Naturpark-AugenBlick-Runde Zettelberg in Bad Teinach-Zavelstein

 

Diese beeindruckende und aussichtsreiche Rundwanderung wurde im Frühjahr zum Zeitpunkt der Krokusblüte durchgeführt. Wundervolle Aussichten und die Krokusblüte werden bei jedem Wanderer bleibende Eindrücke hinterlassen. Die 16 km lange Rundwanderung startet und endet am Parkplatz Zettelberg zwischen Oberreichenbach und Rötelbach. Die Highlights der Tour sind die Wolfsschlucht, die Burgruine Zavelstein und die Krokusblüte. Der Wanderweg verläuft auf Wald- und befestigten Wegen.

Ein ganz typisches Schwarzwaldtal ist das Teinachtal. Mit seinen bewaldeten Berghängen und engem Talgrund erkennt der Besucher es als typischen Bestandteil der malerischen Schwarzwaldlandschaft, wie sie auf der ganzen Welt bekannt ist. Andererseits ist das Teinachtal durch die reichen Vorkommen von Mineral- und Thermalwasser auch ein ganz besonderes, einzigartiges Tal. Schon die Herzöge von Württemberg besuchten die reichen Wasserquellen.

Weit bekannt ist Zavelstein durch seine Krokusblüte. Der wilde Krokus „Crocus neglectus“ ist eigentlich im Mittelmeerraum beheimatet und findet sich nördlich der Alpen nur an wenigen Standorten. Etwa ab Anfang März lockt die warme Frühlingssonne unzählige Blüten in allen Schattierungen zwischen Blauviolett und Weiß aus dem Boden hervor. Die mächtige orangefarbene Narbe ragt deutlich über die Staubgefäße hinaus. Die Spitzen der violetten Blütenblätter sind fast durchweg tief dunkelviolett gezeichnet, weiße oder hellviolette Blüten kommen eher selten vor. Um die Herkunft des wilden Krokus ranken sich zahlreiche Geschichten und Legenden, die Sie bei einer Wanderung oder Führung erfahren können. Ein Spaziergang durch das einzigartige Naturschutzgebiet „Zavelsteiner Krokuswiesen“ vermittelt die Geschichte des Zavelsteiner Krokusses.

Kreuzfahrer sollen den Krokus aus dem Orient mitgebracht haben. Andere meinen, dass Hirsauer Mönche einen planvollen Anbau zur Gewinnung von Safran versuchten, wozu der Crocus neglectus jedoch nicht geeignet ist. Etwas wahrscheinlicher erscheint die Erklärung, dass der Diplomat und Burgherr Benjamin Buwinghausen von Wallmerode den Krokus zur Zierde für die Burggärten 1620 von einer Auslandsreise mitbrachte und die Pflanze von hier auswilderte.

Sicher ist, dass die Ausbreitung der Krokus-Pflanze für die landwirtschaftliche Nutzung der Wiesen von entscheidender Bedeutung ist. Die Samenstände gelangen in das Viehfutter, werden unverdaut wieder ausgeschieden und mit dem Dung weiterverbreitet. Da der Dung überwiegend auf der eigenen Scholle landete, blieb der Krokus lange Zeit auf die Zavelsteiner Markung begrenzt. Erst nachdem Zavelsteiner Wiesen auch von Landwirten aus den umgebenden Dörfern genutzt wurden, hat sich der Krokus auch in den Gemarkungen Sommenhardt, Lützenhardt, Rötenbach, Weltenschwann und Speßhardt angesiedelt.

Ein beeindruckendes Erlebnis kann ein Abendspaziergang im Frühling werden. In der Ferne zeichnet sich die Silhouette der Schwäbischen Alb ab, vor einem liegt das Zavelsteiner Städtchen und auf den sanft geneigten Wiesen leuchten Hunderte Krokusblüten im Licht der untergehenden Sonne.

Wegstrecke:
Parkplatz Zettelberg - Schützenhaus - Rötelbach - Jahrhundertlinde - Kleine Misse - Emberger Grillstelle - Aussichtspunkt - ehem. Rodungsinsel Schmieh - Emberg - Berghütte - Wolfsschlucht - Rötenbach - Bad Teinach - Schloßberghütte - Burgruine Zavelstein - Naturschauspiel Zavelsteiner Krokuswiesen - Spinnerin-Kreuz - Schnappenrad - Wanderheim Zavelstein - Zettelberg

Schwarzwälder Genießerpfad: „Der Teinacher“

 

GenießerpfadeDer Genießerpfad und Premiumwanderweg „Der Teinacher“ im gleichnamigen Tal führt durch romantische Täler, mystische Wälder und über die historische Mathildenstaffel auch in luftige Höhen. Der 12 km lange Rundwanderweg startet und endet am Freibad in Bad Teinach. Die Highlights der Wanderung sind die Burg Zavelstein, die Mathildenanlage und die Quellenhäuser. Der Wanderweg wechselt immer wieder zwischen befestigten Wegen und Waldpfaden ab. Der Teinacher ist ganzjährig begehbar.

Die Burgruine Zavelstein ist die Ruine einer Höhenburg auf einer 560 m hohen Bergnase über dem Teinachtal am süd-östlichen Rand der Gemeinde Bad Teinach-Zavelstein. Nach der Zerstörung von Hirsau und Calw wurde Zavelstein 1692 durch Truppenteile Melacs zerstört. Nur wenige Gebäudeteile des Schlosses blieben bewohnbar, Zavelstein wurde von den Buwinghausens verlassen. Eberhard Friedrich Buwinghausen verkaufte den Besitz 1710 für 20000 Gulden an Herzog Eberhard Ludwig von Württemberg. Das Schloss wurde jedoch nicht wieder aufgebaut und blieb eine Ruine. 1844 wurden die Treppen des Bergfrieds erneuert und dieser seitdem als Aussichtsturm genutzt. 1991 fanden während Sanierungsarbeiten baubegleitende archäologische Untersuchungen statt. Vom 28 m hohen Turm der Burgruine Zavelstein reicht die Fernsicht an guten Tagen bis zur Schwäbischen Alb. Die alte Wehranlage ist ganzjährig begehbar.

Auf der Strecke trifft man immer wieder auf Quellenhäuser. Darin wird das Wasser des Tals gesammelt, um in den wärmeren Monaten ausreichende Ressourcen zu haben – wenn der Durst besonders groß ist. Die Mineralquellen Teinach GmbH liegt direkt unterhalb des Höhenwegs. Hier wird das Mineralwasser abgefüllt. Ab und zu ist das Klappern der Sprudelkisten zu hören, die zu meterhohen Türmen gestapelt werden.

Richtig anstrengend sind die Mathildenstaffeln, welche Anfang des 19. Jhd. am Südhang des Unteren Embergs entstanden sind. Sie sind benannt nach der Königinwitwe Charlotte Auguste Mathilde von Württemberg (1766-1828), die zwischen 1818 und 1828 das Teinacher Bad jährlich besuchte. Königin Mathilde ließ 630 Stufen anlegen und ab und zu Sitzbänke aus Stein, wo sich der Adel beim Flanieren ausruhen konnte. Kaum zu glauben, dass der Adel, der regelmäßig mit Geleit nach Bad Teinach zum Luftschnappen kam, bis hierherauf gewandert ist. Oben angekommen wird es lichter und der Wanderer erreicht den Wiesenweg, der in Richtung Emberg führt.

Wegstrecke:
Bad Teinach - Parkplatz Teinacher Freibad - Beerenweg - Hütte „Schöne Aussicht“ - Mooshäusle - Jahrhundertbank - Teufelsbrücke - Aussichtspunkt „Der Teinacher“ - Mathildenanlage - Steinsitzbänke - Emberg - Rötenbach - Berghütte - Märchenwald - Wolfsschlucht - Feierabendbrückle - Schloßberghütte - Hotels Berlins KroneLamm - Marktplatz von Zavelstein - ehemaligen Wehrkirche St. Georg - Burg Zavelstein - Teinachtal - Adolfshöhe - Schillerhäusle - Langsches Brückle - Freibad