Schwarzwald Mitte/Nord: Großer Hansjakobweg Etappe 5

 

HansjakobwegzeichenDie fünfte Etappe des Großen Hansjakobweges verläuft von Steinach nach Biereck und ist 16 km lang. Die Wandertour startet am Adlerplatz in Steinach (Baden) und endet am Gasthaus Biereck. Von Steinach führt der Weg hinauf zu den Höhenhäusern mit der Hansjakobstube. Ein herrliches Panorama erwartet den Wanderer auch auf dem Weg von den Höhenhäusern zum Biereck. Ich bin die fünfte und sechste Etappe hintereinander gelaufen und konnte so mit der Dt. Bahn wieder zum Ausgangsort zurückfahren (ansonsten 4 km zu Fuß). Die Wanderstrecke passiert einige Grenzsteine, die teilweise historische Bedeutung haben. Der Wanderweg verläuft auf befestigten Wegen und Pfaden, die auch bei schlechtem Wetter gut zu laufen sind.

Grenzen der Bistümer Konstanz und Straßburg – Confinium Alemannorum

Der Stadthistoriker von Haslach Manfred Hildenbrand recherchierte, dass im Frühmittelalter der alemannische Breisgau an die fränkische Gaugrafschaft Ortenau grenzte, worauf die später zugewiesene Bezeichnung „Confinium Alemannorum“ (Grenze der Alemannen) zurückzuführen sein dürfte. Auch die Grenzen der Bistümer Konstanz und Straßburg und danach der Klöster Ettenheimmünster und Waldkirch sind an der Grenze der Alemannen verlaufen. 1992 hat man den alten Grenzstein von 1585 wieder aufgespürt und auf Initiative des damaligen Hofstettener Bürgermeisters Franz-Josef Krämer gleich daneben den neuen Dreimärkerstein aufgestellt. Heute trennt er – auf dem Hessenberg in 715 Meter Höhe liegend – die Landkreise Emmendingen und Ortenaukreis sowie die Gemarkungen der drei Gemeinden, weshalb auch die Wappen der fünf Körperschaften auf dem Sandsteinmonument eingemeißelt sind.

Auf der Biereck zog die früher einzige Verbindungsstraße (Römerstraße) vom Elztal ins Kinzigtal über Jahrhunderte vorbei. Das einsam auf der aussichtsreichen Passhöhe stehende Gasthaus zum „Rössle“ wurde im Jahr 1818 erstmals urkundlich erwähnt, ist jedoch wahrscheinlich noch viel älter. Es bot den Fuhrleuten und den Fuhrknechten, die bei schweren Frachten von Elzach und von Hofstetten her mit ihren Pferden Vorspann geleistet hatten, eine willkommene Einkehr. Die Pferde wurden gefüttert und getränkt, während die Reisenden und Fuhrknechte sich bei einem Schoppen genüsslich unterhielten. Jedes Jahr an Pfingsten wurde hier ein Schellenmarkt, das große Fest der Hirtenbuben, abgehalten. Auf diesem Markt, den auch Pfarrer Heinrich Hansjakob von seinem Feriendomizil Hofstetten aus oft besucht hat, wurden von den Hirtenbuben aus der umliegenden Gegend die Glocken für ihre Herde gekauft oder getauscht.

Wegstrecke:
Steinach - Adlerplatz - Felsenkeller - Langmatt - Artenberg - Über dem Dochbach - Dochbacher Platz - Sommerackerweg - Fehrenbacher Kreuz - Dachbachweg - Oberer Buchwaldweg - Ob dem Tschäghof - Buchwald - Confinium Alemannorum - Alter Grenzpunkt - Am Hessenberg - Hessenberg - Grenzweg - Bei den Höhenhäusern - Ob dem Lebersteinhof - Ob dem Pflughof - Auf der Breitebene - Lachen - Am Schießacker - Bei Oberbiederbach - Ob dem Biereck - Gasthaus Biereck

Schwarzwald Mitte/Nord: Großer Hansjakobweg Etappe 4

 

HansjakobwegzeichenDie vierte Etappe des Großen Hansjakobweges verläuft von Zell am Harmersbach nach Steinach und ist 14 km lang. Die Wandertour starte am Storchenturm in Zell am Harmersbach und endet am Adlerplatz in Steinach. Über Biberach (Baden) kann man mit der Dt. Bahn nach der Wandertour wieder zurück zum Ausgangsort Zell am H. fahren. Die Highlights dieser Tour sind immer wieder die tollen Weitblicke in Richtung Ruine Geroldseck. Der höchste Punkt der Wanderung ist „Am Nilleck“ erreicht. Der Wanderweg verläuft auf befestigten Wegen und Pfaden, die auch bei schlechtem Wetter gut zu laufen sind.

Zell am Harmersbach liegt am Westrand des mittleren Schwarzwalds. Zell liegt genauer am unteren Talende des südwestlich laufenden, 16 km langen Harmersbachs, der am Westrand des Siedlungsbereichs von links mit der 15 km langen Nordrach aus dem Nordnordosten zusammenläuft, wodurch der Erlenbach entsteht. Der Erlenbach mündet nur 2,6 km weiter talabwärts in die Kinzig. Die höchsten Punkte der Stadtfläche liegen an deren Südostrand auf dem Kamm des über 880 m hohen Nills und am Westabfall des Brandenkopfs, wo über 890 m erreicht werden. Zell war im Heiligen Römischen Reich die kleinste Freie Reichsstadt.

Schon aus der Ferne sieht man den Storchenturm in Zell am H., den einzigen erhaltenen Turm der Stadtbefestigung, erbaut um das Jahr 1330. Und tatsächlich hat sich ein Storchenpaar oben auf dem Nest niedergelassen, direkt vor der „Arme Sünder Glocke“. Die wurde seinerzeit geläutet, wenn Schwerverbrecher zu ihrer Hinrichtungsstätte geführt wurden. Heute beherbergt der Fachwerkbau ein Museum zur Stadtgeschichte.

Tafel auf dem Dierlesberg:
In der Erzählung „Martin der Knecht“ führt uns Hansjakob auf den Dierleshof. Hier arbeitete der am 11.11.1827 in Oberbiederbach geborene „Überländer“ Martin Spitz zunächst als Oberknecht und heiratete dann die verwitwete Höfbäuerin. Fleiß, Klugheit und Weitsicht ließen das bäuerliche Anwesen wachsen und gedeihen und den Bur zum „Bankier der Welschbollenbacher“ werden.
Im Mai 1908 starb das Original an den Folgen eines unglücklichen Sturzes. Auf dem Dierlesberg, dem Gewann um diesen Hof, wurde in früheren Jahren wie auf dem Barberast Schwerspat bergmännisch abgebaut. Der Dierlesberg gehörte einmal zur Gemeinde Bollenbach, jetzt zur Stadt Haslach.

Wegstrecke:
Zell am Harmersbach - Storchenturm - Bahnhof - Wiesenwald - Buchenwald - Kohlplatz - Niller Eck - Hohberg - Überm Eckerhof - Fischerbacher Höhe - Aus der Höh - Vogelsberg - Barberast - Dierlisberg - Oelwald - Weberskreuz - Fenschenberg - Unterer Fenschenberg - Kinzigsteg - Steinach - Adlerplatz