Heckengäu: Rund um Renningen und Perouse (NHW Heckengäu Tour 18)

 

Wappen von RenningenIm Wanderführer Natur-Heimat-Wandern „Heckengäu, …“ ist mit Tour 18 eine Rundwanderung um Renningen und Perouse beschrieben. Die 20 km lange Rundtour startet und endet am S-Bahnhof in Renningen. Das Highlight dieser Tour ist die sichtbare Geschichte des Waldenserdorfes Perouse. Der Wanderweg verläuft meist auf befestigten Wegen.

Renningen liegt westlich von Stuttgart, zwischen Leonberg und Weil der Stadt am Rande der fruchtbaren Gäu-Landschaft des Neckarlandes im Heckengäu. Das Tal des Rankbaches weitet sich hier zum Renninger Becken. Renningen wurde 992 als „Raantingen“ erstmal erwänht. Zu Renningen gehören die Stadtteile Malmsheim und Renningen. Die beiden Stadtteile sind identisch mit den ehem. Gemeinden gleichen Namens. Zur ehem. Gemeinde Malmsheim gehören das Dorf Malmsheim und das Haus Rankmühle. 

Inmitten der Naturkulisse des ehemaligen Steinbruchs „Am Längenbühl“ steht die großräumige Freilichtbühne des Naturtheaters Renningen. Es ist eine echte Naturbühne, da sie weder eine Überdachung der Bühne noch des Zuschauerraums aufweist. Sie hat Platz für 748 Zuschauer; die Spielzeit dauert von Ende Juni bis Ende August. Jährlich gibt es zwei Inszenierungen mit jeweils 12 Aufführungen. Für Erwachsene werden Komödien und Schauspiele aufgeführt, z. T. in schwäbischer Mundart. Seit 1984 werden für die Kinder klassische Märchen einstudiert wie Rapunzel, Tischlein deck dich, Aladin und die Wunderlampe, Der gestiefelte Kater oder auch modernere Stücke, wie z. B. Die kleine Hexe, Die Schatzinsel usw.

Perouse ist seit 1971 ein Stadtteil von Rutesheim und hat mehr als 1200 Einwohner. Die Autobahn A8 trennt den Hauptort Rutesheim von Perouse. Am 13. Juni 1699 entstand Perouse durch den Zuzug von 71 Waldenser-Familien, die den Ort in Erinnerung an ihre ursprüngliche Heimatgemeinde Perouse (heute: Perosa Argentina) im Piemont benannten. Bis heute erinnern Familiennamen wie Baral, Baret, Charrier, Mouris, Simondet, Servay und Vinçon an die Herkunft der Bewohner. 1738 entstand die gegenwärtige Waldenserkirche als Ersatz für einen kleinen Vorgängerbau. 

An Sehenswürdigkeiten bietet Perouse neben der Waldenserkirche in der historischen Hauptstraße vor allem die 2001 sanierten öffentlichen Gebäude Zehntscheuer und Altes Rathaus aus dem Jahre 1867, sowie das Henri-Arnaud-Denkmal von 1899, einen Gedenkstein von 1999 und eine Informationstafel über die Ortsgeschichte bei der Kirche.

Wegstrecke:
Renningen - Bahnhof - Weinberg - Längenbühl - Naturtheater - Eisengriffgraben - Meisenberg - Warmbronner Weg - Untererweg - Rutesheim - Wasserbach - Wasserbachtalweg - Silbertorsee - Silbertorallee - Teichweg - Kohllücken - Wilder Busch Weg - Perouse - Perouser Allee - Bühlweg - Holzweg - Malmsheim - Stadtteilpark - Renningen - Bahnhof

Martinusweg 12b: von Weil der Stadt nach Leonberg

 

MartinuswegDie Martinusweg Etappe 12b verläuft von Weil der Stadt nach Leonberg und ist 22 km lang. Die Wandertour startet an der Spitalkirche in Weil der Stadt und endet an der Michaelskirche in Leonberg. Die Streckenwanderung hat keine Besonderheiten, trotzdem ist die Tour landschaftlich interessant. Der Wanderweg verläuft fast immer auf befestigten und ebenen Wegen.

Weil der Stadt ist die fünftgrößte Stadt des Landkreises Böblingen. Sie ist bekannt als Geburtsort des Naturphilosophen und Astronomen Johannes Kepler und des Reformators von Württemberg, Johannes Brenz. Das Stadtbild der ehemaligen Reichsstadt wird dominiert von der Kirche St. Peter und Paul.

Der Bahnhof Weil der Stadt liegt an der württembergischen Schwarzwaldbahn und ist mit der S-Bahn-Linie S6 (über Leonberg, Stuttgart-Zuffenhausen, Stuttgart Hauptbahnhof nach Stuttgart Schwabstraße) an das Liniennetz der S-Bahn Stuttgart angeschlossen. Auch über die mittlerweile stillgelegte Schienenverbindung nach Calw fuhren bis 1983 Personenzüge – eine Reaktivierung dieser so genannten „Hermann-Hesse-Bahn“ durch den Landkreis Calw ab Dezember 2020 ist geplant. Der öffentliche Nahverkehr wird durch den Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) gewährleistet. Über die Bundesstraße 295 (Stuttgart–Calw) ist Weil der Stadt an das überregionale Straßen- und Autobahnnetz angebunden. Außerdem führt der Schwarzwald-Schwäbische-Alb-Allgäu-Weg, auch als „Hauptwanderweg 5“ bezeichnet, durch Weil der Stadt, ein Fernwanderweg des Schwäbischen Albvereins.

Über dem Stadtkern erhebt sich das bedeutendste Baudenkmal Weil der Stadts, die ab dem 15. Jhd. als Nachfolgerin einer romanischen Basilika errichtete katholische Stadtkirche Sankt Peter und Paul, ein spätgotischer Hallenbau aus regionaltypischem Buntsandstein mit drei Türmen, manieristischem Sakramentshaus (1611), barockem Hochaltar (1700), prunkvoller Kanzel (1742) sowie bemerkenswerter Sakralkunst des 20. Jhds. Den nordwestlichen Abschluss der Altstadt bildet die Heilig-Kreuz-Kapelle (1739), den westlichen ein weiteres Teilstück der Stadtmauer mit dem Judentor (1534). Außerhalb der historischen Stadtbefestigung steht die neugotische evangelische Brenzkirche (1889), benannt nach dem in Weil der Stadt geborenen württembergischen Reformator Johannes Brenz.

Das Naturschutzgebiet Merklinger Ried befindet sich im Naturraum Obere Gäue und liegt in der Talaue der Würm etwa 500 m südöstlich von Merklingen. Das Merklinger Ried ist Teil des FFH-Gebiets Gäulandschaft an der Würm und ist nahezu vollständig umgeben vom Landschafts-schutzgebiet Heckengäu-Weil der Stadt. Laut Verordnung ist der Schutzzweck die Erhaltung eines natürlichen Riedes, die Abwendung von Störungen und Beeinträchtigungen von einem seltenen Lebensraum für wildlebende Pflanzen und Tiere, insbesondere für zahlreiche Vogelarten sowie die langfristige Renaturierung von beeinträchtigten Teilbereichen des Riedes. Als floristische Besonderheit ist die in Baden-Württemberg als „gefährdet“ eingestufte Orchideenart Sumpf-Stendelwurz zu nennen. Hervorzuheben ist das Vorkommen zahlreicher Vogelarten: Teichrohrsänger, Sumpfrohrsänger, Rohrammer, Feldschwirl, Mönchsgrasmücke, Zilpzalp, Tüpfelsumpfhuhn und Bekassine.

Wegstrecke:
Weil der Stadt - Spitalkapelle - Stadtkirche Peter und Paul - Kloster - Brenzkirche - Bahnhof - Moschee der Ahmadiyya-Gemeinde - Merklinger Ried - Merklingen - Burgstall - Maria-Königin-Kirche - Kirchenburg - Schallberg - Heidehöfen - Rankbach - Malmsheim - Kirche St. Martin - Bachlehrpfad - Kläranlage - Vereinsdorf - Weltkulturpfad - Renningen - Rathaus - Museum Renninger Krippe - Renninger Mühle - Silberberg - Grillstelle Schinderklinge - Leonberg - Glems - Michaelskirche