Neckarweg Etappe 12: von Plochingen nach Esslingen

 

NeckarwegDie zwölfte Neckarweg Etappe führt vom Bahnhof in Plochingen zum Bahnhof in Esslingen. Die Highlights der 16 km langen Streckenwanderung sind das Esslinger Jägerhaus und die Burg Esslingen. Der Wanderweg verläuft immer auf befestigten Wegen.

Das alte Jägerhaus in der Römerstraße wurde 1750 von der Reichsstadt Esslingen errichtet und ersetzte eine Holzwarthütte aus dem Jahr 1729. Bis 1969 diente der Putzbau mit Mansardgiebeldach auf einem Quadersteinsockel als Amts- und Wachstation des Waldförsters. Danach wurden in dem Haus Waldarbeiter untergebracht. 1980 drohte der Abbruch, doch ab 1981 wurde das alte Jägerhaus, in dessen Innerem ein barockes Treppenhaus erhalten geblieben ist, mit dem Nachbargebäude zur Hotelanlage verbunden.

Die sogenannte Burg in Esslingen ist ein erhalten gebliebener Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung, der sich oberhalb der einstigen und heutigen Innenstadt befindet. Mit der Erhebung zur Stadt durch Friedrich II. im Jahr 1219 wurde Esslingen wohl erstmals durch Mauern geschützt. 1887 erhielt der Dicke Turm einen Turmhelm nach dem Vorbild der Nürnberger Turmbauten. Zum Stadtjubiläum im Jahr 1977 wurde die Anlage großenteils saniert; 1981 wurde der renovierte Pulverturm zugänglich gemacht. Ein großer Teil der Anlage ist frei zugänglich und wird im Sommer als Bühne für Open-Air-Kinovorführungen etc. verwendet. Unter den Rasenflächen und Spielplätzen nördlich der eigentlichen Anlage befinden sich Trinkwasserreservoirs.

Der Dicke Turm, das Wahrzeichen der Stadt Esslingen, wurde bis Dezember 2011 als Restaurant genutzt. Er ist seither für die Öffentlichkeit geschlossen. Der Dicke Turm und die Hochwacht sind durch den Seilergang, von dem aus man einen schönen Blick auf die Innenstadt hat, verbunden; neben dem Dicken Turm befindet sich der Durchgang zur Burgsteige, die zwischen Weinbergen hinab zum Kaisheimer Pfleghof und zum Esslinger Marktplatz führt. Die Fortsetzung des Seilergangs bildet mit den Burgstaffeln die einzige öffentlich zugängliche Schenkelmauer. Auf diesem Weg gelangt man zum unteren Ende der Straße Obere Beutau und damit auch an den Marktplatz. Die Befestigungsmauer zwischen Hochwacht und Mélac-Häuschen steht über einem steilen Abhang mit Gärten und Wohnhäusern. Eine weitere Schenkelmauer, die aber nicht öffentlich zugänglich ist, führt vom Mélac-Häuschen neben der Burgschänke aus abwärts.

Wegstrecke:
Plochingen - Bahnhof - Innenstadt - Rathaus - Hagenäckerweg - Jubiläumsturm - Stumpenhof - Waldfriedhof - Stellebrunnen - Schinderklinge - Kirchenwaldhütte - Oberer Balkeshauweg - Keltisches Hügelgrab - Saissleshauweg - Holzwiesenweg - Krummhardter Sträßle - Oberer Ortlochweg - Jägerhaus - Rober Hepperle Weg - Strümpfelbacher Steige - Gasthaus Schurwaldhöhe - Esslingen - Wiflingshausen - Sankt Bernhardt - Am Schönen Rain - Esslinger Burg - Marktplatz - Stadtkirche St. Dionys - Agnesbrücke - Skywalker - Innenstadt- Bahnhof

Jakobswegetappe von Endersbach nach Plochingen

 

JakobswegWegzeichenEin Teilstück des Jakobsweges Rothenburg-Rottenburg führt vom Bahnhof in Endersbach durch Weinberge und Ostbaumwiesen zum Bahnhof in Plochingen. In Endersbach kann in westlicher Richtung auf dem Jakobsweg oder in östlicher Richtung nach Neckartailfingen gelaufen werden. Die östliche Etappe 7b verläuft auf 44 km von Endersbach bis nach Neckartailfingen. Ich bin das erste 15 km lange Teilstück von Endersbach nach Plochingen gelaufen. Die Highlights der Wanderung waren der Skulturenpfad und die Fachwerkhäuser in Strümpfelbach. Der überwiegende Teil der Wanderroute verläuft auf befestigten oder geteerten Wegen. Ein kleines Zwischenstück zw. Strümpfelbach und Schanbach war zu dieser Jahreszeit so matschig, dass ich auf die Serpentinenstraße zw. Strümpfelbach und Schanbach ausweichen musste. Einige umgefallene Bäume versperrten noch den Wanderweg. Ansonsten war die Strecke trotz Regenwetter der letzten Tage gut zu laufen. 

Das Käppele in den Endersbacher Weinbergen wurde wohl im 15. Jhd. als spätgothische Kapelle errichtet, die kirchliche Nutzung ist allerdings nicht nachgewiesen. Der Flurname Käppelesäcker ist seit dem 17. Jhd. bezeugt. Bereits im 19. Jhd. wurde das Käppele nur noch als Unterstand benutzt. Von 1921-1953 lebte dort der Einsiedler David Rühle („Käppeles-David“) unter primitivsten Verhältnissen. Nach dessen Tod 1953 wurden seine Anbauten abgerissen und 1955 bzw. 1998 renoviert.

In den Strümpfelbacher Weinbergen säumen ca. 40 Skulpturen aus Bronze und Stein den Skulpturenpfad. Beim Wandern in freier Natur können völlig neue Eindrücke und Einblicke gesammelt werden. Auf dem Pfad durch die Weinberge sind Werke aus drei Künstlergenerationen zu bewundern. Begründer der Idee und Initiator dieser Ausstellung ist der Künstler Karl-Ulrich Nuss aus Strümpfelbach. Bronzeplastiken von ihm beeindrucken durch schöpferische Fantasie in der Begegnung mit dem Menschen, mit dem Tier. Ebenso die Bronzearbeiten seines Vaters, Professor Fritz Nuss, oder jene drei Stein-/Stahl-/Holzskulpturen von Christoph Traub, dem Enkel von Professor Fritz Nuss.

Strümpfelbach wurde 1265 als Striumphilbach erstmals erwähnt und kam wohl im 13. Jhd. an Württemberg. Der Ort gehörte zum Amt bzw. Oberamt Schorndorf und kam 1762 bis 1765 und dann erneut ab 1807 zum Oberamt Waiblingen, aus dem 1938 der Landkreis Waiblingen hervorging. Die alte Kelter wurde 1928 erbaut. Die Pfarrkirche in Strümpfelbach ist eine spätgotische Chorturmanlage, die 1784 erweitert wurde. 

Wegstrecke:
Endersbach - Bahnhof - Weinbergstraße - Käppele - Weingärtnergenossenschaft Beutelsbach-Endersbach - Skulpturenpfad - Strümpfelbach - Stoffeleswiesenweg - Schanbach - Eichelgartenweg - Aichschieß - Seewiesenweg - Birkenhauweg - Saissleshauweg - Oberer Balkeshauweg - Keltisches Hügelgrab - Kirchenwaldhütte - Schinderklinge - Plochingen - Bahnhof