Stromberg: Rund um Mühlacker-Lienzingen

 

NaturparkLogoIm Wanderführer Wander3Klang Naturpark Stromberg-Heuchelberg ist mit Tour 20 eine Rundwanderung um Mühlacker-Lienzingen beschrieben. Vom historischen Ortskern von Lienzingen führt die Runde zunächst in das bäuerliche Schmie. Von dort wandert man hinauf zum Eichelberg und genießt von der Bergeshöhe einen tollen Ausblick. In einer entspannten Waldwanderung gelangt man wieder nach Lienzingen zurück. Die Highlights der 18 km langen Rundwanderung sind der Eichelberg und die Chartaque auf dem Sauberg. Der Wanderweg verläuft auf befestigten Wegen.

Lienzingen liegt nördlich von Mühlacker an der Württemberger Weinstraße. Nördlich von Lienzingen liegt das zu Maulbronn gehörende Zaisersweiher, nordwestlich das ebenfalls zu Maulbronn gehörende Schmie, westlich die eigenständige Gemeinde Ötisheim, östlich die Gemeinde Illingen und nordöstlich das zu Illingen gehörende Schützingen.  Der Schmiebach ist einer von zwei Dorfbächen. Der zweite ist der Scherbentalbach, der im Ort von Nordwesten her in den Schmiebach fließt. Der höchste Punkt der Gemarkung liegt an der nördlichen Markungsgrenze zu Zaisersweiher auf dem Kamm des Eichelbergs in einer Höhe von 367,4 m ü. NN. Der Südhang des Eichelbergs ist der Weinberg für Lienzingen, Zaisersweiher und Schmie.

Seit über 20 Jahren thront die Chartaque auf dem Sauberg und bietet Wanderern und Ausflüglern einen grandiosen Blick über die komplette Gegend. Dabei ist das historisch anmutende Gebäude nichts weiter als eine Replik einer tatsächlichen Chartaque, die im Rahmen des Pfälzischen Erbfolgekriegs im Jahr 1696 errichtet wurde. Diese stand jedoch nicht in der Nähe Schönenbergs, sondern mehrere Kilometer weiter hinten im Wald.

Unter einer Tschartake oder Chartaque versteht man einen Wachturm und wichtigen Bestandteil des Verteidigungssystems zur Zeit der Osmanen. Die ursprüngliche Form, auf die sich der Name bezieht, war aus vier Holzstämmen gebaut. Tschartaken gab es in verschiedenen Größen je nach Anzahl der Verteidigungseinheiten. Im Grunde waren Tschartaken Orte der Beobachtung und Verteidigung. Ein charakteristisches Baumerkmal von Tschartaken ist, dass sie wie ein Aussichtsturm gebaut und im unteren Bereich mit Palisaden versehen wurden. Um die Tschartake herum wurden auch oft noch Schanzen, Verhacke, Gräben und/oder Wälle zum zusätzlichen Schutz vor Feinden errichtet.

Wegstrecke:
Lienzingen - Peterskirche - Am Schmiebach - Schelmenweg - Sauberg - Ötisheimer Straße - Schmie - Strombergstraße - Eichelberg - Hambergweg - Zaisersweiher - Wengertsweg - Weinbergweg - Blutigelseeweg - Römerweg - Rohrweg - Tumulus - Wolfsklingenstraße - Mühlweg - Lienzingen - Peterskirche

Kraichgau: von Maulbronn über den Eichelberg zum Sauberg

 

Kraichgau LogoIm Rother Wanderführer „Kraichgau“ ist mit Tour 19 eine Rundwanderung um Maulbronn, den Eichelberg und den Sauberg beschrieben. Der Wanderweg verläuft auf dem historischen Waldenser Weg über Ötisheim zum rekonstruierten Wachtum „Chartaque“ an den Eppinger Linien. Start und Ende der 22 km langen Tour ist der Parkplatz vor dem Kloster in Maulbronn. Die Highlights der Tour sind das Kloster in Maulbronn, der Aalkistensee und die Chartaque am Sauberg. Der Wanderweg verläuft meist auf befestigten Wegen.

Das Kloster Maulbronn ist eine ehemalige Zisterzienserabtei in der Ortsmitte von Maulbronn. Kleinstadt und Kloster liegen am Südwestrand des Strombergs, der sich im südlich des Odenwalds und nördlich des Schwarzwalds gelegenen Kraichgau erhebt. Maulbronn gilt als die am besten erhaltene mittelalterliche Klosteranlage nördlich der Alpen. Hier sind alle Stilrichtungen und Entwicklungsstufen von der Romanik bis zur Spätgotik vertreten. Die Anlage, die von einer Mauer umschlossen ist, beherbergt heute unter anderem mehrere Restaurants, die Polizei, das Rathaus von Maulbronn und andere Verwaltungsämter. In den Klostergebäuden befindet sich auch ein evangelisches Gymnasium mit Internat (Evangelische Seminare Maulbronn und Blaubeuren). Das Kloster Maulbronn ist seit Dezember 1993 UNESCO-Welterbe.

Der Aalkistensee ist ein See im Enzkreis und liegt im gleichnamigen Naturschutzgebiet. Mönche des nahegelegenen Klosters Maulbronn stauten den See vermutlich im 16. Jh. durch einen Erddamm weiter auf. Der heutige Name des Sees geht auf die Praxis der Mönche zurück, im See Aale für die Fastentage in hölzernen Reusen, sogenannten Aalkisten, aufzubewahren. Heute kann man am See zahlreiche Vogelarten beobachten, beispielsweise Gründel- und Tauchenten, Blässhühner, Silber- und Graureiher, Haubentaucher, Schwäne und Wildgänse.

Die Eppinger Linien waren eine Ende des 17. Jhs. befestigte Verteidigungslinie, die von Weißenstein bei Pforzheim über Mühlacker, Sternenfels und Eppingen bis nach Neckargemünd reichte. Sie hatte eine Gesamtlänge von 86 km. Das Bollwerk bestand aus einem etwa 40 Meter breiten Verhack, einem Verhau aus Ästen und Baumstämmen, dem ein etwa 3 m tiefer Graben folgte. Der Bodenaushub des Grabens wurde zu einem dahinterliegenden Wall aufgeschüttet. Gesichert wurden das Wall-Graben-System der Eppinger Linien durch Wachtürme, genannt Chartaque. Eine Chartaque war ein turmartig aufgebautes Blockhaus mit einer Grundfläche von 6 × 6 m und einer Höhe von etwa 12 Metern.

Die Weinlage Maulbronner Eilfingerberg wurde vor ca. 850 Jahren von Zisterziensermönchen angelegt. Der bekannte Weinbuchautor Ernst Hornickel schreibt in seinem Werk „Die Spitzenweine Europas“ über den Eilfingerberg: „Diese uralten Weingärten beim idyllischen Kloster Maulbronn werden von den meisten Experten als wertvollste Rebhügel des ganzen Landes eingestuft.“ Zur Herkunft des Namens Eilfinger wird folgende Geschichte erzählt: „Im Kloster Maulbronn lebten die Mönche einst streng nach der harten Ordensregel der Zisterzienser. In den Fastenzeiten durften sie keinen Wein trinken. Deshalb tauchten sie nur ihre Finger in das köstliche Nass, um sie danach abzuschlecken. Manch einer der Klosterbrüder wünschte sich dabei, elf statt derer zehn Finger zu haben. Aus diesem frommen Wunsch, der bald zur festen Redewendung wurde, leitet sich der Name ‚Elf-Fingerberg‘ ab. Freilich schrieb man damals noch nicht ‚elf‘ sondern ‚eilf‘, so dass man auf dem Flaschenetikett heute die historische Schreibweise findet. Die Weine vom Eilfingerberg haben ein sehr eigenständiges Profil, das auf dem besonderen Kleinklima und dem in der Region selten zu findenden Bodentyp basiert.“

Wegstrecke:
Maulbronn - Kloster Maulbronn - Feuerwache - Bahnweg - Sickinger Rainweg - Maulbronn West - Poststraße - Elfinger Weg - Elfinger Wald - Aalkistensee - Ölbronn - Weinbergweg - Eichelberg - Aussichtspavillion Eichelberg - Pfostenweg - Freibad Ötisheim - Sauberg - Am Rücken des Saubergs - Ötisheimer Straße - Dürrmenzer Weg - Eppinger Linie - Chartaque - Schanzenweg - Eckhauweg - Maulbronn - Klosterparkplatz