahren bewiesen, dass auf der Ottmarsheimer Höhe im 2. und 3. Jhd. nach Christus ein großes römisches Wehrdorf stand. Von hier aus wurden vermutlich auch die Kastelle in Walheim und Benningen mit Nahrungsmitteln, Werkzeug und sonstigen Handelsgütern versorgt. Zu besichtigen ist ein freigelegter Keller mit Lichtöffnungen. Er ist mit einem Schutzdach versehen, Text- und Bildtafeln bieten dem Besucher aufschlussreiche Erläuterungen zu den Funden.

Um 500 nach Christus begann in Mundelsheim die Herrschaft der Alemannen; es war ein alemannischer Adeliger namens Mundolf, der dem Ort seinen heutigen Namen gab: „Mundolfsheim“, was im Sprachgebrauch im Laufe der Jahrhunderte zu „Mundelsheim“ verändert wurde. Im Jahr 1245 wurde der Ort „Mundelsheim“ zum ersten Mal urkundlich erwähnt. 1595 wurde Mundelsheim an das Haus Württemberg verkauft. Bis 1806 war Mundelsheim Sitz eines Amtes, das zunächst im Oberamt Beilstein und dann im Oberamt Marbach aufging. Als dieses 1938 im Zuge der Kommunalreform aufgelöst wurde, fiel der Ort an den Landkreis Ludwigsburg, dem er seither angehört.

Das Schloss Liebenstein südlich von Neckarwestheim im Landkreis Heilbronn geht auf die mittelalterliche Burg der Herren von Liebenstein zurück, kam 1678 in den alleinigen Besitz von Württemberg und 1982 in den Besitz der Gemeinde Neckarwestheim. Die Anlage wird heute als Restaurant und Hotel genutzt. Schloss Liebenstein liegt etwa einen Kilometer südlich von Neckarwestheim auf einem schmalen, steil abfallenden Bergrücken. In 2 bis 3 km Entfernung verläuft westlich des Schlossbergs das Tal des Neckars. Zwischen Schloss und Neckar liegt im Nordwesten das Kernkraftwerk Neckarwestheim. 

Wegstrecke:
Wanderparkplatz Felsengärten - Aussiedlerhöfe im Fetzer - Käsberg - Käsbergkanzel - Beim Böckler - Ottmarsheimer Höhe - Ottmarsheim - Talbach - Golfplatz - Schloss Liebenstein - Gerberloh - Liebensteiner Weg - Bonholz - Bonholzweg - Bonholzstraße - Buchholz - Wanderparkplatz Felsengärten