Neckarweg Etappe 8: von Tübingen nach Pliezhausen

 

NeckarwegDie achte Etappe des Neckarweges verläuft vom Bahnhof in Tübingen zum Spitalhof in Pliezhausen. Die Hightlights der 15 km langen Streckenwanderung sind die Universitätsstadt Tübingen und das Neckartalviadukt. Der Wanderweg verläuft fast immer auf befestigten Wegen.

Das Gebiet Blaulach ist ein ausgewiesenes Naturschutzgebiet im Norden der Gemeinde Kusterdingen und im Osten der Stadt Tübingen. Das rund 12 ha große Naturschutzgebiet Blaulach gehört naturräumlich zum mittleren Neckartal. Es liegt unterhalb der Härten – einer Hochfläche zwischen Neckar-, Steinlach- und Echaztal, auf der sich auch der Ort Kusterdingen befindet. Am Gebiet entlang verlaufen die Gleise der Neckar-Alb-Bahn. Wesentlicher Schutzzweck ist die Erhaltung des Neckaraltarms mit seinen seltenen und bedrohten Wasser-, Sumpf- und Uferpflanzengesellschaften und deren Tierbestände, der vorgelagerten Wiesenfläche und eines Streifens natürlichen Hangwaldes mit kleinen Hangrutschungen und Quellaustritten.

Kirchentellinsfurt ist eine Gemeinde jeweils etwa 7 km nordöstlich von Tübingen und nordwestlich von Reutlingen gelegen. Der Ortsname wird umgangssprachlich häufig zu K’furt verkürzt. Kirchentellinsfurt liegt im Neckartal und am Rand des Schönbuchs. Die Echaz mündet hier in den Neckar. Kirchentellinsfurt ist aus den beiden Siedlungen Kirchen und Tälisfurt (bedeutet so viel wie Furt im kleinen Tal) zusammengewachsen.

Pliezhausen liegt zwischen dem Neckar und dem Schönbuch. Auf der Gemarkung Pliezhausen wurde eine jungsteinzeitliche Siedlung aus der Zeit um 5000 v. Chr. nachgewiesen. In einem alemannischen Frauengrab aus der Merowingerzeit wurde in Pliezhausen u. a. die Reiterscheibe von Pliezhausen gefunden, die im Landesmuseum Württemberg in Stuttgart ausgestellt wird. Der Zwei-Eichen-Turm, ein 20 m hoher Aussichtsturm, wurde im Jahre 1930 von der Ortsgruppe Pliezhausen des Schwäbischen Albvereins errichtet. Er steht 410 m ü. NN und bietet einen guten Ausblick auf das Neckartal und die Schwäbische Alb.

Der Spitalhof in Pliezhausen stammte aus dem 15. und 16 Jh. und ist heute ein Wohnhaus. Das Bauwerk hat folgende Eigenschaften: hoher Kellersockel, zweigeschossig, freiliegendes Fachwerk in verblatteter Konstruktion, vorkragender Giebel, Satteldach mit einseitigem Krüppelwalm.

Wegstrecke:
Tübingen - Bahnhof - Uhland-Denkmal - Neckarufer - Bahnhof Lustnau - Baumarkt - Naturschutzgebiet Blaulach - Kirchentellinsfurt - Fischerheim - Kläranlage - Mahdenweg - Neckartalviadukt - Altenburg - Neckarkanal - Pliezhausen - Spitalhof

Jakobsweg Etappe 8: von Neckartailfingen nach Tübingen/Bebenhausen

 

JakobswegWegzeichenDie Etappe 8 des Jakobsweges Rothenburg-Rottenburg führt von der Ortsmitte in Neckartailfingen zum Kloster in Bebenhausen (TÜ). Das Highlight der 22 km langen Streckenwanderung durch den Schönbuch ist das Kloster in Bebenhausen. Der Wanderweg verläuft meist auf befestigten Wegen.

Der Schönbuch ist ein fast vollständig bewaldetes Gebiet südwestlich von Stuttgart im Keuperbergland des südwestdeutschen Schichtstufenlands. Im Jahr 1972 wurde sein Kerngebiet zum ersten Naturpark in Baden-Württemberg erklärt. Dieser Naturpark wird heute meist einfach als Schönbuch bezeichnet. Der höchste Punkt des Schönbuchs liegt auf dem 583 m hohen Bromberg.

Der Naturpark Schönbuch ist heute ein wichtiges Naherholungsgebiet für die Region Stuttgart. Er wird von verhältnismäßig wenigen öffentlich befahrbaren Straßen erschlossen. Viele anderswo in dieser Region selten gewordene Pflanzen und Tiere halten sich hier. Vom Bund Deutscher Forstleute wurde dem Schönbuch im Jahr 2014 der Titel Waldgebiet des Jahres verliehen.

Im Naturpark stehen 560 km markierte Wanderwege zur Verfügung, die nur zu einem geringen Teil asphaltiert sind. Im Frühjahr 1998 wurde ein neues, einheitliches Beschilderungssystem im Bereich des gesamten Naturparks installiert, dieses sogenannte „Besucherleitsystem“ wurde mittlerweile vom Bundesumweltministerium ausgezeichnet. Weiterhin stehen den Besuchern über 100 Parkplätze, 38 Spielplätze, 84 Feuerstellen und 75 Schutzhütten zur Verfügung. Bei ausgedehnten Wanderungen durch den Schönbuch ist man allerdings im Wesentlichen auf Selbstversorgung angewiesen, da die Einkehrmöglichkeiten nicht sonderlich zahlreich und auf die Randgebiete des Naturparks beschränkt sind, was aber die Ursprünglichkeit einer Wanderung unterstreicht. Einkehren kann man beispielsweise im „Schloss Hohenentringen“, der „Weiler Hütte“, dem „Naturfreundehaus Herrenberg“ und verschiedenen Gaststätten in Bebenhausen.

Das Kloster Bebenhausen war ein Zisterzienserkloster in Bebenhausen (heute Ortsteil von Tübingen). Nach der Reformation dienten die Klostergebäude als Klosterschule, Jagdschloss der Könige von Württemberg und als Sitz des Landtags des Landes Württemberg-Hohenzollern.

Da das Kloster in Bebenhausen direkt im Schönbuch liegt, nutzten die württembergischen Landesherren zunächst das Abthaus des ehem. Klosters als Jagdschloss. Im Jahr 1812 hielt König Friedrich von Württemberg hier das „Dianenfest“ ab, bei dem Hunderte von gefangenen Tieren vor der Hofgesellschaft vorbeigetrieben und abgeschossen wurden. Ein Bild von dieser Jagd befindet sich im Residenzschloss Ludwigsburg. Ab 1864 wurden die Klostergebäude östlich der Klausur als Schloss genutzt.

Als König Wilhelm II. von Württemberg im November 1918 abdankte, zogen er und Königin Charlotte in das Schloss Bebenhausen. Nach seinem Tod im Oktober 1921 wurde der Leichenzug des ehemaligen Königs seinem Wunsch gemäß um die Residenzstadt Stuttgart herum nach Ludwigsburg geleitet. Herzogin Charlotte, die ehemalige Königin, wohnte bis zu ihrem Tod im Jahr 1946 in Bebenhausen.

Kloster und Schloss Bebenhausen sind für Besichtigungen geöffnet. Die Anlage zählt zu den landeseigenen Monumenten. Die Klosterkirche ist heute das Gotteshaus der kleinen Bebenhäuser ev. Gemeinde im Kirchenbezirk Tübingen. Ihr besonderes Gebäudemerkmal ist der filigrane Dachreiter über der Vierung. Er ist das weithin sichtbare und mit seinem noch heute von Hand zu bedienenden Geläut auch weithin hörbare Wahrzeichen des Klosters. Das Kloster Bebenhausen ist heute ein Ausflugsziel für Wanderer, Touristen und Kulturinteressierte. Religiös motivierte Besucher sind eher selten, das Kloster ist heute kein Wallfahrtsort mehr. Teile der Klosteranlage werden als Wirtschaftsgebäude für den Forstbetrieb im Schönbuch genutzt.

Wegstrecke:
Neckartailfingen - Friedhof - Schlaitdorf - Friedhof - Höllbach - Altenriet - Rainerwald - Merzenbach - Bühlbach - Dörnach - Reisachwald - Pliezhausen - Rübgarten - Einsiedlerfussweg - Rübgarten Allee - Hofgut Einsiedel - Bebenhauser Allee - Kimbach - Einsiedlersträßchen - Dianaweg - Spötterweg - Bebenhausen - Schloß Bebenausen